Gewalthandeln linker und rechter militanter Szenen
Es wird Leib und Leben bedrohende Gewalt rechter und linker militanter Szenen verglichen. Rechte Gewalt lässt deutlich öfter Tötungsbereitschaften erkennen. Im linken Phänomenbereich sind solche aber auch vorhanden.Einleitung
Politisch motivierte Gewalt in Deutschland ist in den vergangenen 20 Jahren stark durch das Handeln rechter und linker militanter Szenen und deren Randbereiche geprägt.[1] Relevante Trägergruppen finden sich im "subkulturell geprägten Rechtsextremismus", zu dem gegenwärtig Teile der NS-affinen Szene und die Rechtsrockszene zählen, und im Milieu linksautonomer Gruppen. Spätestens seit vergangenem Jahr wird öffentlich darüber gestritten, ob die rechte oder linke militante Szene die "gefährlichere" sei.So hört man etwa von denjenigen, die rechte Gewalt für ungleich bedrohlicher halten, dass es seit Beginn der 1990er Jahre im Gegensatz zu zahlreichen Todesopfern rechter Gewalt kein Todesopfer linker Gewalt mehr gegeben habe. Umgekehrt gab es im Zuge eines Anstiegs linker Gewaltdelikte 2009 mediale und politische Verlautbarungen, die nahelegen wollten, es stünde nun ein neuer Linksterrorismus bevor. Bei näherem Hinsehen mangelt es beiden Positionen an belastbaren Daten, denn systematische Langzeituntersuchungen politisch motivierter Gewalt nach Tötungsdelikten und lebensbedrohlichen Tatbegehungen liegen bislang nicht vor.