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Der Amerikanische Bürgerkrieg in der öffentlichen Erinnerung - ein nationales Trauma? | USA | bpb.de

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Der Amerikanische Bürgerkrieg in der öffentlichen Erinnerung - ein nationales Trauma?

Michael Hochgeschwender

/ 22 Minuten zu lesen

Das Gedenken an den Bürgerkrieg wurde in den USA zum Schlachtfeld nationalidentitärer Weltanschauungskonflikte. Doch nicht der Krieg ist das Trauma, sondern die heutigen sozialen und kulturellen Fragmentierungen.

Einleitung

Any conservative Southerner who has read much about Reconstruction and post-Reconstruction is acutely aware that during those misery-encrusted 32 years, the Yankees did everything in their considerable power to break the spirit of the Southerners. They deliberately held the devastated South on the knife-edge of mass starvation, and continually waved the bloody shirt to fan the nation's hatred of the South. The North sought to crush the Southerners' Christian-based independence of spirit and belief in decentralized government and coerce them into embracing the dominance of the national government and accepting meekly their new status as third-class citizens of the agricultural colonies of the industrialized North. (...) I was taught that slavery had been a longstanding lawful institution-in-being; that the Northern abolitionists had converted slavery into an emotionally-charged issue for condemning the South; that the Southern states began to secede in 1860-61 because the newly elected Republican party was going to use the power of the federal government to tax the Southern states outrageously; and that when the North then invaded the South, the Confederates fought valiantly to defend their nation, their homes, and their families. The Confederates had been heroic fighters defending their homeland. They had been defeated, but not dishonored."

Das vorliegende Zitat ist aus vielerlei Gründen interessant. Neben der nonchalanten Art, historische Fakten im Sinne der untergegangenen Südstaaten-Konföderation umzudeuten, und dem eher unterschwelligen Versuch, die Yankees (Nordstaatler) zu gottlosen Antichristen und Unterdrückern freiheitsliebender Südstaatler zu stilisieren, ist besonders das Datum der Rede interessant: Sie stammt nicht etwa aus den Jahrzehnten der Rassensegregation im Süden, aus dem Zeitraum zwischen 1880/90 und 1960/70, sondern aus dem Jahr 2006. Und sie steht mit ihrer prononciert neokonföderierten Ideologie keineswegs alleine da. Ein ganzes Bündel von konservativen Organisationen, angefangen von der League of the South bis hin zum Council of Conservative Citizens hat es sich seit Beginn der 1990er Jahre zur Aufgabe gemacht, die Ergebnisse einer als liberal denunzierten professionellen Historiographie zu verunglimpfen und konsequent im Sinne des Südens neu zu formulieren. Die meisten dieser Organisationen stehen dem Südstaatenflügel der Republikanischen Partei nahe. Die Mehrzahl dieser Neokonföderierten ist streng patriotisch im Sinne eines 100 percent Americanism und übt sich in jener double loyalty, die seit etwa 1880 zur raison d'être konservativer Südstaatler geworden ist. Allein dieses Beispiel, bei dem es sich nicht um die ausschweifenden Verirrungen eines einzelnen Exzentrikers handelt, belegt, wie bedeutsam der Bürgerkrieg, dessen Beginn sich 2011 zum 150. Mal jährte, für viele Amerikaner immer noch ist.

Ein unvergessener Konflikt

Ein Blick in eine beliebige Buchhandlung in Washington, Chicago, New York oder Charleston bestätigt diesen Befund. Mehr noch als irgendeine andere Phase der eigenen Geschichte beschäftigt dieser blutige Konflikt die akademische und populärkulturelle Imagination des Landes. Nicht einmal die Amerikanische Revolution kann mit dem Bürgerkrieg mithalten, am ehesten noch der Vietnam-Krieg. Ob man aus der schieren Menge der Erinnerungen qualitativ auf ein nationales Trauma zurückschließen kann, darf jedoch bezweifelt werden. Zwar führten Sezession und Krieg der nordamerikanischen Union dramatisch ihr Scheitern vor Augen und ließ die Möglichkeit einer Wiederholung offen. Das Scheitern des Experimentes einer nach dem Willen der Gründerväter freien, großräumigen Republik, die sich anders und besser als einst die römische Republik vom Weg der Freiheit nicht würde abbringen lassen und der Welt als historisches Exempel eines Imperiums der Freiheit zu dienen vermochte, glich in diesem Verständnis nationaler Identität einem welthistorischen Versagen der gesamten Menschheit. Genau auf die, wenngleich eher vage Möglichkeit eines neuerlichen Scheiterns spielt James Davison Hunter in seiner umstrittenen Analyse der gegenwärtigen soziokulturellen und politischen Konfliktkonstellationen an, die er als "Kulturkriege" fasst. Obendrein legt das Eingangszitat zumindest eine Mischung aus politisch instrumentalisierter, antiliberaler Dolchstoßlegende und tief verinnerlichten, durchaus traumatischen Niederlagen- und Demütigungserfahrungen nahe, die auf den Krieg, die anschließende Rekonstruktionsepoche und die Phase der sogenannten zweiten Rekonstruktion, die Bürgerrechtsbewegung der 1950er und 1960er Jahre, zurückzuführen sind.

Dies aber sind lediglich Traumata weißer Sezessionisten. Schwarze Amerikaner werden diese Geschichte aus ihrer Perspektive anders erzählen, ebenso Nordstaatler. Damit wird freilich bereits vorab eines deutlich: Die kollektive Erinnerung an den Bürgerkrieg ist in den USA nie vereinheitlicht worden. Zu viele divergierende Erinnerungen, die allesamt identitätsstiftend wirksam waren, rivalisierten um Hegemonie, gingen sachlich wie chronologisch nebeneinander her oder überformten und überlagerten einander. Wie im Krieg selbst waren auch in der Kriegserinnerung mannigfaltige, facettenreiche Faktoren für eine hochfragmentierte Form sedimentierter Kriegserfahrung verantwortlich. Es spielte durchaus eine Rolle, ob Individuen, Milieus, Gruppen, Parteien oder soziale Formationen den Krieg und seine Folgen als Männer oder Frauen, Katholiken oder Protestanten, Angehöriger der Ober-, Mittel- oder Unterklassen, als Deutscher, Ire oder Angelsachse, Republikaner oder Demokrat erlebten. Weder im Bürgerkrieg noch danach war die bloße sektionale Zugehörigkeit entscheidend für die Stellungnahme zum Geschehen selbst. Vielfach, aber nicht ausschließlich, wurden dabei Vorkriegsentwicklungen fortgeschrieben und partiell radikalisiert. Der Historiker Stuart McConnell spricht in diesem Zusammenhang von einer regelrechten "Geografie der Erinnerungen". Im Folgenden wird es darum gehen, diese Vielfalt historisch zumindest skizzenhaft auszuloten.

Voraussetzungen der Kriegserinnerung

Die Vielfalt der Erinnerungen an den Krieg entsprach der komplexen Interessen- und Ideenkonstellation, die zuvörderst in den Sezessionskrieg hineingeführt hatte. Keine der beiden Seiten war nämlich einheitlich strukturiert. Dabei teilte man ein umfangreiches Erbe. Der Norden hatte gewiss von jeher die Tendenz, sich als genuiner Ort der Freiheit, der nationalen Einheit, progressiver Urbanität und industriellen Wachstums zu definieren und damit den Süden als das Andere, Fremde, Exotische zu konstruieren. Und im Süden fanden sich genug Stimmen, die für die Sektion eine Art Sonderweg in der amerikanischen Union in Anspruch nahmen, in deren Mittelpunkt eine semifeudale, auf Sklaverei und Plantagenwirtschaft basierende Gesellschaft mitsamt entsprechendem kulturellen Eigensinn standen. Neben der Pflege der peculiar institution, der Sklaverei, stand das Beharren auf einem spezifisch aristokratischen Ehrbegriff im Vordergrund dieser südlichen Selbstperzeption. Aber diese Unterschiede konnten nicht überdecken, wie nahe man in vielen Dingen beieinander war. In beiden Sektionen drehten sich die politisch-gesellschaftlichen Diskurse darum, das Erbe der - meist aus dem Süden stammenden - Gründerväter in rechter Weise zu wahren, insbesondere die Verfassung und die Union sowie, in allererster Linie, die Idee der Freiheit zumindest für weiße Männer.

Nicht die Ideale unterschieden sich, sondern die Modi ihrer Auslegung - und dies nicht nur zwischen den Sektionen Norden, Süden und Westen, sondern jeweils auch intern. So durchzog den Süden beispielsweise eine tiefe sozioökonomische und kulturelle Kluft zwischen den großagrarischen Sklavenhaltern an den Küstenstreifen und den überwiegend nicht auf Sklaverei angewiesenen Kleinbauern in den gebirgigen Piedmontregionen des Hinterlandes. Dem entsprachen im Norden ausgeprägte konfessionelle Gegensätze, Klassendifferenzen in den Städten und eine Rivalität zwischen Stadt und Land, die im Süden eher selten war. Idealtypisch gesprochen lehnten weiße urbane Radikale aus den unteren Mittelschichten, dem Kleinbürgertum, die Sklaverei ebenso ab wie viele Kleinbauern; aber sie alle teilten rassistische Vorbehalte gegenüber den Schwarzen. Katholiken waren eher antiabolitionistisch (gegen die Abschaffung der Sklaverei), aber nicht notwendig für die Sklaverei, und viele Kaufleute in New York, Boston und Philadelphia sympathisierten offen mit dem Süden. Selbst in den Kriegszielen war man sich nicht einig. Viele Südstaatler wollten nicht aus der Union austreten. Das bergige West-Virginia etwa verließ 1863 Virginia und schloss sich in einer eigenen Sezession der Union an. Im Norden wiederum lehnten die Friedensdemokraten den Bürgerkrieg grundsätzlich ab, während ihre kriegsdemokratischen Parteifreunde zwar für den Erhalt von Union und Konstitution, keinesfalls aber gegen die Sklaverei kämpfen wollten. Mit derartigen Vorstellungen rivalisierten wiederum höchst unterschiedliche Kriegsziele von freien und versklavten Schwarzen sowie der ethnischen Minderheiten, unter denen zum Beispiel die irischen Katholiken gleichermaßen ihre Loyalität gegenüber Union oder Konföderation beweisen und ihre militärische Tauglichkeit für den Freiheitskampf gegen die britische Kolonialmacht verbessern wollten.

Mit dem Ende des Bürgerkrieges 1865 kam Bewegung in diese Konstellationen. Einerseits war der Kriegsverlauf selbst für sämtliche Beteiligten ein Schock gewesen. Nicht eine heroische Schlacht hatte die Entscheidung gebracht, sondern ein blutiger, grausamer, hinhaltender Abnutzungskrieg, in dem sich die industrielle Überlegenheit des Nordens voll entfaltet hatte. Über 630000 Menschen starben, ein unerwartet hoher Blutzoll für ein vormodernes Staatswesen. Dadurch bekam die Frage nach dem Sinn des massenhaften Sterbens für die Teilnehmer und Nachgeborenen eine besondere und anhaltende Relevanz.

Gleichzeitig aber - und für die unmittelbare Nachkriegszeit wie für die folgenden Jahrzehnte kaum weniger wichtig - endete die Sklaverei. Insbesondere südstaatliche Sklavenhalter hatten es tatsächlich als kollektives Trauma erlebt. Sie waren mindestens bis zur Emanzipationserklärung im Januar 1863, meist aber weit darüber hinaus davon überzeugt gewesen, eine besonders humane, paternalistische Form der Sklaverei zu praktizieren und glaubten, die Schwarzen würden ihnen dafür Dankbarkeit und Loyalität schulden. Es existierten wohl Ängste vor einem großen Aufstand, wie er etwa auf Santo Domingo 1791 stattgefunden hatte, aber es wäre falsch anzunehmen, die Sklavenhalter hätten vor dem Krieg in permanenter Angst gelebt. Umso größer war 1864/65 ihre Überraschung, als bei den ersten Nachrichten vom Nahen der Unionstruppen gerade viele Haussklaven, die als besonders treu galten und oft mit ihren Herrschaften in einem vertrauten Verhältnis gelebt hatten, nunmehr Flucht und Freiheit dem Sklavendasein vorzogen. Die weißen Herren reagierten mit Hass und Bitterkeit. Obwohl die ehemaligen Sklaven sich zu keinerlei umfänglichen Gewaltakten hinreißen ließen, sondern eher darauf bedacht waren, ihre Familien zu sammeln, Bildung zu erwerben und am politischen Geschehen der Nachkriegszeit zu partizipieren, wurde das stereotype Bild vom "schwarzen Monster", dem Mörder und Vergewaltiger weißer Frauen, zu einem der klassischen politischen Instrumente des Kampfes um weiße Vorherrschaft im Süden.

Mit der Übernahme politischer Macht auch durch Schwarze in der Rekonstruktions- und Fusionsära zwischen 1865 und 1877 beziehungsweise 1902, steigerte sich der Hass der Weißen bis hin zu terroristischer Gewalt. Allein im Jahr 1868 brachte der Ku-Klux-Klan über 1200 Menschen um, zwischen 1890 und 1920 folgten über 3200 öffentlich und rituell zelebrierte Lynchings an Schwarzen. Kaum etwas wurde als derart demütigend empfunden wie die Herrschaft einstiger Sklaven über ihre Herren. Obendrein erlaubte es der neue Rassenhass, den es in dieser Form zu Zeiten sozialer Stabilität entlang der Rassenlinie in der Sklaverei nicht gegeben hatte, eine Koalition zwischen Großgrundbesitzern, urbanen Mittelklassen und weißer Unterklasse im Süden zu formen, die, analog zur Vorkriegssklaverei, die Gleichheit weißer Männer vor allem über ihre Superiorität gegenüber der Masse der Schwarzen definierte. Insofern brachte das Ende der Sklaverei eine über das Kriegsende hinausgehende Traumatisierung der weißen Sklavenhalter, die freilich binnen zweier Jahrzehnte dialektisch in ein neuerliches Trauma der schwarzen Minderheit umschlug: Diese büßte zwischen 1877 und 1902 praktisch all ihre eben erst gewonnenen Rechte ein und musste dabei erleben, selbst von treuen politischen Verbündeten wie den Republikanern oder den nordstaatlichen Veteranenverbänden im Stich gelassen zu werden. Diese wechselseitige Erinnerung an echten oder imaginierten Verrat blieb für den Süden bis weit in die 1960er Jahre konstitutiv und konnte gerade von Weißen in den Auseinandersetzungen um die Bürgerrechtsbewegung der 1950er und 1960er Jahre problemlos abgerufen werden.

So entwickelten sich gerade in der Erinnerung an den Bürgerkrieg rivalisierende nationale Paradigmen. Das Sterben bekam in der Retrospektive eine nationale Sinngebung, die allerdings pluralistisch genug blieb, um sämtliche Differenzen in sich aufzuheben. In immer neuen Anläufen wurden die medialen und politisch-gesellschaftlichen Bedeutungen der verschiedenen Narrative ausgehandelt, was einem beständigen Ringen um die Deutungshoheit über den Bürgerkrieg gleichkam. Der amerikanische Historiker Gary W. Gallagher hat ein vereinfachtes, aber hinreichend komplexes Modell dieser rivalisierenden Deutungsdiskurse vorgelegt, das auch hier Anwendung finden soll. Er unterscheidet vier Erzählungen beziehungsweise Causes: den Lost Cause, den Union Cause, den Emancipation Cause und den Reconciliation Cause, die allesamt aus dem Krieg heraus bereits 1865 präsent waren und im Kern heute noch maßgebend sind, deren Bedeutung aber im Laufe der Zeit stark variiert hat, wie überhaupt das kollektive Gedenken an den Krieg Zyklen unterlag.

Erinnerung und Lost Cause

Die wohl bekannteste Meistererzählung über den Bürgerkrieg firmiert unter dem Namen des Lost Cause. Ihre sozialen Träger waren vor allem im Süden, dem Gebiet der Konföderation, lange Zeit breit gestreut, nicht zuletzt aufgrund ihres hohen Organisationsgrades. Veteranenverbände, wie die United Confederate Veterans (UCV), die Sons of Confederate Veterans (SCV) und seit dem Ende des 19. Jahrhunderts vorrangig die United Daughters of the Confederacy (UDC) wachten eifersüchtig über das ideelle Erbe des untergegangenen Staatswesens. Hinzu kamen südstaatliche Studentenverbindungen, etwa Kappa Alpha, die neben den UDC maßgeblich am Kult um die Kriegsfahne der Konföderation beteiligt waren. All diese Organisationen waren seit den 1890er Jahren daran beteiligt, einen konföderierten Memorial Day durchzusetzen, sie waren die Träger des Personenkultes um den Südstaaten-General Robert E. Lee und bemühten sich darum, ihre militärischen Helden durch Denkmäler sichtbar im öffentlichen Raum zu verankern. Bis hin in die Diskussion um die Benennung des Bürgerkrieges übten die Lost-Cause-Organisationen Einfluss aus. So war bis weit in die 1980er Jahre in weiten Teilen der USA nicht vom Civil War die Rede, sondern vom War Between the States. Interessanterweise wurde dieses Narrativ im ausgehenden 19. Jahrhundert, im Zuge der Annäherung zwischen Nord und Süd, allmählich auch für Yankees aus dem Norden interessant - ein Trend, der sich mit der zunehmend rassistischen Aufladung des Lost Cause um 1910 und dann seit 1940 weiter verstärkte.

Dank dieser anhaltend starken Stellung hat der Lost Cause bis weit in die 1930er Jahre die mediale Darstellung des Bürgerkrieges wohl nicht beherrscht, aber aktiv mitgestaltet. Ein Film wie "Birth of a Nation" (1915) war ganz eindeutig vom Lost-Cause-Gedankengut durchzogen. Dies aber hob vor allem auf einen zentralen Punkt ab: Der Süden habe tapfer für eine gerechte Sache - die Freiheit und die überlieferte Verfassungstradition - gekämpft und sei dann einer Übermacht aus dem Norden unterlegen. Niemand müsse sich für seinen Einsatz im Krieg schämen; es sei wichtig, sich des Krieges und der braven konföderierten Soldaten stets in Würde zu erinnern. Demgegenüber trat die Sklaverei als Thema im Laufe des frühen 20. Jahrhunderts deutlich zurück, obwohl die frühen Lost-Cause-Propagandisten ihre zentrale Bedeutung für den Kriegsausbruch durchaus noch offen würdigten. An die Stelle der Sklaverei trat, angesichts der veränderten sozialen Position der Schwarzen, ein Loblied auf die white supremacy. Vor allem am äußersten rechten Rand, dem Umfeld des Ku-Klux-Klan und anderer Geheimgesellschaften, war dieses klar rassistische Motiv gewalttätig aufgeladen. Im Zentrum jedoch standen die Betonung weißer, ritterlicher Männlichkeit und Ehre sowie - nicht frei von inneren Widersprüchen - die Vorstellung, der besiegte Süden gliche einer schutzlosen Frau und bedürfe der Rettung vor den bedrohlichen, barbarischen Horden freier Schwarzer und Ausbeuter aus dem Norden.

Bei allem Rassismus und der Larmoyanz, die der Lost-Cause-Erzählung innewohnten, war sie weniger von Traumata geprägt, sondern eher elegisch-gemütvoll ausgerichtet. In ihrer offiziösen, moderaten Variante war sie zudem für Nordstaatler anschlussfähig, die sich damit bestätigen konnten, gegen einen tapferen und ehrenhaften Feind gewonnen zu haben, wie es Ulysses S. Grant, der Oberbefehlshaber der Nordstaaten, und Robert E. Lee bereits bei der Kapitulation von Appomattox Court House festgehalten hatten. Damit konnte sie rekonziliatorische, sektionsübergreifende Züge annehmen und auf der nationalen Ebene populärkulturell stilbildend wirken. National blieb das Lost-Cause-Narrativ bis weit in die 1960er/70er Jahre im Süden dominant und im Norden akzeptabel, ehe es von anderen Meistererzählungen verdrängt wurde.

Allerdings war der Lost Cause auch im Süden nie konkurrenzlos. Bereits in den 1880er Jahren kam mit der Idee des New South ein rekonziliatorisches Narrativ auf, das primär von urbanen Geschäftsleuten und Journalisten getragen wurde. Diese verlangten eine Abkehr von der selbstgerechten Statik und Weinerlichkeit des beständigen Erinnerns an die Helden vergangener Tage, um dem Süden eine neue, dynamische, fortschrittlich-industrielle Identität zu verpassen, ohne gleichzeitig die weiße Vorherrschaft anzutasten. Allerdings fehlte es dem Ideal des New South vor dem Zweiten Weltkrieg schlicht an einer soliden soziokulturellen Grundlage, weswegen es durchweg minoritär und randständig blieb. Vergleichbare Gedanken kamen erst mit dem wirtschaftlichen Aufschwung des Südens im Zuge der keynesianischen Strukturmaßnahmen des New Deal wieder auf, vor allem aber auch seit den 1970er Jahren. Dagegen hatten sich bereits in den 1920er Jahren konservative Kritiker zu Wort gemeldet, die Nashville Agrarians, deren Weltanschauung dann in der Auseinandersetzung mit der schwarzen Bürgerrechtsbewegung von den eingangs erwähnten Neokonföderierten aufgenommen wurde.

Mit dem ökonomischen Aufschwung des Südens am Ende des 20. Jahrhunderts, der sogenannten southernization der USA, gewannen die Neokonföderierten in republikanischen, konservativen und libertären Kreisen an Bedeutung. Die konservative Wende in den 1980er Jahren unter Ronald Reagan trug zu ihrem Siegeszug bei. Vom Lost Cause unterschieden sie sich durch ihr akademisches Gepräge (fast sämtliche Vordenker waren Universitätsprofessoren), durch die Radikalität des Affektes gegen den Zentralstaat und vor allem durch die totale Leugnung jeglicher Relevanz der Sklavenfrage für den Bürgerkrieg, der unversehens zu einem Konflikt über unterschiedliche ökonomische Prioritäten und Einzelstaatenrechte mutierte. Der Bürgerkrieg war in diesem Verständnis ein War of Northern Aggression oder, analog zur Revolution von 1776, ein gerechtfertigter War of Southern Independence freiheitlich-konservativer Südstaatler gegen zentralistisch-liberal-säkulare Yankee-Tyrannen, was den Beitrag evangelikal Erweckter zur Sache des Nordens schlicht unterschlug. Auf diese Weise entwickelten sich manche Neokonföderierte zu Stichwortgebern einer nationalen, konservativen Bewegung gegen den starken Staat, das heißt, sie blieben, wie die Lost-Cause-Anhänger, amerikanische Nationalisten mit einer doppelten Loyalität. Nur eine Minderheit plädiert heute noch für einen neuerlichen Austritt aus der Union. Im Kern aber handelt es sich um eine intellektuelle Bewegung, die insbesondere populärkulturell bislang über wenig Einfluss verfügt.

Erinnerung und Union Cause

Das Gegenstück zum Lost Cause war der Union Cause. Anfänglich war er die bevorzugte Position der Kriegsdemokraten, der moderaten Republikaner und vieler Katholiken. Heute kann man wohl davon ausgehen, dass er immer noch von vielen weißen Amerikanern eher unbewusst geteilt wird. Demnach galt der Bürgerkrieg als gerechter Kampf gegen sezessionistische Rebellen, die zusätzlich durch die Sklaverei diskreditiert waren, ohne dies jedoch in den Vordergrund zu rücken. Viel wichtiger waren der Rekurs auf die Verfassung und die Unteilbarkeit der Union. Nun, nach dem Krieg, gelte es die wirtschaftliche und gesellschaftliche Stärke des wiedervereinigten Landes voranzutreiben und zum Wohle aller freiheitsliebenden Menschen einzusetzen. Amerika sei der Ort der großen Menschheitshoffnungen. Insofern hatte der Union Cause einen stark patriotischen Zug, der nicht zuletzt im Kampf gegen den Nationalsozialismus, den Faschismus und den Bolschewismus antitotalitär instrumentalisierbar war. Im Kern handelte es sich um einen universalistischen, liberaldemokratischen Nationalismus mit unspezifischen Opferzuschreibungen und einem ganz der Zukunft zugewandten Blick, der jegliche Form traumatischer Kriegserinnerung ausblendete.

Aufgrund dieser mangelnden Spezifik war diese Form des Kriegsdiskurses populärkulturell-medial weniger einsetzbar, schwang aber in sämtlichen Varianten der Kriegspropaganda (auch der des Kalten Krieges) mindestens unterschwellig mit. Vor allem aber brachte er den nationalen Kult um den 1865 ermordeten Präsidenten Abraham Lincoln als Märtyrer der Union mit sich. In zahllosen Monumenten, Bildern, Devotionalien, in Fernsehproduktionen und Spielfilmen spielte "Honest Abe" ebenso eine zentrale Rolle wie in der historischen Forschung, die inzwischen Tausende von Monographien zu Lincoln hervorgebracht hat. Außerdem diente er als rasseübergreifende, seit dem 20. Jahrhundert auch übersektionale Identifikationsfigur. Vielen Schwarzen aus dem Umfeld der black churches galt er sogar als neuer Moses, der die befreiten Sklaven als neues Volk Israel ins gelobte Land der Freiheit geführt habe. In dieser Gestalt war Lincoln auch für den Emancipation Cause instrumentalisierbar. Gleichzeitig konnte er wegen seiner moderaten Pläne für die Reintegration des Südens in der Nachkriegszeit rekonziliatorischen Interessen dienen, da nur die Neokonföderierten an der alten Sicht von Lincoln als Feind der Freiheit festhielten. Die Polyvalenz des Lincoln-Gedenkens erschwert freilich eine eindeutige Zuordnung. So bleibt unklar, ob die Enthüllung eines Lincoln-Denkmals 2003 ausgerechnet in Richmond, der einstigen Hauptstadt der Konföderation, eher rekonziliatorisch, unionistisch oder als emanzipatorischer Triumphalismus gelesen werden soll.

Erinnerung und Emancipation Cause

Wesentlich radikaler war eine andere Form nordstaatlicher Kriegserinnerung, die emanzipatorische Meistererzählung. Sie wurde bis zum Ende der Fusionsära im Süden (1895/1902) mehrheitlich von den radikalen Republikanern und den Veteranenverbänden der Unionstruppen, allen voran der den Republikanern nahestehenden Grand Army of the Republic (GAR) und schwarzen beziehungsweise liberalen Bürgerrechtsverbänden, etwa der National Association for the Advancement of Colored People (NAACP), getragen. Wie die radikalen Formen der Lost-Cause-Ideologie arbeitete der Emancipation Cause mit starken moralischen Werturteilen und klaren Schuldzuschreibungen. In dieser Version war die Kriegsschuldfrage klar; der Süden wurde als eindeutiger Aggressor angesehen, die Sklaverei habe zum verräterischen Treubruch an der unteilbaren Union geführt.

Tatsächlich kam der Sklaverei einzig im emanzipatorisch-abolitionistischen Denken eine zentrale Funktion in der Kriegserinnerung zu. Dies war freilich zugleich die Krux dieses Ansatzes, da mit dem Ende der Rekonstruktionsära und der republikanischen Southern Strategy, also der Herrschaft nordstaatlich-republikanischer und schwarzer Politiker über den Süden in den 1870er Jahren, das Interesse selbst der nordstaatlichen Öffentlichkeit am Schicksal der ehemaligen Sklaven rapide zugunsten eines rekonziliatorischen Rassismus und einer imperial-militaristischen weißen Männlichkeit nachließ. Dieser Primat sieghafter Männlichkeit erlaubte es obendrein nicht, die dem emanzipatorischen Diskurs innewohnenden Formen des Umgangs mit Traumata weiter zu verfolgen, da sie nicht in das neue Schema kriegerischer Tapferkeit passten. Erst nach dem Zweiten Weltkrieg mit dem Aufkommen der schwarzen Bürgerrechtsbewegung und ab den 1960er Jahren mit den neuen Diskussionen um Opfer tyrannischer Gewalt im Kontext des Holocaust konnte sich ein pointiert auf der Wertschätzung traumatisierter Opfer beruhender Diskurs, in diesem Fall der Schwarzen während der Sklaverei und nach der Rekonstruktion, wieder breit durchsetzen.

Zumindest für die amerikanische Linke, aber auch in liberalen Kreisen, bei der Mehrheit der Schwarzen, bei vielen Historikern und in der medialen Inszenierung von Kriegserinnerungen wurde der Emancipation Cause in den 1980er Jahren hegemonial. Durch die nahende 125. Wiederkehr des Kriegsausbruchs von 1861 im Jahr 1986 wurde die wissenschaftliche und politische Auseinandersetzung neu beflügelt. Einfluss entfaltete insbesondere das neoabolitionistische Meisterwerk "Battle Cry of Freedom" (1988) des Historikers James McPherson, aber auch Spielfilme wie "Glory" (1989), der das Schicksal einer schwarzen Einheit in der Unionsarmee thematisiert, oder die TV-Serie "Roots" (1977) über eine Sklavenfamilie spielten eine Rolle.

Erinnerung und Reconciliation Cause

Damit wurde der bis dahin dominante Reconciliation Cause abgelöst. Der ging zwar nicht ganz unter, da er etwa in den Medien prominent vertreten blieb, man denke an Ken Burns umfängliches Dokumentarepos über den Bürgerkrieg, an die populäre TV-Serie "North and South" (1985/86) oder an den monumentalen Spielfilm "Gettysburg" (1993), aber er verlor erkennbar an integrativer Dynamik. Zuvor aber hatte dieser Cause das Gedenken an den Bürgerkrieg in markanter Weise fast schon total beherrscht, zumindest in den Kreisen weißer Amerikaner. Entstanden war er unmittelbar nach dem Bürgerkrieg, um dann in der radikalen Rekonstruktion an Dynamik einzubüßen. Erst in den 1880er Jahren nahm er dann - vor dem Hintergrund des allmählichen Verblassens direkter Kriegserinnerungen und der Hilfe des Nordens für den Süden im Verlauf der großen Choleraepidemie 1884/85 - wieder an Fahrt auf. Mit der nationalistischen und imperialistischen Welle der 1890er Jahre, vor allem mit dem Krieg von 1898 gegen Spanien, wurde die nationale Wiederversöhnung der weißen Amerikaner zum primären Ziel aller Kriegserinnerungen.

Auf symbolischer Ebene erreichte die Rekonziliation dann 1913, beim 50. Jahrestag der Schlacht von Gettysburg, ihren Höhepunkt, als die weißen Veteranen in Grau und Blau sich über den Schützengräben die Hände reichten und konföderierte wie Unionsfahnen einträchtig zur Schau gestellt wurden. Die schwarzen Veteranen der Union mussten indes abseits feiern. Zu diesem Zeitpunkt waren selbst die hartnäckigsten weißen Verfechter des Emancipation Cause, die Mitglieder der GAR, auf den rekonziliatorischen Gedenkkurs umgeschwenkt, was mit den unbestreitbaren Vorteilen dieser Form von Erinnerungskultur zusammenhing. Der rekonziliatorische Diskurs spiegelte zum einen den Rassismus der Gesamtgesellschaft wider, indem er die Schwarzen mehr oder minder aus der Geschichte des Bürgerkrieges und seiner Ursachen herausschrieb. Die USA seien, so die Verfechter, ein Land mit gleichen Idealen gewesen, freilich in unterschiedlicher Auslegung. Beide Seiten hätten einen noblen, tapferen Kampf ausgefochten und könnten über den Ausgang des Krieges eigentlich froh sein, da man sich nun den wichtigen Aufgaben der Gegenwart im Konsens stellen könne. In Zeiten großer Bedrohung durch Weltkriege, Totalitarismen und die weltweite Depression der 1930er Jahre sorgte die Dominanz des Rekonziliationsdiskurses zumindest an der Front der Kriegserinnerung für Ruhe. Nicht zuletzt erlaubte dieser Diskurs eine Integration nahezu sämtlicher symbolischer, ritueller und semantischer Formen der divergierenden Kriegserinnerungen: Stars and Stripes standen neben Stars and Bars, der Civil War neben dem War Between the States, der Memorial Day der Union neben dem der Konföderation, die GAR neben UDC und SCV, Lost Cause neben Union Cause. Und das kollektive Gedächtnis der Nation, mitsamt allen denkbaren Möglichkeiten doppelter Loyalität, wurde nicht mit "unzeitgemäßen" Erinnerungen an die Sklaverei belastet.

Seit den 1950er Jahren wurde der Versöhnungskonsens dann von der schwarzen Bürgerrechtsbewegung und liberalen Historikern gleichermaßen in Frage gestellt. Nach den Erfahrungen mit dem Holocaust beschäftigte man sich intensiver mit der Sklaverei und kam dazu, ihre Rolle in der Vorgeschichte des Bürgerkrieges neu zu bewerten, was wiederum bis 1990 zu einem dramatischen Bedeutungsverlust des Reconciliation Cause führte.

Trauma bis heute?

Mit den 1980er Jahren setzten jene sozioökonomischen Prozesse ein, die zur gegenwärtigen und beständig wachsenden ideologischen Kluft zwischen dem roten, republikanisch-konservativ-suburbanen, weißen Mittelklasseamerika auf der einen und dem blauen, liberal-urbanen, ethnisch und sozial diversen Amerika auf der anderen Seite führten. Die marktradikalen Deregulierungsmaßnahmen der Reagan-Administration sorgten zusätzlich für weitere gesellschaftliche Fragmentierungen, die sich in einer tieferen weltanschaulichen Kluft als im vorangegangenen Konsenszeitalter niederschlugen. Zusätzlich verloren die USA mit dem Zusammenbruch der UdSSR ihren Hauptfeind aus dem Kalten Krieg, der bis dahin durch seinen Außendruck, seine schiere Existenz die gesellschaftliche Kohäsion maßgeblich beeinflusst hatte.

Die daraus resultierenden weltanschaulichen Grabenkämpfe wirkten sich notwendig auch auf die kollektive Erinnerung an den Bürgerkrieg aus, die zunehmend gespalten war. Was den Liberalen der Emancipation Cause, war den Konservativen die Sache der Neokonföderierten, insofern sie nicht weiterhin den Idealen der Rekonziliation anhingen. Das Gedenken an den Bürgerkrieg wurde zum Schlachtfeld nationalidentitärer Weltanschauungskonflikte. Doch nicht der Bürgerkrieg ist heute das Trauma der USA, sondern die sozialen und kulturellen Fragmentierungen der Gegenwart.

Fussnoten

Fußnoten

  1. Frank Conner, Where We Stand Now: And How We Got There, in: James W. Loewen/Edward H. Sebesta (eds.), The Confederate and Neo-Confederate Reader, Jackson 2010, 386f.

  2. Zu Vorgeschichte und Verlauf des Bürgerkrieges vgl. Brian Holden Reid, The Origins of the American Civil War, Harlow 1996; James M. McPherson, Für die Freiheit sterben, München 1996. Zur konföderierten Perspektive vgl. William C. Davis, Look Away! A History of the Confederate States of America, New York 2002.

  3. James D. Hunter, Culture Wars. The Struggle to Define America, New York 1991.

  4. Immer noch maßgeblich ist hierzu Eric Foner, Reconstruction. America's Unfinished Revolution, 1863-1877, New York 1988.

  5. Der hier verwendete Begriff der Kriegserfahrung orientiert sich an Nikolaus Buschmann/Horst Carl (Hrsg.), Die Erfahrung des Krieges, Paderborn 2001.

  6. Vgl. Elisabeth Fox-Genovese/Eugene D. Genovese, The Mind of the Master Class, New York 2005.

  7. Stuart McConnell, The Geography of Memory, in: Alice Fahs/Joan Waugh (eds.), The Memory of the Civil War in American Culture, Chapel Hill 2004, S. 258-266.

  8. Wirkmächtig wird diese Position immer noch vertreten von Carl Degler, Out of Our Past. The Forces that Shaped Modern America, New York 1986, S. 148-205. Vgl. auch James B. Cobb, Away Down South: A History of Southern Identity, New York 2005, S. 4.

  9. Vgl. John Beck/Wendy Frandsen/Aaron Randall (eds.), Southern Culture, Durham 2007; Waldemar Zacharasiewicz (ed.), The Many Souths, Tübingen 2003; Bertram Wyatt-Brown, The Shaping of Southern Culture, Chapel Hill 2001.

  10. Vgl. Michael Hochgeschwender, Wahrheit, Einheit, Ordnung. Die Sklavenfrage und der amerikanische Katholizismus, 1835-1870, Paderborn 2006.

  11. Vgl. Steven Hahn, A Nation Under Our Feet, Cambridge, MA 2003.

  12. Vgl. James G. Hollandsworth, An Absolute Massacre, Baton Rouge 2001; Grace Elisabeth Hale, Making Whiteness, New York 1998.

  13. Vgl. J. William Harris (ed.), The New South, New York 2008; John David Smith, An Old Creed for the New South, Athens 1991.

  14. Vgl. David W. Blight, Beyond the Battlefield, Amherst 2002; Melinda Lawson, Patriot Fires, Lawrence 2002.

  15. Vgl. Gary W. Gallagher, Causes Won, Lost, and Forgotten, Chapel Hill 2008, S. 2.

  16. Vgl. Karen L. Cox, Dixie's Daughters, Gainesville 2003; Caroline E. Janney, Burying the Dead But Not the Past, Chapel Hill 2008. Eine humorvolle Darstellung der konföderierten Gedenkkultur findet sich bei Tony Horwitz, Confederates in the Attic, New York 1998.

  17. Vgl. William Blair, Cities of the Dead. Contesting the Memory of the Civil War in the South, 1865-1914, Chapel Hill 2004.

  18. Zur Denkmalkultur des 19. Jahrhunderts vgl. Kirk Savage, Standing Soldiers, Kneeling Slaves, Princeton 1997.

  19. Zur populärkulturellen Deutung des Bürgerkrieges vgl. David B. Sachsman et al. (eds.), Memory and Myth. The Civil War in Fiction and Film from Uncle Tom's Cabin to Cold Mountain, West Lafayette 2007.

  20. Zu den Debatten über Sklaverei vgl. Robert Louis Paquette/Louis A. Ferleger (eds.), Slavery, Secession, and Southern History, Charlottesville 2000.

  21. Zu den Gender-Aspekten der Kriegserinnerung vgl. Tara McPherson, Reconstructing Dixie. Race, Gender, and Nostalgia in the Imagined South, Durham 2003.

  22. Vgl. Michael Hochgeschwender, Ehre und Geschlecht. Strategien bei der Konstruktion nationaler Einheit nach dem Bürgerkrieg, in: Hort Carl et al. (Hrsg.), Kriegsniederlagen. Erfahrungen und Erinnerungen, Berlin 2004, S. 313-327.

  23. Vgl. C. Vann Woodward, Origins of the New South, Baton Rouge 1967; Edward L. Ayers, The Promise of the New South. Life after Reconstruction, New York 1992; Dewey W. Graham, The South in Modern America, New York 1994.

  24. Vgl. Pete Daniel, Lost Revolutions. The South in the 1950s, Chapel Hill 2000.

  25. Zum Kontext vgl. Eugene D. Genovese, The Southern Front. History and Politics in the Cultural War, Columbia 1995.

  26. Vgl. Bethany Moreton, To Serve God and Wal-Mart. The Making of Christian Free Enterprise, Cambridge, MA 2009; Bruce J. Schulman, From Cotton Belt to Sunbelt. Federal Projects, Economic Development, and the Transformation of the South, 1938-1980, Durham 2007; Numan V. Bartley, The New South. 1945-1980, The Story of the South's Modernization, Baton Rouge 1995.

  27. Vgl. Peter Applebome, Dixie Rising. How the South is Shaping American Values, Politics, and Culture, San Diego 1997; John Egerton, The Americanization of Dixie. The Southernization of America, New York 1974.

  28. Vgl. G.W. Gallagher (Anm. 15), S. 25-29.

  29. Vgl. Cecilia Elisabeth O'Leary, To Die For. The Paradox of American Patriotism, Princeton 1999.

  30. Vgl. Hans-Jürgen Grabbe (ed.), Lincoln's Legacy. Nation Building, Democracy, and the Question of Race and Civil Rights, History and Literature in Film, Halle/S. 2010.

  31. Für eine gute Aufarbeitung des Forschungsstandes vgl. Jörg Nagler, Abraham Lincoln. Amerikas großer Präsident, München 2009; Michael Burlingame, Abraham Lincoln. A Life, Baltimore 2008.

  32. Vgl. Barry Schwartz, Abraham Lincoln and the Forge of National Memory, Chicago 2000; ders., Abraham Lincoln in the Post-Heroic Era. History and Memory in Late Twentieth-Century America, Chicago 2008; Merrill D. Peterson, Lincoln in American Memory, New York 1994.

  33. Vgl. Curtis J. Evans, The Burden of Black Religion, New York 2008.

  34. Vgl. G.W. Gallagher (Anm. 15), S. 29-33.

  35. Vgl. Mary R. Dearing, Veterans in Politics. The Story of the GAR, Westport 1974.

  36. Vgl. Richard H. Abbott, The Republican Party and the South, 1855-1877, Chapel Hill 1986, S. 239.

  37. Eine gute Diskussion dieser Problematik findet sich bei Peter Novick, Nach dem Holocaust. Der Umgang mit dem Massenmord, München 2001.

  38. Vgl. das Standardwerk von David W. Blight, Race and Reunion. The Civil War in American Memory, Cambridge, MA 2001.

Dr. phil., geb. 1961; Professor für Nordamerikanische Kulturgeschichte am Amerika-Institut der Ludwig-Maximilians-Universität München, Schellingstraße 3 VG, 80799 München. E-Mail Link: michael.hochgeschwender@lrz.uni-muenchen.de