Die Christliche Rechte in den USA
Der amerikanische "Evangelikalismus"
Die Anhänger der "Christlichen Rechten" rekrutieren sich aus dem Kreis der "Evangelikalen". Gemeint sind damit jene Gläubige, die die Verkündigung des Evangeliums als zentrale Aufgabe betrachten, an die Unfehlbarkeit der Bibel und an die Notwendigkeit einer persönlichen Hinwendung zu Jesus Christus als einzigem Weg der Erlösung glauben und diese meist als spirituelle "Wiedergeburt" ("born again") bezeichnen. Trotz solcher Gemeinsamkeiten bestehen in wichtigen theologischen Fragen durchaus Auffassungsunterschiede zwischen den verschiedenen ("neo-evangelikalen", "fundamentalistischen" und "pfingstlerisch-charismatischen") Strömungen des Evangelikalismus, die lange ein erhebliches Konfliktpotenzial bargen,[3] inzwischen aber eher an Bedeutung verloren haben.[4]Angaben über den Anteil der weißen Evangelikalen an der amerikanischen Bevölkerung schwanken zwischen 23 und 26 Prozent,[5] etwa ein Drittel davon sind protestantische Fundamentalisten und zirka ein Fünftel Pfingstler und Charismatiker. Umfragedaten zeigen, dass Evangelikale etwas schlechter ausgebildet und weniger vermögend sind als andere Weiße; sie wohnen vornehmlich im ländlichen Süden und Mittleren Westen der USA, sind aber auch in westlichen Bundesstaaten wie Washington und Oregon in größerer Zahl anzutreffen. Viele von ihnen haben sehr konservative Einstellungen in politischen wie soziomoralischen Fragen.