Europa und die arabischen Länder Krisenpotenziale im südlichen Mittelmeerraum
Der Barcelona-Prozess
Zweieinhalb Monate nach den israelisch-palästinensischen Vereinbarungen von Oslo [11] kam es anlässlich der euro-mediterranen Konferenz der Außenminister in Barcelona im November 1995 zur Deklaration der euro-mediterranen Partnerschaft zwischen den 15 EU-Mitgliedstaaten einerseits und zwölf Ländern des südlichen Mittelmeerraums andererseits: Marokko, Algerien, Tunesien, Ägypten, Israel, Jordanien, die Palästinensischen Autonomiegebiete, Syrien, Libanon, die Türkei, Zypern und Malta (Libyen blieb ausgeschlossen, nimmt aber inzwischen als Gast der jeweiligen EU-Ratspräsidentschaft an den Treffen teil). Vereinbart wurde die Kooperation in drei Feldern: 1. Politische und Sicherheitsfragen, 2. wirtschaftliche, finanzielle und handelspolitische Zusammenarbeit, 3. soziale und kulturelle Kooperation. [12]Es geht um eine großräumige Vision: die Schaffung einer euro-mediterranen Freihandelszone bis zum Jahr 2010 als einer "Zone des Friedens und der Stabilität" in Anerkennung fundamentaler Prinzipien wie Menschenrechte, Demokratie, Verständigung zwischen den Völkern und Entwicklung einer Zivilgesellschaft.