Von den Exporten Deutschlands entfiel im Jahr 2015 mehr als die Hälfte auf nur vier Warengruppen: Kraftwagen und Kraftwagenteile, Maschinen, chemische Erzeugnisse sowie Datenverarbeitungsgeräte, elektronische und optische Erzeugnisse (zusammen 50,6 Prozent). In anderer Reihenfolge waren diese vier Warengruppen auch die wichtigsten für den Import (zusammen 37,1 Prozent). Eine Aufteilung der gehandelten Güter entsprechend ihrer Verwendung zeigt, dass der deutsche Außenhandel überwiegend von sogenannten Investitions- und Vorleistungsgütern bestimmt wird.
Fakten
Im Jahr 2015 exportierte Deutschland Waren im Wert von 1.194 Milliarden Euro. Ein Drittel des Exports entfiel dabei auf nur zwei Warengruppen: Auf Kraftwagen und Kraftwagenteile (19,0 Prozent) sowie Maschinen (14,3 Prozent). Werden noch chemische Erzeugnisse (9,1 Prozent) sowie Datenverarbeitungsgeräte, elektronische und optische Erzeugnisse (8,2 Prozent) hinzugerechnet, gehörte mit 50,6 Prozent mehr als die Hälfte des Exports zu nur vier Warengruppen. Auf die zehn wichtigsten Ausfuhrwarengruppen entfielen 2015 rund vier Fünftel des gesamten Exports (79,3 Prozent).
Eine wichtige Grundlage für die Dominanz des Exports von Kraftwagen und Kraftwagenteilen ist die gesamtwirtschaftliche Bedeutung: Nach Angaben des Statistischen Bundesamtes gab es im Jahr 2014 in Deutschland 1.312 Betriebe von Unternehmen mit 20 und mehr tätigen Personen, die Kraftwagen und Kraftwagenteile produzierten. Hier arbeiteten rund 797.000 Personen. Bezogen auf den Export des Jahres 2014 waren die USA (13,6 Prozent), das Vereinigte Königreich (11,9 Prozent) sowie China (10,7 Prozent) die wichtigsten Abnehmerländer im Bereich Kraftwagen und Kraftwagenteilen.
Die Einfuhren nach Deutschland konzentrieren sich etwas weniger stark auf einzelne Güter. Auf insgesamt sechs Warengruppen – Datenverarbeitungsgeräte, elektronische und optische Erzeugnisse (10,8 Prozent), Kraftwagen und Kraftwagenteile, chemische Erzeugnisse, Maschinen, Erdöl und Erdgas sowie Metalle (5,6 Prozent) – entfiel im Jahr 2015 knapp die Hälfte der Importe (49,1 Prozent). Auf die zehn wichtigsten Einfuhrwarengruppen entfielen 2015 gut zwei Drittel des gesamten Imports (68,2 Prozent). In den letzten Jahren wurde der Anteil von Erdöl und Erdgas am Gesamtimport wesentlich von Preisänderungen beeinflusst. Im Jahr 2013 lag der entsprechende Anteil noch bei 9,9 Prozent und damit vor allen anderen Warengruppen an erster Stelle (2015: 6,4 Prozent).
Eine Aufteilung der gehandelten Güter entsprechend ihrer Verwendung zeigt, dass der deutsche Außenhandel überwiegend von Investitions- und Vorleistungsgütern bestimmt wird. Dies gilt sowohl für den Export als auch für den Import. Nach Angaben des Statistischen Bundesamtes hatten die Investitionsgüter im Jahr 2015 einen Anteil von 45,8 Prozent am gesamten Warenexport Deutschlands. Bei den Vorleistungsgütern lag der Anteil bei 29,5 Prozent. Beim Import lag der Anteil der Investitionsgüter im selben Jahr ebenfalls an erster Stelle. Allerdings war der Wert mit 31,1 Prozent deutlich niedriger als beim Export. Der Anteil der Vorleistungsgüter am Gesamtimport lag im Jahr 2015 bei 29,7 Prozent. Im Vergleich zum Export waren beim Import die Anteile von Energie (9,2 gegenüber 2,1 Prozent) und Landwirtschaftsgütern (3,3 gegenüber 0,9 Prozent) relativ hoch.
Begriffe, methodische Anmerkungen oder Lesehilfen
Investitionsgüter: Güter, die nicht zum unmittelbaren Endverbrauch bestimmt sind, sondern zur Güterherstellung eingesetzt werden wie Maschinen, technische Anlagen oder Fahrzeuge. Sie dienen der Erhaltung, Verbesserung oder Erweiterung der Produktionsausrüstung von Unternehmen.
Vorleistungsgüter: Güter, die im Produktionsprozess verbraucht, verarbeitet oder umgewandelt werden.
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