(© bpb)
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Barrieren behindern. Barrieren schützen. Barrieren können überwunden werden. Barrieren haben mit Gerechtigkeit zu tun. Mal verhindern sie den Zugang – weil die Stufen zum Eingang eines Gebäudes nicht passierbar sind, weil die verwendete Sprache nicht für alle verständlich ist, weil jemand nicht die „passende“ Staatsbürgerschaft hat. Mal bieten sie Schutz – weil es keinen unkontrollierten Zutritt gibt, weil auf Kinder- und Jugendschutz geachtet wird, weil ein Sicherheitskonzept es so vorsieht. Formen interdisziplinärer oder transnationaler Zusammenarbeit überwinden Grenzen zwischen Sprachen, Genres oder Kulturen auf konstruktive, kreative Weise. Das Verhältnis von Zugängen und Barrieren muss immer wieder von Neuem ausgehandelt werden.
Öffentliche Gebäude, Wege und digitale Angebote sollten barrierearm gestaltet sein. Informationen sollten in verschiedenen Sprachen verfügbar sein. Menschen sollten ihre Rechte kennen. Teilhabe und der unbeschränkte Zugang zu Bildung, medizinischer Versorgung, Behörden, Mobilität und Veranstaltungen wären in einer idealen Welt selbstverständlich. Im realen Alltag muss immer noch für Inklusion, Diversität und Teilhabegerechtigkeit gekämpft werden. Nicht allen fällt es leicht, sich Gehör zu verschaffen. Nicht alle haben eine Lobby. Nicht alle werden gesehen. Was tut der Staat, was steht in Gesetzen, was in der UN-Behindertenrechtskonvention? Wie engagiert sich die Zivilgesellschaft? Welche Handlungsmöglichkeiten haben Einzelne? Wie steht es um Menschenrechte, Geschlechter- und Klimagerechtigkeit? Auch Generationenbeziehungen sind von Barrieren gekennzeichnet: Erwachsene bestimmen, was Kinder und Jugendliche dürfen. Wie bedingen sich Regeln und Verbote, Schutz und Bevormundung, Teilhabe und Kinderrechte?