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Interessante Publikationen und Studien zum Thema „Politische Bildung und Emotionen“ | 14. Bundeskongress politische Bildung 2019 | bpb.de

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Interessante Publikationen und Studien zum Thema „Politische Bildung und Emotionen“

/ 4 Minuten zu lesen

Textredaktion: Externer Link: Transfer für Bildung e.V.

Wenn man sich vor dem Bundeskongress politische Bildung schon einmal tiefergehend mit dem Kongressthema beschäftigen möchte, gib es einige interessante Publikationen und Studien, die man sich dazu anschauen kann.

Anja Besand, Professorin für Didaktik der politischen Bildung an der TU Dresden, schrieb 2016 einen Externer Link: Text mit dem Titel „Zum Verhältnis von Emotionalität und Professionalität in der politischen Bildung“. Der Artikel eignet sich gut für einen Einstieg in das diesjährige Kongressthema, da er sich grundsätzlich mit dem Zusammenhang von politischer Bildung und Emotionen auseinandersetzt. Ausgangspunkt ist die Beobachtung Anja Besands, dass sich Anforderungen an die politische Bildung meist aus einer rein emotionalen Perspektive heraus stellen, zum Beispiel wenn sich Personen von der Emotionalität einer politischen Debatte überfordert fühlen. Aus Sicht der Autorin sind Auseinandersetzungen mit politischen Fragen grundsätzlich emotional fundiert, weshalb Emotionen bewusst in Bildungsprozesse integriert werden sollten. Anja Besand wird ihre Sichtweise auf dem Bundeskongress politische Bildung mit einem Input zu Sektion 10 („Cool bleiben und Grenzen ziehen? – Wie reagiert politische Bildung auf emotionalisierte Verhältnisse?“) am 9. März 2019 einbringen. Eine dazuExterner Link: passende Untersuchung lieferte Rico Behrens 2014: „Solange die sich im Klassenzimmer anständig benehmen“ thematisiert den Umgang von Politiklehrer_innen mit rechtsextremer Jugendkultur in der Schule. „Die erste Regel im Umgang mit rechtsextremer Jugendkultur: Nicht ignorieren!“ ist eine der Ratschläge Rico Behrens an die Lehrkräfte. Und mit dem Externer Link: Projekt „Starke Lehrer – starke Schüler" werden Berufsschullehrkräfte im Umgang mit rechtsaffinen Schüler_innen durch Workshops und Supervision begleitet und unterstützt. Durch die Lehrkräfte werden die Schüler_innen ermutigt, Meinungen zu reflektieren und neue Sichtweisen einzunehmen. Das dreijährige Modellprojekt zur Förderung pädagogischer Handlungskompetenz in der Auseinandersetzung mit rechtsextremen Überzeugungen, wurde von der TU Dresden entwickelt und durchgeführt und von der Leibniz Universität Hannover wissenschaftlich evaluiert.

Eine andere Externer Link: interessante Studie beschäftigt sich mit „Gender und Emotionen“ in der politischen Bildung. Unter der Projektleitung der Professorinnen Sabine Manzel und Dorothee Gronostay von der Universität Duisburg-Essen wurden im Jahr 2013 und 2016 insgesamt 415 Schüler_innen hinsichtlich ihres Verhaltens in Diskussionen im Politikunterricht analysiert. Dabei war ein Forschungsinteresse, welche Emotionen in diesen Diskussionen gezeigt werden und ob sich Jungen und Mädchen hierbei unterscheiden. Ein Ergebnis der Studie war, dass sich Mädchen genauso oft und engagiert wie Jungen im Politikunterricht zu Wort melden. Sabine Manzel wird ebenfalls als Referentin am Bundeskongress politische Bildung teilnehmen und über ihre Forschungserfahrungen berichten, in Sektion 7 („Emotionen in politischen Bildungsprozessen“) am 8. März 2019.

Es gibt noch viele weitere spannende Publikationen zum Themenfeld politische Bildung und Emotionen. Den Zusammenhang von „Emotionen und historisches Lernen“ thematisiert der Externer Link: gleichnamige Sammelband von Juliane Brauer und Martin Lücke. Und es mehren sich Forschungsvorhaben wie das Externer Link: Projekt „Emotionen und Erbe“ der Universität Bamberg. Vor dem Hintergrund des „emotional turn“ in der internationalen Forschung liegt der Forschungsschwerpunkt dieser Studie auf den emotionalen Aspekten der Denkmalbetrachtung und -bewertung, indem Erbe (auch) als emotionaler Prozess begriffen und untersucht wird.

Um einen Überblick über die wissenschaftliche Auseinandersetzung mit ganz unterschiedlichen Phänomenen der politischen Bildung und Emotionen zu erhalten, lohnt sich ein Besuch auf der Externer Link: Website von Transfer für Bildung e.V. Hier findet sich ein ganzes Dossier zum Thema „Emotionen und politische Bildung“. In dem Dossier gibt es Hinweise auf Veröffentlichungen und Datenbankeinträge zur Rolle von Emotionen in pädagogischen Kontexten und zur Rolle von Emotionen in politischen Kontexten, aber auch zu abgeschlossenen und laufenden Forschungsprojekten. Hier findet man so unterschiedlichen Lesestoff wie einen Artikel zu derExterner Link: Studie von Thorsten Faas, Kai Arzheimer, Sigrid Roßteuscher (Hrsg.) (2010): Information – Wahrnehmung – Emotion. Politische Psychologie in der Wahl- und Einstellungsforschung oder Externer Link: „Zur Funktion von Hass-Zuschreibungen in Online-Diskussionen: Argumentationsstrategien auf islamkritischen Websites“ von Christian Schütte.

Außerdem werden Forscher_innen vorgestellt, die zu diesem Thema arbeiten, aber auch aus anderen Bereichen, die für die politische Bildung von Interesse sein können. Da das Thema Emotionen eine Querschnittsdimension vieler verschiedener Studien ist, sind nicht nur Forscher_innen und wissenschaftliche Arbeiten aus der politischen Bildung erfasst, sondern auch aus benachbarten Disziplinen. Darüber hinaus gibt es eine Liste wissenschaftlicher Informationsquellen sowie Tagungshinweise und -dokumentationen. Ergänzend dazu gibt es auf der Website von Transfer für Bildung e.V. eine Online-Datenbank, die Informationen über aktuelle wissenschaftliche Forschungsarbeiten zu Themenfeldern der politischen Bildung enthält. Einträge dieser Online-Datenbank, die in das Thema „Emotionen und politische Bildung“ fallen, sind in dem Dossier vermerkt. Wenn man sich also für eine Forschungsarbeit interessiert, die auch in der Datenbank vertreten ist, klickt man einfach auf den Link und erhält damit weitere Informationen.

Fussnoten