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Das Entwicklungsprogramm der Vereinten Nationen | APuZ 18/1969 | bpb.de

Archiv Ausgaben ab 1953

APuZ 18/1969 Skeptische Gedanken zum Europatag 1969. Zwanzig Jahre Europarat Lateinamerika und die EWG Das Entwicklungsprogramm der Vereinten Nationen

Das Entwicklungsprogramm der Vereinten Nationen

Bernd V. Dreesmann

In den letzten zwei Jahren hat sich die Haltung der deutschen Bevölkerung zur Entwicklungshilfe — vorwiegend wohl infolge verstärkter Informationstätigkeit — verändert.

Tabelle 1 für Technische Hilfe-Sonderfonds-Projekte von 1950 bis 1967 (in Mio US Dollar) UNDP-Leistungen und Jahr 1950— 1951 1952 1953 1954 1955 1956 1957 1958 1959 1960 1961 1962 1963 1964 1965 1966 1967 insgesamt (abgerundet) bis Ende 1967 Sonder-fonds _ — — — — — — — — 2, 3 7, 5 20, 1 35, 0 48, 2 59, 7 75, 4 92, 9 341 Technische

Hilfe 4, 5 18, 8 17, 8 15, 1 21, 3 25, 3 25, 8 27, 7 26, 5 27, 9 31, 3 44, 6 39, 5 51, 8 42, 5 58. 9 50, 6 530 UNDP insgesamt 4, 5 18, 8 17, 8 15, 1 21, 3 25, 3 25, 8 27, 7

Zwar zeigt die Tatsache, daß die Hilfsmaßnahmen für die Länder der Dritten Welt bei Meinungsumfragen nach den wichtigsten Staats-aufgaben noch immer mit Abstand das Schlußlicht bilden, wie wenig die Bevölkerung in ihrer Gesamtheit von den Argumenten der Politiker und der Wissenschaftler berührt wurde. Auf der anderen Seite hat die verbesserte Unterrichtung aber dazu beigetragen, die Meinungsbildung der interessierten Bürger differenzierter zu gestalten. In diesem Teil der Bevölkerung geht es heute nicht mehr um die Frage, ob Entwicklungshilfe geleistet werden soll oder nicht. Hier steht das Problem im Vordergrund, wie die Hilfe gegeben werden soll, z. B. als — staatliche Hilfe — private Hilfe mit staatlicher Garantie — bilaterale Hilfe — multilaterale Hilfe.

Brasil en Tabelle 2 Die freiwilligen Beitragsleistungen im Jahre 1968 (in Dollar) Afghanistan Albanien Algerien Argentinien Äthiopien Australien Barbados Belgien Birma Bolivien Botswana Bulgarien Bundesrepublik Deutschland Burundi Ceylon Chile China (Taiwan) Costa Rica Dahome Dänemark Dominikanische Republik Ecuador El Salvador Elfenbeinküste Finnland Frankreich Gabun Gambia Ghana Griechenland Großbritannien Guatemala Guayana Guinea Haiti Honduras Indien Indonesien Irak Iran Irland 100 000 4 000 200 000 3

Da niemand sagen kann, welcher der möglichen Wege mit absoluter Sicherheit zum richtigen Ziel führen wird, sind die Bewertungen der einzelnen Hilfsformen ebenso unterschiedlich wie die Motive der Geberländer. Allein die möglichen Kombinationen der drei am häufigsten genannten Motive — Wohltätigkeit — Erwerbsstreben — Politik mit den wohl wichtigsten Zwecken der Entwicklungshilfe, nämlich — Linderung akuter Notlagen — Förderung der Produktionsfähigkeit — Reform der sozialen Schichtungsstrukturen zeigen, wie leicht sich voneinander abweichende und kontroverse Auffassungen bilden können.

Tabelle 3 Tätigkeitsbereiche des UNDP im Jahre 1967 (in Mio US-Dollar) Landwirtschaft ............................................. Industrie ........................................................ Öffentliche Versorgungseinrichtungen Wohnungswesen, Bauwesen und Regionalplanung .............................. .. Multisektorale Projekte .......................... Gesundheitswesen....................................... Bildungswesen und Wissenschaft......... Sozialwesen .......................................

Zu den in jüngster Zeit am lebhaftesten diskutierten Aspekten der Entwicklungshilfe gehört die Frage, ob die bilaterale oder die multilaterale Hilfe Vorrang haben bzw. behalten müsse.

Tabelle 4 Ausbildung im Rahmen der UNDP (SF) -Projekte insgesamt: Art der Ausbildung Ingenieurwesen, Universitätsabschluß ................. Polytechnikum ............................................................. Andere Fächer, hauptsächlich Landwirtschaft .... Ausbildung zum Werkstattlehrer ........................... Betriebswirtschaft und Vorbereitung auf leitende Positionen ............................................................. Verkehrs-und Transportwesen................................ Kommu

Die Antwort läßt sich für die Praxis keineswegs so einfach finden, wie sich dies aufgrund theoretischer Abhandlungen vermuten ließe. Zwar besticht das Hauptargument der Befürworter der multilateralen Hilfe, daß durch sie leichter das Ideal einer Entpolitisierung und vollkommenen Versachlichung zu erreichen sei, aber diese — an sich sympathische — Feststellung darf nicht vergessen lassen, daß die Gebenrländer nicht eine harmonische Gemeinschaft bilden. Klar umrissene Unterschiede in der politischen Interessenlage, der wirtschaftlichen Verflechtung und der sozialen Einstellung lassen die Verwirklichung einer „reinen multilateralen Lehre" wohl kaum zu. Die wirtschaftlichen und praktischen Vorteile, die die bilaterale Form der Entwicklungshilfe bietet, hat dazu beigetragen, ihr ein deutliches Über-gewicht zu geben. Die von der Bundesregierung finanzierten Hilfsmaßnahmen zugunsten der Entwicklungsländer fallen z. B. zu 80 Prozent in den bilateralen Bereich. Damit liegt die Bundesrepublik jedoch noch über dem internationalen Durchschnitt. Die staatliche Hilfe, die z. B. die 16 Mitgliedsländer des Development Assistance Committee (DAC) (vgl. Anhang 1) der OECD im Jahre 1967 in Höhe von 6, 977 Mrd. Dollar aufbrachten, teilte sich in 6, 213 Mrd. Dollar bilaterale und 0, 764 Mrd. Dollar multilaterale Hilfe auf.

Tabelle 5 Kapitalinvestitionen im Zusammenhang mit UNDP (SF) -Projekten, Stand Ende 1967 Erhebungen über natürliche Hilfsmittel Angewandte Forschung Alle Gebiete UNDP (SF) -Projekte Tätigkeitsbereich insgesamt insgesamt Wirtschaftssektor Landwirtschaft und Industrie öffentliche Versorgungseinrichtungen Andere Sektoren insgesamt mit UNDP (SF) -Projekten verbundene Investitionen (in Mio Dollar) Direkt 335 618 66 1 019 151 1 170 64 797 2 863 55 918

Nimmt man die 4, 329 Mrd. Dollar privater Hilfe aus diesen Ländern hinzu, verschlechtert sich das Verhältnis noch weiter.

könne 9). daher 1950— 1965 1966 1967 1968 1950— 1968 zunächst nicht zugesagt werden" Der erste deutsche EPTA-Betrag betrug nur 125 000 Dollar. Seither sind die jährlichen Zuwendungen ständig angestiegen, 1968 betrugen sie 9 Mio Dollar, für 1969 hat die Bundesregierung 10, 25 Mio Dollar zugesagt. 44 361 417 Dollar 8 000 000 Dollar 9 000 000 Dollar 9 000 000 Dollar 70 361 417 Dollar Tabelle 6 Die Beiträge der Bundesrepublik Deutschland

4, 023 Mrd. Dollar werden hier bilateral, 0, 306 Mrd. Dollar multilateral vergeben, so daß im Gesamtergebnis die Hilfe dieser Geberländer, die über 90 Prozent der Entwicklungshilfe überhaupt ausbringen, sich wie 10 : 1 zugunsten der bilateralen Hilfe verteilt.

Tabelle 6

Angesichts dieser Umstände kann es nicht verwundern, wenn auch in der öffentlichen Meinung die bilaterale Hilfe günstiger beurteilt wird. Den Verwaltern der multilateralen Hilfe — den internationalen Organisationen — hängt meistens ein Hauch von immobiler Bürokratie und kostspieliger Verwaltung an. Da sie selten die Mittel haben, weltweite Öffentlichkeitsarbeit zu betreiben, sind sie gegenüber der „bilateralen Konkurrenz" in einer wenig günstigen Lage. Es ist daher nicht nur ein Gebot der Fairneß, sich mit der Arbeit der internationalen Organisationen zu beschäftigen, sondern meistens ergeben sich dabei auch Gesichtspunkte, die ein erneutes überdenken des Problems nahe-legen.

Australien Österreich Belgien Kanada CSSR Dänemark Finnland Frankreich Bundesrepublik Deutschland Irland Italien Japan Luxemburg Niederlande Neuseeland Norwegen Portugal Schweden Schweiz UdSSR England USA Zahl der Experten 557 147 654 853 193 560 143 2 900 807 131 664 327 9 1 002 289 482 75 568 545 868 3 670 2 607 18 051 Zahl der UNDP-Stipen-diaten 286 174 438 366 309 1 195 195 2 381 2 300 65 1 533 565 11 819 131 173 21 736 1 291 2 996 3516 2 978 22 579 Aufträge an deutsche Firmen in Dollar 1 833 241 405 29

Als Beispiel soll im folgenden die Arbeit einer internationalen Organisation vorgestellt werden, deren Existenz auch dem interessierten Laien kaum bewußt ist.

in Mrd. Dollar Die Nettoauszahlungen der D. A. C. -Staaten *) 1960— 1967 *) 1. 2. 3. Gesamte staatliche Hilfe .... davon bilateral...................................... multilateral............................... Gesamte private Hilfe........... davon bilateral...................................... multilateral............................... Gesamt von 1. + 2................... Quelle: OECD, 1968 1960 4, 930 4, 329 0, 601 3, 182 2, 978 0, 204 8, 112 1961 6, 028 5, 277 0, 751 3, 212 3, 121 0, 091 9, 240 19

Das „Entwicklungsprogramm der Vereinten Nationen" hat zwar von der gesamten Entwicklungshilfe der westlichen Welt in den Jahren 1960— 1968 in Höhe von fast 90 Mrd. Dollar nur eine Milliarde Dollar erhalten und für Entwicklungszwecke weitergegeben, jedoch im wahrsten Sinne des Wortes „mit diesem Pfunde gewuchert". Der Effekt dieser Arbeit hat zu einer Vervielfachung des geleisteten Einsatzes geführt.

1. 2. 3. 4. 5. 6. 7. 8. 9. Landwirtschaft . •................. Industrie ........................... Öffentliche Versorgungseinrichtungen Wohnungswesen, Bauwirtschaft ................... Multisektorale Planung .. Gesundheitswesen ........... Bildungswesen und Wissenschaft .......... Sozialwesen ....................... Öffentliche Verwaltung und andere öffentliche Dienste ............................... 1 1965/67 195, 5 115, 1 70, 9 10, 0 48, 5 26, 2 54, 8 8, 0 32, 5 561, 5 1968/70 452, 2 285, 2 174, 7 40, 7

Das Entwicklungsprogramm Das Entwicklungsprogramm der Vereinten Nationen/United Nations Development Programme (UNDP) besteht aus zwei Teilen, nämlich dem Erweiterten Programm für Technische Hilfe/Expanded Programme of Technical Assistance (EPTA) und dem Sonderfond/Special Fund (SF)

1. Das Erweiterte Programm für Technische Hilfe wurde 1949 aufgrund einer Resolution des Wirtschafts-und Sozialrates (ECOSOC) der Vereinten Nationen als Gemeinschaftsaktion der Vereinten Nationen und verschiedener Sonderorganisationen geschaffen

Mit dem Erweiterten Programm sollte den Vereinten Nationen und ihren Sonderorganisationen Gelegenheit gegeben werden, ihre geringe Beratungstätigkeit in den Entwicklungsländern zu verstärken, da die Vermittlung von Wissen und Erfahrung gerade in den Anfangsjahren der Entwicklungshilfe eine unabdingbare Voraussetzung für einen sinnvollen Einsatz der Unterstützung durch die Industriestaaten war.

Eine Besonderheit der mit EPTA-Mitteln finanzierten Projekte sind daher auch noch heute die geringen Kosten; ihre Größenordnung liegt jährlich zwischen 10 000 und 30 000 Dollar.

2. Der Sonderfonds wurde aufgrund eines Beschlusses der UN-Vollversammlung vom Oktober 1958 geschaffen und nahm am 1. Januar 1959 seine Tätigkeit auf

In den zehn Jahren seines Bestehens hat er in einem erheblichen Maße zum wirtschaftlichen und sozialen Fortschritt vieler Entwicklungsländer beigetragen.

Da der Sonderfonds als Ergänzung des EPTA geschaffen wurde, soll er insbesondere dessen Projekte, soweit sie die Größenordnung haben, die über den EPTA-Rahmen hinausgehen, finanzieren bzw. in der Durchführung betreuen. Als Instrument der Technischen Hilfe der Vereinten Nationen hat der Sonderfonds seither eine führende Stellung im Bereich der sog. Pre-Investment-Untersuchungen erlangt. Artikel II der Satzung des Sonderfonds bestimmt, daß die SF-Mittel zur Entwicklung der Hilfsquellen des Empfängerlandes verwandt werden sollen, wobei folgende Bereiche Vorrang erhalten: 1. Arbeitskräftepotential 2. Industrie, unter Einschluß von Handwerk und Heimindustrie 3. Landwirtschaft 4. Transport-und Nachrichtenwesen 5. Bauwesen, einschließlich des Wohnungsbaus

6. Gesundheitswesen 7. Erziehung 8. Öffentliche Verwaltung, einschließlich Statistik.

Weiterhin heißt es in der Satzung des Sonder-fonds, daß sich die geförderten Maßnahmen vor allem auf Untersuchungen, Aufnahmen und Vermessungen sowie Forschung und Ausbildung erstrecken sollen, wobei die einzelnen Projekte Demonstrations-und Versuchscharakter haben müssen. Die genannten Maßnahmen sollen durch die Entsendung von Fachkräften, durch die Versorgung mit Material und Ausrüstungsgegenständen ebenso wie durch die Errichtung von Instituten, Demonstrationszentren, Betriebsanlagen oder Musterwerken er-gänzt werden. Wenn sich dies als sinnvoll oder notwendig erweist, können zur Förderung einzelner Projekte auch Stipendien zur Aus-und Fortbildung gegeben werden.

Die Projekte des Sonderfonds haben eine Größenordnung von 100 000 bis 300 000 Dollar jährlich.

Erweitertes Programm für Technische Hilfe und Sonderfonds vereinigte die UN-Vollversammlung durch einen Beschluß vom 22. 11. 1965 zum Entwicklungsprogramm for Progress)

der Vereinten Nationen (UNDP)

Die neue Organisation nahm am 1. 1. 1966 ihre Arbeit auf. Direktor (Administrator) des Programms ist Paul G. Floffman, der zuvor Leiter des Sonderfonds war und in der Bundesrepublik Deutschland als Direktor des Marshallplans bekannt wurde. Der frühere EPTA-Chef David Owen (Großbritannien) ist Hoffmans Stellvertreter. Weitere leitende Positionen nehmen ein

Roberto Heurtematte (Panama), Beigeordneter Direktor Karol Kraczekiewicz (Polen), Beigeordneter Direktor Myer Cohen (USA), Leiter der Abteilung Planung und Projektdurchführung Rajendra Coomasaraswany (Ceylon), Leiter der Abteilung für Auswärtige Beziehungen, Evaluierung (Auswertung) und Berichtswesen Paul-Marc Henry (Frankreich), Stellvertretender Leiter der Abteilung für Planung und Projektdurchführung. Während in der Verwaltungszentrale des UNDP in New York keine leitende Stelle mit einem Deutschen besetzt ist, werden die Stellung des UNDP-Vertreters (Resident Representative) im Sudan sowie die Posten der stellvertretenden UNDP-Vertreter (Deputy Resident Representative) in Chile, Bolivien, Kenia und Ghana von deutschen Staatsbürgern wahrgenommen

Die Bundesregierung ist z. Z. auch Mitglied im UNDP-Verwaltungsrat (Governing Council), der 37 Sitze zählt.

Die Behauptung, „die Technischen Hilfsprogramme der Vereinten Nationen" seien „vielleicht der sichtbarste Ausdruck der Existenz einer . Familie der Vereinten Nationen', weil wirklich jedes einzelne Vorhaben das Produkt engster Zusammenarbeit zwischen den verschiedensten Gliedern dieses vielschichtigen Organismus ist" ist zutreffend. Denn das UNDP bedient sich bei der Durchführung seiner Projekte in erster Linie der Sonderorganisationen und Ständigen Organe der Vereinten Nationen. Im Jahre 1967 waren dies

1. Internationale Arbeitsorganisation (ILO)

2. Organisation der Vereinten Nationen für Ernährung und Landwirtschaft (FAO)

3. Organisation der Vereinten Nationen für Erziehung, Wissenschaft und Kultur (UNESCO)

4. Weltgesundheitsorganisation (WHO)

5. Internationale Bank für Wiederaufbau und Entwicklung (Weltbank, IBRD)

6. Internationale Organisation für Zivilluftfahrt (ICAO)

7. Internationaler Fernmeldeverein (ITU)

8. Meteorologische Weltorganisation (WMO)

9. Internationale Atomenergie-Organisation (IAEA)

10. Weltpostverein (UPU)

11. Zwischenstaatliche Beratende Organisation für die Seeschiffahrt (IMCO)

12. Organisation der Vereinten Nationen für industrielle Entwicklung (UNIDO).

Die bisherige Entwicklung des UNDP Das Entwicklungsprogramm der Vereinten Nationen bestritt in den Jahren nach seiner Gründung bis 1967 Ausgaben in Höhe von 871 Mio Dollar. 1968 haben die Gesamtausgaben die 1 Mrd. -Dollar-Grenze überschritten. Der größte Teil der Leistungen in Höhe von 530 Mio Dollar erstreckte sich im Zeitraum von 1950 bis 1967 auf EPTA-Projekte. In der ersten Hälfte der fünfziger Jahre betrugen die jährlichen Leistungen für Technische Hilfe im Durchschnitt etwas mehr als 10 Mio Dollar. Zehn Jahre später hatten sie sich auf annähernd 40 Mio Dollar pro Jahr erhöht und liegen gegenwärtig bei über 50 Mio Dollar pro Jahr. Die im Jahre 1960 einsetzenden Sonderfondsleistungen erfuhren einen noch stärkeren Anstieg. Während der ersten Hälfte der sechziger Jahre lagen die durchschnittlichen Leistungen pro Jahr für diese Projekte etwas unter 25 Mio Dollar, stiegen dann auf 75 Mio Dollar und näherten sich 1967 der 100 Mio-Dollar-Grenze. Innerhalb der letzten Jahre haben sich die Sonderfondsleistungen jährlich um 25 Prozent erhöht (vgl. Tabelle 1). Die Gesamtausgaben für Sonderfonds-Projekte betrugen Ende 1967 341 Mio Dollar. Addiert man zu den Gesamtleistungen des UNDP in Höhe von 871 Mio Dollar die geschätzte Summe von 790 Mio Dollar der Partnerschaftshilfe, die bereits von den Empfängerländern geleistet wurde, und ca. 126 Mio Dollar assoziierte Hilfeleistungen der ausführenden und beteiligten Sonder-organisationen für die Sonderfonds-Projekte hinzu, beläuft sich die endgültige Gesamtsumme aller in die UNDP-Programme bis Ende 1967 investierten Gelder auf über 1, 75 Mrd. Dollar. Ziele und Ausmaß der UNDP-Tätigkeiten in der zweiten Hälfte der sechziger Jahre und während der siebziger Jahre sind u. a. von der Höhe der bereits für die Projekte bewilligten, jedoch noch nicht verausgabten Finanzmittel sowie dem Vertrauen der Geber-länder das in Bei abhängig, sich der Höhe der -träge widerspiegelt, die sie dem UNDP in Zukunft zur Verfügung Stellen werden.

Die gegenwärtigen Abmachungen sehen eine im Abstand von zwei Jahren durchzuführende Programmplanung für die Technische Hilfe vor. Die Kosten des Programms für 1967— 1968 beliefen sich auf 120 Mio Dollar, wovon 51 Mio Dollar im Jahre 1967 verausgabt wurden. Aufgrund der neuen Abkommen für 1969 und die darauffolgenden Jahre können die Entwicklungsländer EPTA-Projekte mit einer Laufzeit bis zu vier Jahren planen, obwohl die hierfür erforderliche Kapitalhilfe aufgrund jährlicher Planziele festgesetzt wird. Die Planung für Sonderfonds-Großvorhaben setzt wiederum voraus, daß die Mittel für die gesamte Laufzeit des Projektes bereits zum Zeitpunkt seiner Bewilligung bereitgestellt werden. Bis Ende 1967 beliefen sich die Projektaufwendungen im Rahmen des Sonderfonds auf 344 Mio Dollar, wobei die Kosten für geplante bereits bewilligte Projekte 763 Mio Dollar, also mehr als das Doppelte, ausmachten. Bis Ende 1967 sind auf Beschluß des UNDP 778 Großvorhaben bewilligt worden. Von diesen sind 178 bereits abgewickelt; 460 Projekte waren noch in der Durchführung begriffen, während 140 auf ihre Implementierung vorbereitet wurden. Der Umfang des Programms wird durch die Höhe der freiwilligen, von Industrie-und Entwicklungsländern zugesagten Beitragsleistungen bestimmt. Im Jahre 1967 betrugen diese Zahlungen 172 Mio Dollar, 1968 183 Mio Dollar aus 117 Ländern. Seit der Schaffung des UNDP bis Ende 1968 beliefen sich die Gesamtleistungen auf 1, 442 Mrd. Dollar, wobei jedoch neun Zehntel der dem UNDP zugesagten Kapitalleistungen aus Industrieländern stammen (Tabelle 2). In den letzten Jahren belief sich die durchschnittliche Pro-Kopf-Beitragsleistung aus diesen Ländern auf etwa 14 US-Cent. Es bestand keine direkte Relation zwischen dem Pro-Kopf-Beitrag und dem Pro-Kopf-Einkommen.

Auch vor Beginn der zweiten Entwicklungsdekade wird der Bedarf der Entwicklungsländer an UNDP-Vorinvestitionshilfe und Technischer Hilfe keineswegs mit den zu erwartenden Mitteln auch nur annähernd zu befriediB gen sein. Das Kapital, das das UNDP allein für die Deckung der Kosten der für 1968— 1970 geplanten Hilfeleistungen benötigt, wird auf annähernd 1, 5 Mrd. Dollar geschätzt. Darüber hinaus werden Forderungen nach erhöhter Vorinvestitionshilfe in der zweiten Entwicklungsdekade noch weiter zunehmen, da alle Länder die Mindestwachstumsrate des Pro-Kopf-Einkommens sowie den Ernährungsstandard und den der Volksgesundheit und Volks-bildung unter neuen Aspekten betrachten. Die Unterstützung der Regierungen im Hinblick auf den verstärkten Einsatz des UNDP wird von der Fähigkeit der Vereinten Nationen abhängen, im Rahmen eines erweiterten Entwicklungsprogramms Projekte abzuwickeln, die den echten Bedürfnissen der Entwicklungsländer Rechnung tragen. Das UNDP im Jahre 1967

Im Jahre 1967 stellte das UNDP 143 Mio Dollar zur Verfügung, um die Entwicklungsländer in erhöhtem Maße durch ausgedehnte Vor-investitionshilfe und Technische Hilfe zu unterstützen. Diese Ausgaben wurden von der UNO und 12 Sonderorganisationen, die für die Durchführung des Programms zuständig sind, im Auftrage des UNDP getätigt. Die Mittel wurden für die Finanzierung von 522 großen und 2566 kleineren Entwicklungshilfeprojekten verbraucht. Die Großvorhaben, die im Jahre 1967 fast zwei Drittel der gesamten Projekthilfe ausmachten, wurden aus dem Sonderfonds finanziert. Die Mehrzahl der Projekte soll in einem Zeitraum von drei bis fünf Jahren abgewickelt werden. Das restliche Drittel der Programm-Mittel wurde für EPTA-Projekte ausgegeben, deren Zahl, da ihre Kosten durchschnittlich nur ein Zehntel der SF-Vorhaben betrugen, fast fünfmal so hoch ist wie die der Großprojekte. Die meisten EPTA-Projekte sind mit den Vorhaben des Sonder-fonds in irgendeiner Weise verbunden, sei es, daß sie diese vorbereiten, unterstützten oder im Rahmen der Projekt-Evaluierung ergänzen.

Wirtschaftssektoren und Tätigkeitsbereiche Die genannten 3088 Projekte verfolgten das Ziel, in nicht weniger als 33 verschiedenen Wirtschaftsbereichen stärker als bisher Arbeitskräfte, Kapital und technologisches Wissen zum Einsatz zu bringen, wobei 50 Prozent der Gesamtsumme (70 Mio Dollar) auf sieben dieser Bereiche entfielen (vgl. Tabelle 3). In der Reihenfolge ihrer Bedeutung waren das: allgemeine industrielle Entwicklung, Boden-und Wassernutzung, Bergbau, Mehrzwecklandwirtschaft, Verkehrswesen, Fertigungsunternehmen, tierische Erzeugung und Veterinär-medizin. Die restliche Summe wurde für Projekte anderer Sektoren wie Landwirtschaft, öffentliche Versorgungseinrichtungen (26 Mio Dollar), Wohnungswesen, Bauwesen und Regionalplanung, Multisektorale Projekte, Gesundheitswesen, Bildungswesen und Forschung, Sozialwesen, öffentliche Verwaltung und andere Dienste (47 Mio Dollar) verwendet. Besonderes Gewicht hatte in beiden Programmbereichen die Landwirtschaft. Der Sonderfonds konzentrierte sich in der Hauptsache auf Boden-und Wassernutzungsprojekte sowie landwirtschaftliche Mehrzweckprojekte; die EPTA-Projekte hingegen verteilten sich sowohl auf die genannten als auch auf andere Sektoren der Landwirtschaft wie tierische und pflanzliche Produktion, Forstwirtschaft, Fischereiwesen und landwirtschaftliche Institutionen.

In anderen Bereichen konzentrierte sich die Tätigkeit des Sonderfonds auf industrielle und multisektorale Projekte; im EPTA-Bereich lag das Schwergewicht insbesondere auf den Sektoren Gesundheits-und Sozialwesen sowie öffentliche Verwaltung.

Die im Jahre 1967 in der Durchführung befindlichen Großprojekte können auch aus der Sicht der Tätigkeitsbereiche betrachtet werden. Bei etwa zwei Fünfteln dieser Projekte handelt es sich um Untersuchungen zur Bestimmung des in den Entwicklungsländern vorhandenen Potentials an natürlichen Hilfsmitteln, deren Erschließung im allgemeinen Kapitalanlagen erforderlich macht. Diese Projekte fielen fast ausnahmslos in die Bereiche Landwirtschaft, Industrie und öffentliche Versorgungseinrichtungen. Im gleichen Maße aber zielten die Sonderfondsprogramme auch auf die Schaffung anderer grundlegender Voraussetzungen der wirtschaftlichen und sozialen Entwicklung ab: z. B. eine bessere Erschließung und Nutzung der menschlichen Reserven im Wege der Erziehung und Ausbildung. Angesichts der Tatsache, daß der Verbreitung und Anwendung des technologischen Fortschritts in den Entwicklungsländern wachsende Bedeutung beigemessen wird, entfiel ein Fünftel der UNDP-Großvorhaben im Jahre 1967 auf das Gebiet der angewandten Forschung. Lelslungen Die bedeutendste Leistung des UNDP bestand in der Schaffung von Expertendiensten. Im Jahre 1967 wendete das Programm für die Entsendung von Experten 95 Mio Dollar auf, während der größte Teil eines weiteren, 13 Mio Dollar umfassenden Betrages für Experten, deren Einsatz aufgrund von Unter-und Zeitverträgen erfolgte, bereitgestellt wurde. 1967 befanden sich insgesamt 6900 UNDP-Experten in den Entwicklungsländern. Die Expertendienste verteilten sich gleichmäßig auf die großen und kleinen Projekte des Programms und beanspruchten etwa zwei Drittel der Aufwendungen des Sonderfonds und mehr als vier Fünftel der EPTA-Leistungen. Zwar stammte die Mehrzahl der Experten aus Industrieländern, jedoch kamen nicht weniger als 1060 (oder 30 Prozent) Experten aus Ländern, die ihrerseits Entwicklungshilfe erhalten. Die Mehrzahl der Experten war in einzelstaatlichen Projekten von 116 Ländern und Gebieten tätig. 1171 (ein Sechstel der Gesamtzahl) der Einsätze erfolgte im Rahmen regionaler oder interregionaler Projekte. Der Einsatz von Experten, die Unterverträge besaßen, beschränkte sich auf Projekte des Sonderfonds, insbesondere auf solche der Bereiche Landwirtschaft, Industrie und öffentliche Versorgungseinrichtungen. 1967 schloß das UNDP 93 solcher Verträge mit etwa 80 verschiedenen privaten und staatlichen Vertragspartnern neu ab. Die Dienstleistungen waren unterschiedlicher Art. In der Reihenfolge ihrer Bedeutung handelte es sich um: Untersuchungen auf den Gebieten Verkehrswesen, Städteplanung, Bodenuntersuchung und hydrologische Studien, Flußbeckennutzung, mineralogische und geophysikalische Studien, Luftphotographie, Energiewirtschaft, Konstruktion und Lieferung von Ausrüstungen sowie Luftfahrttechnik.

Weitere 23 Mio Dollar kostete im Jahre 1967 der Ankauf von Ausrüstungen, und zwar hauptsächlich für Großprojekte des SF. Im Jahre 1967 vergab das UNDP Aufträge in 89 Ländern. 11 Prozent der Gelder für diese Aufträge gingen in Länder, die selbst UNDP-Hilfe in Anspruch nehmen. Eine große Zahl unterschiedlicher, meist privater Firmen war beteiligt.

160 Einzelorganisationen erhielten größere Aufträge; in der Reihenfolge ihrer Bedeutung betrafen diese Bohr-und Vermessungsgeräte, Fischereifahrzeuge, Tiefbau-und landwirtschaftliche Maschinen, Kraftfahrzeuge, hydraulische Ausrüstungen sowie Apparaturen für das Fernmeldewesen und Maschinen für die Nahrungsmittelindustrie.

Ein weiterer wichtiger Bestandteil der UNDP-Hilfe ist die Vergabe von Stipendien. 1967 betrugen die Aufwendungen für 4543 Stipendien fast 10 Mio Dollar. 44 Prozent der Stipendiaten erhielten ihre Ausbildung in anderen Entwicklungsländern. Die Mehrzahl der Stipendien wurde aus EPTA-Mitteln an Studenten und Praktikanten der verschiedenen Fachrichtungen und Ausbildungsstufen vergeben. In beschränkterem Maße bewilligte der Sonderfonds höher dotierte Stipendien, die eine Fortbildung der einheimischen, in den Projekten selbst tätigen Führungskräfte ermöglichten. Partnerschaftshilfe und assoziierte Hilfeleistungen Die für die oben erwähnte und andere UNDP-Hilfe aufgebrachte Gesamtsumme von 143 Mio Dollar machte weniger als 50 Prozent der gesamten Mittel aus, die für die Abwicklung der erwähnten Projekte zum Einsatz gelangten. Den größeren Teil der Projektkosten stellten die Nehmerländer selbst im Rahmen der soge-nannten Partnerschaftshilfe bereit. Obwohl genaue Angaben über die Höhe der Partnerschaftsleistungen für EPTA-Projekte nicht vorliegen, kann man aufgrund zuverlässiger Schätzungen davon ausgehen, daß jeder vom UNDP in diesem Bereich eingesetzte Dollar eine Partnerschaftsleistung von 50 Dollarcents nach sich zog. Zu jedem Dollar, der das UNDP für SF-Projekte ausgab, fügten die Nehmer-länder im Jahre 1967 fast 1, 50 Dollar hinzu, d. h.der Anteil der Nehmerländer betrug 134 Mio Dollar und der des UNDP 93 Mio Dollar. Im Falle der Sonderfondsprojekte war dieses Verhältnis häufig Schwankungen unterworfen. Beispielsweise war im Jahre 1967 das Verhältnis von Nehmerländerbeiträgen zu UNDP-Ausgaben bei Projekten in Nord-, Mittel-und Südamerika 2 : 1 und bei Projekten in Asien und dem Nahen Osten 1: 1. Der Schwerpunkt des Beitrages der Nehmerländer zu Sonderfondsprojekten lag im Jahre 1967 vor-zugsweise auf materiellen Leistungen und weniger auf der Bereitstellung von Arbeitskräften. Der größte Teil dieser materiellen Leistungen, der im Jahre 1967 52 Mio Dollar der gesamten Partnerschaftshilfe ausmachte, bestand aus Projektbauten, während die Nehmer-länder weitere 31 Mio Dollar für Ausrüstungen, im Land hergestellte Waren und in Form von Dienstleistungen beitrugen. Für Löhne und Gehälter wendeten sie im Rahmen der Partnerschaftshilfe 51 Mio Dollar auf. Von dem gesamten einheimischen Personal, das 1967 an Sonderfonds-Projekten beteiligt war, übten 20 400 Personen höhere technische oder administrative Funktionen aus; 6000 arbeiteten in Stellungen für Nachwuchskräfte (junior level), 21 600 waren für Büro-und sonstige Arbeiten eingesetzt.

Die genannten, für die Durchführung der Sonderfonds-Projekte bereitgesteilten Summen er-fuhren weitere Ergänzungen durch assoziierte Hilfeleistungen, durch andere multilaterale und private Organisationen sowie durch bilaterale Programme. Im Rahmen dieser assoziierten Hilfeleistungen wurden Expertendienste, Stipendien, Kapitalhilfe für Gebäude und Ausrüstungen, Mittel für Forschungsaufträge usw. zur Verfügung gestellt. Die assoziierte Hilfe basierte auf direkten Abkommen zwischen den Regierungen der Empfänger-und Geberländer. Obwohl diese Hilfeleistungen eine Ergänzung der Sonderfonds-Projekte darstellten, bildeten sie nicht Teil des Projektbudgets. Wie aus den vorhandenen Daten hervorgeht, erhielten im Jahre 1967 166 Sonderfonds-Projekte in 60 Ländern diese, aus über 50 verschiedenen Quellen stammende, assoziierte Hilfe. Die Gesamtsumme der assoziierten Hilfeleistungen belief sich im Jahre 1967 schätzungsweise auf 26 Mio Dollar in Form von finanziellen und materiellen Leistungen.

Die Gesamtentwicklung des UNDP In den Jahren 1950— 1967 erhöhte sich das Bruttosozialprodukt der Entwicklungsländer durchschnittlich um etwa 4, 5 Prozent pro Jahr; es stieg von etwa 110 auf über 230 Millarden Dollar (Preise von 1960). Dieser Fortschritt war zu einem oft unterschätzten Teil der Selbsthilfe der Entwicklungsländer zuzuschreiben, wurde aber durch den Zufluß von Mitteln aus den industrialisierten Ländern wesentlich unterstützt. Der Anteil des UNDP daran war relativ gering. Obwohl der spezifische UNDP-Anteil an dem 120 Milliarden Dollar betragenden Zuwachs von der Vielzahl der einzelnen, sich gegenseitig beeinflussenden Entwicklungsvorhaben nicht zu trennen ist, zeichnen sich doch die tatsächlichen Leistungen und die zu erwartenden positiven Ergebnisse der UNDP-Tätigkeit ab.

Als beispielsweise in den Jahren 1961— 1966 der Nettozufluß der Finanzmittel aus den Ge-berländern in die Entwicklungsländer und in alle multilateralen Organisationen nur um etwa 1, 5 Prozent jährlich zunahm, erhöhten sich gleichzeitig die freiwilligen Beiträge für das UNDP um fast 12 Prozent.

Dieser Zuwachs beweist die allgemein vertretene Überzeugung, daß die von den UN-Organisationen gelenkte, multilaterale Projekt-hilfe ein notwendiges und wirksames Instrument für die Entwicklung der Dritten Welt ist. Die positiven Ergebnisse der vom UNDP geförderten Projekte lassen sich nicht summarisch durch Statistiken nachweisen; jedoch soll versucht werden, anhand von einigen aufschlußreichen Ergebnissen bei UNDP-Projekten und in den drei Aktionsbereichen des Sonderfonds — angewandte Forschung, Ausbildung und Vermessungswesen — einen Eindruck von der Arbeit des Entwicklungsprogramms der Vereinten Nationen zu vermitteln.

Technische Hilfe (EPTA-Projekte)

Aufgrund der Beteiligung des UNDP an Projekten der Technischen Hilfe konnten mehr als 40 000 Fachkräfte in Entwicklungsländer entsendet werden, wo ihr Wissen praktisch auf jedem wirtschaftlichen und sozialen Gebiet, so z. B. in der Landwirtschaft, im Bergbau sowie in Fabriken, Krankenhäusern, Schulen und im Wohnungs-und Verwaltungswesen, Verwendüng fand. Es liegt auf der Hand, daß der gewonnene Nutzen weit über die Phase der unmittelbaren Hilfeleistung hinaus wirksam sein wird.

Außerdem erhielten mehr als 40 000 Stipendiaten aus Entwicklungsländern die Möglichkeit eines Fachstudiums im Ausland. Der Sonderfonds Angewandte Forschung Es ist besonders schwierig, die Ergebnisse der Sonderfonds-Projekte im Bereich der angewandten Forschung sowohl im Stadium ihrer Durchführung als auch in der Folge summarisch darzustellen. Aufgrund der verhältnismäßig langen Laufzeit dieser Projekte waren Ende 1967 mehr als fünf Sechstel der genehmigten Großprojekte noch nicht abgeschlossen. Außerdem führen besonders technische Forschungsprogramme erst nach einer längeren Zeitspanne zu sichtbaren Ergebnissen. Trotzdem haben auch diese Projekte in fast jeder Phase ihrer Durchführung dem Hauptziel des UNDP gedient, technisches Wissen den in den Entwicklungsländern gegebenen Bedingungen anzupassen. Fünf im Jahre 1967 abgeschlossene gemeinsame UNDP/FAO-Projekte wurden z. B. im Rahmen des „Near East Animal Health Institute" durchgeführt. Mit einem Kostenaufwand von 3 Mio Dollar errichtete hier das UNDP u. a. Laboratorien, die sich mit der Erforschung von übertragbaren Pleuropneumonien bei Rindern, örtlichen Erscheinungsformen der Maul-und Klauenseuche, einer Reihe von Geflügelkrankheiten, dem Auftreten der Bruzellose, Tuberkulose und Salmonellen und der Entwicklung verschiedenartiger diagnostischer Tests bei Rinderpest und verwandten Krankheiten befassen. In einer Reihe von Fällen erhielten die jeweiligen Regierungen auf ihr Ersuchen hin im Anschluß an diese Projekte weitere UNDP-Hilfe in Form von Folgeprojekten, die der Vertiefung der im Rahmen der ursprünglichen Projekte gewonnenen Resultate der Forschungsund Ausbildungstätigkeit dienen sollen.

In Indien und Chile durchgeführte Projekte sind überzeugende Beispiele für erfolgreiche betriebswissenschaftliche Forschung. In Durgapur errichtete die indische Regierung mit Hilfe des UNDP und der UNESCO ein Forschungsinstitut für Maschinenbau, das sich mit Untersuchungen über Konstruktion und Produktion von Autoteilen, Materialprüfung, Starkstromtechnik, Wärmelehre und Hydraulik, Meßtechnik, Metrologie und Schweißtechnik befaßt. Viele der Konstruktionspläne und Spezifikationen des Instituts haben in der Industrie Verwendung gefunden. Das UNDP hat nunmehr beschlossen, eine ähnliche Institution von Indien zu unterstützen, die sich auf die weniger komplizierten, jedoch ebenso wichtigen Probleme der einheimischen Industrieunternehmen konzentrieren wird.

In Chile wurde mit Hilfe des UNDP und der FAO ein Institut für Forst-und Holzwirtschaft geschaffen, das mehr als 100 Projekte auf dem Gebiet der Holzerneuerung, Forstbestandsaufnahme und -betriebswirtschaft, Sägeindustrie, Sperrholzproduktion und des Nutzholzabsatzes und -exports abwickelte. Dieses Projekt führte zu Folgeinvestitionen in der Sägeindustrie und in Zellstoff-und Papierfabriken seitens einheimischer und ausländischer Geldgeber in Höhe von annähernd 105 Mio Dollar. Die im Rahmen des Projekts begonnene Arbeit wird fortgeführt und durch Mittel des EPTA und des Sonderfonds unterstützt. Zusammenfassend kann gesagt werden, daß die 25 abgeschlossenen UNDP-Projekte der angewandten Forschung auf drei Arten zur Durchführung gelangten. Während ungefähr die Hälfte dieser Projekte zum Einsatz weiterer UNDP-Mittel führten, stellten in den anderen Fällen die Regierungen der jeweiligen Empfängerländer das für die Weiterführung erforderliche Kapital und Personal zur Verfügung, so daß die Forschungsarbeiten fortgesetzt werden konnten. Vier der Forschungsprojekte, einschließlich des oben angeführten chilenischen, haben bereits zu Folgeinvestitionen in Höhe von ca. 200 Mio Dollar geführt.

Ausbildungsprojekte Die Ausbildungseinrichtungen haben ebenfalls sowohl während der UNDP-geförderten Projektphase als auch in der Folge gute Ergebnisse gezeitigt. Bis zum Ende des Jahres 1967 hatte das UNDP 289 Ausbildungsprojekte bewilligt, von denen ca. vier Fünftel zu diesem Zeitpunkt bereits durchgeführt wurden. Man schätzt, daß diese Projekte im Verlauf ihrer Durchführung fast einer viertel Million Menschen die Möglichkeit einer besseren Ausbildung oder Teilnahme an Seminaren oder Kursen geboten haben (vgl. Tabelle 4). Einer vor-sichtigen Schätzung zufolge können diese Projekte zu einer Einkommenssteigerung für die Praktikanten während ihrer gesamten beruflichen Laufbahn um mehr als eine Milliarde Dollar führen. Uber ein Drittel dieser Praktikanten erhielt eine einjährige, in manchen Fällen sogar eine bis zu fünf Jahren währende gewerbliche Berufsausbildung oder eine Fortbildung für den Lehrberuf. Die meisten der Praktikanten jedoch, besonders diejenigen, die eine Ausbildung als Werkstattlehrer oder für leitende Stellungen in Betrieben erhielten, besuchten Kurse, die sich nur über einige Monate bzw. einige Wochen erstreckten.

Zu diesen Daten, die sich während der Laufzeit der 46 Ausbildungsprojekte ergaben, sind noch die weiteren Ergebnisse (bis Abschluß der Projekte Ende 1967) zu zählen. Die Regierungen der Empfängerländer haben die meisten Ausbildungsinstitute nach dem gleichen Muster weitergeführt. Die durchschnittliche Zahl der Einschreibungen während eines akademischen Jahres betrug in diesen Instituten etwa 100 bis 1000. Die dafür durchschnittlich aufzubringenden Mittel (einschließlich der Gehälter) lagen bei 60 000 bis 300 000 Dollar mit ca. 10 bis 20 Fachlehrkräften, 10 bis 25 Technikern und 10 bis 40 Verwaltungsbeamten.

Gelegentlich erhielten einige Länder multilaterale bilaterale Ein Drittel oder Unterstützung.

der in der ersten Stufe abgeschlossenen Ausbildungsprojekte fördert das UNDP selbst weiter.

Die durch das UNDP und die FAO geförderte Errichtung einer Fakultät für Landtechnik an der Landwirtschaftlichen Hochschule von La Molina (Peru) ist in diesem Zusammenhang als besonders geeignetes Beispiel anzusehen.

Ende 1967 verfügte diese Fakultät über 42 Professoren und hielt pro Jahr 132 Kurse ab, die im Jahre 1967 2120 Studenten besuchten. Ein anderes Beispiel ist das Institut für öffentliche Verwaltung in Accra (Ghana). Die UNDPund UN-Hilfeleistungen für dieses Institut setzten Mitte 1961 ein und waren Ende 1966 abgeschlossen. Das Institut hält für Anwärter der höheren Beamtenlaufbahn sowie für Fachkräfte Kurse ab. 198 Personen haben an diesem Institut ihr Abschlußexamen abgelegt und weitere 56 waren für 1966/67 immatrikuliert. Fast alle Studenten sind in den Staatsdienst übernommen worden. Zur Zeit bestehen Pläne, dem Institut ein College zur Ausbildung von Verwaltungspersonal anzuschließen, wobei die Mittel von der Regierung und der Ford Foundation gewährt werden sollen. Unterstützung hat das Institut auch durch die Zentralstelle für öffentliche Verwaltung der Deutschen Stiftung für Entwicklungsländer in Berlin erhalten, indem Fortbildungskurse in Deutschland durchgeführt wurden. Abschließend soll zur Veranschaulichung der Ergebnisse auf diesem Gebiet das Ausbildungszen43 trum für Fernmeldewesen in Kuala Lumpur, (Malaysia) genannt werden. Als Ende 1967 das Projekt abgeschlossen war, hatten 3192 Personen hier eine Ausbildung erhalten; weitere 213 waren immatrikuliert. Die Ausbildungsstätte kommt den Erfordernissen des Landes sehr entgegen und bietet die fortschrittlichste Ausbildung ihrer Art in Südostasien. So wurde hier z. B. technisches Wartungspersonal für das Seacom Kabel-Projekt ausgebildet, das einen bedeutenden Fortschritt im überseeischen Fernmeldewesen Malaysias darstellt. Als gemeinsame Folgeprojekte des UNDP und der ITU (Internationaler Fernmeldeverein) werden Zweigstellen des Ausbildungszentrums in anderen Teilen Malaysias errichtet, um die Ausbildung weiter zu verbreiten.

Untersuchungen Die Ergebnisse der UNDP-Großprojekte, die durch umfassende Untersuchungen der Erfassung der natürlichen Hilfsmittel der Entwicklungsländer dienen, lassen sich leichter darstellen, weil sie in vielen Fällen zu Kapitalinvestitionen führen, die mehr oder weniger eine Folge derartiger Untersuchungen sind. Ende 1967 betrugen die Investitionszulagen, die direkt oder indirekt in Zusammenhang mit 35 von 107 abgeschlossenen und sieben noch unabgeschlossenen Untersuchungsprojekten des Sonderfonds-Programms standen, nahezu 1, 9 Mrd. Dollar (vgl. Tabelle). Wenn man die Auswertungsfrist für die Untersuchungsergebnisse länger bemißt und davon ausgeht, daß in der Folge erhebliche Investitionen vorgenommen werden, kann kein Zweifel daran bestehen, daß sich diese Ergebnisse noch erheblich verbessern werden.

Die meisten der erwähnten Folgeinvestitionen entfielen bisher auf den öffentlichen Versorgungssektor. Zum Beispiel haben in Brasilien zwei UNDP-Projekte zu einer Folgeinvestition in Höhe von 372 Mio Dollar in sechs Wasserkraftwerke einschließlich der dazugehörigen Anlagen geführt. Die Mitte 1966 abgeschlossenen Projekte dienten der Schaffung eines Wasserkraftpotentials zur Versorgung einer großen Region und zur Vorbereitung von Plänen und Kostenkalkulationen für potentielle Bauvorhaben in diesem Gebiet. Ein zu einem früheren Zeitpunkt durchgeführtes Projekt, das einen Beitrag zu den umfangreichen Untersuchungen für ein Mehrzweckprojekt im Flußtal des Nigers (Nigeria) leistete, führte unmittelbar zu Investitionsverpflichtungen in Höhe von 216 Mio Dollar. Diese Summe war für die erste Bauphase des Flußprojektes bestimmt. Die gesamte UNDP-Tätigkeit läßt erkennen, daß die Landwirtschaft im Hinblick auf Folgeinvestitionen an zweiter Stelle steht. In Tunesien folgten z. B. Investitionszusagen in Höhe von 3, 4 Mio Dollar für den Bau von Bewässerungsanlagen, nachdem die vom UNDP im Rahmen eines landwirtschaftlichen Zehnjahresplans finanzierten Untersuchungen vorausgegangen waren. Obwohl bisher auf dem industriellen Sektor im allgemeinen weniger Folge-Investitionen zu finden sind, deutet die in Burma unternommene Untersuchung der Blei-und Zinkabbau-sowie der Verhüttungsmöglichkeiten auf positive Ergebnisse in dieser Richtung hin. Das Projekt führte zur Planung einer Blei-und Zinkverhüttungsanlage und zur Reduzierung der Betriebskosten eines Bergwerks um 50 Prozent. in etwa einem Dutzend von Fällen haben die Projekterhebungen zu negativen Ergebnissen geführt, wodurch mögliche Fehlinvestitionen verhindert werden konnten. In zahlreichen an-DieBundesrepublik Deutschland gehört dem UNDP bzw.seinen beiden Vorläufern seit dem Jahre 1954 bzw.seit der Gründung des Sonder-fonds an: „Was die Bundesrepublik Deutschland am Anfang zu diesen Bemühungen beitragen konnte, war allerdings noch recht spärlich, denn die beträchtlichen Kriegsfolgelasten forderten zunächst noch auf Jahre hinaus ein behutsames Haushalten mit den vorhandenen Kräften. Als im Januar 1955 eine Gruppe von Abgeordneten im Deutschen Bundestag darauf hinwies, daß die deutschen Beiträge zum Technischen Hilfsprogramm der Vereinten Nationen zu den niedrigsten in Europa gehörten und der Bundesregierung die Frage stellte, ob die Zuwendungen nicht , in ein angemessenes Verhältnis zu dem Leistungspotential der deutschen Wirtschaft'gebracht werden sollten, antwortete der Vertreter der Bundesregierung, daß die Beitragsleistungen nicht von der deutschen Wirtschaft, sondern aus dem Bundeshaushalt aufgebracht werden müßten, die außergewöhnlichen Belastungen des Bundeshaushaltes auf Grund der Kriegsfolgen zwängen aber zum sorgsamen Abwägen der vorhandenen Möglichkeiten, und eine Erhöhung der Beiträge deren Fällen haben sich zusätzliche Vorinvestitionen als notwendig erwiesen, bevor das eigentliche Entwicklungsprojekt in Angriff genommen werden konnte. Ob weitere Hilfe durch das UNDP erfolgt, hängt von den jeweiligen Umständen ab. Erscheint eine Kapitalanlage aufgrund der Untersuchungsergebnisse sinnvoll, hängt die weitere Entwicklung von der Bereitstellung der notwendigen Finanzmittel ab. Bisher waren die den Projektstudien über vorhandene Hilfsmittel folgenden Maßnahmen besonders abhängig von den Finanz-mitteln ausländischer Investoren und multilateraler Organisationen. Auch die Eigenleistungen des jeweiligen Entwicklungslandes erfolgten ebenfalls in einem weit stärkeren Maße aus öffentlichen als aus privaten Mitteln. Die Möglichkeit des UNDP, in einem gewissen Ausmaß Folgeinvestitionen vornehmen zu können, trägt dazu bei, zumindest einem Teil der als wirtschaftlich sinnvoll erkannten Entwicklungsprojekte die notwendigen Kapitalmittel zur Verfügung zu stellen.

Deutschland und das UNDP könne daher zunächst nicht zugesagt werden"

Damit liegt die Bundesrepublik nach den USA, Großbritannien, Schweden, Dänemark und Kanada an sechster Stelle der Beitragszahler (vgl. Tabelle 2).

Stellt man diesen Leistungen die „Rückflüsse" aus UNDP-Mitteln im weiten Sinne gegenüber, ergibt sich folgende internationale Aufstellung für die Jahre 1960— 1967: Im Jahre 1967 befanden sich 233 deutsche Experten in über 50 Entwicklungsländern im Einsatz. Das UNDP zahlte für diese und rund 600 andere deutsche Fachkräfte in der Zeit von 1950 bis 1965 insgesamt über 15 Mio Dollar Gehälter usw. Zahlreiche deutsche Experten waren als Projekt-Leiter in führender Stellung tätig. Die an deutsche Firmen vergebenen Aufträge schlüsseln sich wie folgt auf:

1. Lieferleistungen für EPTA-Projekte 1 737 600 Dollar 2. Lieferleistungen für SF-Projekte ca. 11 000 000 Dollar 3. Verträge mit Beratungsfirmen 1 693 200 Dollar davon:

Somalia: Landwirtschaftliche Untersuchungen Mexico: Forstwirtschaftliche Bestandsaufnahme Honduras: Forstwirtschaftliche Untersuchungen Thailand: Holz-und papierwirtschaftliche Untersuchungen Guatemala: Forstwirtschaftliche Entwicklung Ekuador: Forstwirtschaftliche Entwicklung Libanon: Forstwirtschaftliche Ausbildungsund Forschungsvorhaben Sudan: Land-und wasserwirtschaftliche Untersuchungen Dahomey: Wasserwirtschaftliche Untersuchungen Kolumbien: Forstwirtschaftliche Entwicklungsstudien Nepal: Entwicklung und Leitung von Bewässerungsprojekten Pakistan: Mineralische Studien Pakistan: Untersuchungen zur Entwicklung des Fernmeldewesens Spanien: Wasserwirtschaftliche Untersuchungen Brasilien: Transport-Studien.

Weiterhin gab die Bundesrepublik Deutschland 63 Mio Dollar Entwicklungshilfe an fünf Großprojekte, deren Wirtschaftlichkeit aufgrund von UNDP-Untersuchungen festgestellt worden ist. Die Projekte liegen in Brasilien, Ekuador, Ghana sowie Tunesien und betreffen das regionale Mekong-System.

Schließlich werden deutsche bilaterale Entwicklungsprojekte in 30 Ländern aufgrund vorheriger oder begleitender UNDP-Hilfe durchgeführt. Dabei erfahren die deutschen Hilfsmaßnahmen Unterstützung durch 90 Experten, 55 Stipendiaten, die Bereitstellung von Gebäuden im Werte von 1, 03 Mio Dollar sowie durch die Lieferung von Ausrüstungsgegenständen in Flöhe von ca. 400 000 Mio Dollar.

Ausblick Auf internationaler Ebene ist man zur Zeit damit befaßt, eine globale Entwicklungsstrategie für die zweite UN-Entwicklungsdekade zu erarbeiten. Die derzeitigen und voraussehbaren Resultate der laufenden UNDP-Vorhaben deuten auf die Möglichkeit eines beträchtlichen Aufschwungs der künftigen UNDP-Tätigkeit hin. Es ist anzunehmen, daß das UNDP in den siebziger Jahren eines der stärksten expandierenden Organe in der Reihe der Entwicklungsinstitutionen sein wird.

Der Direktor des UNDP, Paul Hoffman, nannte als notwendige Beitragsaufkommen für 1969 die Summe von 250 Mio Dollar, d. h. 70 Mio Dollar oder 40 Prozent mehr als im Jahre 1968. Für 1970 erwartet das UNDP Beiträge in Höhe von 350 Mio Dollar. Diese Summe, so betonte Hoffman, muß als äußerstes Minimum betrachtet werden, da für den Zeitraum 1968— 1970 nach dem vorliegenden UNDP-Berechnungen eigentlich jährlich 489 Mio Dollar erforderlich wären, d. h. die 2 1/2fache Summe der Zusagen für das Jahr 1968

Eine Gegenüberstellung der UNDP-Projektmittel für die Jahre 1965/67 und der Beiträge für den Dreijahres-Zeitraum 1968/70 läßt die Schwerpunkte in der künftigen Entwicklung erkennen (in Mio Dollar)

Geht man einmal davon aus, daß die Beiträge für die Jahre 1968— 1970 jeweils 180, 250 und 350 Mio Dollar einbringen und einige Geber-länder — wie angekündigt — Sonderbeiträge leisten, bleiben noch immer ca. 670 Mio Dollar ungedeckt. Einen Teil dieser Summe kann das UNDP beitragen, wenn es die bisher angesammelten Rücklagen in Höhe von 400 Mio Dollar auflöst.

Schon heute steht jedoch fest, daß sinnvolle Projekte in Höhe von einer Viertel Milliarde Dollar nicht in Angriff genommen werden können, eine Tatsache, die angesichts der besonderen Bedeutung des „Entwicklungsprogramms der Vereinten Nationen" für den wirtschaftlichen und sozialen Fortschritt in der Dritten Welt bedauert werden muß.

Anhang

Fussnoten

Fußnoten

  1. United Nations Development Programme, What it is — What it does — How it works, engl. Faltblatt, 16. Febr. 1967.

  2. Handbuch der Entwicklungshilfe, III A 52, 17. Lieferung, März 1963, S. 1 ff.

  3. Handbuch der Entwicklungshilfe, III A 50, 21. Lieferung, August 1965, S. 1 ff.

  4. Handbuch der Entwicklungshilfe, III A 50, 51. Lieferung, Oktober 1966, S. 1.

  5. A Report on the Growth in the world-wide Work of the UNDP, 1968, engl. Broschüre, 3. Um-Schlagseite.

  6. Deutschsprachiges Merkblatt 1968, S. 3.

  7. Die Bundesrepublik Deutschland und die Vereinten Nationen, v. Heinz Dröge, Fritz Münch, Ellinor v. Puttkammer, München 1966, S. 116.

  8. The United Nations Development Programme, A Note on the Range and Results of its Activities 1968, engl. Broschüre, S. 4.

  9. Vgl. Hinweis 7, a. a. O., Seite 115.

  10. Future Needs for Pre-Investment Activity in Relation to the Administrative Capacity of the United Nations System to Programme and Implement such Activities, Report by the Administrator (5th Session, 9— 24 January 1968, DP/L S 7, p. 7).

  11. Vgl. Hinweis 10, a. a. O.

Weitere Inhalte

Bernd V. Dreesmann, 32 J., Studium der Rechte und Pol. Wissenschaften, 1960/61 Stipendiat des Johns-Hopkins Bologna Center, 1966/69 Justitiar und stellv. Leiter der Abteilung „Grundsatzplanung, Verbindung und Öffentlichkeitsarbeit" der Deutschen Stiftung für Entwicklungsländer, seit April 1969 Generalsekretär der Deutschen Welthungerhilfe, des FAO-Komitees für die Bundesrepublik Deutschland.