12. Festival
Herbst 2025

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Convakatary Konak

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Convakatary Konak

/ 2 Minuten zu lesen

Wo liegt eigentlich der Balkan? Diesen Zwischenort, diese flirrende Randzone, nehmen God’s Entertainment zum Ausgangspunkt ihrer Recherche und bauen ein fiktives Dorf, in dem Fremde willkommen sind: Wie leben wir zusammen, wie entstehen kulturelle Zuordnungen und wie kann man die etablierten Verhältnisse über den Haufen werfen?

Convakatary Konak (© God’s Entertainment)

in deutscher, bosnischer und weiteren Sprachen

„Niemand weiß, was es heißt, auf dieser Grenzscheide zweier Welten geboren zu werden und zu leben, die eine wie die andere Welt zu kennen und zu verstehen und doch nichts unternehmen zu können, dass sie sich verständen und einander näherkämen; was es heißt, die eine wie die andere zu lieben und zu hassen, so hin und her zu wanken und zu taumeln ein Leben lang, eine doppelte und doch keine Heimat zu haben, überall zu Hause zu sein und ewig ein Fremder zu bleiben.“
(Ivo Andrić, „Wesire und Konsuln“)

Wo genau liegt der Balkan? Die Künstler:innen des Wiener Performance-Kollektivs God’s Entertainment stellen fest: Niemand weiß es so ganz genau, aber alle haben eine Ahnung. Dieser Ahnung bauen sie ein fiktives Dorf, einen Ort, an dem Fremde willkommen sind: KONAK, was auf Türkisch so viel heißt wie „Residenz“ oder „Herberge“. Dort gibt es ein Kaffeehaus, ein Museum, einen Markt, ein Theater und eine lange Tafel, an der Platz ist für jede und jeden.

Architektonisches Vorbild ist die Stadt Travnik aus dem Roman „Wesire und Konsuln“ des Literaturnobelpreisträgers Ivo Andrić. Dort wird der Balkan beschrieben als Zone des Dauerkonflikts zwischen Ost und West, in der sich nicht nur die Wege, sondern auch die Klingen von Orient und Okzident kreuzen. Sie ist ein brodelnder Begegnungsraum, in dem sich die Gewissheiten verlieren, die Identitäten in Bewegung geraten, wo der Gast zum Einwohner wird und umgekehrt.

Diesen Zwischenort, diese flirrende Randzone, nehmen God’s Entertainment zum Ausgangspunkt ihrer Recherche: Wie leben wir zusammen, wie entstehen kulturelle Zuordnungen und wie kann man die etablierten Verhältnisse über den Haufen werfen? Die Wiener Theatergruppe erschafft ganz präzise Atmosphären der Verunsicherung und des Befremdens und kreiert eine plausible Gegenwelt zu unserer migrantisch geprägten Lebensrealität, einen Raum der Vermittlung, Vermischung und Entgrenzung.

God’s Entertainment sagen über sich selbst, dass sie Lust haben, unbequem zu sein. Diese Lust können wir an diesem Abend miteinander teilen und darin ganz neue Möglichkeiten des Miteinanders finden. Denn der Rand ist überall. Auch in uns allen.

Mit freundlicher Unterstützung: Kulturabteilung der Stadt Wien – MA7
Gefördert von: Kulturbehörde Hamburg und Rudolf Augstein Stiftung
In Koproduktion mit: Kampnagel Hamburg und WUK Wien

Das Projekt wurde im Rahmen von Szenenwechsel, einem Programm der Robert Bosch Stiftung und des Internationalen Theaterinstituts, gefördert.

Spielstätte:

MUCCA (Munich Center of Community Arts)

Vorstellungstermine:

Mo., 5. November 2018, 20.30 Uhr
Di., 6. November 2018, 19 Uhr

Externer Link: http://www.gods-entertainment.org/

Fussnoten