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Bruttoinlandsprodukt (BIP) pro Kopf | Europa | bpb.de

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Bruttoinlandsprodukt (BIP) pro Kopf

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In Kaufkraftstandards (KKS), Index (EU-27 = 100), ausgewählte europäische Staaten, 2022

In Kaufkraftstandards (KKS), Index (EU-27 = 100), ausgewählte europäische Staaten, 2022

In Kaufkraftstandards (KKS), Index (EU-27 = 100), ausgewählte europäische Staaten, 2022

Quelle: Eurostat: Online-Datenbank: Kaufkraftparitäten (KKP) und vergleichende Preisniveauindizes für die Aggregate des ESVG 2010 (Stand: 06/2023)
Lizenz: cc by-nc-nd/4.0/deed.de

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Der Lebensstandard in den einzelnen Staaten der Europäischen Union ist sehr unterschiedlich. Bezogen auf das Bruttoinlandsprodukt pro Kopf (in KKS) reicht die Spanne von gut der Hälfte des EU-Durchschnitts in Bulgarien bis zum zweieinhalbfachen des EU-Durchschnitts in Luxemburg. Allerdings zeigt ein Vergleich der Jahre 1995 und 2022, dass sich 20 der 27 EU-Staaten dem durchschnittlichen Lebensstandard der EU angenähert haben. Insbesondere bei den ost- und südosteuropäischen EU-Staaten erfolgte die Annäherung stetig.

Fakten

Bei einem Vergleich des Lebensstandards in einzelnen europäischen Staaten ist es sinnvoll, einen Indikator zu nutzen, der nicht durch die absolute Einwohnerzahl der Staaten beeinflusst wird. Daher wird hier nicht das gesamte Bruttoinlandsprodukt (BIP) der Staaten betrachtet, sondern das BIP pro Kopf. Zudem wird das BIP pro Kopf von Euro in Kaufkraftstandards (KKS) umgerechnet – somit werden die Unterschiede beim Preisniveau herausgerechnet bzw. die Kaufkraft der einzelnen Währungen berücksichtigt.

In keinem Staat Europas lag das BIP pro Kopf in KKS im Jahr 2022 so hoch wie in Luxemburg, wo der Indexwert mit 261 gut zweieinhalbmal so hoch war wie in der Europäischen Union insgesamt (EU-27 = 100). Innerhalb der EU folgten auf Luxemburg Irland (233), Dänemark (137), die Niederlande (129), Österreich (125), Belgien und Schweden (120) sowie Deutschland (117). Deutlich unterhalb des EU-Durchschnitts lag das BIP pro Kopf in KKS im Jahr 2022 in Bulgarien (59), der Slowakei und Griechenland (68), Kroatien (73) und Lettland (74). Außerhalb der EU lag das BIP pro Kopf in Norwegen (212), in der Schweiz (154) und Island (128) klar über dem EU-Durchschnitt. In Albanien (34) sowie in Bosnien und Herzegowina (35) betrug das BIP pro Kopf in KKS rund ein Drittel des EU-Durchschnitts. Das BIP pro Kopf in KKS in Nordmazedonien (42), Serbien (44), Montenegro (50) sowie in der Türkei (69) lag ebenfalls deutlich unter dem EU-Durchschnitt.

Bezogen auf das BIP pro Kopf in KKS zeigt sich laut Eurostat insgesamt eine Annäherung beim Lebensstandard in der EU. Bei einem Vergleich der Jahre 1995 und 2022 war von den Staaten, deren Indexwert 1995 unter dem EU-Durchschnitt lag, die Annäherung an den EU-Durchschnitt in den baltischen Staaten Litauen, Estland und Lettland sowie in Rumänien relativ am stärksten. Darauf folgten Polen, Kroatien und Ungarn sowie fünf weitere Staaten. Gleichzeitig näherten sich acht EU-Staaten dem EU-Indexwert von der anderen Seite der Skala an – was nicht heißen muss, dass das jeweilige BIP pro Kopf in KKS gesunken ist, sondern auch daran liegt, dass das BIP pro Kopf der EU gestiegen ist. In Italien, Frankreich, Deutschland und Schweden sind dabei die einzelnen Indexwerte relativ am stärksten gesunken – in Italien sogar so stark, dass der Indexwert Italiens 1995 über dem EU-Indexwert lag und 2022 darunter (126/96).

Auf der anderen Seite haben sich sieben der 27 EU-Staaten vom EU-Durchschnitt entfernt: In Griechenland fiel der Indexwert im Zweijahresvergleich 1995/2022 von 87 auf 68 und in Spanien von 92 auf 85. In Portugal und Zypern lag der Indexwert 2022 jeweils vier Punkte niedriger als 1995 (81/77 bzw. 96/92). Auch Irland und Luxemburg entfernten sich vom Indexwert der EU – allerdings lagen dort die Indexwerte bereits 1995 über dem EU-Durchschnitt und haben sich bis 2022 weiter erhöht (107/233 bzw. 215/261). Dasselbe gilt in geringerem Maße auch für Dänemark, wo der Indexwert 2022 neun Punkte höher war als 1995 (137 gegenüber 128).

Insbesondere bei den ost- und südosteuropäischen EU-Staaten erfolgte die Annäherung an den EU-Indexwert in den letzten 25 Jahren kontinuierlich – lediglich bei der Slowakei hat sich dieser Trend seit 2016 leicht umgekehrt. Aber auch bei vielen anderen EU-Staaten verlief die Entwicklung relativ stetig – jedoch nicht bei allen: So war der Indexwert Irlands 2022 deutlich höher als 1995 (233 gegenüber 107), zwischen 2006 und 2011 war er allerdings von 152 auf 131 gefallen. Weiter wird das Ausmaß der Krise in Griechenland und Zypern erst deutlich, wenn nicht die Werte der Jahre 1995 und 2022 betrachtet werden, sondern bei Griechenland die Jahre 2006 und 2020 (98/62) und bei Zypern die Jahre 2008 und 2014 (107/81). Schließlich lagen in Spanien, Finnland und den Niederlanden die jeweiligen Indexwerte sowohl 1995 als auch 2022 klar unter den Werten Mitte der 2000er-Jahre. Generell ist dabei zu beachten, dass die Indexwerte der einzelnen Staaten Jahr für Jahr in Beziehung zum jeweiligen Durchschnittswert der EU gesetzt werden. Das Verhältnis zum EU-Wert wird zum einen durch die Entwicklung des BIP pro Kopf in KKS der einzelnen Staaten beeinflusst, zum anderen durch die Entwicklung des EU-Werts selbst (siehe Begriffe, methodische Anmerkungen oder Lesehilfen).

Von den 31 europäischen Staaten, für die sowohl für das Jahr 1995 als auch für 2022 Daten von Eurostat vorliegen, machte Irland in Bezug auf das BIP pro Kopf in KKS und die Positionierung der Staaten untereinander den größten Sprung – und zwar von Rang 15 auf Rang 2. Darauf folgten im Jahr 2022 Litauen (von Rang 29 auf Rang 20) sowie Malta und Estland (jeweils sieben Ränge). Rumänien erhöhte seine Position gegenüber dem Jahr 1995 um sechs Ränge, Slowenien um fünf und Dänemark um vier Ränge. Hingegen rutschte Griechenland von Rang 18 auf Rang 29, Italien von Rang 10 auf Rang 16 und Deutschland von Rang 5 auf Rang 11. Für Bulgarien, die Slowakei, Portugal und Spanien verschlechterte sich die Position jeweils um fünf Ränge.

Begriffe, methodische Anmerkungen oder Lesehilfen

Bruttoinlandsprodukt (BIP) ist ein Maß für die wirtschaftliche Tätigkeit in einer Volkswirtschaft. Es ist definiert als Wert aller neu geschaffenen Waren und Dienstleistungen, abzüglich des Wertes aller dabei als Vorleistungen verbrauchten Güter und Dienstleistungen.

Der Volumenindex des BIP in Kaufkraftstandards (KKS) pro Kopf wird relativ zum Durchschnitt der Europäischen Union, hier: EU-27 (ab 2020) = 100, ausgedrückt. Ist der Indexwert eines Landes größer als 100, so hat dieses Land ein BIP pro Kopf über dem EU-Durchschnitt (und umgekehrt). Die zugrunde liegenden Zahlen sind in KKS ausgedrückt, einer einheitlichen Währung, die Preisniveauunterschiede zwischen Ländern ausgleicht und damit aussagekräftige BIP-Volumenvergleiche erlaubt. Dabei ist zu beachten, dass der Index auf der Basis von KKS primär für Vergleiche zwischen Ländern beziehungsweise für den Vergleich mit der EU und nicht für Periodenvergleiche gedacht ist.

Die EU-27 (ab 2020) entspricht der EU-28 nach dem Austritt des Vereinigten Königreichs aus der Europäischen Union ("Brexit").

Bruttoinlandsprodukt (BIP) pro Kopf

In Kaufkraftstandards (KKS), Index (EU-27 = 100), ausgewählte europäische Staaten, 2022

EU-27 (ab 2020) 1 100
Euroraum (20 Länder) 104
Luxemburg 261
Irland 233
Norwegen 212
Schweiz 154
Dänemark 137
Niederlande 129
Island 128
Österreich 125
Belgien 120
Schweden 120
Deutschland 117
Finnland 109
Frankreich 102
Malta 102
Vereinigtes Königreich 100
Italien 96
Slowenien 92
Zypern 92
Tschechien 91
Litauen 89
Estland 87
Spanien 85
Polen 80
Portugal 77
Rumänien 77
Ungarn 77
Lettland 74
Kroatien 73
Türkei 69
Griechenland 68
Slowakei 68
Bulgarien 59
Montenegro 50
Serbien 44
Nordmazedonien 42
Bosnien und Herzegowina 35
Albanien 34

Fußnote: 1 Die EU-27 (ab 2020) entspricht der EU-28 nach dem Austritt des Vereinigten Königreichs aus der Europäischen Union ("Brexit").

Quelle: Eurostat: Online-Datenbank: Kaufkraftparitäten (KKP) und vergleichende Preisniveauindizes für die Aggregate des ESVG 2010 (Stand: 06/2023)

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