Work Body Gastspiel // ab 16 Jahren
Gastspiel
Themenschwerpunkte:
Ich. Du. Wir. – Identitäten
Sprache. Räume. Gerechtigkeit. – Zugänge und Barrieren
Michael Turinsky, einer der wichtigsten behinderten Choreografen im deutschsprachigen Raum, macht sich in „Work Body“ mit bedingungslosem körperlichen Einsatz daran, unser gegenwärtiges Verhältnis zur Arbeiterklasse zu befragen. Inspiriert von Pier Paolo Pasolinis Gedicht „Gramscis Asche“, das sich an die sterblichen Überreste des ebenfalls körperlich behinderten kommunistischen Denkers Antonio Gramsci richtete, entwirft Turinsky eine kritisch-empathische Antwort auf den über nationale Grenzen hinweg beobachtbaren maskulin geprägten Rechtspopulismus im Arbeitermilieu.
Bauend, singend, sprechend und tanzend unterwandert Turinsky nicht nur die Trennung von Kopfarbeit und Handarbeit – er untergräbt zugleich die Grenzen zwischen performativer Intervention, Konzert und politischer Agitation. „Work Body“ lässt so Resonanzen zwischen „behindertem“ und „arbeitendem Körper“ erklingen und rückt damit Körperlichkeiten ins Zentrum, die sonst an die Ränder der Repräsentation gedrängt werden. Dabei legt Turinsky einen Blick auf den identitätsstiftenden Wert von Arbeit jenseits von Entfremdung und Verwertung frei, der ebenso klar wie verstörend ist.
English Version
Work Body
Michael Turinsky is one of the most important disabled choreographers in the German-language region. In “Work Body”, his uncompromising physical commitment questions our current relationship with the working class. Inspired by Pier Paolo Pasolini’s poem “Gramsci’s Ashes”, which was addressed to the mortal remains of the equally physically disabled communist intellectual Antonio Gramsci, Turinsky outlines a critical and empathic response to the prevalent right-wing populism in working class environments, a phenomenon that is informed by masculinity and can be observed beyond national borders.
Building, singing and dancing, Turinsky not only subverts the separation between intellectual and manual work – he also undermines the boundaries between performative intervention, concert and political agitation. “Work Body” thus reveals resonances between the “disabled” and the “working body”, moving physicalities into centre stage that are usually pushed to the margins of representation. Turinsky reveals an equally clear and unsettling perspective on the identity-building value of work beyond all alienation and exploitation.
Michael Turinsky is a Vienna-based physically disabled artist and theoretician who works at the interface of contemporary dance and performance, disability as well as political and aesthetic theory.
Age recommendation: 16+
Language: English and Italian (with German and English surtitles)
Duration: 85 minutes
Accessibility: The venue is wheelchair-accessible; early boarding is possible; relaxed performance; the audience moves freely through the space; no auditorium seating; chairs available on request.
Sensory stimuli: loud music, loud noises
Michael Turinsky
Michael Turinsky ist ein in Wien ansässiger, körperlich behinderter Künstler und Theoretiker, der an der Schnittstelle von zeitgenössischem Tanz und Performance, Behinderung sowie politischer und ästhetischer Theorie arbeitet.
Spieltermine
Freitag, 17.10. → 18.30 Uhr*
Samstag, 18.10. → 17.30 Uhr
* anschließend Publikumsgespräch
Ort: Schauspiel Leipzig – Diskothek
Work Body
Work Body
Work Body
Work Body
Work Body
Work Body
Work Body
Produktion
Idee, Choreografie, Text, Performance: Michael Turinsky
Musik, Lyrics, Performance: Tian Rotteveel
Raum, Kostüm: Jenny Schleif
Lichtdesign: Max Rux
Dramaturgische Beratung: Chris Standfest
Künstlerische Mitarbeit: Liv Schellander
Produktionsleitung: Anna Gräsel
Altersempfehlung: ab 16 Jahren
Sprache: Englisch und Italienisch (mit deutschen und englischen Übertiteln)
Dauer: 85 Minuten
Zugänglichkeit: Spielort rollstuhlbefahrbar, Early Boarding möglich, Relaxed Performance, Publikum bewegt sich frei im Raum, keine Bestuhlung, verschiedene Sitzmöglichkeiten bei Bedarf vorhanden.
Sensorische Reize: laute Musik, laute Geräusche
Eine Koproduktion von Michael Turinsky – Verein für philosophische Praxis, Tanzquartier Wien und Theater RAMPE, Stuttgart.
Mit Unterstützung der Kulturabteilung der Stadt Wien und des österreichischen Bundesministeriums für Kunst, Kultur, öffentlichen Dienst und Sport.