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Beschäftigte im Gesundheitswesen | Die soziale Situation in Deutschland | bpb.de

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Beschäftigte im Gesundheitswesen

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Nach Einrichtungen und Geschlecht, in absoluten Zahlen, 2019

Nach Einrichtungen und Geschlecht, in absoluten Zahlen, 2019

In absoluten Zahlen, 2019

Quelle: GENESIS-Online: Gesundheitspersonal
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Das Gesundheitswesen zählt zu den wichtigsten Beschäftigungszweigen in Deutschland. Hier arbeiten zwölfmal so viele Erwerbstätige wie beispielsweise in der pharmazeutisch-chemischen Industrie. Umgerechnet auf Vollzeitstellen ist die Zahl der Beschäftigten zwischen 2010 und 2019 um 26 Prozent auf 4,2 Millionen gestiegen. Rund drei Viertel aller Beschäftigten im Gesundheitswesen sind Frauen. Und knapp zwei Drittel aller Beschäftigten haben direkten Patientenkontakt.

Fakten

Das Gesundheitswesen zählt zu den wichtigsten Beschäftigungszweigen in Deutschland. Im Jahr 2019 arbeiteten laut Mikrozensus 13,2 Prozent aller Erwerbstätigen in diesem Sektor – zwölfmal so viele wie beispielsweise in der pharmazeutisch-chemischen Industrie. Zwischen 2000 und 2019 nahm die Zahl der Beschäftigten im Gesundheitswesen stetig von 4,0 auf 5,7 Millionen zu (plus 42,8 Prozent). Da sich gleichzeitig die Zahl der Teilzeit- und geringfügig Beschäftigten fast verdreifachte, fiel das Wachstum der Beschäftigtenzahl in Vollzeitäquivalenten mit 26,3 Prozent geringer, aber immer noch stark aus. Im Jahr 2019 lag die Zahl der Teilzeitbeschäftigten im Gesundheitswesen bei gut 2,2 Millionen und die der geringfügig Beschäftigten bei rund 750.000. Bezogen auf die Zahl der Vollzeitäquivalente lag die Beschäftigtenzahl bei knapp 4,2 Millionen.

Im Jahr 2019 arbeiteten knapp 2,4 Millionen Personen beziehungsweise 41,1 Prozent des gesamten Gesundheitspersonals in ambulanten Einrichtungen (zum Beispiel in Arzt- und Zahnarztpraxen, im Bereich der ambulanten Pflege sowie in Apotheken). In stationären und teilstationären Einrichtungen (Krankenhäuser, stationäre und teilstationäre Pflege sowie Vorsorge- und Rehabilitationseinrichtungen) arbeiteten im selben Jahr knapp 2,1 Millionen Personen bzw. 35,7 Prozent des Gesundheitspersonals. 9,9 Prozent des Gesundheitspersonals entfielen auf die Vorleistungsindustrien (darunter die medizintechnische und augenoptische sowie die pharmazeutische Industrie), 3,8 Prozent arbeiteten 2019 im Bereich der Verwaltung, 1,3 Prozent bei Rettungsdiensten und 0,7 Prozent beim Gesundheitsschutz (zum Beispiel bei Gesundheitsämtern, der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung oder auf Länderebene im Bereich der Lebensmittelkontrolle). 7,4 Prozent des Gesundheitspersonals entfielen auf sonstige Einrichtungen.

Von den 5,75 Millionen Beschäftigten im Jahr 2019 arbeiteten die meisten als Gesundheits- oder Krankenpfleger/-pflegehelfer (881.000 Personen bzw. 15,3 Prozent). Altenpfleger/-pflegehelfer (11,4 Prozent), medizinische Fachangestellte (7,6 Prozent), Ärzte (7,0 Prozent), Physiotherapeuten (4,2 Prozent) sowie zahnmedizinische Fachangestellte (3,7 Prozent) hatten ebenfalls einen hohen Anteil an den Beschäftigten. Hinzu kommen neben anderen 80.000 Personen beim Rettungsdienst, 74.000 Zahnärzte und Kieferorthopäden, 69.000 Apotheker und Pharmazeuten, 63.000 Ergotherapeuten, 54.000 Zahntechniker, 48.000 Psychotherapeuten, 45.000 Heilpraktiker und Homöopathen, 41.000 Augenoptiker sowie 26.000 Hebammen und Entbindungspfleger. Nach Angaben des Statistischen Bundesamtes hatten von den 5,65 Millionen Beschäftigten im Gesundheitsbereich im Jahr 2018 rund 3,63 Millionen direkten Patientenkontakt.

Trotz der hohen Beschäftigtenzahlen bei den Pflegeberufen ist der Fachkräftemangel in diesem Bereich häufig Teil der öffentlichen Diskussion. Insbesondere der demografische Wandel hat zu diesem Mangel geführt. Denn auch die Zunahme der Zahl der Altenpfleger und Altenpflegehelfer zwischen 2000 und 2019 von rund 211.000 Vollzeitäquivalenten auf 496.000 (rund 265.000 Fachkräfte, 223.000 Helfer und 3.000 Spezialisten) konnte die steigende Nachfrage nach Pflegepersonal nicht ausgleichen. Die Zahl der Gesundheits- und Krankenpfleger/-pflegehelfer veränderte sich zwischen 2000 und 2019 kaum. Seit Anfang 2020 ist in Deutschland eine Ausbildung im neuen Beruf der Pflegefachfrau beziehungsweise des Pflegefachmanns möglich. In der neuen Ausbildung werden die bis dahin getrennten Ausbildungen in den Berufen Gesundheits- und Krankenpfleger, Gesundheits- und Kinderkrankenpfleger sowie Altenpfleger zum Berufsbild Pflegefachfrau/-mann zusammengeführt. Der Wechsel zwischen Krankenpflege, Kinderkrankenpflege und Altenpflege soll erleichtert und den Pflegefachkräften ein breiteres Tätigkeitsfeld eröffnet werden.

Von den Beschäftigten im Gesundheitswesen im Jahr 2019 waren 37,0 Prozent jünger als 40 Jahre (Frauen: 36,9 Prozent / Männer: 37,2 Prozent). 13,0 Prozent waren 60 Jahre oder älter (Frauen: 12,0 Prozent; Männer: 16,2 Prozent). Weiter waren drei Viertel aller Beschäftigten im Gesundheitswesen Frauen (75,5 Prozent). Bei den Teilzeit- und geringfügig Beschäftigten lag der Anteil sogar bei 86,0 Prozent. Die höchsten Frauenanteile entfielen auf die Bereiche der ambulanten sowie der stationären und teilstationären Pflege (86,2 bzw. 83,6 Prozent). Auch in den Praxen und Apotheken lag der Anteil bei mehr als 80 Prozent. Am niedrigsten war der jeweilige Frauenanteil bei den Rettungsdiensten (32,0 Prozent), der medizintechnischen und augenoptischen Industrie (43,3 Prozent) sowie der pharmazeutischen Industrie (50,0 Prozent). Bezogen auf die zehn beschäftigungsintensivsten Berufe war der Frauenanteil bei den medizinischen/zahnmedizinischen Fachangestellten (98,2 bzw. 99,1 Prozent) und den pharmazeutisch-technischen Assistentinnen und Assistenten (96,3 Prozent) besonders hoch. Bei den Ärztinnen und Ärzten lag der Frauenanteil hingegen bei 47,8 Prozent.

Begriffe, methodische Anmerkungen oder Lesehilfen

Die Einrichtungen des Gesundheitsschutzes umfassen kommunale Einrichtungen wie die Gesundheitsämter, Einrichtungen der Länder mit Aufgaben im Bereich Wasserschutz, Lebensmittelkontrolle, Lebensmittelüberwachung, Kommunalhygiene und Umweltmedizin, Landesgesundheitsbehörden sowie Einrichtungen des Bundes wie beispielsweise die Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin oder die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung.

Vollzeitäquivalente geben die Anzahl der auf die volle tarifliche Arbeitszeit umgerechneten Beschäftigten an. Ein Vollzeitäquivalent entspricht demnach einem Vollzeitbeschäftigten.

Medizinische/zahnmedizinische Fachangestellte assistieren bei der Untersuchung, Behandlung, Betreuung und Beratung von Patienten und führen organisatorische und Verwaltungsarbeiten durch.

Beschäftigte im Gesundheitswesen

Nach Einrichtungen und Geschlecht, in absoluten Zahlen, 2019

Beschäftigte darunter: Teilzeit- und
geringfügig Beschäftigte
insgesamt Männer Frauen insgesamt Männer Frauen
in Tsd.
insgesamt 5.749 1.410 4.339 3.024 424 2.600
davon:
ambulante Einrichtungen 2.364 443 1.921 1.400 186 1.214
davon:
Arztpraxen 708 127 581 398 47 351
Zahnarztpraxen 359 62 298 186 22 164
Praxen sonstiger medizinischer Berufe 1 532 110 422 330 52 278
Apotheken 229 42 188 147 26 121
Einzelhandel 2 128 47 81 50 10 40
ambulante Pflege 407 56 351 289 29 260
stationäre und teilstationäre Einrichtungen 2.055 448 1.607 1.118 133 985
davon:
Krankenhäuser 1.194 298 896 550 66 485
Vorsorge- und Rehabilitationseinrichtungen 122 28 94 66 9 57
stationäre und teilstationäre Pflege 739 122 618 502 59 443
Verwaltung 220 75 145 70 6 64
Rettungsdienste 75 51 24 24 15 10
Gesundheitsschutz 39 11 28 16 2 14
sonstige Einrichtungen 428 101 327 248 44 204
Vorleistungsindustrien 569 281 287 147 38 109
davon:
pharmazeutische Industrie 158 79 79 26 4 22
medizintechnische und augenoptische Industrie 171 97 74 39 11 28
Großhandel und Handelsvermittlung 144 68 76 39 10 29
medizinische und zahnmedizinische Laboratorien 95 37 58 43 13 30

Fußnote: 1 Zum Beispiel Praxen von Physio-, Ergo- und Sprachtherapeuten, Psychologischen Psychotherapeuten, Hebammen/Entbindungspflegern sowie von selbstständigen Dentalhygienikern.

Fußnote: 2 Darunter Beschäftigte des Sanitätsfachhandels und der Sanitätshäuser sowie Augenoptiker, Hörgeräteakustiker, Orthopädiemechaniker und Orthopädieschuhmacher.

Quelle: GENESIS-Online: Gesundheitspersonal

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