Von der Sub- zur Massenkultur und zurück
"Schockieren ist schick"
(Cosmopolitan, September 1977)
"Schockieren ist schick"
(Cosmopolitan, September 1977)
Es existiert zwar kaum ein zweites Land auf der Welt, in dem so viele jugendliche Szenen aktiv sind, dennoch ist keine einzige dieser Jugendkulturen eine originär deutsche Schöpfung. Der Ursprung liegt meist in den USA oder Großbritannien, erst Medienberichte erweckten die Neugier deutscher Jugendlicher.
Da Medien in der Regel den Sinn von Jugendkulturen, die historischen Hintergründe und Bedeutungszusammenhänge nicht entschlüsseln können oder wollen, reduziert sich ihre "Berichterstattung" auf das Plakative.
Das explosionsartige Anwachsen eines kommerziellen Musikmarktes, insbesondere die Einführung von MTV und Viva, hat dazu geführt, dass neue Jugendkulturen in kürzester Zeit global verbreitet und mainstream-kompatibel wurden.
Der Weg zum lukrativen ("weißen") Weltmarkt führt über das Ghetto. Der einzige Grund, warum Kids kein No-Name-Produkt kaufen, ist das extrem coole Image. "Cool" bedeutet häufig: Afroamerikanische Kultur, Ghetto-Kultur.
Das Ziel von Reclaim the Streets ist die Rückeroberung von Lebensräumen, Schwerpunkte ihres Engagements sind dabei die Vormachtstellung des Autos und die seit Mitte der 90er-Jahre um sich greifende Umwidmung von öffentlichem Raum in firmeneigene Konsumschutzreservate.
Jugendkulturen dienen Heranwachsenden als existentielles lebensweltliches Umfeld, in dem sie Handlungskompetenzen, Geschlechteridentitäten und Konfliktlösungsstrategien entwickeln. Daran lässt sich auch mit Blick auf politische Bildung direkt anknüpfen.
Wie haben junge Menschen in der DDR mit Mut und Musik gegen Stasi und SED-Diktatur gekämpft? Zeitzeugen berichten. Mit zahlreichen Texten, Videos, Audios, Fotos und Dokumenten.
Die Geschwister Lial, Hassan und Maradona wachsen in Berlin Neukölln auf, ihre Jugend ist von der Leidenschaft für Breakdance und Musik geprägt, aber auch vom Kampf der Familie für ihr Bleiberecht. Der Dokumentarfilm "Neukölln Unlimited" zeigt den Alltag und die Träume selbstbewußter junger Menschen mit Zuwanderungsgeschichte und kann für wichtige Fragen der politischen Bildung sensibilisieren in den Themenfelder Migration, Asyl, Bildung und Jugendkultur.