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Fake News | Politik aktuell. Blick hinter Nachrichten | bpb.de

Politik aktuell Krieg gegen die Ukraine

Fake News

Maximilian Andorff-Woller

/ 4 Minuten zu lesen

Vielleicht haben Sie den Begriff „Fake News“ schon einmal gehört. In den Fernsehnachrichten oder im Internet wird dieser Begriff häufig genannt. Meistens geht es dabei um politische Themen. Was sind eigentlich Fake News?

Inhalt


Was Fake News sind

„Fake News“ kommt aus der englischen Sprache.

„Fake“ heißt „falsch“ oder „gefälscht“,
„News“ heißt „Nachrichten“.
Fake News bedeutet also „gefälschte Nachrichten“.
Anders ausgedrückt: Fake News sind erfundene Nachrichten.

Nicht immer sind Fake News ganz neu erfunden.
Manchmal wird zu einer wahren Nachricht etwas dazu erfunden.
Die Nachricht bekommt so eine neue Bedeutung.
Sie wird eine neue Nachricht.
Solche Nachrichten nennt man auch Fake News.

Auch Bilder kann man fälschen.

Im Internet gibt es häufig gefälschte Nachrichten.
Und auch gefälschte Bilder.
Zum Beispiel auf Facebook.
Oder Twitter.

Ein Beispiel für Fake News

Die Feuerwehr an der Reinoldikirche (© picture alliance/ Ruhrnachrichten/ dpa)

Im Internet gab es die Nachricht:
„Flüchtlinge zünden Kirche in Dortmund an“.
Ein Bild zeigt Feuerwehrmänner vor einer Kirche.
Das Bild ist keine Fälschung.
Aber: Die Kirche wurde gar nicht angezündet.
Eine Silvesterrakete flog in eine Bauplane und entzündete die Plane.
Die Bauplane umhüllte einen Teil der Kirche.
Deshalb kam die Feuerwehr.

Die Flüchtlinge haben also keinen Brand gelegt.
Die Nachricht ist erfunden.

Warum erfindet jemand so etwas?
Mit der gefälschten Nachricht wollten manche Personen zeigen:
Flüchtlinge passen nicht nach Deutschland.
Sie achten unsere Kultur nicht.

Jemand will also Flüchtlinge
in ein schlechtes Licht rücken.
So kann man politische Meinungen
mithilfe von Fake News verbreiten.

Wieso gibt es Fake News?

Fake News sind gefälschte Nachrichten.
Es gibt ganz verschiedene Gründe,
weshalb Menschen Fake News schreiben und verbreiten.

Fake News aus Hass
Manche Menschen erfinden Fake News aus Hass.
Sie wollen dadurch andere Personen beleidigen und ausschließen.
Diese Fake News findet man meistens
in sozialen Netzwerken wie Facebook oder Twitter.
Sie richten sich gegen einen Menschen,
den der Verfasser kennt.
Diesem Menschen möchte der Schreiber der Fake News
persönlich schaden.

Politische Fake News
Manchmal wollen Menschen durch Fake News auch
politische Meinungen verändern.
In einer Demokratie darf jeder seine Meinung offen sagen.

Und jeder kann versuchen, andere Menschen von ihrer Meinung zu überzeugen.
Also auch politische Meinungen zu verändern.
In einer Demokratie ist der freie Austausch von Meinungen sehr wichtig.
Um sich eine Meinung zu bilden, braucht jeder Informationen.
Die Meinungen sollen aber auf wahren Informationen beruhen.
Niemand soll bewusst Lügen erzählen.
Wer lügt zeigt:
„Ich bin nicht an einem ehrlichen Austausch von Meinungen interessiert“.

Wer Fake News verbreitet,
will nur seine eigene Meinung verbreiten.
Sogar mit Lügen.
Das ist für eine Demokratie gefährlich.

Fake News für Geld
Manche Menschen erstellen Fake News,
um Geld zu verdienen.
Sie bekommen Geld von Firmen.
Die Firmen machen Werbung auf den Internetseiten dieser Menschen.
Andere Menschen sehen die Werbung,
wenn Sie die Internetseite anklicken.
Wenn viele Menschen die Werbung sehen,
bekommen die Besitzer der Internetseite mehr Geld.
Fake News sind deshalb oft aufregend geschrieben.
Damit viele Menschen diese aufregenden Nachrichten lesen.
Dabei lesen sie dann auch die Werbung.
So verdienen manche Menschen viel Geld mit Fake News.

Was kann man gegen Fake News machen?

Fake News werden erfunden,
um Menschen zu täuschen.
Die meisten Menschen wollen nicht
durch gefälschte Nachrichten getäuscht werden.
Aber leider sind Fake News oft schwer zu erkennen.
Aber es gibt Mittel, um sie zu entlarven.

Stellen Sie Fragen
Stimmt das, was ich lese oder höre?

Prüfen Sie die Nachrichten:

  • Finden Sie die Nachricht auf mehreren Internetseiten?
    Kommt die Nachricht vielleicht auch im Radio
    oder in der Zeitung?

Prüfen Sie den Verfasser:

  • Prüfen Sie, wer die Nachricht verbreitet hat.
    Gibt es von diesem Verfasser schon Nachrichten,
    die nicht der Wahrheit entsprechen?
    Oder ist der Verfasser jemand, dem man vertrauen kann?

  • Auf jeder Internetseite muss es ein "Impressum" geben.
    Im Impressum steht,
    wer für die Seite verantwortlich ist.
    Dort steht auch der Name
    und die Kontaktmöglichkeiten dieser Person.
    Wenn das Impressum auf der Internetseite fehlt:
    Dann kann es sein,
    dass es sich um Fake News handelt.

Unzuverlässige Quellen
Manche Internetseiten sind dafür bekannt,
dass sie Nachrichten nicht prüfen.
Trotzdem veröffentlichen sie die Nachricht.
So denken die Leser, die Nachricht ist wahr.
Solche Internetseiten nennt man „unzuverlässige Quelle“.

Bei solchen Seiten sollten Sie auch vorsichtig sein.
Fragen Sie jemanden, ob die Quelle glaubwürdig ist.
Denn: Auch auf Seiten mit Impressum können Fake News stehen.

Nachrichten im Internet überprüfen

Verschiedene kostenlose Online-Angebote sollen dabei helfen, den Blick für Fake News zu schärfen und falsche Informationen zu entlarven. (© picture-alliance/dpa)

Es gibt Internetseiten,
die Informationen über Fake News sammeln.
Dort bekommen Sie Informationen
über gefälschte Nachrichten und Bilder.
Beispiele für diese Seiten sind:

  • mimikama.at

  • hoaxmap.org

  • faktenfinder.tagesschau.de

  • tineye.com

Diese Seiten sind allerdings in schwerer Sprache geschrieben.

Sie können auf diesen Seiten zum Beispiel prüfen:
Wo ist eine Nachricht entstanden?
Oder:
Wann ist ein Bild entstanden?
Es kann zum Beispiel sein,
dass Sie auf eine aufregende Nachricht stoßen.
In der Nachricht steht geschrieben:

(© PA)

„Gasexplosion zerstört Umgebung!“
Sie sehen,
dass die Nachricht von gestern ist.
Über der Nachricht sehen Sie außerdem ein Bild.
Auf dem Bild sieht man
wie ein Gasbehälter zerbricht.
Sie entschließen sich
die Nachricht zu überprüfen.
Sie stellen fest:
Das Bild wurde vor 10 Jahren hochgeladen.
Es ist viel älter als die Nachricht mit der Gasexplosion.
Die Nachricht war schließlich von gestern.
Jemand hat also ein Bild benutzt, das nicht zur Nachricht passt.
Die Nachricht ist wahrscheinlich erfunden.

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