Leipzig
16.-25.10.2025
Grenzen

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Self Care Strandbefehl

Self Care Strandbefehl fachbetrieb rita grechen

/ 2 Minuten zu lesen

Self Care Strandbefehl (© Julius Zimmermann)

Themenschwerpunkt:
Ost. West. Wandel.– Nachwendezeiten

Das Seebad Prora an der Ostküste Rügens spielt in der deutschen Erinnerungskultur keine besondere Rolle. Fast vergessen ist, dass die Nationalsozialisten dort eine riesige Freizeitanlage für 20.000 Angehörige der „Volksgemeinschaft“ planten, zur Erholung und für Propagandazwecke. Der Zweite Weltkrieg verhinderte die Fertigstellung, später in der DDR wurde der Gebäudekomplex als Kaserne der NVA genutzt, um nach der Wiedervereinigung von privaten Investoren als Wohn- und Hotelanlagen erschlossen zu werden. Das Kollektiv fachbetrieb rita grechen entdeckt mit seinem Stück „Self Care Strandbefehl“ Prora als Erinnerungsort, indem die verschiedenen Zeitebenen von 1936 bis heute mit poetischen und dokumentarischen Texten und Bildern collageartig miteinander verbunden werden, sich überlappen und mitunter kommentieren. Das Publikum wird in den Sog der Erinnerungen gezogen und so unmittelbar Teil der Auseinandersetzung über Fragen danach, wie und warum an die Vergangenheit erinnert werden soll. Wenn die Vergegenwärtigung von Erinnerungen neue Perspektiven auf die Zukunft ermöglicht, dann liefert dieses Stück einen wichtigen und interessanten Beitrag, das Verhältnis von Vergangenheit und Gegenwart auf ihre Brüche und Kontinuitäten zu befragen: Welche Ziele verfolgen wir eigentlich als Gesellschaft?

English Version

folgt

fachbetrieb rita grechen

fachbetrieb rita grechen ist ein interdisziplinäres Theater-Kollektiv mit wechselnder Besetzung. Es entwickelt Musiktheaterabende, Ausstellungen, Installationen, Durational Performances, Texte, Filme und prozessorientierte Arbeiten. Durch die netzwerkartige Struktur des Kollektivs und die häufigen Kooperationen mit anderen Kollektiven finden bei fachbetrieb rita grechen je nach Projekt verschiedene künstlerische Positionen ihren Platz.

Spieltermine

Donnerstag, 23.10. → 19.30 Uhr
Freitag, 24.10. → 19.30 Uhr*
* anschließend Publikumsgespräch

Ort: Schauspiel Leipzig – ag(o)ra

Produktion

Regie & Text: Hannes Köpke
Dramaturgie & Text: Urs Humpenöder
Bühne: Laura Immler
Kostüm: Olivia Rosendorfer
Musik: Laura Immler, Jasmina Rezig, Maria Wang Kvalheim
Video: Paul Voell
Performance: Laura Immler, Ferdinand Nowitzky, Jasmina Rezig, Olivia Rosendorfer, Yannik Stöbener, Alida Stricker, Paul Voell, Maria Wang Kvalheim
Technische Leitung: Swantje Silber
Sounddesign: Konstantin Fontaine
Puppenbau: Liesbeth Nenoff
Kostümassistenz: Julia Scholz
Bühnenbau: Friedrich Hartung
Outside Eye: Natalie Baudy

Altersempfehlung: ab 14 Jahren
Sprache: Deutsch, norwegische Passagen mit deutschen Untertiteln
Dauer: 2 Stunden 30 Minuten (inkl. Pause)

Zugänglichkeit: Spielort rollstuhlbefahrbar, verschiedene Sitzmöglichkeiten (Strandstühle, Handtücher und Stühle)

Sensorische Reize: laute Musik, Stroboskoplicht

Content Notes: nationalsozialistische Propagandasprache, Drogenkonsum, Erzählung über Suizid


Eine Produktion von fachbetrieb rita grechen in Koproduktion mit HELLERAU – Europäisches Zentrum der Künste. Gefördert vom Fonds Darstellende Künste aus Mitteln der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien, durch das Amt für Kultur und Denkmalschutz der Landeshauptstadt Dresden und die Kulturstiftung des Freistaates Sachsen. Diese Maßnahme wurde mitfinanziert durch Steuermittel auf der Grundlage des vom Sächsischen Landtag beschlossenen Haushaltes.

Dank an: das Team Festspielhaus Hellerau, Katja Lucke (Dokumentationszentrum Prora), Nikolas Lelle (Amadeu Antonio Stiftung), Christine Dörner (Bauhaus-Universität Weimar), Thomas Widera (TU Dresden)

Fussnoten