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"Imame zu Demokratiebotschaftern" | Salafismus als Herausforderung für Demokratie und politische Bildung | bpb.de

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"Imame zu Demokratiebotschaftern" Landeszentrale für politische Bildung NRW in Kooperation mit der Deutsch-Islamischen Moscheestiftung und dem Polizeipräsidium Düsseldorf

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Fortbildung der Landeszentrale für politische Bildung NRW in Kooperation mit der Deutsch-Islamischen Moscheestiftung und dem Polizeipräsidium Düsseldorf

Dirk Sauerborn und Carmen Teixeira berichten über die Fortbildungsreihe "Imame zu Demokratiebotschaftern". (© Tobias Vollmer/bpb)

Die Kontaktpersonen "fit machen"

"Imame zu Demokratiebotschaftern" – was klingt wie eine Aufforderung, ist der Titel einer Fortbildungsreihe der Polizei Nordrhein-Westfalen und der Landeszentrale für politische Bildung NRW. Aber wie bildet man Menschen zu Demokratiebotschaftern aus? Und was zeichnet diese eigentlich aus? Darüber sprachen mit den Tagungsteilnehmenden Hauptkommissar Dirk Sauerborn und Carmen Teixeira von der Landeszentrale für politische Bildung.

Die Initiative für das Pilotprojekt ging von drei Imamen aus, die sich an Sauerborn wandten, der seit mehreren Jahren als Kontaktbeamter zu muslimischen Gemeinden in Düsseldorf arbeitet. Carmen Teixeira betont das mehrfach: "Uns ist wichtig auch zu kommunizieren, dass das Projekt nicht "Top Down" von den Behörden initiiert wurde."

Viele Imame hätten Sorgen um ihre jugendlichen Gemeindemitglieder. Ein radikales, teilweise sogar extremistisches Verhalten würde sich bemerkbar machen. Natürlich sei das kein Massenphänomen, aber spürbar seien diese Veränderungen durchaus. Das Problem der Religionsgelehrten: sie wollen mit den Jugendlichen arbeiten, als Ansprechpartner und Unterstützer zur Verfügung stehen - das dafür notwendige Wissen aber würde ihnen fehlen.

Gemeinsam entwickelten die Landeszentrale, das Polizeipräsidium in Düsseldorf und die Deutsch-Islamische-Moschee-Stiftung dann die Fortbildungsgsreihe "Imame und Dialogbeaftragte werden Demokratiebotschafterinnen und –botschafter". Das Ziel: Die Imame "fit machen" für die Aufgaben unserer Gesellschaft: Da die Religionsgelehrten wichtige Kontaktpersonen und Autoritäten sind, müssen sie auf Fragen zur Gesellschaft auch antworten können.

Die Resonanz war mit 44 Teilnehmern für ein Modellprojekt ohne Zweifel ein Erfolg: "Der Anfang war schwierig, auch weil wir als staatliche Einrichtung mit einigen Vorbehalten zu kämpfen hatten. Sowohl die Evaluation als auch die persönlichen Eindrücke haben aber deutlich gemacht, dass sich die Arbeit gelohnt", resümiert Teixeira.

Dass die Einbindung von Imanen und muslimischen Akteuren in die Extremismusprävention wichtig und notwendig ist - daran zweifelt auch von den anwesenden Tagungsteilnehmerinnen und -teilnehmern niemand. Auf Verwunderung stößt hingegen eher, dass sich die großen muslimischen Verbände nicht an dem Projekt beteiligt haben – dazu eingeladen waren sie.

Die Fortbildungsreihe soll in NRW nun in die zweite Phase gehen. Offen ist noch, wie es danach weitergeht: "Wo docken wir an?", fragt Sauerborn. Die Imame nach der Fortbildung zu Demokratiebotschaftern mit ihren Problemen in den Moscheegemeinden allein zu lassen, soll auf Dauer keine Alternative sein.

Das Ziel ist der Ausstieg vor dem Einstieg: Im Gegensatz zur Polizei und vielen anderen Einrichtungen sind interessierte und engagierte Imame an der Stelle, wo diese Art der Präventionsarbeit möglich ist. Dabei brauchen sie Hilfe, wie Teixeira und Sauerborn berichten – Hilfe von der Gesellschaft, in der sie leben.

Weitere Informationen zum Projekt gibt es bei E-Mail Link: Carmen Teixeira oder unter: Externer Link: www.politische-bildung.nrw.de.

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