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Historische Perspektiven auf den Maghreb | Maghreb | bpb.de

Maghreb Editorial Historische Perspektiven auf den Maghreb Der Maghreb vor neuen Herausforderungen. Sicherheit, Entwicklung, Migration Der kleine Unterschied. Tunesien, die Revolution und die Frauen War Libyens Zerfall vorhersehbar? Mauretanien – der schwierige Weg zur integrativen nationalen Einheit Algerien und Frankreich: Vom Kolonial- zum Erinnerungskrieg? "Nafri" als Symbol für die Flüchtlingskrise? Marokkanische Perspektiven auf euro-mediterrane Migration Karten

Historische Perspektiven auf den Maghreb

Nora Lafi

/ 18 Minuten zu lesen

Der Beitrag skizziert die Entwicklungen und epochenübergreifenden Kontinuitäten der Gesellschaften des Maghreb von der Zeit des Osmanischen Reichs über die europäische Kolonisierung bis zum schwierigen Prozess der Nationalstaatsbildung.

Als "Maghreb" wird gemeinhin die Region in Nordafrika bezeichnet, die sich von Libyen bis nach Mauretanien erstreckt und auch die heutigen Staaten Tunesien, Algerien und Marokko umfasst. Wenngleich die Grenzen aus der Kolonialzeit stammen, kann die gesamte Sahara kulturell dazu gezählt werden – bis hin zu Städten wie Timbuktu und Gao sowie die Gebiete, in denen Nomaden leben. Das arabische Wort "Maghreb" steht für den geografischen Westen und bezeichnet wörtlich den "Ort des Sonnenuntergangs". Der Begriff wurde erstmals im Mittelalter verwendet, um die Gebiete westlich von Ägypten zu benennen. Wie etwa die Arbeiten des 947 in Jerusalem geborenen Geografen Muhammad Ibn Ahmad al-Muqaddasi zeigen, umfasste der Begriff während der islamischen Herrschaft (7. bis 15. Jahrhundert) ebenso Sizilien, die Iberische Halbinsel sowie die Balearischen und Kanarischen Inseln. Dies macht deutlich, dass die Bezeichnung "Maghreb" ursprünglich nicht die nordafrikanische Küste beziehungsweise die Südküste des Mittelmeers beschrieben hatte, sondern den Westen abgrenzend von der östlichen Levante: dem "Maschrek", wörtlich dem "Ort des Sonnenaufgangs". Eine Grenze lässt sich auch kulinarisch ziehen: mit der Verbreitung von Couscous – einem Gericht aus gedämpftem Weizen-, Gerste- oder Hirsegries. Couscous ist die Basis nordafrikanischer Gerichte zwischen dem Atlantik und Libyen sowie dem Mittelmeer und der Sahara. Die libysche Stadt Bengasi grenzt den Maghreb von der Region ab, wo vornehmlich Reis gegessen wird: Ägypten und der Levante.

Islamisierung des Maghreb

Die Gesellschaften des Maghreb bestanden schon vor der islamischen Eroberung aus unterschiedlichen Gruppen wie Berbern und anderen mediterranen und afrikanischen Völkern. Seit der Antike waren hier jüdische Berber sowie Juden aus Palästina, dem Jemen und dem gesamten Nahen Osten ansässig. Mischehen schufen ein wahres Bevölkerungsmosaik.

Nach zwei Jahrhunderten der Herrschaft germanischer Vandalen und byzantinischer Griechen erfolgte die Islamisierung des Maghreb im 7. Jahrhundert mit der Ankunft von Armeen der arabischen Halbinsel. Man sollte dies jedoch nicht als Chronologie aufeinanderfolgender, siegreicher Zivilisationen interpretieren: Zur Zeit der Punier (zwischen 814 und 146 v. Chr.) und der Römer sowie größtenteils in den nachfolgenden Jahrhunderten war der Maghreb in ein mediterranes und transsaharisches Wirtschaftssystem integriert. Historiker haben zudem epochenübergreifende Kontinuitäten nachweisen können: So setzten sich etwa Teile der örtlichen Elite über große geschichtliche Zeitabschnitte hinaus aus denselben Familien zusammen.

Im Mittelalter wurde der Maghreb von unterschiedlichen Dynastien beherrscht, die bis zum 15. Jahrhundert im engen Zusammenhang mit der Iberischen Halbinsel standen. Die meisten Dynastien waren berberischen Ursprungs – etwa die Almoraviden-Dynastie (11. und 12. Jahrhundert) und die Almohaden-Dynastie (12. und 13. Jahrhundert). Im östlichen Teil der Region herrschten zwischen dem 13. und 16. Jahrhundert die Hafsiden. Die Herrschaftsgebiete all dieser Dynastien wechselten je nach Bündnissen, Kriegen und dynastischen Nachfolgen. Gleichzeitig gab es einzelne autonome Regionen. Mit dem Verlust der Iberischen Halbinsel 1492 und der spanischen Eroberung verschiedener Hafenstädte im Maghreb fühlte sich die muslimische Herrschaft im Westen bedroht und gliederte sich zu Beginn des 16. Jahrhunderts in das Osmanische Reich ein. Die Einbindung folgte einer Schutzlogik.

Reichsintegration und örtliche Dynastien

Das Ziel des sich schnell expandierenden Osmanischen Reichs bestand darin, die christliche Expansion im westlichen Mittelmeerraum zu stoppen. Die Expansion bedrohte muslimische Häfen in Nordafrika und damit die Handelsrouten des Nahen Ostens. Die Eliten der maghrebinischen Hafenstädte versprachen sich mit der Aufnahme in das Osmanische Reich Sicherheit und Wohlstand. Als erste Stadt wurde 1516 Algier integriert. Der Integration folgten jahrzehntelange Kämpfe mit der spanischen Flotte. Örtliche Eliten baten den osmanischen Korsar Baba Oruç (in Europa zu "Barbarossa" verballhornt) für den Verbleib der Stadt im Osmanischen Reich um Hilfe. 1541 war Algier vollständig eingegliedert; 1551 und 1553 folgten die Stadt Tripolis und ihre Provinz sowie das Gebiet der Kyrenaika. 1574 verdrängten die Osmanen die von Spanien unterstützten Hafsiden aus Tunis. Das algerische Oran war bis 1708 und erneut zwischen 1732 und 1792 unter spanischer Besatzung. In Marokko unterstützten die Spanier die Herrschaft der Saadier (zwischen 1554 und 1659), um die Einbindung in das Osmanische Reich zu verhindern. Die Besetzung verschiedener Städte an der Atlantikküste durch die Portugiesen setzte noch früher ein.

Die Eingliederung eines Großteils des Maghreb in das Osmanische Reich war das Ergebnis von Verhandlungen: Jede neue Provinz erhielt Gesetzbücher (kanun-name), in denen einzelne Pflichten und Rechte festgehalten wurden. Ägyptens kanun-name – das auf der Basis der Anerkennung örtlicher Rechte und Privilegien zustande kam, als die Provinz 1516 ins Reich integriert wurde – diente als Vorbild eines Verwaltungssystems, das in den neuen osmanischen Provinzen des Maghreb Anwendung fand. Das Reich erkannte örtliche Gemeinschaften wie konfessionelle Gemeinden oder Berufsorganisationen ebenso an wie zivile, fiskalische und kommerzielle Privilegien der örtlichen Würdenträger. Die Religion des osmanischen Staates war der Islam. Aus ihr ging die Institution der Hisba hervor, die die Städte und den Handel organisierte. Die Hisba war sowohl ein moralisches Prinzip für das Verhalten der Menschen als auch eine Richtschnur für genaue Abhandlungen, die das tägliche Leben, den kommerziellen Handel und kollektive Interaktionen regelte. Örtliche religiöse Gemeinschaften erhielten das Recht auf Selbstverwaltung und zivilgesellschaftliche Vertretung. Alle Individuen, alle anerkannten beruflichen und konfessionellen Gemeinschaften sowie die Stadtverwaltung hatten das Recht, mit Petitionen vor den Sultan in Istanbul zu treten, um über die Achtung ihrer Privilegien zu verhandeln. Die maghrebinischen Hafenstädte wurden schnell zu Zufluchtsorten für diejenigen, die der ethnischen und religiösen Säuberung im christlichen Europa entflohen. Muslime und Juden aus Spanien wurden von maghrebinischen Städten ebenso aufgenommen wie von den restlichen Gemeinden des Osmanischen Reichs. So fanden etwa viele spanische Juden Zuflucht in Saloniki. Viele Juden aus dem von Spanien besetzten Oran flohen nach Algier.

Die Migration trug zur kosmopolitischen Dimension der maghrebinischen Hafenstädte bei. Bis zu einem Viertel der Bevölkerung großer Städte war jüdisch. Alle Städte hatten zumindest ein jüdisches Viertel, genannt Hara. Die Juden waren verschiedenen Ursprungs: In den Vierteln lebten berberische, andalusische, jemenitische und palästinensische Juden. Auch den Rest der Bevölkerung charakterisierte Verschiedenheit. So gab es zahlreiche gemischte Viertel, in denen Angehörige verschiedener Konfessionen zusammenlebten. Die berberische Bevölkerung war aufgrund von Mischehen seit Jahrhunderten in sich sehr verschieden, ihre Interaktion mit Bevölkerungsteilen arabischen und schwarzafrikanischen Ursprungs verstärkte diesen Aspekt. Der Vorstellung eines ethnisch-homogenen Berbervolks muss deshalb widersprochen werden. In allen Hafenstädten gab es zudem zahlreiche migrierte Konvertiten und christliche Gefangene. Diese wurden aus der Gefangenschaft von Korsaren, die im Dienste der Europäer oder der Osmanen Schiffe im Mittelmeer kaperten, ausgelöst. Die Gefangenen lebten in eigenen Vierteln und bauten ihre eigenen Kirchen. Die Konvertiten migrierten meist aus Malta, Sardinien und Sizilien. Auch wenn Juden und Christen nicht alle öffentlichen Ämter im Osmanischen Reich annehmen konnten, hatten sie die Möglichkeit, in einflussreiche Machtpositionen wie Ministerposten aufzusteigen.

Die Repräsentanten des Osmanischen Reichs waren nicht nur Türken, sondern oft auch Albaner, Serben, Georgier, Armenier, Sarden, Sizilianer, Kurden und Griechen. Die Tatsache, dass sie zum Islam konvertierten, löschte ihre komplexen Identitäten und ihre Mehrsprachigkeit keinesfalls aus. Viele Würdenträger des Maghreb wurden in offizieller Mission in andere Provinzen des Reichs entsandt – ob nach Sarajevo oder nach Bagdad. Deshalb kann man beim Osmanischen Reich nicht von einem Kolonialreich sprechen: Die Traditionen der unterschiedlichen ethnischen Gruppen und religiösen Gemeinschaften wurden akzeptiert und Menschen aus allen Winkeln des Reichs in die Verwaltung der Reichsgebiete integriert. Die städtischen Gesellschaften waren noch vielfältiger. Oft setzten sich die Familien aus Ehegatten verschiedenen Ursprungs zusammen und schufen multiple Identitäten wie die sogenannten Kouloughlis: Sie stammten aus Ehen zwischen osmanischen Janitscharen und maghrebinischen Frauen.

Das maghrebinische Hinterland wurde ebenfalls in das Reich eingegliedert. So sicherten die Osmanen die westöstlichen Pilgerrouten nach Jerusalem und Mekka ebenso wie die Nord-Süd-Route zur Sahara. Zwischen dem 16. und 19. Jahrhundert gab es zudem autonome Regionen, die vom Reich akzeptiert wurden – etwa die örtliche Dynastie der Qaramanli zwischen 1711 und 1835 in Tripolis oder die Dynastie der Muraditen zwischen 1613 und 1705 in Tunis. Diese "Regentschaften", wie sie in der europäischen Diplomatie genannt wurden, waren ein integraler Bestandteil des Reichs. Sie zahlten Steuern und partizipierten an den Kriegen ebenso wie am Zeremoniell des Osmanischen Reichs.

Die Ortsverwaltung in den Städten wurde an örtliche Würdenträger delegiert. Stadträte setzten sich aus Vertretern der großen muslimischen Familien zusammen – auch der Führer der jüdischen Gemeinde saß im Stadtrat. Die Mitglieder waren für die öffentliche Ordnung und die reguläre Verwaltung auf der Ebene der jeweiligen Nachbarschaft zuständig. Die Verwaltung der Städte bestand daher nicht allein aus der Präsenz eines Gouverneurs und der Reichs- und Zollbeamten sowie einer Janitscharengarnison, sie setzte sich immer auch aus örtlichen Würdenträgern zusammen. Sämtliche Städte des Maghreb haben sich unter der osmanischen Herrschaft erheblich entwickelt: Neue Viertel wurden ebenso gebaut wie neue Märkte und religiöse Gebäude. Tunis, Bengasi, Tripolis, Constantine und Algier waren besonders wohlhabend.

zwischen Modernisierungsimpuls und kolonialer Bedrohung

Die französische Eroberung des osmanischen Ägypten im Jahre 1798 stellte die westlichen Reichsprovinzen vor eine große Herausforderung. Die territoriale Einheit zwischen dem Nahen Osten und Nordafrika war unterbrochen, und die europäischen Ansprüche auf osmanische Provinzen wurden immer größer. In den 1820er Jahren gingen Frankreich, Großbritannien und Russland militärisch gegen das Osmanische Reich vor und unterstützten die griechische Revolte von 1812, die dadurch in einen Unabhängigkeitskrieg mündete. Der Erfolg, der zur Vertreibung der dort ansässigen nicht-christlichen Bevölkerung führte, bestärkte die europäischen Mächte darin, sich energisch dem Osmanischen Reich entgegenzustellen.

In den ersten Jahrzehnten des 19. Jahrhunderts begannen Frankreich und Großbritannien die Privilegien im Maghreb, die europäische Händler und Konsuln mit dem Osmanischen Reich ausgehandelt hatten, für eine Konfrontation zu instrumentalisieren. So weiteten sie den konsularischen Schutz auf größere Bevölkerungskreise aus und richteten Schirmherrschaften und Klientelsysteme mit örtlichen Dynastien und Regionalherrschern ein. Zu den Scharmützeln auf See, die sich osmanische Flotten und Korsaren mit europäischen Mächten lieferten, kamen Drohungen einer militärischen Intervention. Die europäischen Mächte versuchten so, dem Osmanischen Reich neue Handelsregeln zu oktroyieren. Nach der Unabhängigkeit der Vereinigten Staaten und dem Ende der Schutzperiode für amerikanische Schiffe durch die Franzosen kaperten osmanische Korsaren einige dieser Schiffe. Zwischen 1801 und 1805 kam es schließlich zu Angriffen der US-amerikanischen Marine auf Tripolis und Derna und dem sogenannten Amerikanisch-Tripolitanischen Krieg. Anfängliche Handelsstreitigkeiten zwischen Frankreich und Algier entwickelten sich 1830 zu einem territorialen Eroberungskrieg, der jahrzehntelang andauerte und in eine 132 Jahre lange französische Okkupation mündete.

Um die Souveränität Tripolitaniens zu schützen, entließ das Osmanische Reich 1835 die örtliche Dynastie der Qaramanli und errichtete eine osmanische Direktherrschaft. Die Herrschaft der Husainiden in Tunesien kam unter engere Kontrolle und wurde reformiert, um den europäischen Bestrebungen zu begegnen, die Maghreb-Provinzen aus dem Reich zu lösen. Der tunesisch-osmanische Politiker Hayreddin Pasha gehörte zu den aktivsten Reformern: Er erneuerte das Regierungssystem, die Justiz und das Bildungswesen der maghrebinischen Provinzen und setzte zahlreiche Infrastrukturmaßnahmen in Gang. Andere Reformer in Tunis wurden zum Teil von europäischen Konsuln beeinflusst. Zwischen 1850 und 1890 erlebten auch die verbleibenden Provinzen weitreichende Reformen, die unter dem Namen "Tanzimat" zusammengefasst werden. Dabei wurde der Charakter der Lokalherrschaft innerhalb des Reichs neu ausgehandelt. Von Tunis bis Tripolis und Bengasi entstanden moderne Stadtverwaltungen. Sowohl die koloniale als auch die nationale Geschichtsschreibung minimieren jedoch die Bedeutung dieser Epoche osmanischer Modernisierung. Dabei ist sie bedeutsam für die Interpretation der maghrebinischen Geschichte: Die Modernisierung ist keineswegs ein Konzept, das ausschließlich importiert wurde. So wurden in dieser Zeit neue Methoden der Stadtplanung eingeführt und zahlreiche öffentliche Gebäude und Einrichtungen wie Postämter, weiterbildende Schulen, Kranken- und Waisenhäuser gebaut. Gleichwohl kolonisierte Frankreich Tunesien 1881. Formell setzte sich die Dynastie der Husainiden fort, sämtliche Machtpositionen wurden jedoch von Beamten der französischen Kolonialverwaltung besetzt.

Anders als Tunesien wurde Algerien nicht zum französischen Protektorat, sondern zum integralen Bestandteil des französischen Mutterlands erklärt. Frankreich zwang Algerien die Kolonialherrschaft mit einem blutigen Eroberungskrieg zwischen 1830 und 1847 auf. Der Widerstand des von den Osmanen unterstützten Emirs, Abd el-Kader, und des Regenten von Constantine, Ahmed Bey, konnte nur durch brutales Vorgehen gebrochen werden. Hunderttausende Menschen starben während des Krieges. Algeriens Bevölkerung verlor nahezu den gesamten Besitz und die meisten Bürgerrechte. Französische Siedler wurden von ihrer Regierung dazu ermuntert, sich den Großteil des fruchtbaren Landes anzueignen. Später kamen auch Siedler aus Spanien, Italien und dem verlorenen Elsass. Im Gegensatz zum lange aufrechterhaltenen kolonialen Narrativ gab es zwischen 1830 und 1962 nie eine echte Friedensphase. Die Archive der französischen Armee in Vincennes belegen die regelmäßigen sogenannten Pazifizierungskampagnen gegen den algerischen Widerstand – entweder in der Bergregion der Kabylei oder gegen aufständische Stämme in der Sahara. Die "Pazifizierungskampagnen" bestanden bisweilen aus Rachefeldzügen gegen die Zivilbevölkerung und wurden während und nach dem Ersten Weltkrieg durchgeführt.

In Marokko wurde die Kolonialherrschaft nach jahrzehntelangem Ringen der europäischen Mächte Spanien, Frankreich und Deutschland etabliert. Spanien errichtete an der Saharaküste die Provinz Rio de Oro und ließ sich auf der Kongokonferenz von 1884/85 die Ansprüche auf die Region bestätigen. Später weitete Spanien seine Besatzung auf die Region Saguia el-Hamra aus. 1905 widersprach Deutschland einem französischen Protektorat über Marokko und damit einer Ausweitung des französischen Kolonialgebiets im Maghreb. Weiter südlich begann Frankreich 1902 mit der Kolonisierung Mauretaniens. Auf der Konferenz in Algeciras teilten sich 1906 Frankreich und Spanien schließlich die Herrschaft über Marokko auf – Spanien erhielt den Norden, Frankreich den Rest des Landes. Ihren Höhepunkt erreichten die Spannungen zwischen Frankreich und Deutschland 1911. Eine kriegerische Auseinandersetzung konnte jedoch im letzten Augenblick verhindert werden: Am 4. November gestand Deutschland Frankreich freie Hand in Marokko zu und akzeptierte die Kongoterritorien als Kompensation. Das französische Protektorat wurde 1912 errichtet und gemeinsam mit Spaniens Herrschaftsansprüchen im Vertrag von Fès festgeschrieben.

Die Kolonisierung des heutigen Libyen erfolgte nach dem Italienisch-Türkischen Krieg von 1911. Die italienischen Streitkräfte fielen in die drei osmanischen Provinzen Tripolitanien, Kyrenaika und Fezzan ein und errichteten dort die Kolonie Libyen. Auch hier folgte ein langer und blutiger Kolonialkrieg, in dem der libysche Widerstand nicht kapitulierte. Zwischen 1911 und 1922 kontrollierte Italien lediglich einen Teil der Küstenregion. Der Krieg richtete sich vor allem gegen die Zivilbevölkerung – unter dem italienischen Faschismus nahmen die Kriegsverbrechen weiter zu und forderten zigtausende zivile Opfer.

Dekolonisation und die Konstruktion von Nationalstaaten

Nach dem Zweiten Weltkrieg gelang es den Befreiungsbewegungen, die seit Beginn des 20. Jahrhunderts im Maghreb entstanden, sich der Kolonialherrschaft entgegenzustellen – nun unter der neuen ideologischen Fahne des Nationalismus.

In Tunesien hatte die Destur-Bewegung bereits in den 1920er Jahren gegen die französische Besatzung und die anhaltende Rechtlosigkeit der Tunesier protestiert. 1934 gründete Habib Bourguiba mit der Neo-Destur eine Partei, die sich die Unabhängigkeit des Landes zum Ziel machte. Nach einem Jahrzehnt der Repressionen seitens der französischen Armee und Kolonialpolizei kam es 1954 zu Verhandlungen mit der französischen Regierung unter Pierre Mendès France. Die Unabhängigkeit wurde 1956 erreicht. Bourguiba gelang es bald, die Machtstrukturen der Monarchie abzubauen, um 1957 eine Republik auszurufen. Als Präsident herrschte Bourguiba in einem Einparteiensystem bis 1987. Eine seiner ersten Entscheidungen war 1956 die progressive Reform des Familienrechts, mit der die Polygamie abgeschafft und Frauen den Männern formal gleichgestellt wurden. In den 1960er Jahren festigten Bourguiba und die Neo-Destur-Partei – inzwischen umbenannt in Sozialistische Destur-Partei – ihre autoritäre Form der Herrschaft. Nach drei Jahrzehnten sozialer Spannungen und Aufständen setzte 1987 der damalige Premierminister Zine el-Abidine Ben Ali, der unter anderem an der US-Geheimdienstschule in Fort Holabird ausgebildet wurde, in einem unblutigen Putsch Präsident Bourguiba ab und machte sich zu seinem Nachfolger. Sein Regime zeichnete sich zunächst durch eine Öffnung gegenüber den Islamisten aus, nahm jedoch zunehmend diktatorische Züge an. Ben Ali regierte mit harter Hand: Er kontrollierte die Zivilgesellschaft und unterdrückte bis zu seinem Sturz alle oppositionellen Kräfte.

In Marokko wurde die Partei für Unabhängigkeit 1937 gegründet. 1944 gewann sie die Unterstützung des Sultans Sidi Mohammed ben Yusef. Nach gewaltsamen Auseinandersetzungen begannen die Verhandlungen mit Frankreich über eine Aufhebung des Protektionsvertrags. 1956 konnte die Unabhängigkeit ausgerufen werden. Sidi Mohammed wurde zu König Mohammed V. Als er 1961 starb, übernahm sein Sohn Hassan II. den Thron. Er etablierte ein autoritäres Regime, das die Opposition unterdrückte. Anders als in Bourguibas Tunesien entwickelte sich in Marokko eine konservative Gesellschaft. Das marokkanische Familienrecht von 1956 gestand Männern eine dominante Position zu und erlaubte unter anderem Verstoßungen und Polygamie. Der Sohn Hassans II., Mohammed VI., bestieg 1999 den Thron. Er zeichnete ein kritisches Bild der Regentschaft seines Vaters und ließ eine Wahrheitskommission die Menschenrechtsverletzungen zwischen 1956 und 1999 untersuchen. Trotz der Reformen blieb de facto alle Macht beim König.

Algerien erlangte erst 1962 die Unabhängigkeit – nach dem weltweit größten und blutigsten Dekolonisationskrieg, der acht Jahre dauerte und viele Menschenleben kostete. 1926 wurde die erste politische Partei Algeriens, der Nordafrikanische Stern, gegründet. Die Partei forderte politische Rechte für alle Algerier, und Messali Hadj wurde ihre prominente Figur. In den 1930er Jahren kämpften militante Nationalisten gegen die brutale und repressive Kolonialherrschaft. 1954 wurde die algerische Befreiungsbewegung Front de Libération Nationale (FLN) gegründet, und es begann der bewaffnete Aufstand gegen die französische Kolonialbesatzung. Im Dekolonisationskrieg wurde die zivile Bevölkerung stark in Mitleidenschaft gezogen: Zu Frankreichs brutaler Kriegführung gehörten Internierungslager, massenhafte Zwangsumsiedlungen und Folter. Nach einem Putschversuch in Algier der französischen Generäle, die den Krieg in Algerien fortsetzen wollten, begann Präsident de Gaulle 1961, mit Algerien zu verhandeln. Mit den Verträgen von Évian erhielt das Land 1962 die Unabhängigkeit. Hunderttausende europäische Siedler, die pieds noirs ("Schwarzfüße"), mussten Algerien verlassen. Französische Versuche, die Souveränität über die Sahara aufrechtzuerhalten, um weiterhin die dortigen Ölfelder und Nukleartestgebiete zu kontrollieren, wurden von der internationalen Gemeinschaft abgelehnt. Einmal unabhängig, organisierte sich Algerien als Demokratische Volksrepublik mit Bezügen zum Sozialismus und dem Islam. Die FLN war die einzige politische Partei. Trotz großer Beteiligung von Frauen am Widerstand gegen die koloniale Besatzung blieb die Organisation der Gesellschaft streng patriarchalisch. Das ließ sich auch am 1984 verabschiedeten Familienrecht erkennen, das die Rechte der Frauen massiv einschränkte. Zwischen 1991 und der Jahrtausendwende tobte ein blutiger Bürgerkrieg, der sehr viele Opfer forderte. Dem Krieg waren freie Parlamentswahlen vorausgegangen, in denen die Islamische Heilsfront die Mehrheit errang. Die Armee organisierte einen Staatsstreich und lieferte sich eine kriegerische Auseinandersetzung mit militanten Dschihadisten. Um die Jahrtausendwende erfolgten Prozesse der nationalen Aussöhnung sowie einer begrenzten politischen Öffnung.

Nach dem Zweiten Weltkrieg versuchten Frankreich und Großbritannien, von der Niederlage der Faschisten zu profitieren und die Kontrolle über Teilgebiete Libyens zu erlangen: Franzosen über Fezzan, Briten über Tripolitanien und die Kyrenaika. 1949 drangen die Vereinten Nationen indes auf eine Unabhängigkeitslösung, die 1951 im Rahmen einer Monarchie zustande kam. Faktisch blieb das Land jedoch unter der Kontrolle Großbritanniens und der USA. 1969 putschte sich Muammar al-Gaddafi gemeinsam mit den "Freien Offizieren" an die Macht und etablierte in den 1970er und 1980er Jahren ein sozialistisch, islamisch orientiertes Regime. Gaddafi gelang es, die Gewinne aus den Ölquellen des Landes umzuverteilen und einen relativen Wohlstand für die Bevölkerung zu erzielen. Gaddafi unterstützte Nelson Mandelas Kampf gegen die Apartheid und propagierte die Vision einer regionalen Integration Afrikas. Im Süden des Landes tobte in den 1980er Jahren ein Krieg zwischen Frankreich und Milizen der Republik Tschad, die von Libyen unterstützt wurden. Die Beteiligung an terroristischen Aktivitäten führte zwischen 1992 und 2003 zu einem internationalen Embargo gegen Libyen. Der autoritäre Charakter des Regimes verstärkte sich in dieser Zeit. Indem Libyen sich bereit zeigte, eine aktive Rolle beim Aufhalten der Migration über das Mittelmeer einzunehmen, ließen die internationalen Spannungen seit den 2000er Jahren nach.

Mauretanien gehörte seit Beginn des 20. Jahrhunderts zur französischen Kolonie Westafrika und erhielt 1960 seine Unabhängigkeit. Nach dem Ende der spanischen Kolonialherrschaft in der Westsahara teilten sich Marokko und Mauretanien 1975 im Madrider Abkommen die Macht über das Gebiet, was zu einem lang anhaltenden militärischen Konflikt mit der von Algerien unterstützten Befreiungsbewegung Frente Polisario führte. 1979 ließ Mauretanien die Ansprüche auf das Territorium in der Westsahara fallen.

Die Maghreb-Staaten versuchten nach ihrer Unabhängigkeit, zunächst eigene politische Strukturen aufzubauen. Der Krieg zwischen Marokko und Algerien um die Südsahara 1963 sowie die verschiedenen geopolitischen Ausrichtungen während des Kalten Krieges verhinderten dabei eine politische und wirtschaftliche Integration. Die Union des Arabischen Maghreb (UAM) wurde erst 1989 gegründet und blieb bisher eine Institution mit geringem Einfluss.

"Arabischer Frühling"

2010 erlebte Tunesien eine Reihe von Protesten. Forderungen einzelner sozialer Bewegungen gegen die Diktatur, entwickelten sich in der Hauptstadt zu massiven Revolten und führten schließlich am 14. Januar 2011 zum Sturz Ben Alis. Es folgte eine Phase intensiver politischer Debatten. Die konservative islamistische Ennahda-Partei gewann zunächst im Oktober 2011 die Wahl zur Verfassunggebenden Versammlung, verlor 2014 aber bei den Parlamentswahlen die Mehrheit.

Marokko und Algerien waren nicht unmittelbar vom "Arabischen Frühling" betroffen: im Fall Marokkos aufgrund der Besonderheiten der Monarchie und des Sicherheitsapparats – in Algerien nicht zuletzt aufgrund der Erinnerung an den blutigen Bürgerkrieg. Gleichzeitig wurde vieles von dem, was seit 2011 im politischen Leben beider Länder geschah, indirekt vom "Arabischen Frühling" beeinflusst. Von der Stadt Bengasi gingen im Februar 2011 zunächst friedliche Proteste gegen das diktatorische Regime in Libyen aus. Doch schon bald verwandelten militante Dschihadisten die Proteste in einen Krieg. Mit militärischer Unterstützung der NATO wurde das Regime im August 2011 gestürzt. In der Folge versank das Land im Chaos und drohte zu zerfallen, da verschiedene militante Gruppen einzelne Regionen kontrollierten.

Heute, fünf Jahre nach dem "Arabischen Frühling", befindet sich der Maghreb an einem Wendepunkt seiner Geschichte. Radikaler Islamismus, Terroranschläge, kriegerische Konflikte, hohe Jugendarbeitslosigkeit und verstärkte Migration fordern die Gesellschaften heraus. Trotz Problemen und Krisen darf die Beziehung der Maghreb-Staaten zu Europa jedoch nicht nur auf die Rolle beschränkt werden, die von ihnen bei der Kontrolle der Migrationswege eingenommen wird. Derzeit sterben jedes Jahr zigtausende von Menschen auf diesen Wegen – ob in der Sahara oder vor der Küste des Maghreb.

Fussnoten

Fußnoten

  1. Vgl. Yvon Thébert, Romanisation et déromanisation en Afrique: histoire décolonisée ou histoire inversée?, in: Annales 33/1978, S. 64–82.

  2. Vgl. Patrice Cressier/Philippe Sénac, Histoire du Maghreb médiéval. VIIe–XIIe siècle, Paris, 2012.

  3. Vgl. Atallah Dhina, Les États de l’Occident musulman aux XIIIe, XIVe et XVe siècles, Tunis 1984.

  4. Zur osmanischen Expansion siehe Bruce Masters, The Arabs of the Ottoman Empire: A Social and Cultural History (1516–1918), Cambridge 2013.

  5. Vgl. Günes Isiksel, Un empire en gestation. Jalons de l’expansion et stabilisation territoriale ottomane (1481–1555), in: Revista de Istorie Militara 5/2013, S. 45–55.

  6. Vgl. Michael Cook, Commanding Right and Forbidding Wrong in Islamic Thought, Cambridge 2000.

  7. Vgl. Nora Lafi, Petitions and Accommodating Urban Change in the Ottoman Empire, in: Elisabeth Özdalga/Sait Özervarlı/Feryal Tansuğ (Hrsg.), Istanbul as Seen From a Distance. Centre and Provinces in the Ottoman Empire, Istanbul 2011, S. 73–82.

  8. Vgl. Henri Kamen, The Mediterranean and the Expulsion of Spanish Jews in 1492, in: Past and Present 119/1998, S. 30–55.

  9. Vgl. Nora Lafi, Etre Juif dans l’Algérie ottomane, in: Hélène Hoog (Hrsg.), Juifs d’Algérie, Paris 2012.

  10. Vgl. Haim Zeev Hirschberg, A History of the Jews of North Africa: From the Ottoman Conquest to the Present Time, Leiden 1981.

  11. Vgl. Wolfgang Kaiser, L’économie de la rançon en Méditerranée occidentale (xvie–xviie siècle), in: Hypothèses 10/2007, S. 359–368; sowie ders., Le commerce des captifs, Rom 2008.

  12. Vgl. Albert Hourani, Die Geschichte der arabischen Völker. Weitererzählt bis zum Arabischen Frühling von Malise Ruthven, Frankfurt/M. 2014, S. 285f.

  13. Vgl. Carter Vaugh Findley, Ottoman Civil Officialdom: a Social History, Princeton 1989.

  14. Janitscharen waren Elitetruppen kaukasischen, anatolischen, bosnischen, albanischen oder georgisch-christlichen Ursprungs, die im osmanischen Staatswesen höchste Machtpositionen einnahmen.

  15. Vgl. Sarah Abrevaya Stein, Plumes: Ostrich Feather, Jews and a Lost World of Global Commerce, New Haven 2008.

  16. Vgl. André Raymond, Tunis sous les Mouradites. La ville et ses habitants au XVIIe siècle, Tunis 2006.

  17. Vgl. Godfrey Goodwin, The Janissaries, London 2013.

  18. Zu Tunis Wohlstand siehe auch Ahmed Saadaoui, Tunis, ville ottomane. Trois siècles d’urbanisme et d’architecture, Tunis 2001.

  19. Vgl. Gerard van Krieken, Khayr al-Dîn et la Tunisie, 1850–1881, Leyden 1976.

  20. Vgl. Nora Lafi (Hrsg.), Municipalités méditerranéennes. Les réformes urbaines ottomanes au miroir d’une histoire comparée, Berlin 2005; Jens Hanssen/Thomas Philipp/Stefan Weber (Hrsg.), The Empire in the City: Arab Provincial Capitals in the Late Ottoman Empire, Beirut 2002.

  21. Siehe Mary Dewhurst Lewis, Divided Rule. Sovereignty and Empire in French Tunisia (1881–1938), Berkeley 2013.

  22. Vgl. Katrin Sold, Ein unvollendeter Aufarbeitungsprozess: Der Algerienkrieg im kollektiven Gedächtnis Frankreichs, 21.1.2013, Externer Link: http://www.bpb.de/152531.

  23. Siehe dazu Bruno Étienne, Abdelkader, Paris 1994; Fatima Zohar Guechi, La résistance de Hajd Ahmed Bey dernier Bey de Constantine, in: Abderrahmane Bouchène et al. (Hrsg.), Histoire de l’Algérie coloniale, Paris 2014, S. 134–137.

  24. Vgl. Olivier Le Cour, Grandmaison, Coloniser, Exterminer: sur la guerre et l’état colonial, Paris 2005.

  25. Vgl. Benjamin Claude Brower, A Desert Named Peace. The Violence of France’s Empire in the Algerian Sahara, 1844–1902, New York 2009.

  26. Vgl. Susan Gilson Miller, A History of Modern Morocco, New York 2013.

  27. Vgl. Robin Bidwell, Morocco under Colonial Rule, London 2012.

  28. Vgl. Eric Salerno, Genocidio in Libia, Rome 2005.

  29. Zu Tunesien siehe auch den Beitrag von Julia Gerlach in dieser Ausgabe (Anm. d. Red.).

  30. Vgl. Michel Camau/Vincent Geisser, Le syndrome autoritaire. Politique en Tunisie de Bourguiba à Ben Ali, Paris 2003.

  31. Zu Marokko siehe auch den Beitrag von Martin Zillinger in dieser Ausgabe (Anm. d. Red.).

  32. Vgl. Miller (Anm. 26).

  33. Vgl. Susan Slyomovics, The Argument from Silence: Morocco’s Truth Commission and Women Political Prisoners, in: Journal of Middle East Women’s Studies 1–3/2005, S. 73–95.

  34. Vgl. Bettina Dennerlein, Remembering Violence, Negotiating Change: The Morocco Equity and Reconciliation Commission and the Politics of Gender, in: Journal of Middle East Women’s Studies 1/2012, S. 10–36.

  35. Zu Algerien siehe auch den Beitrag von Jan C. Jansen in dieser Ausgabe (Anm. d. Red.); vgl. Miller (Anm. 26).

  36. Vgl. Raphaëlle Branche, La torture et l’armée pendant la guerre d’Algérie (1954–1962), Paris 2001.

  37. Vgl. Jean-Claude Allain, Histoire secrète de la bombe atomique française. La revue pour l’histoire du CNRS, 7.3.2006, Externer Link: https://histoire-cnrs.revues.org/408; Jan C. Jansen, Politics of Remembrance: Colonialism and the Algerian War of Independence in France, in: Malgorzataz Pakier/Bo Strath (Hrsg.), A European Memory? Contested Histories and Politics of Remembrance, London 2010.

  38. Vgl. Bettina Dennerlein, Changing conceptions of marriage in Algerian Status Law, in: Ravindra Sahai Khare (Hrsg.), Perspectives on Islamic Law, Justice and Society, Lanham 1999, S. 123–141.

  39. Vgl. Omar Carlier, Entre Nation et Jihad: histoire sociale des radicalismes algériens, Paris 1995.

  40. Zu Libyen siehe auch den Beitrag von Wolfram Lacher in dieser Ausgabe (Anm. d. Red.).

  41. Vgl. Dirk Vanderwalle, A History of Modern Libya, Cambridge 2006; sowie Jakob Krais, Geschichte als Widerstand. Geschichtsschreibung und nation-building in Qaddafis Libyen, Berlin 2014.

  42. Vgl. Maximillian C. Forte, The New Imperialism, Interventionism, information Warfare, and the Military-Academic Complex. Montreal 2011.

  43. Vgl. Annette Bonse, Pakt mit Gaddafi. Die europäische Kooperation mit Libyen in Migrationsfragen vor Ausbruch der Arabischen Revolution, Marburg, 2011.

  44. Zu Mauretanien siehe auch den Beitrag von Britta Frede in dieser Ausgabe (Anm. d. Red.).

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ist Wissenschaftlerin am Zentrum Moderner Orient in Berlin. Ihr Forschungsschwerpunkt ist die Geschichte des Osmanischen Reichs. E-Mail Link: nora.lafi@zmo.de