12. Festival
Herbst 2025

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Es war keinmal oder das Märchen von der Normalität

Es war keinmal oder das Märchen von der Normalität Theater HORA und Henrike Iglesias

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Datum der Veranstaltung Donnerstag, 29. September 2022
Uhrzeit der Veranstaltung 20:00 – 21:10 Uhr
Ort der Veranstaltung Schauspiel Frankfurt, Großes Haus
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Über die Veranstaltung

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Ausgehend von bekannten Märchen dekonstruieren die Schauspieler:innen mit kognitiver Beeinträchtigung des Theater HORA und die Performer:innen von Henrike Iglesias spielfreudig, witzig und zugänglich die mächtigen gesellschaftlichen Konzepte von Normalität, Schönheit und sozialem Geschlecht.

Märchen sind Geschichten, in denen meist vollkommen klar ist, was schön ist und was abscheulich. Prinzessinnen sind schön. Hexen sind hässlich und einsam. Prinzen sind im Idealfall reich und schön. Und Prinzessinnen müssen sich von ihnen retten und dann heiraten lassen.

In diesem Stück aber ist alles unsicher: Geschlechter- und Rollenzuschreibungen sind uneindeutig, die vermeintlich funktionsfähigen Märchenerzählungen werden radikal hinterfragt. Der Spiegel aus dem zentralen Märchen "Schneewittchen" spielt mit als körperlose Stimme aus dem Off. Genervt vom Wahnsinn der Selbstoptimierung legt der Spiegel die Arbeit nieder, kommt aber schließlich zurück, als die Spieler:innen mit ihm einen neuen Modus der Zusammenarbeit verabreden und sich außerdem ein für alle Mal verabschieden von der Vorstellung von Schönheit als gewaltvoller Norm.

"Es war keinmal" ist in einer Kooperation zwischen dem feministischen Performancekollektiv Henrike Iglesias und dem Theater HORA entstanden. Als (Kultur-)Werkstatt für Menschen mit einer IV-zertifizierten "geistigen Behinderung" arbeitet das Theater HORA daran, die Wahrnehmung, Wertschätzung und Förderung künstlerischer und menschlicher Einzigartigkeit zu fördern.

English version

Starting with familiar fairy tales, the actors of Theater HORA with cognitive disabilities and the performers of Henrike Iglesias deconstruct the powerful social concepts of normality, beauty and social gender playfully, humorously and accessibly.

Fairy tales are stories where it is usually completely clear what is beautiful and what is revolting. Princesses are beautiful. Witches are ugly and lonely. Princes are ideally both rich and beautiful. And princesses have to be saved by and then marry them.

But in this play, everything is uncertain: attributions of gender and roles are ambiguous, fairy tale narratives that are supposed to be functional are radically questioned. The mirror from the key fairy tale "Snow White" is present as a disembodied voice from off stage. Fed up with the lunacy of self-improvement, the mirror goes on strike, but returns later when the performers agree on a new way of working and once and for all renounce the notion of beauty as a powerful norm.

"Es war keinmal" was developed as a co-operation between the feminist performance collective Henrike Iglesias and Theater HORA. As a (cultural) workshop for people with certified mental disabilities, Theater Hora works to promote the reception, appreciation and promotion of artistic and human individuality.

Theater HORA & Theaterkollektiv Henrike Iglesias

Theater HORA ist eine der bekanntesten freien Theatergruppen der Schweiz und arbeitet regelmäßig mit Künstler:innen aus dem In- und Ausland zusammen. Das 2012 gegründete Theaterkollektiv Henrike Iglesias beleuchtet in seinen Performances popkulturelle Phänomene als Spiegel gesellschaftlicher Zustände.

Es war keinmal oder das Märchen von der Normalität

(© Mali Lazell) (© Mali Lazell) (© Mali Lazell) (© Mali Lazell) (© Mali Lazell)

Von und mit
den HORA-Schauspieler:innen Noha Badir, Remo Beuggert, Cécile Creuzburg, Lucas Maurer und Fabienne Villiger, Jan Jaroszek und Henrike Iglesias (Anna Fries, Eva G. Alonso, Malu Peeters, Marielle Schavan, Sophia Schroth)

Produktion

Kostüm: Mascha Mihoa Bischoff
Sound: Hans-Jakob Christian Mühlethaler, Henrike Iglesias
Bühne, Licht, Video: Henrike Iglesias
Kostümassistenz: Ulf Brauner
Bühnenassistenz: Julia Urech
Ensemblebetreuung: Stephan Stock, Simone Burckhardt
Produktionsleitung: Manuel Gerst, Adrian T. Mai (HORA), Maxine Devaud (Henrike Iglesias)
Theaterpädagogik: Anna Fierz
Zivildienst: Noah Beeler
Praktikum: Sabur Khel
Grafikdesign: Henrike Iglesias
Übersetzung: Naomi Boyce
Übertite: Maxine Devaud

Dauer: 70 Minuten
Altersempfehlung: 10+
Sprache: Deutsch mit englischen Übertiteln

Eine Koproduktion mit Gessnerallee und den Ruhrfestspielen Recklinghausen
Gefördert von der Fachstelle Kultur Kanton Zürich, Stadt Zürich Kultur, Ernst Göhner Stiftung, Stiftung Züriwerk, Förderverein Theater HORA, Kulturpark Zürich-West, MIGROS-Kulturprozent

Hinweise zur Veranstaltung