12. Festival
Herbst 2025

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Verrücktes Blut

Verrücktes Blut Nurkan Erpulat and Jens Hillje / Ballhaus Naunynstraße

/ 2 Minuten zu lesen

Eine Lehrerin versucht am Projekttag Theater ihrer disziplinlosen migrantischen Schülerschaft gerade Friedrich Schiller und seine idealistischen Vorstellungen vom klassischen deutschen Theater nahe zu bringen, als ihr in einem Gerangel eine Pistole in die Hände fällt.

Verrücktes Blut (© Ute Langkafel)

Eine junge Lehrerin versucht am Projekttag Theater ihrer disziplinlosen migrantischen Schülerschaft Friedrich Schiller und seine idealistischen Vorstellungen vom klassischen deutschen Theater nahe zu bringen. Das Vorhaben bliebe aussichtslos, fiele nicht einem der Schüler im Gerangel eine Pistole aus der Tasche. Die frustrierte Lehrerin bekommt sie zu fassen und nimmt nach kurzem Zögern die Schüler als Geiseln. Mit vorgehaltener Waffe zwingt sie diese, Auszüge aus Schillers Dramen zu spielen. Denn allein das Theater kann die aus den Fugen geratene Welt noch retten! Mit der Geiselnahme beginnt nicht nur ein abgründiger Tanz der Genres vom Thriller über die Komödie zum Melodrama, sondern auch die lustvolle Dekonstruktion aller vermeintlich klaren Identitäten und Rollen.

Nurkan Erpulat wurde in Ankara geboren und studierte Schauspiel in Izmir und Schauspielregie in Berlin. Zu seinen Regiearbeiten zählen u.a. die im Rahmen des Festivals „beyond belonging“ entstandenen Inszenierungen von „Jenseits – Bist du schwul oder bist du Türke?“ und „Man braucht keinen Reiseführer für ein Dorf, das man sieht" nach einem Text von Tim Staffel. Seine beiden Inszenierungen mit Jugendlichen („Heimat im Kopf“ und „Familiengeschichten“ am Staatstheater Hannover) wurden zum Theatertreffen der Jugend nach Berlin eingeladen.

Jens Hillje ist in Mailand, München und Landshut aufgewachsen. 1996 bis 1999 war er Ko-Leiter und Dramaturg der Baracke des Deutschen Theaters und von 1999 bis 2009 Mitglied der Künstlerischen Leitung und Chefdramaturg der Schaubühne am Lehniner Platz.

„Eine ‚Amok-Komödie‘ vom Zusammenprall der Kulturen. Wenn in dem Stück mit den Mitteln des Terrors für Aufklärung gekämpft wird, geht es auch um Thilo Sarrazins Thesen zum mangelnden Integrationswillen junger Muslime. ‚Verrücktes Blut‘ ist der Überraschungshit der Theatersaison. Ein aberwitziger Theaterspaß, ein ‚well made play‘ voller überraschender Wendungen und greller Scherze.“
Der Spiegel

„‚Verrücktes Blut‘ ist das Stück der Stunde: ein Spiel, das mit sozialem Sprengstoff jongliert.“
Frankfurter Allgemeine Zeitung

„Verrücktes Blut“ wurde zum Berliner Theatertreffen 2011 eingeladen.

Mit: Sesede Terziyan und Nora Rim Abdel-Maksoud, Hassan Akkouch, Tamer Arslan, Murat Dikenci, Pınar Erincin, Sohel Altan G., Paul Wollin
Regie: Nurkan Erpulat
Produktion: Kultursprünge im Ballhaus Naunynstraße
Koproduktion: Ruhrtriennale

Diese Veranstaltung wird ermöglicht durch das NATIONALE PERFORMANCE NETZ im Rahmen der Gastspielförderung Theater aus Mitteln des Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien sowie der Kultur- und Kunstministerien der Länder.

Spielstätte:

Kleines Haus 1

Vorstellungstermine:

Mo., 31.10.2011, 19:30 – 21:15 Uhr

Di., 1.11.2011, 19:30 – 21:15 Uhr
// im Anschluss Podiumsdiskussion

Externer Link: www.ballhausnaunynstrasse.de

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