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Wahl der "richtigen" Lizenz

Till Kreutzer

/ 2 Minuten zu lesen

Vor der Wahl einer geeigneten Lizenz sollten Rechteinhaber genau definieren, welche Ziele sie mit einer CC-Lizenzierung verfolgen.

Die Wahl der Lizenz ist ein wichtiger Schritt einer Open-Content-Strategie. Die Vor- und Nachteile der jeweiligen Lizenzen sollten sorgfältig gegeneinander abgewogen werden, bevor das Material lizenziert wird. Der ausschlaggebende Faktor für die Entscheidung sollte die individuelle Absicht sein, die mit der Lizenzierung verfolgt wird. Stellen Sie sich die Frage: Warum lizenziere ich mein Werk mit CC-Lizenzen? Welche Rechte möchte ich mir vorbehalten, und warum?

Hinter einer solchen Entscheidung können verschiedenste Motive stehen. In vielen Fällen basiert die Lizenzwahl jedoch auf dem "Bauchgefühl": "Ich möchte nicht, dass jemand mit meinem Werk Geld verdient, und verwende daher eine NC-Lizenz." – "Ein Verlag sollte keine Möglichkeit haben, die Publikationen unserer Stiftung in sein Programm aufzunehmen und sie gewinnbringend zu verwerten." – "Ich möchte nicht, dass Dritte sich an meinem kreativen Werk zu schaffen machen, und verwende daher eine ND-Lizenz." Diese Argumente sind in zahlreichen Abwandlungen zu hören. Obwohl aus psychologischer Sicht mehr als verständlich, sind sie keine guten Ratgeber für die Wahl restriktiver Lizenzen.

Besser ist es, sich von objektiven Faktoren leiten zu lassen, die die subjektive Zielsetzung unterstützen. "Mein Foto eignet sich nicht für Remixes oder Bearbeitungen, weil es eine ganz bestimmte Situation zu einem ganz bestimmten Zeitpunkt real wiedergeben soll. Daher verwende ich hierfür eine ND-Lizenz", wäre beispielsweise ein sinnvoller Gedanke. In den Abschnitten über die NC-, ND- und SA-Klausel habe ich betont, dass die Lizenzeinschränkungen stets zu erhöhter Rechtsunsicherheit führen. Sie führen zu komplexen rechtlichen Fragen und verhindern Nutzungen, die eigentlich im Interesse des Lizenzgebers liegen und/oder sogar von der Lizenz gedeckt sind, aber nicht vorgenommen werden, weil dies nicht klar ist.

Das bedeutet nicht, dass CC BY, die liberalste Lizenz, in jedem Fall die beste Wahl ist. Wie bereits erwähnt, kann es gute Gründe geben, einen restriktiveren Lizenztyp zu wählen. Da dies jedoch im Allgemeinen mit Nachteilen für Lizenzgeber und Nutzer verbunden ist, wird empfohlen, die Vor- und Nachteile sorgfältig gegeneinander abzuwägen. Dies ist umso wichtiger für breit angelegte Open-Content-Publikationsstrategien zum Beispiel von Unternehmen oder öffentlichen Institutionen.

Fussnoten

Fußnoten

  1. Siehe Anmerkungen in Kapitel 3.5, Abschnitte a, b und c.

Lizenz

Dieser Text ist unter der Creative Commons Lizenz "CC BY 4.0 - Namensnennung 4.0 International" veröffentlicht. Autor/-in: Till Kreutzer für bpb.de

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Dr. Till Kreutzer ist Rechtsanwalt, Rechtswissenschaftler und Publizist. Er ist geschäftsführender Partner des iRights.Lab, dem unabhängigen Think Tank über Strategien für die digitale Welt sowie Gründungsmitglied und Herausgeber von iRights.info, dem mehrfach prämierten (u. a. Grimme-Online-Award 2006) Internetportal für Verbraucher und Kreative zum Urheberrecht in der digitalen Welt.