Erfahrung nutzen? Übertragbarkeit von Methoden der Rechtsextremismusprävention bei der Prävention von Islamismus

Michaela Glaser und Susanne Johansson des Deutschen Jugendinstituts unterscheiden in der Präventionsarbeit zwischen zwei Feldern: Die Arbeit mit den sogenannten nicht radikalisierten Jugendlichen und die Arbeit mit jungen Menschen, die bereits Neigungen zu radikalen Strömungen entwickelt haben. Für beide Gruppen kann mit Einschränkungen von Ähnlichkeiten im Radikalisierungsprozess gesprochen werden:
- Diversität von "Typen" und Verläufen, d.h. die Pluralität von biographischen Erfahrungen und Entwicklungswegen von Personen.
- Ideologie für den Einstieg ist häufig nachrangig, oftmals ist aber ein Typus Radikalisierter in beiden Szenen erkennbar. Häufig sind es Führungspersönlichkeiten, für die das ideologische Interesse ein ausschlaggebender Grund für den Einstieg ist.
- Großer Stellenwert sozialer Kontakte: Für den Einstieg besteht die Sehnsucht nach einer Gemeinschaft, hinzu kommen fehlende alternative Sozialbezüge.
- Schwierige Lebenssituationen und die dadurch entstehende kognitive Öffnung für Radikalisierungsprozesse.
Insgesamt müssen die Ansätze aber noch weiter modifiziert werden, das machen Glaser und Johannson immer wieder deutlich - denn die Erfahrungswerte fehlen noch fast vollkommen.