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1917 und 1991 - zwei Revolutionen im Vergleich - Essay | Oktoberrevolution | bpb.de

Oktoberrevolution Editorial 1917 und 1991 - zwei Revolutionen im Vergleich - Essay Was war die Oktoberrevolution? Revolution, Stalinismus und Genozid 1917/1937 und das heutige Russland Der deutsch-russische Nexus Das revolutionäre Russland in der Welt

1917 und 1991 - zwei Revolutionen im Vergleich - Essay

Leonid Luks

/ 10 Minuten zu lesen

Am 21. August 1991 nahmen die russischen Demokraten eine Art Revanche für das Debakel, das die Bolschewiki ihnen im Oktober 1917 bereitet hatten.

Einleitung

Vor 90 Jahren beseitigten die Bolschewiki in Russland ein System, das Lenin noch einige Monate zuvor in seinen April-Thesen als "das freiheitlichste der Welt" bezeichnet hatte. Sie errichteten an dessen Stelle das erste totalitäre Regime der Moderne.



Das damalige Scheitern der russischen Demokratie wird oft auf die Eigenart der russischen Mentalität oder auf einen geschichtlichen "Sonderweg" zurückgeführt, der sich vom Weg des Westens grundlegend unterscheide. So zeichnet sich die russische Geschichte in den meisten Epochen durch die Allmacht des Staates und eine Ohnmacht der Gesellschaft aus. Die Autonomie der Stände oder der Städte, die im Westen ein Gegengewicht zur Machtzentrale darstellte, hat sich in Russland kaum entwickelt. Der russische Historiker Pavel Miljukov sagt in diesem Zusammenhang: Im Westen hätten die Stände den Staat, in Russland hingegen habe der Staat die Stände erschaffen.

Lässt sich der Zusammenbruch der "ersten" russischen Demokratie darauf zurückführen, dass die Gesellschaft, die sich nach dem Sturz der Romanow-Dynastie vom zarischen Obrigkeitsstaat befreite, nicht imstande war, sich selbst zu organisieren, und an ihrer politischen Unerfahrenheit zugrunde ging? All das spielte 1917 eine wichtige Rolle, allerdings keine ausschließliche. Denn das Scheitern des nach der Februarrevolution errichteten Systems hatte auch Ursachen, die weit über das spezifisch Russische hinausgingen. So fand in Russland die erste Konfrontation eines demokratischen Gemeinwesens mit einer totalitären Partei statt, die skrupellos alle Freiheiten der Demokratie ausnutzte, um diese zu zerstören. Etwa fünf Jahre später sollte die italienische und 15 Jahre später die Weimarer Demokratie an ähnlichen Herausforderungen scheitern, und zwar mitten im Frieden und nicht im vierten Kriegsjahr, wie dies in Russland der Fall war. So hat das Scheitern der "ersten" russischen Demokratie die tiefe Krise der demokratischen Systeme in Europa vorweggenommen.

War die Niederlage der russischen Demokraten unvermeidlich? Haben historische Deterministen, nicht zuletzt marxistischer Provenienz, Recht, wenn sie den Sieg der Bolschewiki als den einzig möglichen Ausgang der russischen Krise bezeichnen? Dieses Erklärungsmodell möchte ich zumindest partiell in Frage stellen. Denn die russischen Demokraten verfügten im Jahre 1917, ungeachtet der Skrupellosigkeit und der demagogischen Virtuosität der Bolschewiki, durchaus über politisches Potenzial, das sie jedoch, aus welchen Gründen auch immer, nicht ausreichend nutzten. So gab es im Lager der gemäßigten Sozialisten, die das Rückgrat des nach der Februarrevolution errichteten Systems, vor allem des Petrograder Sowjets, bildeten, Politiker, die das Wesen der bolschewistischen Gefahr frühzeitig erkannten. Zu ihnen gehörte einer der Führer der Menschewiki, Irakli Cereteli, der die Meinung vertrat, dass die größte Gefahr, welche die russische Revolution bedrohe, nicht von rechts komme, wie die Mehrheit im Sowjet annehme, sondern von links: "Die Konterrevolution kann nur durch ein einziges Tor einfallen, das der Bolschewiki." Das klang in den Ohren der gemäßigten Sozialisten beinahe blasphemisch. Sie betrachteten die Bolschewiki als integralen Bestandteil der "revolutionär-demokratischen" Front. Demzufolge galt ihnen eine Entwaffnung der Bolschewiki als Schwächung des eigenen Lagers, als Verrat an der Revolution. Cereteli schrieb in seinen Erinnerungen: Die nichtbolschewistische Mehrheit des Sowjets habe keine Macht gewollt, um nicht gezwungen zu sein, gegen die Bolschewiki nicht nur mit Worten, sondern auch mit Taten vorzugehen.

Die Thesen Ceretelis bedürfen indes der Korrektur. Im Verlauf des Jahres 1917 gab es durchaus Situationen, in denen die russische Demokratie sich gegen die linksextreme Herausforderung zu wehren suchte, und zwar mit Erfolg - vor allem während eines Putschversuchs Anfang Juli, der mit einem Debakel der Bolschewiki endete. Die Ereignisse zeigten, dass das entschlossene Vorgehen der jungen russischen Demokratie auf die Extremisten geradezu lähmend wirkte. Warum gelangten die Bolschewiki trotz dieses verheerenden Rückschlags etwa vier Monate später an die Macht? Die Tatsache, dass die Bolschewiki die bestehende Ordnung mit Gewalt zu stürzen versucht hatten, führte nicht zu ihrem Ausschluss aus dem Lager der so genannten "revolutionären Demokratie". Die Vertreter der Sowjetmehrheit lehnten ein allzu hartes Vorgehen gegen die Bolschewiki ab. Da die Provisorische Regierung auf die Unterstützung des Sowjets angewiesen war, mussten ihre bürgerlichen Minister den Bedenken ihrer sozialistischen Koalitionspartner Rechnung tragen.

Diese Milde des demokratischen Staates gegenüber seinen extremen Gegnern wurde von den Bolschewiki als Schwäche interpretiert. Später sagte Lenin, die Bolschewiki hätten im Juli 1917 eine Reihe von Fehlern gemacht. Ihre Gegner hätten dies im Kampfe gegen sie durchaus ausnutzen können: "Zum Glück besaßen unsere Feinde damals weder die Konsequenz noch die Entschlossenheit zu solchem Vorgehen." Das klägliche Scheitern des Putschversuchs von General Kornilow (Ende August) zeigte, dass die Armee zum Kampf gegen die eigene Bevölkerung nicht mehr geeignet war. So brauchte die russische Demokratie keineswegs die Hilfe der Linksextremisten, um der Gefahr von rechts erfolgreich zu begegnen. Dennoch war die Angst der gemäßigten Sozialisten vor der Gegenrevolution derart groß, dass sie ihre eigenen Kräfte maßlos unterschätzten. Nicht zuletzt deshalb gaben sie den Bolschewiki, die infolge des gescheiterten Juli-Putsches entwaffnet worden waren, erneut Waffen in die Hand.

Dies war die verhängnisvollste Folge der Kornilow-Affäre. Danach verloren die Provisorische Regierung und die gemäßigten Sozialisten die politische Initiative. Wie gelähmt beobachteten sie das entschlossene Vorgehen der Bolschewiki, die nun meisterhaft zeigten, wie man demokratische Freiheiten dazu ausnutzt, die Demokratie zu beseitigen. Das infolge der Februarrevolution errichtete System der Doppelherrschaft (die bürgerliche Provisorische Regierung und die Sowjets) offenbarte sein Wesen - es bestand in der Zerstörung des Gewaltmonopols des Staates, in der Schaffung zweier unterschiedlicher Militär- und Verwaltungsstrukturen, die sich gegenseitig lähmten. Dies kam den Bolschewiki zugute. Nur deshalb konnten sie gegen den Willen der wichtigsten politischen Gruppierungen die Alleinherrschaft in Russland erobern.

Zu den prekärsten Problemen des nach dem Staatsstreich vom Oktober 1917 errichteten bolschewistischen Regimes gehörte seine unzureichende Legitimität. Doch was sicherte dem bolschewistischen Regime für etwa siebzig Jahre eine relative Stabilität? Der Glaube der Bolschewiki an ihren geschichtlichen Auftrag. Sie fühlten sich nicht "wankelmütigen" Mehrheiten, sondern der Geschichte und ihrer "alleingültigen" marxistischen Interpretation verpflichtet. Den Kräften, die diesen "Auftrag" zu gefährden drohten, auch wenn dies die "werktätigen Massen" waren, in deren Namen sie regierten, sagten sie einen unversöhnlichen Kampf an. Nikita Chruschtschow war der letzte sowjetische Machthaber, der in unerschütterlicher Weise dieses "Credo" vertrat. Seine Nachfolger imitierten nur noch den Glauben an die "lichte kommunistische Zukunft". Diese Erosion des Glaubens höhlte die ideokratische Legitimierung des Regimes aus. Es entstand ein gefährliches ideologisches Vakuum. Nur die Rückkehr der demokratisch legitimierten Institutionen auf die politische Bühne hätte Russland helfen können, die legitimatorische Krise zu überwinden, also die Rückkehr von Institutionen, die von den Bolschewiki im Oktober 1917/Januar 1918 so leichtfertig auf den "Kehrichthaufen der Geschichte" (Trotzki) geworfen wurden.

Als Michail Gorbatschow zu Beginn der Perestroika verkündete: "Wir brauchen die Demokratie wie die Luft zum Atmen", läutete er das Ende des Bolschewismus ein. Denn das demokratische Prinzip, das die Bolschewiki aus ihren Staatsstrukturen verbannt hatten, musste das auf lückenlose Kontrolle programmierte kommunistische System aus den Angeln heben. So grenzt es an ein Wunder, dass die ans Herrschen gewohnte Parteibürokratie die Etablierung der ersten Ansätze für eine zivile Gesellschaft, wenn auch unter heftigen Protesten, zunächst zuließ. Das kommunistische Staatsgebäude erhielt einen Riss, der im Laufe der Zeit immer tiefer wurde. Beide Strukturen - das angeschlagene kommunistische Kommandosystem und die noch äußerst schwachen demokratischen Einrichtungen - speisten sich aus völlig unterschiedlichen legitimatorischen Quellen, und daher konnten sie miteinander nicht kooperieren. Sie brauchten einen Vermittler, und dies war Gorbatschow, der sowohl die Eigenschaften eines Reformers als auch die eines Apparatschiks in sich vereinte.

Jede Gesellschaft, die ihren Selbsterhaltungstrieb nicht eingebüßt hat, strebt danach, den Zustand der Doppelherrschaft - wie er sich im Zuge der Perestroika ergab - so schnell wie möglich zu beseitigen. Denn der legitimatorische Wirrwarr macht nicht nur wirksame Reformen unmöglich, sondern auch das Funktionieren des Staatsmechanismus als solchem. So steuerte die Entwicklung in der UdSSR unvermeidlich auf eine Konfrontation zu. Von einem Schiedsrichter verwandelte sich Gorbatschow nun in einen Puffer zwischen den Konfliktparteien. Dabei waren die Demokraten am Fortbestand dieses "Puffers" weit stärker interessiert als die Dogmatiker, denn sie fühlten sich ihren Gegnern hoffnungslos unterlegen. Mit Neid blickten sie auf ihre polnischen Gesinnungsgenossen, denen es gelungen war, eine derart mächtige Organisation wie die Solidarno?c' zu schaffen. Die Erfahrung aller osteuropäischen Länder habe gezeigt, dass nur eine antitotalitäre Massenbewegung imstande sei, den Angriff der Dogmatiker abzuwehren, meinte Ende März 1991 die Politologin Lilia Schewtsowa. Indes zeigte gerade die polnische Erfahrung, dass für den entschlossen und brutal agierenden kommunistischen Apparat selbst eine solche Organisation kein Hindernis darstellt. Am 13. Dezember 1981 genügten den polnischen Militärs einige Stunden, um die Solidarno?c' mit ihren zehn Millionen Mitgliedern zu zerschlagen. Auf die "schwankenden Massen" (Lenin) haben die Kommunisten nur selten Rücksicht genommen.

Die Moskauer Putschisten wollten am 19. August 1991 den Vorgang vom 19. Januar 1918 (Zerschlagung der russischen Konstituante mit ihrer demokratischen Mehrheit) wiederholen. Jedoch handelte es sich bei ihnen nicht mehr um die Schüler Lenins oder Stalins, sondern um Zöglinge Breschnews. Das Ideal, das ihnen vorschwebte, war nicht die Schreckensherrschaft leninistischer oder stalinistischer Manier, sondern es waren die aus ihrer Sicht "goldenen" 1970er Jahre, also die Zeit, in der sie ihre Privilegien genießen konnten. Der bedenkenlose Umgang mit dem Massenterror gegenüber dem innenpolitischen Gegner, die Inkaufnahme von Millionen von Opfern setzen dagegen einen unerschütterlichen Glauben voraus - an die Utopie wie bei Lenin oder an sich selbst wie bei Stalin. Beides hatten die Putschisten vom August 1991 längst verloren. Die Kommunisten wirkten nun ähnlich unbeholfen wie 1917 ihre demokratischen Widersacher. Trotzki zitiert in seiner "Geschichte der russischen Revolution" den französischen Autor Claude Anet, der formuliert hatte, die Provisorische Regierung sei gestürzt worden, "ehe sie noch Uff' sagen" konnte. Ähnliches konnte man auch über das am 19. August 1991 errichtete Staatskomitee für den Ausnahmezustand sagen, ungeachtet der Tatsache, dass es unangefochten beinahe alle Machtstrukturen im Staate kontrollierte.

Als Boris Jelzin - das erste demokratisch legitimierte Staatsoberhaupt Russlands - seine Landsleute zur Auflehnung gegen die Putschisten aufrief, tat er dies mit leeren Händen. Er besaß so gut wie keine Machtmittel und verfügte lediglich über moralische Argumente. In seiner Anordnung Nr. 59 vom 20. August 1991 beschuldigte er die Mitglieder des Staatskomitees, ein "verfassungswidriges Komplott" geschmiedet und ein "Verbrechen gegen den Staat" verübt zu haben. Diese Einschätzung des Staatsstreiches wurde von den Anführern des Putsches im Grunde geteilt. Sie fühlten sich nun, anders als ihre Vorgänger 1917, nicht als "Sieger", sondern als "Verlierer der Geschichte". In der Auseinandersetzung zwischen Macht und Moral erwies sich letztere als überlegener Sieger. Der Sieg vom August 1991 unterschied sich grundlegend von dem im Oktober 1917. Die Bolschewiki waren nicht bereit gewesen, auf Kompromisse mit den von ihnen bezwungenen Kontrahenten einzugehen, und errichteten auf den Trümmern der "ersten" russischen Demokratie das erste totalitäre Regime der Moderne. Die Sieger vom August 1991 verzichteten hingegen auf eine Abrechnung mit den Verlierern nach bolschewistischer Manier.

Die später ermordete demokratische Politikerin Galina Starowoitowa hielt es für einen unverzeihlichen Fehler der Demokraten, dass sie ihren Sieg vom August 1991 nicht genutzt hätten: Damals habe die einmalige Gelegenheit bestanden, den geschockten Machtapparat abzulösen bzw. radikal zu erneuern. Hätten die Kommunisten gesiegt, fuhr die Politikerin fort, so wären sie gegenüber ihren demokratischen Opponenten wohl nicht so großzügig gewesen. Starowoitowa vertrat eine Minderheitenposition im demokratischen Lager. Die Mehrheit wollte die Ereignisse vom August 1991 nicht als Revolution verstehen, da sie mit diesem Begriff Erscheinungen wie Massenterror und Diktatur verbanden.

Die Milde der russischen Demokraten gegenüber den Besiegten vom August 1991 erinnert an die Einstellung der Weimarer Demokraten zu den Vertretern des bezwungenen alten Regimes. Diese hatten sich sehr schnell vom Schock der Novemberniederlage erholt und kehrten auf die politische Bühne zurück. So waren die Voraussetzungen für die Demontage des 1918/19 errichteten demokratischen Systems gegeben. Auch in Russland findet zur Zeit eine Art Revanche der im August 1991 partiell entmachteten Gruppierungen statt. Die "gelenkte Demokratie" Wladimir Putins versinnbildlicht den Übergang des Landes von einer offenen zu einer autoritären Gesellschaft. Allerdings ist Russland, trotz dieser autoritären Wende, immer noch durch unzählige Kanäle mit den "offenen Gesellschaften" des Westens verbunden, und solange diese Verbindungen bestehen, ist ein erneuter demokratischer Aufbruch im Lande keineswegs ausgeschlossen.

Fussnoten

Fußnoten

  1. Lenin, Werke, Bde. 1 - 40, Berlin 1961ff., hier: Bd. 24, S. 4.

  2. Zit. nach: Richard Pipes, Geschichte der Russischen Revolution, Berlin 1992, Bd. 2, S. 141.

  3. Vgl. Iraklij Cereteli, Vospominanija o fevral'skoj revoljucii [Erinnerungen an die Februarrevolution], Paris 1963, S. 214, S. 409 - 412.

  4. Vgl. u.a. Pavel Miljukov, Vospominanija 1859 - 1917 [Erinnerungen], New York 1955, Bd. 2, S. 388 - 392; Manfred Hellmann (Hrsg.), Die russische Revolution 1917, München 1964, S. 254ff.; Manfred Hildermeier, Die Russische Revolution 1905 - 1921, Frankfurt/M. 1989, S. 178f.; S. Kulesov u.a., Nase otecestvo [Unser Vaterland], Moskau 1991, Bd. 1, S. 1, S. 367; Helmut Altrichter, Russland 1917, Paderborn u.a. 1997, S. 191; Hélène Carrère d'Encausse, Lenin, München 2000, S. 217 - 223; Robert Service, Lenin: eine Biographie, München 2000, S. 374ff.

  5. Zit. nach R. Pipes (Anm. 2), S. 177.

  6. Vgl. dazu ebd., S. 208 - 217; H. Altrichter (Anm. 4), S. 208; S. Kulesov (Anm. 4), S. 374ff.; M. Hellmann (Anm. 4), S. 270 - 278; Michail Geller/Aleksandr Nekric, Utopija u vlasti. Istorija Sovetskogo Sojuza s 1917 goda do nasich dnej, London 1982, Bd. 1, S. 33f.; Dmitrij Volkogonov, Lenin. Politiceskij portret v dvuch knigach [Lenin. Das politische Porträt in zwei Bänden], Moskau 1994, Bd. 1, S. 242ff; R. Service (Anm. 4), S. 242ff.

  7. Im Oktober 1917 lag die Macht in Russland praktisch auf der Straße, so Lenin: Polnoe sobranie socinenij [Sämtliche Werke], Bde. 1 - 55, Moskau 1958ff., hier Bd. 34, S. 239ff., S. 281ff., S. 340f.; siehe auch Leo Trotzki, Geschichte der Russischen Revolution, Berlin 1960, S. 624 - 721; Nikolaj Suchanov, Zapiski o revoljucii [Aufzeichnungen über die Revolution], Moskau 1991f., Bd. 3; Marc Ferro, A Social History of the Russian Revolution, London 1985, S. 224 - 267; Sheila Fitzpatrick, The Russian Revolution 1917 - 1932, Oxford 1985, S. 54 - 60; Robert Service, The Bolshevik Party in Revolution, London 1979, S. 37 - 62; ders. (Anm. 4), S. 404ff.; H. Altrichter (Anm. 4), S. 215 - 230; M. Hellmann (Anm. 4), S. 305ff.

  8. Vgl. Karl Kautsky, Terrorismus und Kommunismus. Ein Beitrag zur Naturgeschichte der Revolution, Berlin 1919, S. 146.

  9. Zur Perestroika siehe u.a. Michail Gorbacev, Izbranye stat'i i reci [Artikel und Reden. Eine Auswahl], Bde. 1 - 7, Moskau 1990; ders., Die Perestroika, Die zweite russische Revolution, Moskau 1987; ders., Erinnerungen, Berlin 1995; Aleksandr Jakovlev, Predislovie. Obval. Posleslovie [Vorwort. Absturz. Nachwort], Moskau 1992; ders., Die Abgründe meines Jahrhunderts. Autobiographie, Leipzig 2003, S. 432 - 605; Eduard Sevardnadze, Moj vybor. V zascitu demokratii i svobody [Meine Wahl. Zur Verteidigung der Freiheit und Demokratie], Moskau 1991; Jurij Afanas'ev (Hrsg.), Es gibt keine Alternative zu Perestrojka, Nördlingen 1988; Anatolij Cernjaev, Sest' let s Gorbacevym [6 Jahre mit Gorbacev], Moskau 1993; V Polibjuro CK KPSS ... Po zapisjam Anatolija Cernjaeva, Vadima Medvedeva, Georgija Sachnazarova (1985 - 1991), Moskau 2006; Moshe Lewin, Gorbatschows neue Politik, Frankfurt/M. 1988; Robert V. Daniels, The End of the Communist Revolution, London-New York 1993; Archie Brown, The Gorbachev Factor, Oxford 1996.

  10. L. Trotzki (Anm. 7), S. 717.

  11. Rudolf Pichoja, Sovetskij Sojuz: Istorija vlasti 1945 - 1991 [Die Sowjetunion. Geschichte der Macht], Moskau 1998, S. 668f.

Dr. phil., geb. 1947; Professor für Mittel- und Osteuropäische Zeitgeschichte an der Katholischen Universität Eichstätt- Ingolstadt, Zentralinstitut für Mittel- und Osteuropastudien, Ostenstraße 27, 85072 Eichstätt.
E-Mail: E-Mail Link: leonid.luks@ku-eichstaett.de