12. Festival
Herbst 2025

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Made in Paradise

Made in Paradise Yan Duyvendak / Omar Ghayatt / Nicole Borgeat (Schweiz)

/ 2 Minuten zu lesen

Misstrauen und Angst prägten nach dem 11. September die gegenseitige Wahrnehmung des Westens und der arabischen Welt. Um sich aber ein eigenes und differenziertes Bild von dem jeweils Anderen machen zu können, muss man mit diesem persönlich in Berührung kommen, finden Yan Duyvendak und Omar Ghayatt.

Made in Paradise (© Magda Stanova)

Misstrauen und Angst prägten nach dem 11. September die gegenseitige Wahrnehmung des Westens und der arabischen Welt. Dabei wurde das jeweilige Bild meist ausschließlich durch die Medien geprägt. Um sich aber ein eigenes und differenziertes Bild von dem jeweils Anderen machen zu können, muss man mit diesem persönlich in Berührung kommen, finden der Performance-Künstler Yan Duyvendak aus der Schweiz und Omar Ghayatt aus Ägypten. Die Missverständnisse, Irritationen und Kulturschocks, aber auch die freudigen Überraschungen und erkenntnisreichen Erfahrungen, die sie in der Begegnung mit der jeweils anderen Kultur erlebten – Duyvendak in Kairo und Ghayatt in der Schweiz – haben sie zu einer Vielzahl von szenischen Fragmenten verdichtet. So sind für „Made in Paradise" kleine Geschichten und Szenen entstanden, die humorvoll und ironisch von ihren oft überraschenden Erlebnissen erzählen. Das Publikum wird Teil der Performance, kann sich aus den Fragmenten den eigenen Theaterabend zusammenstellen und nebenbei überprüfen, wie es um die eigene Wahrnehmung steht.

Der gebürtige Niederländer Yan Duyvendak arbeitet seit mehr als zehn Jahren als Performance-Künstler auch über die Grenzen Europas hinaus. In seinen Arbeiten konfrontiert er die Medien und die von ihnen propagierten Vorbilder mit unserer Humanität. Er ist mehrfacher Preisträger, zuletzt erhielt er den Meret Oppenheim Preis im Jahre 2010. Die Filmemacherin Nicole Borgeat zeichnet seit fast zehn Jahren für die Dramaturgie von Yan Duyvendaks Performances verantwortlich. 2005 haben sie gemeinsam die Performance und Installation „Side Effects“ entwickelt, es folgten „Made in Paradise“ und „SOS“.

Der Kairoer Regisseur Omar Ghayatt lebt zur Zeit in der Schweiz. Im Jahre 2003 war er der erste Preisträger, der je in Ägypten eine staatliche Auszeichnung im Bereich der Performing Arts erhielt. Er repräsentiert den Anderen, das Gegenüber, das unsere Kultur wahrnimmt, indem er sich darin spiegelt und auf diese Weise sowohl konzeptuell als auch physisch an diesem Projekt mitwirkt.

Eingeladen zum Festival Theaterformen 2011, Hannover.

„Dass Zuschauer miteinander reden – und zwar nicht nur einer mit dem anderen, sondern allemiteinander –, ist ungewöhnlich, aber es funktioniert. So etwas kommt im Theater sonst nie vor. Das macht diesen Abend zu einem besonderen. Am Ende gibt es ägyptischen Tee mit Minzblättern für alle. In dieser Theaterform fühlt man sich leicht zu Hause. Ein gewisser Kitschverdacht wird durch die improvisierte Art der Darstellung, das Unfertige, Raue schnell entkräftet. Die Offenheit der Darsteller berührt, nie hat man den Eindruck, einer Show zu folgen. Großartig.“
Hannoversche Allgemeine Zeitung

Mit: Yan Duyvendak, Omar Ghayatt
Konzept: Yan Duyvendak, Omar Ghayatt, Nicole Borgeat
Dramaturgie: Nicole Borgeat
Produktion: Dreams Come True (Genf)
Koproduktion: Théâtre de l‘Arsénic, Lausanne; Dampfzentrale, Bern; GRÜ, Genf; La Bâtie-Festival de Genève.

Mit freundlicher Unterstützung von:
Pro Helvetia

Spielstätte:

Japanisches Palais

Vorstellungstermine:

Di., 1.11.2011 & Mi., 2.11.2011, 21:00 – 23:00 Uhr

Externer Link: www.duyvendak.com

Fussnoten