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16.-25.10.2025
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Privilegien und Reichtum

Privilegien und Reichtum 10. Festival vom 01. bis 11.11.2018 in München

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Menschen neigen dazu nach ihrem eigenen Verständnis zu leben und glauben, dass ihre Lebensrealität auf alle anderen übertragbar ist. Doch haben wir wirklich alle die gleichen Möglichkeiten?

(© bpb)

Unter dem Thema „Reich“ fanden sich 14 Theaterstücke aus der freien deutschsprachigen und internationalen Szene zur 10. Festivalausgabe von Politik im Freien Theater zusammen. Die präsentierten Inszenierungen beschäftigten sich allesamt auf ihre eigene Weise mit wirtschaftlichen, kulturellen und sozialen Privilegien.

Das Stück „Enjoy Racism“ zeigte anhand eines inszenierten Wolhtätigkeitsdinners den strukturellen Rassismus in unserer Gesellschaft auf. Das überwiegend weiße Kulturpublikum wurde anhand der Augenfarbe unterteilt und erlebte entweder Sonderrechte und Komfort oder Demütigungen und diverse Machtdemonstrationen. So erfuhren sie das alltägliche Wechselspiel von Bevorzugung und Diskriminierung gleichermaßen. Das performative Experiment ließ die gemütliche privilegierte Blase der Mehrheitsgesellschaft für einen Abend platzen. In der Produktion „£¥€$“ wurde das Publikum zu Casino-Besucher:innen. An den Spieltischen hatte nicht jede:r das gleiche Glück – so wie auch im echten Leben. Das Künstlerkollektiv pulk fiktion zeigte mit unterschiedlichen Mitteln wie Sprache, Tanz, Zeichnungen, Projektionen, Musik und nicht zuletzt den O-Tönen der Kinder und Jugendlichen die soziale Dimension von Kinderarmut auf. Was für die einen in der Kindheit selbstverständlich ist, bleibt für andere immer nur ein Traum.

Ein umfangreiches Rahmenprogramm mit Ausstellungen, Publikumsgesprächen, Diskussionen, Filmen und Stadtspaziergängen bot vielfältige thematische und ästhetische Zugriffe auf das Festivalmotto. Das Schul- und Jugendprogramm war deutlich größer als bei vergangenen Festivals und bot zahlreiche schulische und außerschulische Angebote für Kinder, Jugendliche, Schulklassen und Lehrkräfte.

Am Ende des Festivals war jede:r den eigenen Privilegien auf der Spur und konnte sich selbst hinterfragen, warum die einen mehr davon hatten als andere. Und warum auch nicht? Am Ende des Tages liegt es in unserer Hand, uns dafür einzusetzen, dass alle die gleichen Chancen und Zugänge in unserer Gesellschaft besitzen.

Falls ihr die ganze Geschichte lesen möchtet:
Interner Link: 10. Festival // Reich – München 2018

Fussnoten