Bedrohen unterschiedliche Lohnkosten die Stabilität der Eurozone?
Das Arbeitsblatt zur gleichnamigen Debatte im Dossier "Europäische Schuldenkrise".
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M1 Entwicklung der Lohnstückkosten im Euroraum
Aufgabe
Nennen Sie Möglichkeiten, wie Unterschiede in den Lohnstückkosten zwischen Ländern mit nationalen Währungen und wie innerhalb einer Währungsunion ausgeglichen werden können.
M2 Manfred J. M. Neumann: Löhne und Produktivität müssen sich gleich entwickeln
Aufgabe
Manfred Neumann argumentiert: "Wenn Unternehmen vergleichbare Produkte gleicher Qualität herstellen und auf denselben Markt bringen, dann werden nur jene Unternehmen im Wettbewerb um Kundinnen und Kunden bestehen, die mit einem leistungsangemessenen Verkaufspreis auskommen." Erläutern Sie, welche Rolle die Lohnstückkosten für die Wettbewerbsfähigkeit von Unternehmen spielen.
M3 Paul De Grauwe: Konsum und Löhne in Deutschland müssen anziehen
Aufgaben
- Paul De Grauwe problematisiert die Lage der Krisenländer: "Seit dem Crash im Jahr 2010 haben die Länder mit dem größten Verlust an Wettbewerbsfähigkeit, also Griechenland, Spanien und Irland, einen Prozess schmerzhafter Reformen erleiden müssen." Arbeiten Sie heraus, welche Maßnahmen und Entwicklungen dazu beigetragen haben, dass die Lohnstückkosten in den genannten Ländern im Zuge der Krise gefallen sind.
- Erklären Sie, warum Paul De Grauwe höhere Löhne und einen Abbau des Leistungsbilanzüberschusses in Deutschland fordert. Sieht der reformierte Stabilitäts- und Wachstumspakt Sanktionsmöglichkeiten bei zu schwachem Lohnwachstum und zu hohen Leistungsbilanzüberschüssen vor? Wie bewerten Sie die Reform des Stabilitäts- und Wachstumspakt in Reaktion auf die Eurokrise?
M4 Jens Berger: Falsche Medizin, falsche Symptome
Aufgabe
Erläutern Sie die These von Jens Berger: "Wer nur auf die Wettbewerbsfähigkeit schielt und die Nachfrageseite ignoriert, leitet damit eine Abwärtsspirale ein, die uns immer tiefer in die Krise führt." Mit welcher makroökonomischen Denkschule lässt sich diese Sichtweise begründen?
M5 Henning Vöpel: Ökonomische Zwänge und politische Illusionen der Währungsunion
Aufgaben
- Henning Vöpel weist auf folgendes Problem hin: "Innerhalb der Eurozone war die wirtschaftliche Dynamik zuletzt sehr unterschiedlich. Unterschiede in der Wettbewerbsfähigkeit konnten nicht abgebaut werden, sondern haben sich zu immer größeren Ungleichgewichten in den Leistungsbilanzen aufgebaut." Charakterisieren Sie die wirtschaftliche Dynamik in Deutschland und in den aktuellen Krisenländern vor und nach der Krise. Erläutern Sie, in welchem Verhältnis wirtschaftliche Dynamik, Lohnentwicklung und Inflation stehen. Gehen Sie dabei auch auf das Konzept der Phillips-Kurve ein.
- Erläutern Sie das Konzept des "optimalen Währungsraums." Warum ist die Eurozone kein optimaler Währungsraum? Entwickeln Sie verschiedene Ansätze, wie die damit verbundenen Probleme behoben werden könnten.
- Löhne als Kostenfaktor und als Nachfragequelle
- Außenbeitrag und Leistungsbilanzsaldo
- Besondere Herausforderungen für die Geld- und Fiskalpolitik in einer Währungsunion
Lösungsvorschläge