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Vermögensverteilung | Die soziale Situation in Deutschland | bpb.de

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Vermögensverteilung

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Nach Zehnteln (Dezile), Anteile am Gesamtvermögen in Prozent, bezogen auf das Nettovermögen von Personen in privaten Haushalten im Alter ab 17 Jahren, 2017

Nach Zehnteln (Dezile), Anteile am Gesamtvermögen in Prozent, bezogen auf das Nettovermögen von Personen in privaten Haushalten im Alter ab 17 Jahren, 2017

Nach Zehnteln (Dezile), Anteile am Gesamtvermögen in Prozent, bezogen auf das Nettovermögen von Personen in privaten Haushalten im Alter ab 17 Jahren, 2017

Quelle: SOEPv34, mit 0,1 Prozent Top-Coding; Berechnungen des DIW Berlin
Lizenz: cc by-nc-nd/3.0/de/

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Im Jahr 2017 lag das gesamte Nettovermögen in Deutschland bei 7,8 Billionen Euro – im Durchschnitt 108.000 Euro je erwachsene Person. Das Vermögen ist allerdings sehr ungleich verteilt: Das oberste Prozent hielt rund 18 Prozent des gesamten Vermögens – so viel wie die ärmsten 75 Prozent der erwachsenen Bevölkerung zusammen. Nach Angaben des DIW gehört Deutschland innerhalb des Euroraums zu den Staaten mit der höchsten Vermögensungleichheit.

Fakten

Nach Angaben des Sozio-oekonomischen Panels (SOEP) lag das gesamte Nettovermögen in Deutschland im Jahr 2017 bei 7,78 Billionen Euro. Das Vermögen ist dabei sehr ungleich verteilt: Werden die erwachsenen Personen nach der Höhe ihres Nettovermögens geordnet und dann in zehn gleich große Gruppen (Dezile) eingeteilt, so zeigt sich für das Jahr 2017, dass das reichste Zehntel über 56,1 Prozent des gesamten Vermögens verfügte. Das oberste Prozent hielt rund 18 Prozent des gesamten Vermögens – so viel wie die ärmsten 75 Prozent der Bevölkerung zusammen. Die untere Hälfte der Bevölkerung ab 17 Jahren hatte im Jahr 2017 einen Anteil am Nettogesamtvermögen von lediglich 1,3 Prozent.

Im Durchschnitt verfügten in Deutschland im Jahr 2017 alle Personen ab 17 Jahren über ein Nettovermögen von 108.449 Euro. Der Median der Vermögensverteilung, also der Wert, der die reichere Hälfte von der ärmeren trennt, lag allerdings bei nur 26.260 Euro. Anders formuliert verfügte die eine Hälfte der Erwachsenen über ein Vermögen von weniger und die andere Hälfte über ein Vermögen von mehr als 26.260 Euro.

Im Jahr 2017 verfügten 14,5 Prozent aller Erwachsenen über kein persönliches Vermögen. Bei weiteren 6,4 Prozent waren die Verbindlichkeiten sogar höher als das Bruttovermögen – sie waren also verschuldet. Wer 2017 zu den ärmsten zehn Prozent der Bevölkerung ab 17 Jahren gehörte, hatte durchschnittlich Nettoschulden in Höhe von 12.765 Euro. Wer 2017 zum reichsten Zehntel der Bevölkerung ab 17 Jahren gehörte, besaß durchschnittlich ein Nettovermögen von 609.933 Euro. Zum reichsten Prozent gehörten 2017 die Personen, deren Vermögen bei mehr als einer Million Euro lag (Schwellenwert: 1.045.680 Euro).

Obgleich das verfügbare Einkommen deutlich weniger konzentriert ist als das Vermögen, besteht zwischen den Verteilungen dieser beiden ökonomischen Größen ein enger Zusammenhang: Im Jahr 2017 hatten die einkommensschwächsten 10 Prozent der erwachsenen Bevölkerung (1. Dezil) ein durchschnittliches Nettovermögen von rund 23.100 Euro. Bei den Erwachsenen des nächsten Zehntels (2. Dezil) steigt das Vermögen auf rund 35.600 Euro. Auf der anderen Seite hatten die 10 Prozent der Erwachsenen mit den höchsten verfügbaren, gewichteten Einkommen (10. Dezil) im Jahr 2017 ein durchschnittliches Vermögen von rund 335.700 Euro. Beim 9. Dezil waren es noch rund 145.400 Euro.

Große Unterschiede bei der Höhe des Vermögens bestehen auch bei Mietern und Eigentümern. Der Anteil der Besitzer einer selbstgenutzten Immobilie lag im Jahr 2017 bei knapp 39 Prozent. Ihr durchschnittliches Nettovermögen lag bei rund 225.400 Euro. Etwas mehr als die Hälfte der Besitzer einer selbstgenutzten Immobilie lebte 2017 in einer voll entschuldeten Immobilie – ihr Nettovermögen lag bei rund 277.200 Euro. Liegen noch Hypotheken auf der Immobilie, so verfügten die Eigentümer über ein durchschnittliches Nettovermögen von etwa 164.200 Euro. Rund 11 Prozent der erwachsenen Bevölkerung lebten 2017 in einer selbstgenutzten Immobilie, ohne Eigentümer zu sein (hier: Erwachsene Kinder oder Ehepartner im Haushalt). Diese Gruppe weist ein individuelles Nettovermögen von rund 34.500 Euro auf. Personen, die zur Miete wohnen – immerhin die Hälfte der gesamten erwachsenen Bevölkerung in Deutschland –, hatten im Jahr 2017 durchschnittlich ein Nettovermögen von etwa 24.100 Euro.

Bei einer bevölkerungsrepräsentativen Stichprobe (wie dem SOEP) werden sehr hohe Vermögen tendenziell untererfasst: Milliardäre und hochvermögende Millionäre sind nicht oder nur unzureichend in der Stichprobe enthalten. Das Ausmaß der tatsächlich in Deutschland vorhandenen Vermögensungleichheit wird dadurch unterschätzt.

Um diese Datenlücke zu schließen, hat das SOEP eine Spezialstichprobe mit Daten für das Jahr 2019 bei den 2017er-Daten integriert. In einem zweiten Schritt wurden diese integrierten Daten noch ergänzt um die – laut Manager Magazin – 700 reichsten Deutschen mit Wohnsitz in Deutschland im Jahr 2017. Danach steigt die gemessene Vermögenskonzentration deutlich: Das reichste Zehntel der erwachsenen Bevölkerung verfügt nach diesen Daten über etwa 67 Prozent des Gesamtvermögens. Die oberen fünf Prozent halten etwa 55 Prozent des Vermögens, das vermögendste eine Prozent der Bevölkerung etwa 35 Prozent und die Top-0,1-Prozent noch etwa 20 Prozent (zur Methodik siehe: Interner Link: DIW Wochenbericht Nr. 29/2020).

Begriffe, methodische Anmerkungen oder Lesehilfen

Informationen zum Vermögen nach Alter bzw. zum Vermögen in West- und Ostdeutschland erhalten Sie Interner Link: hier...

Weitere Informationen zum Thema Vermögen nach Einkommen erhalten Sie Interner Link: hier...

Die vom Deutschen Institut für Wirtschaftsforschung (DIW Berlin) genutzte Datenbasis – das Sozio-oekonomische Panel (SOEP) – erfasst verschiedene Vermögenskomponenten: (1) selbstgenutztes Wohneigentum, (2) sonstiger Immobilienbesitz (unter anderem unbebaute Grundstücke, Ferien- und Wochenendwohnungen), (3) Geldvermögen (Sparguthaben, Spar- und Pfandbriefe, Aktien und Investmentanteile), (4) Vermögen aus privaten Versicherungen (Lebens- und private Rentenversicherungen einschließlich sogenannter Riester-Verträge), (5) Bausparguthaben, (6) Betriebsvermögen (Besitz von Einzelunternehmen und Beteiligung an Personen- oder Kapitalgesellschaften; nach Abzug von betrieblichen Verbindlichkeiten), (7) Sachvermögen in Form wertvoller Sammlungen wie Gold, Schmuck, Münzen oder Kunstgegenstände sowie Verbindlichkeiten in Form von (8) Hypothekenkrediten auf selbstgenutzte Immobilien, (9) Hypothekenkrediten auf sonstige Immobilien als auch (10) Konsumentenkrediten. Im Jahr 2017 wurden erstmals zwei weitere Vermögenskomponenten erfragt: Der Wert von Kraftfahrzeugen und die Höhe der Restschuld aus Ausbildungs- beziehungsweise Studienkrediten. Werden die Verbindlichkeiten vom Bruttovermögen abgezogen, ergibt sich das wohlfahrtsökonomisch relevante Nettogesamtvermögen.

Bei den Angaben zum Vermögen nach Einkommen und nach Eigentümerstatus bleiben der Wert von Kraftfahrzeugen und die Höhe der Restschuld aus Ausbildungs- beziehungsweise Studienkrediten unberücksichtigt.

Um den Median (Zentralwert) zu berechnen, werden alle Personen ihrem Vermögen nach aufsteigend sortiert. Der Median ist der Vermögenswert derjenigen Person, die die Bevölkerung in genau zwei Hälften teilt. Das heißt, die eine Hälfte hat ein höheres, die andere ein niedrigeres Vermögen.

Das Sozio-oekonomische Panel (SOEP) ist eine repräsentative Wiederholungsbefragung, die vom Deutschen Institut für Wirtschaftsforschung (DIW Berlin) beauftragt wird.

Vermögensverteilung

Nach Zehnteln (Dezile), Anteile am Gesamtvermögen in Prozent, bezogen auf das Nettovermögen von Personen in privaten Haushalten im Alter ab 17 Jahren, 2002, 2007 und 2017

2017 2007 1 2002 1
1. Zehntel -1,2 -1,6 -1,2
2. Zehntel 0,0 0,0 0,0
3. Zehntel 0,2 0,0 0,0
4. Zehntel 0,7 0,4 0,4
5. Zehntel 1,7 1,2 1,3
6. Zehntel 3,8 2,8 2,8
7. Zehntel 7,2 6,0 7,0
8. Zehntel 12,0 11,1 11,8
9. Zehntel 19,5 19,0 19,9
10. Zehntel 56,1 61,1 57,9

Fußnote: 1 aufgrund anderer Datenaufbereitung und Gewichtungsfaktoren sind die Jahre 2002/2007 nur eingeschränkt mit dem Jahr 2017 vergleichbar.

Quelle: SOEPv34, mit 0,1 Prozent Top-Coding; Berechnungen des DIW Berlin

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