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Sozialdemokratische Partei Deutschlands | Landtagswahl Niedersachsen 2022 | bpb.de

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Sozialdemokratische Partei Deutschlands SPD

Alexander Deycke

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Sozialdemokratische Partei Deutschlands (SPD)

Die Organisationsgeschichte der "Sozialdemokratischen Partei Deutschlands" (SPD) reicht zurück bis in die deutsche Arbeiterbewegung des 19. Jahrhunderts. Im Jahr 1863 wurde der "Allgemeine Deutsche Arbeiterverein" (ADAV) gegründet, sechs Jahre später die "Sozialdemokratische Arbeiterpartei" (SDAP). Im Jahr 1875 fusionierten die beiden Arbeiterparteien zur "Sozialistischen Arbeiterpartei" (SAP), um 1890 den Namen SPD anzunehmen. Frühe Hochburgen im heutigen Niedersachsen waren industrielle Zentren wie Braunschweig und Hannover, wo unter der Führung Kurt Schumachers im Jahr 1945 der Wiederaufbau der Partei nach NS-Herrschaft und Zweitem Weltkrieg begonnen wurde. In der Folge wandelte sich die SPD unter Beibehaltung der Leitbegriffe "Freiheit, Gerechtigkeit und Solidarität" von einer am Marxismus orientierten Klassenpartei der Industriearbeiterschaft zu einer Volkspartei und erschloss sich breitere Wählerschichten.

Fakten zur Partei

  • Gründungsjahr Landesverband: 1947*

  • Landesvorsitz: Stephan Weil*

  • Mitgliederzahl in Niedersachsen: ca. 52.000*

  • Wahlergebnis 2017: 36,9 %

* nach Angaben der Partei

Im 1946 gegründeten Land Niedersachsen war die SPD fast 50 Jahre an der Regierung beteiligt und stellte dabei mit einer Ausnahme von circa zwei Jahren den Ministerpräsidenten, so auch in der seit 2017 bestehenden Koalitionsregierung mit der CDU. Im niedersächsischen Landesverband hat sich die organisatorische Gliederung der Partei in Bezirke erhalten, die sich sonst nur noch in Hessen finden lässt.

Im Landtagswahlkampf wirbt die Partei mit dem Leitspruch "Das Land in guten Händen." für sich. Laut Wahlprogramm will die SPD die Wirtschaft durch die Einrichtung eines Fonds bei der Bewältigung von Digitalisierung und Klimawandel unterstützen. Bis 2040 soll das Land vollständig durch erneuerbare Energien versorgt werden. Im Bildungsbereich will die SPD unter anderem eine "digitale Lernmittelfreiheit" einführen und kostenlose Tablets für alle Schülerinnen und Schüler zur Verfügung stellen. Mit der Gründung einer Landeswohnungsbaugesellschaft will die SPD die Wohnungsnot und hohe Mietsteigerungen bekämpfen; bis 2025 soll jeder Haushalt im Bundesland über einen Gigabit-Internetanschluss verfügen. Weiterhin soll die Polizeipräsenz ausgebaut werden. Den ländlichen Raum will die Partei durch eine gute Anbindung an den ÖPNV, eine Landarztquote und regionale Gesundheitszentren stärken.

Fussnoten

Alexander Deycke ist Wissenschaftlicher Mitarbeiter am Göttinger Institut für Demokratieforschung.