12. Festival
Herbst 2025

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Versus

Versus Rodrigo García – La Carnicería Teatro (Spanien)

/ 2 Minuten zu lesen

Anfangs lässt Rodrigo García das Publikum nichts ahnend einen höchst amüsanten Dialog über Pizza und Fußball verfolgen, doch bald wird klar, dass er in Wahrheit über die weniger attraktiven Aspekte des menschlichen Lebens sprechen möchte.

Versus (© Christian Berthelot)

Die Produktion entstand als Auftragsarbeit im Rahmen der Feierlichkeiten anlässlich der 200- jährigen Unabhängigkeit Argentiniens. Die Form dieser politisch inspirierten Arbeit ist roh und radikal, der Diskurs intelligent und leidenschaftlich.

„Versus“ setzt sich im weitesten Sinne mit dem täglichen Kampf jedes Einzelnen um politische Selbstbestimmung auseinander. Rodrigo García und sein Ensemble finden den Ausgangspunkt ihrer Betrachtungen in der alltäglichen Realität und legen den Finger in die Wunde sozialer Ungerechtigkeiten. Zu Beginn lassen sie das Publikum beispielsweise einen höchst amüsanten Dialog über Pizza und Fußball verfolgen, doch bald wird klar, dass es hier in Wahrheit um ernstere Aspekte des menschlichen Lebens geht. Dabei nutzen sie Videobilder, projizierte Texte, Tanz und Live-Musik. Es ist ein Weckruf, der gleichermaßen aufschreckt wie Hoffnung verleiht, denn García sucht nach nichts weniger als einem Modus Vivendi, nach Überlebensstrategien für die Gegenwart. Er selbst sagt dazu: „Mal sehen, wie wir uns so organisieren können, dass wir in Frieden zusammen leben.“

Der argentinische Theatermacher und Regisseur Rodrigo García wurde in Buenos Aires geboren und zog Ende der 80er Jahre nach Spanien. Seit 1989 hat er, gemeinsam mit seiner Gruppe La Carnicería Teatro, seine ganz eigene visuelle Sprache entwickelt. „La Carnicería“ ist eine Referenz einerseits auf die Metzgerei seines Vaters, andererseits auf seinen Theateransatz, „das Fleisch“ und „das Blut“ der modernen Gesellschaft anzupacken. García konzentriert sich auf die durch die Konsumgesellschaft generierten Entfremdungsprozesse. Er zeigt die Funktionsweise dieser Entfremdung im Theater, sagt sich von der realistischen Referenz zugunsten der physischen Metapher los, die den Zuschauern in ihrer abstoßenden und beunruhigenden Ausdrucksweise geliefert wird.

Mit: Patricia Álvarez, Amelia Díaz, Rubén Escamilla, Juan Loriente, Nuria Lloansi, David Pino, Isabel Ojeda, .tape.
Konzept und Regie: Rodrigo García
Produktion: Sociedad Estatal de Conmemoraciones Culturales (SECC).

In Kooperation mit: Teatro de la Laboral (Gijón) und der Regierung des Fürstentums Asturien

Spielstätte:

Hellerau, Großer Saal

Vorstellungstermine:

Do., 27.10.2011, 19:00 – 21:00 Uhr, Festivaleröffnung
Fr., 28.10.2011, 19:00 – 21:00 Uhr

Externer Link: www.rodrigogarcia.es

Fussnoten