12. Festival
Herbst 2025

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Ich bin nicht wirklich die Gefahr

Ich bin nicht wirklich die Gefahr Turbo Pascal

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Sind die elektrischen Leitungen in diesem Gebäude eigentlich sehr alt? Wie gefährlich können 150 Leute sein, die in einem Raum versammelt sind? Turbo Pascal veranstalten mit dem Publikum ein Gedankenexperiment zu der Frage, in welcher Gefahr wir zu schweben meinen.

Ich bin nicht wirklich die Gefahr. (© Gerhard Ludwig)

Sind die elektrischen Leitungen in diesem Gebäude eigentlich sehr alt? Wie gefährlich können 150 Leute sein, die in einem Raum versammelt sind? Ist die Bühne der sicherste Ort der Welt? Soll ich meine Ängste vor dem atomaren Overkill reaktivieren? Bin ich schon geistig verwirrt?
Turbo Pascal spielen in diesem Projekt mit der Logik des Worst-Case-Denkens und veranstalten mit dem Publikum ein Gedankenexperiment: Überall werden Worst-Case-Szenarien entwickelt, aber was ist hier eigentlich wirklich die Gefahr? Wir befinden uns in einer Versammlungsstätte, wir sind ein Ausschnitt der Bevölkerung von Dresden oder Biblis. Aus aktuellen und vergessenen Gefahrenmeldungen sowie Gesprächen mit Spezialisten für den Ernstfall legen Turbo Pascal mit Hilfe der Szenariotechnik aus dem Feld der Zukunftsforschung eine große Gefahrensammlung an, die im Theater auf den Prüfstand kommt: Das Publikum wird zum Katastrophenkomitee, das über das eigene Gefahrenpotenzial entscheiden kann.

Das Theaterkollektiv Turbo Pascal wurde während des Studiums ihrer Protagonisten in Hildesheim gegründet und arbeitet mittlerweile in Berlin und Niedersachsen. Es befragt sich und andere zu sozialen und politischen Fragestellungen und zu widersprüchlichen Erfahrungen unserer Zeit, über die man zusammen besser nachdenken kann als alleine. Der kollektive Ansatz ist immer auch Teil der Performances, indem das Publikum zum Ko-Autor wird.

„Das Theaterkollektiv [Turbo Pascal] hat sich mit seiner Methode schon einen Preis beim 100°-Festival verdient. Kulturwissenschaftlicher Vortrag wird dabei mit szenischer Simulation, Musik und Schauspiel verbunden und ist eine Art Publikumsintegrationsunterricht. Der macht Spaß – umso mehr, wenn ein ungarischer Tanz mit Laserpointern gewackelt wird – und macht besinnlich bis nachdenklich, wenn es um die Vorstellung von drei Tagen komplettem Stromausfall geht. Einen Haken gibt es daran nicht, und so weiß man erst mal nicht, woran der Ohrwurm, in den sich der letzte Song verwandelt hat, gespießt werden könnte.“
Berliner Zeitung

„‚Ich bin nicht wirklich die Gefahr‘ nimmt ebenso spielerisch wie klar das aktuelle Sicherheits(staats)denken aufs Korn. Und zwar – gelungener Schachzug! – indem über die Rahmensituation eines Theaterabends nachgedacht wird. [...] So locker kann eine informierte Selbstreflexion des Theaters aussehen. Politisch und selbstbewusst, leichthändig und instruktiv ist dieses Perfomancestück von Turbo Pascal. So wie Off-Theater an seinen besten Abenden ist.“
nachtkritik.de

„Turbo Pascal ist so etwas wie der neue Stern am Himmel der Freien Theaterszene. Die vier Performer spielen nicht, sie moderieren, bringen mit hintersinniger Ironie Diskurse auf die Bühne und entlarven so Vorurteile und Gedankenklischees.“
Hildesheimer Allgemeine Zeitung

Von und mit: Veit Merkle, Luis Pfeiffer, Frank Oberhäußer, Eva Plischke
Konzept: Turbo Pascal
Produktion: Turbo Pascal.
In Kooperation mit: Freischwimmer 2009 - Plattform für junges Theater

Spielstätte:

Hellerau, Großer Saal

Vorstellungstermine:

Sa., 29.10.2011, 20:30 – 21:45 Uhr

So., 30.10.2011, 20:30 – 21:45 Uhr
// im Anschluss Publikumsgespräch

Externer Link: www.turbopascal.info

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