Hexploitation She She Pop
Juryauswahl
Frauen über 50 kommen auf der Theaterbühne kaum vor – und wenn, dann meistens als Stief- oder Großmutter. In der Theaterperformance "Hexploitation" beschäftigen sich She She Pop mit der Verdrängung des gealterten, weiblichen Körpers aus der Öffentlichkeit. Auf erhellende und fulminante Weise zeigen sie, wie sich Patriarchat, Kapitalismus und bürgerliches Theater der älteren Frauen entledigen wollen. Dabei erfinden sie die Hexe auf der Bühne neu – als radikale Tabubrecherin. Mit schonungslos agierender Livekamera konfrontieren uns die Performer:innen mit Realitäten jenseits der gesellschaftlichen Erwartungen an weibliche Körper und wagen den Versuch einer selbstbestimmten Gegenerzählung: mit ihren Makeln, Wünschen und Begehren, die nicht in die Erzählung des Patriarchats hineinpassen.
"Als Frau steckt man in einer Geschichte, die man nicht selbst geschrieben hat." Auf spielerische und schmerzhafte Weise zeigt "Hexploitation", wie Macht funktioniert, wie sie Realität erzwingt und andere Erzählungen überschreibt – und wie schwierig es ist, dem alternative Ansätze entgegenzusetzen. Gleichzeitig macht die Theaterperformance große Lust auf freie Körper und Selbst-Bilder jenseits der Norm.
English Version
Women over 50 are rarely seen on stage – and when they are, then usually as step- or grandmothers. In the theatre performance "Hexploitation", She She Pop address the fact that the ageing, female body has been excluded from the public gaze. In an illuminating and brilliant way, they demonstrate how patriarchy, capitalism and bourgeois theatre wish to divest themselves of older women. They do this by reinventing the witch on stage – as a radical breaker of taboos. Making ruthless use of a live camera, the performers confront us with realities that transcend society’s expectations of female bodies and dare to attempt a self-constructed counter-narrative: with all their faults, wishes and desires, that do not fit into the patriarchal version of the story.
"As a woman you are stuck in a story that you haven’t written." In a playful but painful way, "Hexploitation" shows how power operates, how it constrains reality and overwrites other narratives – and how difficult it is to put forward alternative approaches. At the same time, the theatre performance takes great joy in naked bodies and self-images that defy the norm.
She She Pop
She She Pop sind ein in Berlin ansässiges feministisches Performancekollektiv, das in den 1990er-Jahren aus dem Gießener Institut für Angewandte Theaterwissenschaft hervorging. She She Pop praktizieren eine Theaterform, die dem Experiment verpflichtet ist. Die Mitglieder des Kollektivs verstehen sich als Autor:innen, Dramaturg:innen und Ausführende ihrer Bühnenhandlung.
Hexploitation
Hexploitation
Hexploitation
Hexploitation
Hexploitation
Hexploitation
Hexploitation
Hexploitation
Hexploitation
Produktion
Von und mit: Sebastian Bark, Johanna Freiburg, Fanni Halmburger, Lisa Lucassen, Mieke Matzke, Ilia Papatheodorou, Berit Stumpf
Musik: Santiago Blaum
Performance Musik: Santiago Blaum, Benjamin Horstmann
Kamera und Videoinstallation: Benjamin Krieg
Bühne: Sandra Fox
Kostüme: Lea Søvsø
Mitarbeit Kostüm: Lili Hillerich und Mads Dinesen
Sounddesign und Performancemusik: Manuel Horstmann
Sound: Torsten Schwarzbach
Licht: Michael Lentner
Technische Leitung: Sven Nichterlein
Video Assistenz: Daniela Garcia del Pomar, Fine Freiberg
Feinmechanik Kamerasteuerung: Thilo Gödel
Embedded Software Ingenieur – Kamerasteuerung: Grzegorz Zajac
Hospitanz: Carolin Bodensteiner, Rodrigo Zorzanelli Cavalcanti
Produktionsleitung: Valeria Germain
PR, Kommunikation: ehrliche arbeit – freies Kulturbüro
Freie Mitarbeit Kommunikation: Tina Ebert
Finanzadministration: Aminata Oelßner
Company Management: Elke Weber
Dauer: ca. 90 Minuten
Altersempfehlung: 16+
Sprache: Deutsch
Hinweis: Enthält Szenen expliziter Nacktheit.
Dank an Veronica Dyas (Dublin), Claudia Opitz (Basel), Eva von Redecker (Berlin), Takako Shibata (Tokyo).
Eine Produktion von She She Pop in Koproduktion mit HAU Hebbel am Ufer Berlin, Kampnagel Hamburg, Künstler*innenhaus Mousonturm, FFT Düsseldorf, Residenz Schauspiel Leipzig, HELLERAU – Europäisches Zentrum der Künste, Kaserne Basel und Festival delle Colline Torinesi Turin / TPE – Teatro Piemonte Europa.
Gefördert durch die Kulturstiftung des Bundes und die Berliner Senatsverwaltung für Kultur und Europa.