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Rückgrat beweisen! – Rechtsextremismus und Ausgrenzung professionell entgegentreten | bpb.de

Rückgrat beweisen! – Rechtsextremismus und Ausgrenzung professionell entgegentreten

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Ausgrenzung und Vorurteile bis hin zu manifestem Rechtsextremismus stellen die Jugendarbeit und die politische Bildung vor besondere Herausforderungen. In einer Wissenschaft-Praxis-Kooperation wurde eine Step by Step-Anleitung zur Gestaltung von Angeboten gegen pauschalisierende Ablehnungskonstruktionen erstellt.

Plakat: Rückgrat stärken! (© bpb)

Abwertungen einzelner gesellschaftlicher Gruppen, z. B. durch Rassismus, Homophobie, Islamfeindlichkeit oder Antisemitismus, sind bis in die Mitte der Gesellschaft verbreitet. Wissenschaftler sprechen von „gruppenbezogener Menschenfeindlichkeit“ (GMF) oder auch „pauschalisierenden Ablehnungskonstruktionen“ (PAKOs). Bei Jugendlichen zeigen sich neue, jugendspezifische Facetten der Ablehnung von als schwach geltenden Randgruppen. An die Stelle von eindeutig als rechtsextrem beschreibbaren und abgrenzbaren Jugendszenen treten verstärkt verschieden zusammengesetzte Jugendcliquen mit unterschiedlich abwertenden Einstellungen.

Viele Praktiker in der Jugendarbeit stehen dieser Heterogenität und den Haltungen „gruppenbezogener Menschenfeindlichkeit“ hilflos gegenüber. Mit dem Projekt „Rückgrat“ wurden sie für ihre tägliche Arbeit gestärkt und fortgebildet.

Das Projekt wurde von der Hochschule Esslingen in Zusammenarbeit mit sechs Trägern der aufsuchenden und mobilen Jugendarbeit, sowie der Jugendbildungsarbeit in einer Wissenschafts-Praxis-Kooperation durchgeführt und von der Robert Bosch Stiftung gemeinsam mit der Bundeszentrale für politische Bildung gefördert.

In den mehr als 25 beteiligten Praxiseinrichtungen in den Bundesländern Baden-Württemberg, Bremen, Niedersachsen und Sachsen haben Mitarbeitende in der ersten Phase des Projektes zusammen mit den Wissenschaftlern der Hochschule Esslingen aus empirischen Befunden und praktischen Erfahrungen heraus Konzepte und Angebote für den Umgang mit rechtsextremen Tendenzen und Ablehnungshaltungen konzipiert. In einer zweiten und dritten Phase wurden diese modellhaft erprobt, weiterentwickelt und verschriftlicht. Aus den Befunden wurde eine Handreichung und eine Checkliste erarbeitet, die Fachkräften der Jugendarbeit Hilfestellung bei der Entwicklung von Angeboten gegen Rechtsextremismus und pauschalisierende Ablehnungskonstruktionen bieten.

Die Materialien können hier heruntergeladen werden:

Fussnoten