Der Grund für die neue Freundschaft war vor allem die jüngere Generationen an Regisseur:innen, die beim Festival zum Zuge kamen und sowieso regelmäßig in beiden Welten arbeiteten. Sie pflegten von daher keine Berührungsängste, betrieben keine Abgrenzungspolitik und erschlossen sich dadurch auch neue Ressourcen.
Es ist also nicht verwunderlich, dass die Vernetzung und Zusammenarbeit untereinander als der größte Meilenstein der Hamburger Ausgabe galt. Dies zeigte sich besonders an der Produktion „Nachtmahl“, die als eine Kooperation zwischen Eva Diamantstein, SPIELART Festival München, Schauspielhaus Wien und Schauspielhaus Frankfurt/Main umgesetzt wurde. Jene landesübergreifenden Verbindungen wurden in dieser Zeit immer wichtiger, da durch die immer geringer werdenden finanziellen Mittel von Kommunen der Druck auf größere Produktionen zunahm.
Ein weiteres Novum beim 5. Festival war die stärkere Präsenz von Frauen in der Theaterlandschaft. Weit mehr als ein Drittel der Produktionen stammten von Regisseurinnen. Dennoch war das Theater immer noch stark männerdominiert, was durch die hohe Anzahl an Intendanten und Regisseuren sichtbar wurde.
„Die fünfte Ausgabe des Festivals – das war in Hamburg ein Publikumserfolg. [...] Gerade die Vielfalt an Formen regte die neue Lust am Freien Theater an“, so das Fazit der Hamburger Morgenpost vom 02.11.2002.
Die Kieler Nachrichten vom 05.11.2002 erklärten den Erfolg folgendermaßen:
„Volle Säle in den Kammerspielen, dem Thalia Theater und dem Schauspielhaus. Volle Hallen auf Kampnagel. Dort herrschte ein Geist wie zu alten Zeiten, als die Kulturfabrik Ort der freien Szene war.“
Falls ihr die ganze Geschichte lesen möchtet: