Leipzig
16.-25.10.2025
Grenzen

Leipzig
16.-25.10.2025
Grenzen

Bullseye

Bullseye Stefan Mießeler

/ 4 Minuten zu lesen

„Bullseye“ ist Darts-WM, Diskurs, Trash, Publikumsbefragung, Party und selbstironische Performance. Im interaktiven Showformat werden Klassenschranken und soziale Unterschiede verhandelt.

Bullseye (© Paul Holdsworth)

Gastspiel

Themenschwerpunkte:
Ich. Du. Wir. – Identitäten
Sprache. Räume. Gerechtigkeit. – Zugänge und Barrieren


Sport-Arena und Diskriminierungskritik? Diese Kombination ist in unserer Lebensrealität selten zu finden. Stefan Mießeler bringt in einem interaktiven Showformat die Frage nach Klassenschranken, Klassenbewusstsein und sozialen Unterschieden zusammen. „Bullseye“ ist Darts-WM, Diskurs, Trash, Publikumsbefragung, Party und selbstironische Performance.

Wir begleiten Stefan „Social Justice“ Mießeler am Abend seines wichtigsten Matches. Gewinnt er das Finale der Darts-WM, kann er seine Lohnarbeit aufgeben und muss nie wieder ein Turnier verpassen. Doch die soziale Gerechtigkeit ist am Boden. Spielt „Social Justice“ gegen seine Klasse, gegen seine Herkunft? Muss er sich erst mal biografisch verorten und dann wieder mit Theorie aufbauen? Neben Stefan Mießeler als „Social Justice" erleben wir Ömer Bayram und Martin Schnapp, die ihn in verschiedenen Rollen bei seinem Kampf um den ersten Platz begleiten.

Entlang seines Aufstiegs werden Klassismus, Familienbeziehungen und weiße Männlichkeit bearbeitet: Wie schreibt sich das Milieu, aus dem wir kommen, in unsere Körper ein? Ist der Klassenübertritt tatsächlich ein sozialer Aufstieg? Werden Leute wie „Social Justice” erst gehört, wenn sie ihre Biografie zum Material einer Aufstiegsgeschichte machen? Werden Leute wie er in den Augen anderer erst etwas wert, wenn sie die Verhältnisse überwunden haben, in die sie hineingeboren wurden? Wer ist überhaupt die Arbeiterklasse von heute? Und wer sitzt da eigentlich im Publikum: Wer hat schon mal geerbt? Wer macht unbezahlte Sorgearbeit? Wer ist alleinerziehend und trotzdem heute Abend da? Eine einzigartige Sport- und Theaterveranstaltung mit laut anfeuerndem Publikum, Partyrequisiten und Showatmosphäre.

English Version

Bullseye

Sports arena and discrimination criticism? This combination would be a rare find in our lived reality. In an interactive show format, Stefan Mießeler combines the issues of class barriers and social differences. “Bullseye” is a darts world cup, discourse, trash, audience survey, party and self-ironic performance, all in one.

We accompany Stefan “Social Justice” Mießeler on the night of his most important match. If he wins the finals of the Darts World Cup, he will be able give up his wage labour and will never have to miss a competition again. But Social Justice is devastated. Is he going up against his class, against his origins? Does he need to define the place of his biography first and then reconstruct himself with theory? Apart from Stefan Mießeler as “Social Justice”, the show features Ömer Bayram and Martin Schnapp in various roles during his fight to become number one.

Alongside the story of his ascent, the show deals with classism, family relations and white masculinity: How does the background that we come from ascribe itself into our bodies? Is crossing class boundaries really social advancement? Are voices like that of “Social Justice” only heard when they turn their biographies into a story of social climbing? Do people like him only achieve value when they have overcome the conditions they were born into? Who exactly is today’s working class? And who is sitting in the audience: Who has inherited? Who is doing unpaid care work? Who is a single parent and has still managed to be here tonight? A unique sports and theatre event with a loudly cheering audience, party props and a show atmosphere.

Stefan Mießeler is an author, performer and director. His work is characterised by an approach that combines theatre with performative devices, immersive settings, the aesthetics of trash and documentary material to negotiate social and political discourses on stage. He is currently exploring topics from the world of sports.

Age recommendation: 14+

Language: German

Duration: 75 minutes

Accessibility: The venue is not wheelchair-accessible without assistance (details on demand); early boarding is possible.; leaving and entering the show is possible throughout its duration.

Sensory stimuli: very loud; moving lights; fast-paced videos

Content notes: classism, family violence

Stefan Mießeler

Stefan Mießeler ist Autor, Performer und Regisseur. Seine Arbeiten zeichnen sich durch einen Ansatz aus, der Sprechtheater mit performativen Mitteln, immersiven Settings, Ästhetiken des Trashs und dokumentarischem Material verbindet, um soziale und politische Diskurse auf der Bühne zu verhandeln. Er arbeitet derzeit zu Themen aus der Welt des Sports.

Spieltermine

Freitag, 24.10. → 20.30 Uhr*
Samstag, 25.10. → 20 Uhr
* anschließend Publikumsgespräch

Ort: Schaubühne Lindenfels

Produktion

Konzept: Laura Milena Hildebrandt / Stefan Mießeler
Performance: Ömer Bayram / Stefan Mießeler / Martin Schnippa
Text: Stefan Mießeler, Ömer Bayram
Produktion/Ausstattung/Outside Eye: Laura Milena Hildebrandt
Visual Art/Mapping/Live Control: Mahir Duman
Live-Kamera: Sver Immel
Technik: Isidora Oyarzún
Wissenschaftliche Beratung: Francis Seeck
Coaching Darts: ADV Zebras Berlin
Coaching Cheerleading: Mateo Argerich
Produktionsleitung: Michael Wolters
PR und Öffentlichkeitsarbeit: Marcelo Vilela da Silva
Fotos: Daniela del Pomar / Paul Holdsworth
Plakatgrafik: Daniela del Pomar

Altersempfehlung: ab 14 Jahren
Sprache: Deutsch
Dauer: 75 Minuten

Zugänglichkeit: Spielort nicht eigenständig rollstuhlbefahrbar (Details auf Anfrage), Early Boarding möglich, Verlassen und Betreten der Vorstellung durchgehend möglich.

Sensorische Reize: sehr laut, bewegtes Licht, schnelle Videos

Content Notes: Klassismus, Gewalt in der Familie


Eine Produktion von Stefan Mießeler in Koproduktion/Kooperation mit Nr.z.P. Bielefeld und TD Berlin.

Gefördert vom Fonds Darstellende Künste aus Mitteln der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien, dem NRW Landesbüro Freie Darstellende Künste, dem Ministerium für Kultur und Wissenschaft des Landes NRW, der Bielefelder Bürgerstiftung und der Sparkasse Bielefeld.

Dank an: Richard Gonlag, Melanie Hinz, Stephan Mäusel, Theaterhaus Mitte, Feld Theater Berlin und das gesamte Team vom TD.Berlin

Fussnoten