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Freie Demokratische Partei | Landtagswahl Bayern 2023 | bpb.de

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Freie Demokratische Partei FDP

Thomas Kestler

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Die 1948 gegründete "Freie Demokratische Partei" (FDP) vereint in sich die Traditionen des National- bzw. Wirtschaftsliberalismus einerseits sowie des Sozialliberalismus andererseits. Diese Zweiteilung ermöglichte es der FDP, eine Scharnierfunktion im bundesrepublikanischen Parteiensystem zwischen CDU/CSU und SPD zu übernehmen. Sie führte aber immer wieder auch zu parteiinternen Spannungen und programmatischen Verschiebungen. Mit Ausnahme von 2013 bis 2017 ist sie ununterbrochen im Bundestag vertreten und war in dieser Zeit an zahlreichen Koalitionen mit CDU/CSU oder der SPD vertreten. Seit 2021 ist die FDP auf Bundesebene in einem sogenannten Ampelbündnis mit SPD und GRÜNEN an der Regierung beteiligt.

Fakten zur Partei

  • Gründungsjahr Landesverband: 1946*

  • Landesvorsitz: Martin Hagen*

  • Mitgliederzahl in Bayern: 8.350*

  • Wahlergebnis 2018: 5,1 %

* nach Angaben der Partei

Der im Jahr 1946 gegründete bayerische Landesverband wurde von Vertreterinnen des sozialliberalen Flügels geprägt. Im bayerischen Landtag war die FDP während zwölf von 18 Legislaturperioden vertreten, fünfmal war sie an der Landesregierung beteiligt. Zuletzt bildete sie von 2008 bis 2013 eine Koalitionsregierung mit der CSU. Ihr bisher bestes Ergebnis bei einer bayerischen Landtagswahl erzielte die FDP im Jahr 2008 mit 8 Prozent. Bei der darauffolgenden Wahl im Jahr 2013 verpasste sie den Einzug in den Landtag, der ihr dann im Jahr 2018 erneut gelang, allerdings sehr knapp.

Das Wahlprogramm spiegelt die Kernüberzeugungen der Partei. Dazu gehört ein Staatsverständnis, das auf Stärke und gleichzeitige Zurückhaltung setzt, die Betonung unternehmerischer Initiative wie auch Verantwortung sowie die Präferenz für Wettbewerb und Marktmechanismen. In der Energiepolitik fordert die Partei einen verstärkten Ausbau erneuerbarer Energien sowie die Nutzung sämtlicher klimaschonender Energiequellen, einschließlich der Kernenergie. Die Wirtschaft soll durch einen Abbau von Bürokratie und durch eine Verbesserung der Digital- und Verkehrsinfrastruktur gestärkt werden. In der Bildungspolitik liegt der Schwerpunkt auf der Förderung der frühkindlichen sowie der beruflichen Bildung sowie auf der Stärkung von Wettbewerbselementen im Bildungssystem. Das Bachelor- und Master-System soll auch auf die Lehramtsausbildung ausgeweitet werden. Erklärtes Ziel der FDP ist eine Regierungsbeteiligung an der Seite der CSU. Spitzenkandidat ist, wie bereits 2018, Martin Hagen, der seit 2018 der Landtagsfraktion vorsteht und seit 2021 auch Landesvorsitzender der FDP ist.

Fussnoten

PD Dr. Thomas Kestler vertritt aktuell die Professur für Vergleichende Politikwissenschaft am Institut für Politikwissenschaft und Soziologie der Universität Würzburg. Seine Forschungsschwerpunkte sind Parteien und politische Institutionen.