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Perspektivwechsel Westeuropa und Nordamerika

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Globalisierung ist stets auch ein Perspektivwechsel. Ob die Globalisierung von einem Menschen als positiv erachtet wird oder er darin eher Risiken als Chancen erkennt, ist von seinen konkreten Erfahrungen abhängig und davon, wo er lebt und was er besitzt.

Die Wahrnehmung der Globalisierung in Westeuropa und Nordamerika ist zunehmend zwiespältig. Die expandierenden globalen Märkte für Güter und Dienstleistungen eröffnen neue Absatz-möglichkeiten für Exporte. Die Expansion globaler Finanzmärkte erweiterte die Möglichkeiten für renditeträchtige Investitionen in den Schwellenmärkten. Schließlich bewirkten die technologische Führungsposition der reifen Industrieländer sowie die Verschärfung internationaler Urheber-rechtsbestimmungen durch die WTO einen Anstieg ihrer Einnahmen aus Tantiemen und Lizenzgebühren. Auf der einen Seite bedeuten die Entwicklung globaler Produktionssysteme und liberalere Investitionsbestimmungen für die Länder "des Westens" neue Möglichkeiten, größere Reichweiten und stärkere Machtpositionen für ihre multinationalen Unternehmen. Die Industrieländer können sich als Globalisierungsgewinner sehen.

Gleichzeitig wird die Liberalisierung des Handels und der Kapitalströme für die zunehmenden Einkommensungleichheiten in den Industrieländern verantwortlich gemacht. Menschen mit geringer Qualifikation und ältere Branchen werden als Verlierer der Globalisierung gesehen, da sie für erstere häufig mit niedrigeren Einkommen und Arbeitsstandards einherging und für letztere mangelnde Konkurrenzfähigkeit mit ausländischen Anbietern bis hin zur Verlagerung der Produktion ins Ausland die Folge war/ist. Der durch die Globalisierung verursachte Export von Arbeitsplätzen ist dabei jedoch nur als eine von mehreren Ursachen der Arbeitslosigkeit zu sehen. Bei den Konsultationen der ILO zu den Perspektiven der Globalisierung wurden immer wieder die Auswirkungen der Kapitalmobilität auf die Steuerpolitik thematisiert. Der internationale Steuerwettbewerb, so wurde behauptet, bedeute gravierende Beschränkungen bei der Finanzierung des Wohlfahrtsstaates.

Natürlich unterscheiden sich die Wahrnehmungen zwischen Nordamerika und Westeuropa:

Europa

In den Ländern der EU nimmt die grenzüberschreitende Migration einen hohen Stellenwert in der Wahrnehmung von Globalisierung ein. Zuwanderung ist in der Mehrzahl der EU-Staaten ein sensibles Thema, das in einigen zu einem verstärkten Zuspruch für Parteien führt, die Zuwanderung begrenzen wollen. Die Frage der Zuwanderung wird jedoch auch vor dem Hintergrund der alternden Bevölkerung Europas und der dem europäischen Sozialsystem zugrunde liegenden gesellschaftlichen Geschlossenheit gesehen. Die Europäische Union selbst ist eine Ausprägung des gleichen Musters und gleichzeitig eine Reaktion auf den Druck der Globalisierung. Auch wenn sie aus einem einzigartigen historischen Kontext heraus entwickelt hat, so wird dieser Prozess auch oft als ein Vorbild gesehen, an denen sich eine bessere, umfassendere Lenkung der globalen Wirtschaft ausrichten könnte. Die Konsultationen der ILO ergaben, dass die EU-Mitgliedstaaten "grundsätzlich Verständnis für die Klagen vieler Entwicklungsländer über die Erscheinungsformen der Globalisierung haben. Es wurde zugegeben, dass die Regeln der Globalisierung von der industrialisierten Welt aufgestellt würden und dass die Entwicklungswelt ein wesentlich stärkeres Mitgestaltungsrecht haben sollte, wenn die Globalisierung auf mehr Menschen erweitert werden solle. Allgemein wurde anerkannt, dass es wichtig sei, den ärmsten Ländern mehr Entwicklungshilfe zu gewähren. Die negativen Auswirkungen der Gemeinsamen Landwirtschaftspolitik für die Entwicklungswelt wurden von einigen ebenfalls anerkannt, doch stehe außer Frage, dass es politische Hindernisse für eine Reform gebe."

Bearbeitet nach: Eine Faire Globalisierung – Chancen für alle schaffen, Abschlussbericht der ILO-Weltkommission für die soziale Dimension der Globalisierung, 2004, S. 14 ff.

USA

Nach einigen in jüngster Zeit durchgeführten umfangreichen Erhebungen ist die allgemeine Haltung gegenüber der Globalisierung außerordentlich positiv, wobei jedoch gleichzeitig Sorgen wegen der Arbeitsplätze geäußert werden. Ebenfalls in jüngster Zeit durchgeführte akademische Untersuchungen ermittelten dagegen bei einer bedeutenden Gruppe amerikanischer Wähler eine ablehnende Haltung gegenüber einem zunehmenden Einfluss der Globalisierung. Die betreffende Studie ergab, dass die Befragten eine umso positivere Haltung zur Globalisierung hatten, je höher ihr Bildungs- und Qualifikationsniveau war.

Bearbeitet nach: Eine Faire Globalisierung – Chancen für alle schaffen, Abschlussbericht der ILO-Weltkommission für die soziale Dimension der Globalisierung, 2004, S. 14 ff.

Fussnoten