Bundeszentrale für politische Bildung
27. Februar 2024
Infodienst Radikalisierungsprävention

Infodienst Radikalisierungsprävention

Newsletter Februar 2024

Liebe Kolleginnen und Kollegen,

auch wenn das neue Jahr nun schon einige Wochen alt ist, möchten auch wir als Infodienst-Redaktion Ihnen allen noch ein frohes und gesundes neues Jahr wünschen.

Im Infodienst beginnt 2024 mit einem neuen Artikel von Marie Jäger zum Zusammenhang von Gaming und islamisch begründetem Extremismus, auf den wir Sie gerne hinweisen möchten. Die Autorin beleuchtet zunächst das Verhältnis von Islamismus und Jugendkulturen und zeigt dann, wie islamistische Akteure Elemente aus der Gaming-Kultur verwenden, um an jugendliche Lebenswelten anzudocken, welche Spiele sie womöglich gar selbst in den Umlauf gebracht haben und welche Möglichkeiten der pädagogischen Auseinandersetzung mit Gaming und Islamismus bestehen.

Weiterhin beschäftigen uns die Auswirkungen des Angriffs der Hamas am 7. Oktober 2023 auf Israel und der anhaltende Gaza-Krieg. Hierzu sprach die Redaktion mit Jouanna Hassoun und Shai Hoffmann vom Projekt „Trialoge“ über ihre Arbeit an Schulen. In dem Interview geben die beiden einen Einblick in die Herausforderungen, teilen aber auch Lichtblicke aus ihren Gesprächen mit Schülerinnen und Schülern über die aktuelle Situation im Nahen Osten.

Außerdem finden Sie in diesem Newsletter eine aktualisierte Rubrikaufteilung. Um bei der Vielzahl aktueller Meldungen zum Thema Islamismus nicht den Überblick zu verlieren, finden Sie dort künftig zunächst „Meldungen aus dem Arbeitsfeld“, gefolgt von „Aktuelle Meldungen zum Thema Islamismus“ und Berichterstattungen zu „Islamistinnen und Islamisten vor Gericht“, die unser Themenfeld eher tagesaktuell beleuchten.

Save the Date!

Abschließend möchten wir Sie noch auf eine Veranstaltung hinweisen: Wie bereits im letzten Jahr wird auch in diesem Jahr wieder ein BarCamp stattfinden. In diesem Jahr möchten wir Sie herzlich dazu einladen, sich dort mit Brückennarrativen und Allianzen zwischen den Extremen auszutauschen. Das BarCamp wird vom 4. bis 5. September 2024 in Hannover stattfinden. Weitere Informationen folgen.

Wir freuen uns auf ein spannendes Jahr und darauf, Sie weiterhin im Infodienst mit neuen und interessanten Beiträgen und Informationen auf dem Laufenden zu halten.

Ihre Infodienst-Redaktion

PS: Haben Sie einen Hinweis, worüber wir berichten sollten? Schreiben Sie uns an infodienst@bpb.de

Neu im Online-Portal des Infodienst Radikalisierungsprävention

MARIE JÄGER

 

Gaming und islamisch begründeter Extremismus – „Respond to the real Call of Duty!“

 
Extremistische Akteure versuchen seit Jahrzehnten über Jugendkulturen einen Zugang zu Jugendlichen und jungen Erwachsenen zu finden. Dabei wird nicht zuletzt auch auf Elemente der Gaming-Kultur zurückgegriffen. Während dieser Aspekt im Kontext von Rechtsextremismus schon Beachtung findet, wird die Frage für den Bereich des islamistischen Extremismus bislang kaum thematisiert. Marie Jäger geht in ihrem Beitrag deshalb explizit der Frage nach, wie islamistische Akteure auf Jugendkulturen schauen und inwieweit auch Elemente der Gaming-Kultur eine Rolle bei der Ansprache und Radikalisierung von Jugendlichen und jungen Erwachsenen spielen. Die Autorin zeigt darüber hinaus Möglichkeiten für die pädagogische Auseinandersetzung mit Gaming und Islamismus auf.
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JOUANNA HASSOUN & SHAI HOFFMANN

 

Über den Nahostkonflikt sprechen – Die Trialoge als Gesprächsangebot an Schulen

 
Wie kann man über den 7. Oktober und seine Folgen mit Schülerinnen und Schülern ins Gespräch kommen? Wie kann man im schulischen Kontext den Emotionen und den Fragen junger Menschen gerecht werden? Jouanna Hassoun und Shai Hoffmann sind nach dem 7. Oktober mit ihrem Konzept der „Trialoge“ an Schulen unterwegs. Die Deutsch-Palästinenserin und der Deutsch-Jude mit israelischen Wurzeln sprechen mit Schülerinnen und Schülern über eigene Erfahrungen und laden zu einem Trialog ein. Die Redaktion des Infodienst Radikalisierungsprävention hat mit den beiden über ihre Erfahrungen der letzten Monate gesprochen.
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Neu bei der Bundeszentrale für politische Bildung

SABINE DAMIR-GEILSDORF

 

Schriftenreihe: Islamismus – Eine Einführung

 
Unter den Begriff des Islamismus fallen viele unterschiedliche Phänomene, für die es wiederum unterschiedliche Bezeichnungen gibt. Die Islamwissenschaftlerin Sabine Damir-Geilsdorf liefert in ihrer allgemeinverständlichen Einführung Hintergrundwissen für alle, die sich einen Überblick über historische und aktuelle Entwicklungen im Themenfeld Islamismus verschaffen möchten oder beruflich und ehrenamtlich mit radikalisierungsgefährdeten Personen konfrontiert sind. Zudem zeigt sie Wechselwirkungen zwischen antimuslimischem Rassismus und religiös motiviertem Extremismus auf. Daneben werden auch das Spannungsverhältnis zwischen Demokratie und Islamismus sowie Radikalisierungsprozesse und Ansätze der Prävention beleuchtet.
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MODUS|ZAD & BPB

 

Peripherie des Extremismus – neue Berichte veröffentlicht

 
Bereits seit einigen Jahren beobachtet und wertet modus|zad in einem Online-Monitoring die Randbereiche des Extremismus auf unterschiedlichen Social Media-Plattformen aus. Diese sogenannte Peripherie des religiös begründeten Extremismus (PrE) – salafistische Kanäle, islamistische Kanäle mit einer Nähe zur Hizb ut-Tahrir oder zur Muslimbruderschaft oder auch Kanäle mit salafistischen und/oder islamistischen Versatzstücken – wurde zunächst auf YouTube untersucht. Im weiteren Verlauf kamen auch Analysen auf TikTok und zuletzt auf Instagram hinzu. Zuletzt erschienen die Quartalsberichte 3 und 4 sowie ein Sonderbericht zum Einfluss arabischsprachiger Online-Angebote mit Schwerpunkt Salafismus/Islamismus – alle drei sind nun online abrufbar.
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BPB

 

Podcast „Say my name“ mit einer Folge zu antimuslimischem Rassismus

 
„Say My Name“ ist ein Social-Web-Projekt mit einem eigenen Instagram-Account und YouTube-Kanal und beschäftigt sich mit der Frage: Wie bzw. in was für einer Gesellschaft wollen wir zusammenleben? Neben den bereits bestehenden Angeboten wurde nun auch ein Podcast umgesetzt, in dem die Moderatorin Nhi Le gemeinsam mit Expert:innen der Frage nachgeht, wie Machtverhältnisse unsere Gesellschaft prägen. Folge zwei des Podcasts – „Muslimisch, deutsch, fremdgemacht“ – beschäftigt sich explizit mit antimuslimischem Rassismus, Diskriminierungserfahrungen rassistischer Gewalt und Terror.
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MIRZA ODABAŞI & BPB

 

Filmreihe zum Zeitbild „Einwanderungsdeutschland“ erschienen

 
Wenn in Deutschland über Zuwanderung gesprochen wird, dann vielfach problemzentriert – es geht dann um kulturelle und religiöse Differenzen, um mangelnde Sprachkenntnisse oder um Kriminalität. Doch wie blicken jene Menschen auf das Thema Migration, die nach Deutschland einwanderten? Wie nehmen ihre Kinder und Kindeskinder die Debatten um Migration wahr? Wie empfinden sie die Ablehnung, die ihnen mitunter in Form von Rassismus und Gewalt entgegenschlägt? Das Zeitbild „Einwanderungsdeutschland“ sucht in Texten, Porträts, Interviews und Fotografien nach Antworten und will jene Menschen sichtbar machen, über die in Deutschland häufig gesprochen wird – meist jedoch ohne mit ihnen zu sprechen. Begleitet wird das Buch außerdem von einer sechsteiligen Filmreihe, die in Gesprächen u. a. mit Aladin El-Mafaalani, Naika Foroutan, Alice Hasters und Max Czollek die Anfänge der Zuwanderung in Deutschland über die „Baseballschlägerjahre“ bis heute nachzeichnet.
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BPB

 

Videoprojekt „Extrem Einsam“ – was Einsamkeit mit Extremismus zu tun hat

 
Mehr als die Hälfte der jungen Menschen in Deutschland fühlt sich einsam, so das Ergebnis einer aktuellen Studie des Progressiven Zentrums. Ein weiteres Ergebnis: Es gibt einen Zusammenhang zwischen eben dieser Einsamkeit und autoritären Einstellungen. Bei Menschen, die sich häufig einsam, unverbunden und unverstanden fühlen, ist die Wahrscheinlichkeit höher, dass sie Verschwörungserzählungen glauben, politische Gewalt billigen und autoritären Haltungen zustimmen. Einsamkeit ist also politisch. Und sie erhöht die Wahrscheinlichkeit, sich zu radikalisieren. Für die Zukunft der Demokratie ist diese Studie alarmierend. Im BpB-Webvideoformat „Extrem einsam“ trifft der ehemalige „Berlin Tag und Nacht“-Darsteller Jakob Grün deshalb junge Menschen, die mit extremistischen Gruppierungen in Berührung gekommen sind, einsam sind oder waren und Unterstützung gefunden haben – und wird dabei auch mit seinen eigenen Einsamkeitserfahrungen konfrontiert.
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Veranstaltungshinweise und Fortbildungen

 

März 2024

Konzeptwerkstatt: „Schuld, Scham, Schande – Zur Rolle von Emotionen in der Kommunikation islamistischer Social Media-Akteur*innen“
06. März 2024, Online

Qualifizierungslehrgang für Fachkräfte im Kontext religiös begründeter Radikalisierung
März bis Dezember 2024, Online und in Präsenz

MOTRA-K Jahreskonferenz 2024
7. und 8. März 2024, Wiesbaden

Symposium: Antworten der Erziehungswissenschaft auf krisenhafte Radikalisierungsprozesse junger Menschen
12. März 2024, Halle-Wittenberg

Fünf Jahre nach dem Ende des Kalifats. Eine Zwischenbilanz der Deradikalisierungsarbeit mit Rückkehrer*innen und ihren Kindern
14. März 2024, Berlin

Noch normal oder doch schon radikal? – Islam vs. Islamismus
14. März 2024, Online

Bunun bizimle ne ilgisi var? – Antisemitismus in der Türkei und in türkeistämmigen Communitys
20. März 2024, Berlin

Positionen und Perspektiven 3: Meron Mendel und Saba-Nur Cheema im Gespräch mit Nele Pollatschek
28. März 2024, Düsseldorf
 

April 2024

„Nicht alles ist so, wie es scheint!“ – Workshop zum Thema Propaganda und Medienkompetenzen
11. April 2024, Online

Bundesweite Train-the-Trainer-Fortbildung im Themenfeld Islam, antimuslimischer Rassismus und Islamismus
16. - 19. April 2024, Berlin

Train-the-Trainer-Qualifizierung Antisemitismus wirksam begegnen – eine Qualifizierung zum handlungssicheren Umgang in Strafvollzug und Bewährungshilfe
18. April – 6. September 2024, Berlin

Fortbildungskurs Kinderschutz, religiös begründeter Extremismus & antidemokratische Weltanschauungen
23. April - 17. November 2024, Berlin
 

Mai 2024

Fachtag der BAG RelEx: Der Nahostkonflikt als Katalysator - Antisemitismus, Rassismus und Radikalisierung in Deutschland
14. – 15. Mai 2024, Frankfurt am Main

Islamistische Ansprachen in den Sozialen Medien
16. Mai 2024, Online
 

Juni 2024

Workshop Türkischer Ultranationalismus
13. Juni 2024, Online
 

Stellenangebote

 

Bayern

Wissenschaftliche*r Referent*in
Augsburg

Teamende für Workshops mit Jugendlichen
Bayern

Praktische Projektumsetzung (m/w/d) „Beratung und Intervention"
Augsburg, Bayern
 

Berlin

Praktische Projektumsetzung „Beratung und Intervention, Islamistischer Extremismus“
Berlin

Streetworker:in für Präventions- und Deradikalisierungsarbeit
Berlin

Verwaltungs- und stellvertretende Projektleitung
Berlin
 

Hessen

Wissenschaftliche Mitarbeiter:in
Frankfurt am Main
 

Fachbeiträge in anderen Medien

 

Mehr Zeit für Glauben und Zweifeln – Vorstellung des Zusatzkurses zu Religion, Zugehörigkeit, Gesellschaft und Zusammenleben

– ufuq: Tobias Nolte –

Am Campus Rütli in Berlin Neukölln wurde der Zusatzkurs „Glauben und Zweifeln“ entwickelt und im Unterricht etabliert. Tobias Nolte, ehemaliger Lehrer an der Gemeinschaftsschule, stellt in diesem Beitrag für ufuq die Kursinhalte vor. Ziel sei es gewesen, einen Raum zu schaffen, in dem sich die Schüler:innen jenseits von problem- oder anlassorientierter Berichterstattung zu Fragen von Religion und Identität, Diskriminierung und Integration austauschen können. In insgesamt vier Schulhalbjahren standen dabei Verschwörungsideologien und Desinformation genauso auf dem Stundenplan wie schwierige moralische oder ethische Fragestellungen, die für die Lebenswelten der Schüler:innen von besonderer Bedeutung sind (z. B. Fragen zu Homosexualität, zum Kopftuchverbot, etc.).

Zum Beitrag auf ufuq.de
 

Gewalt, Krisen und Krieg – Was brauchen Kinder und Jugendliche zur Verarbeitung?

– ufuq: Michael Gurt –

In Zeiten globaler Krisen und Kriege sind Gewaltdarstellungen in Medien allgegenwärtig. Gerade in den sozialen Medien sind sie auch für Kinder und Jugendliche leicht zugänglich und können zu Ängsten, Verunsicherung und Desinformation führen. Umso wichtiger ist es, diese Gefühle ernst zu nehmen und Gelegenheiten zu schaffen, um mit Kindern und Jugendlichen über ihre Erfahrungen mit Gewaltdarstellungen in Medien ins Gespräch zu kommen, argumentiert Michael Gurt In diesem Beitrag für ufuq stellt er deshalb geeignete Informationsformate aus dem Kinderfernsehprogramm vor und gibt neben Tipps zum Weiterlesen (z. B. Verweise auf Unterrichtseinheiten oder sichere Informationsseiten für Kinder) auch Hinweise für Erwachsene, die sie im Gespräch mit Kindern zu Gewalt und Krieg unterstützen können.

Zum Beitrag auf ufuq.de
 

Antidiskriminierungsrecht und Religion an Schulen – Alles gut? Ein Blick aus der Berliner Bildungspraxis

– ufuq: Canan Korucu –

Wenn es um muslimische Religionsausübung an Schulen geht, heizt sich die Debatte schnell auf. In ihrem Beitrag zeigt Canan Korucu am Beispiel der Berliner Bildungspraxis Möglichkeiten des Umgangs mit religionsbezogenen Themen und Konflikten an Schulen auf. Sie plädiert für einen gesprächs- und dialogorientierten Ansatz, in dem sowohl die Erfahrungen und Perspektiven muslimischer Schüler:innen mit antimuslimischem Rassismus, als auch die Sorgen von Lehrkräften vor Islamismus berücksichtigt werden. Dabei geht sie auf die Wichtigkeit eines schützenden rechtlichen Rahmens (Stichwort Antidiskriminierungsgesetz) genauso ein wie auf die Entwicklung von Schulen hin zu diskriminierungssensiblen Orten, an denen Aushandlungsprozesse transparent gemacht und die Schüler:innen nach Möglichkeit einbezogen werden sollen.

Zum Beitrag auf ufuq.de
 

Die Taliban in Afghanistan

– Landeszentrale für politische Bildung Nordrhein-Westfalen –

Das Portal „Gegen gewaltbereiten Salafismus“ der Landeszentrale für politische Bildung Nordrhein-Westfalen hat auf einer Übersichtsseite Hintergrundinformationen zu den afghanischen Taliban zusammengestellt: Wo liegen die Ursprünge dieser Bewegung und wie legt sie den Islam für sich aus? Wie konnte es passieren, dass die Taliban im August 2021 bereits zum wiederholten Male die Macht in Afghanistan ergriffen? In welchem Verhältnis stehen sie zu islamistischen Bewegungen in Deutschland bzw. wie haben deutsche Islamist:innen auf die Eroberung Afghanistans durch die Taliban reagiert?

Zum Überblick auf gegen-gewaltbereiten-salafismus.nrw
 

Die Muslimbruderschaft und die Hamas. Zu den ideologischen Wurzeln von islamistischem Judenhass und Antisemitismus

– Stiftung Wissenschaft und Politik: Guido Steinberg –

Ausgangspunkt der Analyse ist der Überfall der Hamas auf Israel, den der Autor auf einen tief verankerten Antisemitismus in der Bewegung und ihrer Unterstützer:innenszene zurückführt. Die Wurzeln hierfür sieht er in der Ideologie der Muslimbruderschaft (MB), „die die Hamas entscheidend prägt und in den letzten Jahrzehnten auch über das islamistische Milieu hinaus ausstrahlt“. Aufgrund dieser Strahlkraft sei es wichtig, so Steinbergs Argument, dass Deutschland und Europa ihr Verhältnis zur MB klären. Die Analyse zeigt deshalb, wie die MB zu Jüdinnen und Juden steht, beleuchtet das Verhältnis von Hamas und MB und zeigt schließlich auf, inwiefern es sich bei letzterer längst um eine globale Bewegung handelt – und welche Rolle Katar eigentlich spielt.

Zum Beitrag auf swp-berlin.org
 

Jüdisch-Islamische Forschungsstelle: „Es braucht mehr Begegnung zwischen Juden und Muslimen“

– Qantara: Interview mit Fahimah Ulfat & Asher Mattern –

Wenngleich eine Jüdisch-Islamische Forschungsstelle aktuell dringender notwendig denn je erscheint. Zugleich betonen Fahimah Ulfat und Asher Mattern von der in Tübingen angesiedelten Forschungsstelle, dass ihre Arbeit seit dem 7. Oktober ungleich schwieriger geworden ist. Ziel müsse es deshalb sein zu verhindern, dass beide Seiten sich vollends zurückziehen, und einander wieder zuzuhören. Besorgt äußern sie sich aber auch darüber, „dass die vor dem Hintergrund der deutschen Geschichte notwendige Solidarität mit dem jüdischen Volk dazu führen kann, pro-palästinensische Äußerungen unter einen Generalverdacht zu stellen“.

Zum Interview auf qantara.de
 

„Ziel ist es, Angst zu verbreiten“

– ZEIT Online: Interview mit Guido Steinberg –

In diesem Interview mit Yassin Musharbash spricht Islamwissenschaftler Dr. Guido Steinberg über die Bedrohungslage durch islamistische Terrorgruppen nach dem 7. Oktober – und macht deutlich, dass er die aktuelle Gefährdungseinschätzung der Sicherheitsbehörden zwar teilt, aber auch Kontinuitäten sieht, die zunächst nichts mit dem Überfall der Hamas auf Israel zu tun haben. Problematisch findet er, dass Deutschland in Sachen Terrorismusbekämpfung noch immer zu sehr auf Unterstützung der USA angewiesen sei.

Zum Interview auf zeit.de
 

So kämpft eine Initiative in Berlin gegen Antisemitismus

– Heinrich-Böll-Stiftung: Nele Sophie Karsten –

Gut zwei Monate nach dem Überfall der Hamas auf Israel und dem Beginn des Krieges in Gaza besucht die freie Journalistin die Kreuzberger Initiative gegen Antisemitismus (KIgA) und stellt deren Arbeit in dieser Reportage für die Heinrich-Böll-Stiftung vor. Ein besonderer Fokus liegt dabei auf der wöchentlichen Sprechstunde, die die KIgA nach dem 7. Oktober für Lehrkräfte zum Thema Nahostkonflikt eingerichtet hat. Die Reportage verdeutlicht am Beispiel der KIgA, wie sich die Arbeit von Projekten und Trägern aus der politischen Bildung seither verändert hat und zeigt eindrücklich, unter welch großem Druck aktuell alle Beteiligten arbeiten.

Zur Reportage auf boell.de
 

Berichte und Analysen

 

Die TikTok-Intifada – Der 7. Oktober & die Folgen im Netz

– Bildungsstätte Anne Frank: Deborah Schnabel, Eva Berendsen –

Seit dem Terrorangriff der Hamas auf Israel am 7. Oktober 2023 spielen soziale Netzwerke eine bedeutende Rolle bei der Verbreitung von Terrorpropaganda, Desinformation, (israelbezogenem) Antisemitismus und Verschwörungsideologien. Die Autorinnen haben die Entwicklungen auf Social Media – mit besonderem Fokus auf der bei Jugendlichen besonders beliebten Plattform TikTok – in den ersten drei Monaten nach dem Angriff beobachtet. Sie gehen dabei insbesondere auf die Auswirkungen massiven TikTok-Konsums auf die politische Meinungsbildung der jungen Zielgruppe und entwickeln daraus Handlungsoptionen für unterschiedliche Gesellschaftsfelder.

Zum Download des Reports auf bs-anne-frank.de
 

Was wirkt wie und warum? Analyse zur Wirksamkeit der direkten Distanzierungsberatung im Bereich Rechtsextremismus und islamistischer Extremismus im Rahmen von „Demokratie leben!“

– Deutsches Jugendinstitut (DJI): Carmen Figlestahler, Katja Schau –

Im Rahmen des Bundesprogramms „Demokratie leben!“ werden unter anderem Angebote zur Distanzierungsberatung bei fortgeschrittenen Radikalisierungsprozessen im Rechtsextremismus und Islamismus gefördert. Deren Wirksamkeit hat das DJI, das für die wissenschaftliche Begleitung des Bundesprogramms für den sogenannten Handlungsbereich Land zuständig ist, nun untersucht. Die Wissenschaftlerinnen fragten dabei unter anderem nach Wirkungszusammenhängen, z. B. wie Haltungen und Handlungen von Berater:innen sich auf den Beratungsprozess auswirken. Außerdem betonen sie, dass es zwar grundsätzlich Ähnlichkeiten in den Beratungsprozessen gebe, gleichzeitig aber auch Spezifika im Rechtsextremismus und im Islamismus (z. B. Diskriminierungserfahrungen durch antimuslimischen Rassismus) zu berücksichtigen seien. Interessant ist dabei auch ihre Empfehlung, in der Beratungsarbeit zu Islamismus im Sinne der Perspektivenpluralität zu reflektieren, inwiefern Klient:innen auch religiös-konservativere Perspektiven aufgezeigt werden sollten.

Zum Download des Berichts auf dji.de
 

PrEval-Bericht zur Fachtagung im November/Dezember 2023

– Verbundprojekt PrEval-Zukunftswerkstätten –

Der Bericht fasst die Diskussionen und Ergebnisse der PrEval-Fachtagung vom 30.11./01.12.2023 zusammen. Dabei standen insbesondere die PrEval-Zukunftswerkstätten und deren Pilotstudien im Fokus. Diese haben zum Ziel, gemeinsam mit Akteur:innen aus Prävention und politischer Bildung Unterstützungsformate und -strukturen für eine solide Evaluationspraxis im Arbeitsfeld zu entwickeln. In vier Werkstätten wird dazu schwerpunktmäßig auf Evaluationsforschung, die Etablierung einer Evaluationsdatenbank, eines Helpdesks sowie von Wissensnetzwerken fokussiert. Einmal mehr wurde bei der Fachtagung die Wichtigkeit methodischer Vielfalt sowie gegenstandsangemessener Methoden, aber auch die Herausforderungen von Evaluation im Arbeitsfeld betont.

Zum Tagungsbericht auf preval.hsfk.de
 

Zur Rolle von Emotionen in der Kommunikation islamistischer Social-Media Akteure

– VPN-Schriftenreihe: Meryem E. Tinç et al. –

In Ausgabe 14 der VPN-Schriftenreihe zeigen die Autor:innen, wie islamistische Akteure auf Social Media gezielt auf die Verbreitung negativer Emotionen wie Schuld, Scham und Schande setzen, um damit Einfluss auf ihre Follower:innen zu nehmen. Dabei geben sie zunächst einen theoretischen Überblick über das Zusammenspiel von Emotionen und Verhalten und analysieren dann im weiteren Verlauf, wie mit negativen Emotionen wie Schuldzuweisungen und dem Schaffen von Schreckensszenarien ‚normkonformes‘ Verhalten bei den Follower:innen erreicht werden soll.

Zum Direkt-Download des PDFs auf kn-ix.de
 

Radikalisierungsprävention und gesellschaftlicher Zusammenhalt

– KN:IX Analyse #13: Jens Ostwaldt –

Wenn Polarisierung, Radikalisierung und Extremismus zunehmen, wird vielfach der gesellschaftliche Zusammenhalt beschworen. Doch was steckt eigentlich hinter dem abstrakten Begriff und wie lässt er sich für die Praxis operationalisieren? Und: Welchen theoretischen und praktischen Mehrwert kann das Konzept des gesellschaftlichen Zusammenhalts für die Prävention von religiös begründetem Extremismus bieten? Diesen Fragen geht Prof. Dr. Jens Ostwaldt in dieser Analyse für das KN:IX nach.

Zum Direkt-Download des PDFs auf kn-ix.de
 

Radikalisierungspotenziale und raumbezogene Radikalisierungsprävention am Beispiel Bonn-Tannenbusch

– KN:IX Analyse #14: Gerrit Weitzel, Linda Schumilas, Yann Rees, Sebastian Kurtenbach –

Spielt es eine Rolle, wo sich Menschen radikalisieren? Kann der Ort ein Faktor sein, um Radikalisierungsprozesse besser zu verstehen oder zu erklären? Obwohl es in der Vergangenheit immer wieder „Hotspots“ islamistischer Radikalisierung gab (z. B. in Hildesheim), ist dem Faktor Raum in Wissenschaft und Praxis vergleichsweise wenig Aufmerksamkeit geschenkt worden. Diese KN:IX-Analyse blickt deshalb gezielt auf Möglichkeiten einer sozialräumlichen Radikalisierungsprävention und bespricht diese anhand des Beispiels Bonn-Tannenbusch. Die Autor:innen beziehen dabei insbesondere Ergebnisse aus dem BMBF-geförderten Forschungsprojekt „Radikalisierende Räume“ in ihre Analyse und ihre Empfehlungen mit ein.

Zum Direkt-Download des PDFs auf kn-ix.de
 

Prävention zwischen Brückennarrativen und phänomenübergreifender Perspektive

– CJD Hamburg: Nils Schuhmacher –

Phänomenspezifisch oder phänomenunspezifisch bzw. phänomenübergreifend? Was sperrig klingt, erhitzt seit einigen Jahren die Gemüter von Menschen in der Präventionsarbeit. Die einen plädieren für die phänomenübergreifende Arbeit an Brückennarrativen, also verbindenden Elementen zwischen unterschiedlichen antidemokratischen Ideologien; die anderen fordern, Islamismus, Rechtsextremismus und Co. mit ihren jeweiligen Spezifika zu bearbeiten. Diese Diskussion und mögliche Konsequenzen eines phänomenübergreifenden Arbeitens für die Praxis werden in dieser Expertise ausgeleuchtet.

Zum Direkt-Download des PDFs auf prisma.online
 

Female jihadis facing justice comparing approaches in Europe

– ICCT: Tanya Mehra, Thomas Renard, Merlina Herbach, Marc Hecker, Sofia Koller –

Über die Rolle von Frauen im Islamismus ist vielfach gesprochen und geschrieben worden, es gab Forschungs- und Praxisprojekte, die sie und teilweise auch ihre Kinder in den Blick nahmen. Auch dieser Band blickt fokussiert auf islamistische Frauen, schaut aber gleichzeitig über den Tellerrand: Auf der Basis von Gesprächen mit knapp 70 Kolleg:innen aus der Präventionspraxis und mit politischen Entscheidungsträgern und weiterhin basierend auf knapp 280 Gerichtsurteilen werden hier Erfahrungen und Möglichkeiten des Umgangs (Beratung, Reintegration, etc.) mit Islamistinnen aus Deutschland, Belgien, den Niederlanden und Frankreich sichtbar und vergleichbar gemacht. So zeigt sich beispielsweise, dass die Frauen durchschnittlich 25 Jahre alt waren, sich zwischen 2014 und 2017 dem „IS“ angeschlossen hatten und dass die von ihnen eingenommenen Rollen und Funktionen meist deutlich komplexer waren, als es das Stereotyp der „Bräute des Dschihads“ nahelegt.

Zum kostenlosen Download des Buches auf icct.nl
 

Materialien und Handreichungen

 

Extrem. Kompetent. Beraten. – Methoden für die Beratungspraxis im Themenfeld religiös begründeter Extremismus

– Internationales Zentrum für Radikalisierungsprävention und Demokratieförderung e. V. (IZRD e. V.), cultures interactive e.V. –

Was macht eigentlich eine gute Beratung aus? Welche Methoden kommen dabei zum Einsatz und wie bekomme ich als neue Beratungsfachkraft im Arbeitsfeld einen guten Überblick über Methoden und Ansätze? Diesen Fragen geht das Methodenlehrbuch von IZRD e. V. und cultures interactive e. V. nach. Das Methodenhandbuch ist aus einer interdisziplinären Beratungspraxis entstanden. Viele unterschiedliche Akteur:innen haben daran mitgewirkt, um die Bandbreite an Methoden und Wissensständen rund um die Beratungspraxis im Themenfeld zusammenzutragen. Ziel ist es, einen Kernausschnitt des Wissens und der Erfahrung innerhalb der Beratungspraxis transparent und für neue und erfahrene Berater:innen verfügbar zu machen.

Zum Methodenhandbuch auf izrd.de
 

Digitale Ausstellung zu antimuslimischem Rassismus

– ufuq –

Die zum Verein ufuq gehörende „Fachstelle für Pädagogik zwischen Islam, antimuslimischem Rassismus und Islamismus“ aus Berlin hat eine digitale Ausstellung zu antimuslimischem Rassismus konzipiert. Per Maus navigiert man durch die Ausstellung, an der es an zehn Stationen Texte, Audios und Videos zum Thema gibt. Die Ausstellung macht historische Kontinuitäten von antimuslimischem Rassismus sichtbar und lässt Muslim:innen und jene, die als muslimisch gelesen werden, zu Wort kommen. Sie berichten davon, wo ihnen antimuslimischer Rassismus im Alltag begegnet – in der Schule, in der Behörde, auf der Arbeit. Im Laufe des Jahres will ufuq pädagogisches Begleitmaterial zur Ausstellung entwickeln.

Zur Ausstellung auf antimuslimischerrassismus.ufuq.de
 

Global denken, vor Ort lernen. Multiple Krisen als Herausforderung und Lerngelegenheit

– ufuq / Niedersächsisches Landesinstitut für schulische Qualitätsentwicklung (NLQ) –

Corona-Krise, Krieg in der Ukraine, Klimakrise, Krieg im Nahen Osten und viel Aufwind für die extreme Rechte in Europa… gefühlt nimmt die Zahl der Krisen stetig zu und mit ihr das Gefühl der Überforderung – bei pädagogischen Fachkräften genauso wie bei jungen Menschen. Zeitgleich versuchen Extremist:innen, diese multiplen Krisen zu instrumentalisieren und befeuern damit Hinwendungsprozesse zu radikalen Gruppierungen und Ideologien. Die Handreichung soll Lehrkräfte deshalb gezielt dabei unterstützen, die vielfältigen globalen und gesellschaftlichen Krisen im Unterricht aufzugreifen und aus dem Gefühl der Herausforderung eine Lerngelegenheit zu machen.

Zum Download der Handreichung auf ufuq.de
 

Determinanten radikalisierungsbezogener Resilienz im Jugendalter – Entwicklung eines Interventionstoolkits zur Förderung der Resilienz gegenüber extremistischen Ideologien

– Berliner Institut für empirische Integrations- und Migrationsforschung –

Die Handreichung ist aus dem Projekt „Determinanten radikalisierungsbezogener Resilienz gegenüber rechtsextremen und radikal-islamistischen Ideologien im Schulkontext“ hervorgegangen. Ziel des Projekts war es zu erforschen, warum sich bestimmte Jugendliche trotz radikalisierungsbegünstigender Umstände nicht radikalisieren. Im Fokus stand dabei die Frage, welche Resilienzfaktoren die Widerstandsfähigkeit von Jugendlichen und jungen Erwachsenen gegenüber extremistischen (speziell rechtsextremen und islamistischen) Ideologien erhöhen und welche Möglichkeiten es gibt, diese durch (demokratie-)pädagogische Interventionen auszubauen. Die Ergebnisse der Studie werden zusätzlich vom Projektpartner ufuq.de aus Sicht der Präventionspraxis eingeordnet.

Zum Download der Handreichung in der Vielfalt-Mediathek von IDA e. V.
 

Digitale Übersicht über politische Bildung in muslimischer Trägerschaft

– Transferstelle politische Bildung / teilseiend e. V / Muslimische Akademie Heidelberg i. G. –

In diesem Padlet bietet die Transferstelle politische Bildung einen Überblick über Grundlagen, Strukturen, Akteure und Debatten rund um politische Bildung in muslimischer Trägerschaft. Zentrale Einrichtungen, Initiativen, Projekte und Partnerschaften werden vorgestellt und auch das Spannungsfeld, in dem sich muslimische Akteure in der politischen Bildung häufig bewegen – z. B. Fragen der religiösen Bildung, aber auch des Empowerments oder das Bedürfnis, diesen Akteuren eine besondere Rolle in der Extremismusprävention zuzuschreiben – wird ausführlich beleuchtet.

Zur Übersicht auf transfer-politische-bildung.de
 

Der Terroranschlag der Hamas am 7. Oktober und die Folgen

– Jüdisches Museum Hohenems –

Im Rahmen des Projekts „Ohne Angst verschieden sein“ hat das österreichische Jüdische Museum Hohenems eine Arbeitshilfe für pädagogische Fachkräfte entwickelt. Dabei werden die Ereignisse des 7. Oktober 2023 zunächst eingeordnet und kontextualisiert und Tipps für den pädagogischen Umgang mit dem Terroranschlag und dessen Folgen gegeben. Die Handreichung will Lehrkräfte insbesondere ermutigen, Haltung zu zeigen und Terrorismus und Gewalt als Mittel der politischen Auseinandersetzung klar zu benennen und zurückzuweisen. Außerdem gibt sie Hinweise für die Moderation von Gesprächen mit jungen Menschen über das aktuelle Konfliktgeschehen und bietet eine Sammlung weiterführender Links zur Wissensvertiefung und zu pädagogischen Materialien.

Zum Download der Arbeitshilfe als PDF auf oavs.at
 

Kostenpflichtige Neuerscheinungen

 

Islamistischer Terrorismus in Deutschland. Analyse der Täterprofile deutscher Syrienrückkehrer auf Basis von Gerichtsakten

– Kristin Weber –

Anhand von Gerichtsakten analysiert Kristin Weber in diesem Band die Radikalisierungsprozesse von 58 deutschen Dschihadisten. Sie zeichnet ihren Weg von der Kontaktaufnahme mit den (unterschiedlichen) islamistischen Terrorgruppen über die Ausreise nach und rekonstruiert mithilfe der Akten strafrechtlich relevante Handlungen vor Ort in Syrien. Darüber hinaus unternimmt sie eine Netzwerkanalyse, um die Verbindungen zwischen Kämpfern und Hintermännern im In- und Ausland sichtbar zu machen. Schließlich geht sie auch noch auf die Rolle salafistischer Prediger und deren Mobilisierungsstrategien ein, mit denen sie ebenfalls zum Teil dieses Netzwerks gehören.

Zum Buch (E-Book 46,99 Euro, Softcover 59,99 Euro) auf link.springer.com
 

The Routledge Handbook on Radicalisation and Countering Radicalisation

– Joel Busher, Leena Malkki, Sarah Marsden (Hrsg.) –

Auf knapp 600 Seiten widmen sich die Autor:innen dieses Sammelbands den theoretischen und methodischen Grundlagen der Radikalisierung und der Radikalisierungsprävention und betonen dabei die besondere Rolle, die Radikalisierung als (umstrittenes) Konzept in der Forschung, aber auch bei Sicherheitsbehörden und in der Praxis mittlerweile eingenommen hat, etwa wenn es in immer neue gesellschaftliche Bereiche wie z. B. den Gesundheitssektor oder in die Bildungsarbeit vordrängt. Analytische und praktische Perspektiven aus unterschiedlichen Professionen und Weltregionen gehen dabei Hand in Hand.

Zum Buch (E-Book 32,24 GBP, Hardcover 205,00 GBP) auf routledge.com
 

Soziale Diagnostik in der Extremismusprävention – Diagnose, Fallverstehen, Intervention und Wirkungsmessung

– Annika von Berg, Dennis Walkenhorst, Gloriett Kargl, Maximilian Ruf –

Der Band widmet sich der sozialen Diagnostik aus einer wissenschaftlichen Perspektive und nimmt dabei den diagnostischen Kreislauf von Fallverstehen bis Fallabschluss sowie die damit verbundenen Handlungsschritte in den Fokus. Soziale Diagnostik erscheint bei den Autor:innen dabei als pädagogische Alternative zum sicherheitsbehördlichen Zugang via Risk Assessment. Im Buch wird das Konzept der sozialen Diagnostik zunächst ausführlich vorgestellt und dann auf den Bereich der Extremismusprävention und speziell auf die Distanzierungsarbeit übertragen und damit einhergehende Chancen und Grenzen diskutiert.

Zum Buch (E-Book 54,99 Euro, Softcover 69,99 Euro) auf link.springer.com
 

Audio- und Videobeiträge

 

UN-Hilfswerk in Gaza: Nach dem Terror vor der Katastrophe

– Tagesschau Podcast: 11KM; Audio, 23 Minuten –

Das Palästinenser-Hilfswerk UNRWA ist die größte Hilfsorganisation, die Menschen in Gaza mit den wichtigsten und lebensnotwendigsten Hilfsmitteln versorgt. Nun stehen einzelne Mitarbeiter:innen im Verdacht, an den Terroranschlägen am 7. Oktober 2023 auf Israel beteiligt gewesen zu sein. Als Reaktion werden Zahlungen von den wichtigsten Geldgebern wie den USA und Deutschland eingestellt. In diesem Podcast berichtet Christian Wagner über die UNRWA und ihre Arbeit und darüber, was die Folgen der Zahlungseinstellungen bedeuten können.

Zum Podcast auf ardaudiothek.de
 

Geschichte der Hamas – Militantes Kind der Muslimbrüder

– Deutschlandfunk: Der Rest ist Geschichte; Audio, 44 Minuten –

Nach dem 7. Oktober 2023 kennt wohl jeder die Hamas. Doch wo hat die Bewegung ihre Wurzeln? Was hat sie mit den Muslimbrüdern zu tun und was sind ihre Ziele? Was steht in der Charta der Hamas? Und welche Rolle spielt sie im Alltag der Palästinenser:innen? Der Podcast gibt Einblicke in die aktuelle Debatte und ihre Hintergründe und zeichnet gemeinsam mit der Expertin Prof. Dr. Gudrun Krämer die Geschichte der Hamas nach.

Zum Podcast auf deutschlandfunk.de
 

Muslime in Schweden befürchten Schließung von Moscheen

– Deutschlandfunk: Tag für Tag; Audio, 8 Minuten –

Nach den wiederholten Koranverbrennungen in Schweden und den darauffolgenden Ausschreitungen haben Muslim:innen im Land nun auch Sorge, dass Moscheen geschlossen werden könnten. Die rechtsradikalen Schwedendemokraten, die die Minderheitsregierung in Stockholm stützen, verlangen die Schließung von Moscheen. Korrespondent Simon Berninger hat sich unter Muslim:innen in Stockholm umgehört.

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Islamisten und Rechtsextreme – Gemeinsam gegen die Demokratie

– SWR 2: SWR2 Wissen; Audio, 28 Minuten –

Rechtsextreme und Islamisten haben mehr gemeinsam als man vermuten würde, und auch im verschwörungsideologischen Milieu finden sich Gemeinsamkeiten. Aber was genau verbindet die beiden Ideologien? Bei welchen Themen sind sich Rechtsextreme und Islamisten nah und wie kommt es, dass Menschen gar zwischen den Ideologien hin und her wechseln? Der Podcast geht gemeinsam mit Expertinnen und Experten diesen Fragen nach.

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Laizität in Frankreich – Streit um Abaya-Verbot an Schulen

– Deutschlandfunk: Weltzeit; Audio, 27 Minuten –

Mit Beginn des Schuljahres im vergangenen Spätsommer wurde an französischen Schulen auch das Tragen der Abaya, einem Übergewand für Frauen, verboten – denn in Frankreich wird Laizität, also die strikte Trennung von Religion und Staat, großgeschrieben. Entsprechend hätten Abayas keinen Platz im Schulalltag, so das Argument der Befürworter des Verbots. Dabei ist auch das Prinzip der Laizität selbst permanent Gegenstand der französischen Diskussion. Der Umgang mit religiösen Symbolen ist in Frankreich so heikel wie nie und wird seit dem Abaya-Verbot und dem Mord an einem Lehrer in Arras kontroverser denn je diskutiert. Der Podcast zeichnet die aktuelle Debatte nach und diskutiert Chancen und Grenzen des Laizitäts-Prinzips.

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Über Israel und Palästina sprechen

– Shai Hoffmann: Podcast –

In diesem Podcast erkundet Shai Hoffmann mit seinen Gästen nicht nur die politischen Aspekte des Nahostkonflikts, sondern legt auch einen besonderen Fokus auf die gesellschaftlichen Dynamiken, die das Gespräch über Israel und Palästina prägen. Die Podcast-Serie fragt danach, wie es gelingen kann, Antisemitismus und Rassismus nicht gegeneinander auszuspielen und welche Rolle die Politik dabei spielt und welche Maßnahmen notwendig sind, um eine nachhaltige Verständigung zu fördern. Im Podcast kommen unterschiedliche Perspektiven und Meinungen von Expert:innen, Lehr- und pädagogischen Fachkräften mit und ohne Betroffenheitsperspektive zu Wort.

Zum Podcast auf israelpalästinavideos.org
 

Nahostkonflikt – wie fing das an?

– ARD: Past Forward; Video, 31 Minuten –

Auf Social Media verbreiten sich Meldungen und Meinungen zum Nahostkonflikt oft rasend schnell. Dabei sind viele der Aussagen historisch oft nicht richtig. Wie fing der Nahostkonflikt eigentlich an? Und warum löst er auch in Deutschland bei so vielen Menschen so große Emotionen aus? In diesem Beitrag wird die Geschichte des Konflikts u. a. gemeinsam mit Meron Mendel, Jouanna Haasoun, Ronen Steinke nachgezeichnet.

Zum Video auf ardmediathek.de
 

Kampf gegen Antisemitismus – Auch Muslime lehnen Islamismus ab

– DIE ZEIT; Video, 13 Minuten –

Seit dem 7. Oktober steigen sowohl die Zahlen von Straftaten und Angriffen aus antisemitischen als auch aus anti-muslimischen Motiven. Jüdinnen und Juden, aber auch Musliminnen und Muslime haben Angst vor verbalen und physischen Übergriffen. Doch wie kann man vermeiden, dass Rassismus und Antisemitismus gegeneinander ausgespielt werden? Dieser Beitrag lässt die betroffenen Gruppen zu Wort kommen. Karima Benbrahim, Leiterin des Informations- und Dokumentationszentrums für Antirassismusarbeit NRW, ordnet die Ereignisse ein.

Zum Video auf zeit.de
 

Meldungen aus dem Arbeitsfeld

 

Offener Call for Papers des KN:IX

Mit einem offenen Call for Papers sucht das KN:IX Autor:innen, die auf 25.0000 (KN:IX Impulse) bzw. 50.000 Zeichen (KN:IX Analysen) aus ihren Forschungen berichten oder vor dem Hintergrund ihrer praktischen Erfahrungen Beiträge zu bisher nur wenig beleuchteten Aspekten, Ideologemen oder individuellen und gesellschaftlichen Kontexten der Präventionsarbeit zu Islamismus verfassen. Bewerbungen mit Beitragsideen können bis zum 31. März 2024 eingereicht werden.

Weiter Informationen finden Sie unter kn-ix.de
 

Neues Forschungsprojekt gestartet: Weibliche Radikalisierung – Identifikation psychologischer Ursachen radikaler Taten von Frauen (FEMRA)

Im Rahmen des Projekts im Forschungsverbund MOTRA soll erforscht werden, wie sich radikale Taten von Frauen in den Radikalisierungsprozess einordnen lassen. Dabei sollen zunächst die zugrundeliegenden psychologischen Prozesse analysiert und untersucht werden. Um mögliche Spezifika des Islamismus zu identifizieren, sollen islamistische Frauen von rechtsextremen Frauen als Vergleichsgruppe abgegrenzt werden. In der Interviewstudie sollen je 30 islamistische und rechtsextreme Täterinnen in halbstrukturierten Interviews befragt werden.

Mehr zum Projekt erfahren Sie hier: motra.info
 

Neue Blogserie: Debatten zu islamistischem Extremismus

In einer neuen Blogserie berichten Expert:innen aus dem RADIS-Netzwerk aus ihrer Forschung und beleuchten schwerpunktmäßig Debatten zu den Themenkomplexen islamistische Radikalisierung und gesellschaftliche Polarisierung, Jugend und Radikalisierung sowie Herausforderungen für Forschung und Wissenschaft in diesem Themenfeld. Die Blogserie erscheint im Rahmen des vom PRIF koordinierten Projekts „RADIS – Begleit- und Transfervorhaben ‚Gesellschaftliche Ursachen und Wirkungen des radikalen Islam in Deutschland und Europa‘“.

Zum Blog auf blog.prif.org
 

Aktuelle Meldungen zum Thema Islamismus

 

Personal des UN-Hilfswerks UNRWA im Gazastreifen unter Terrorverdacht

Das UN-Hilfswerk UNRWA, das sich um Palästinenser:innen im Gazastreifen, dem Westjordanland, Syrien, Libanon und Jordanien kümmert, steht massiv in der Kritik. Laut Medienberichten sollen 12 Mitarbeiter:innen an den Terroranschlägen der Hamas am 7. Oktober 2023 auf Israel beteiligt gewesen sein. Weitere Personen von UNRWA hätten darüber hinaus Kontakte zur Hamas. UNRWA hat laut eigenen Angaben bereits Konsequenzen gezogen und die Mitarbeiter:innen entlassen. Der Schaden für das Hilfswerk und vor allem für die Zivilgesellschaft in Gaza ist dennoch enorm: Bereits jetzt haben sich die größten Geldgeber zum Teil distanziert und die Zahlungen eingestellt. Es ist fraglich, ob die Versorgung mit wichtigen Hilfsgütern und Medikamenten an die Zivilgesellschaft durch das UNRWA ohne die Gelder aufrechterhalten werden kann.

Zum Beitrag auf deutschlandfunk.de

Zum Beitrag auf tagesschau.de

Zum Beitrag auf taz.de

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Zum Beitrag auf sueddeutsche.de
 

Erdogan-nahe Gruppierung DAVA strebt Parteigründung an und will bei Wahlen in Deutschland antreten

Zunächst solle die bislang noch als politische Vereinigung agierende „Demokratische Allianz für Vielfalt und Aufbruch“ (DAVA) in eine Partei umgewandelt werden, um anschließend bei der diesjährigen Europawahl und der Bundestagswahl 2025 antreten zu können. Der Gruppierung wird eine Nähe zur AKP und Erdogan vorgeworfen. Der DAVA-Vorsitzende Teyfik Özcan – bis vor kurzem noch SPD-Mitglied – wies Kontakte zur türkischen Regierung zurück. Man sei eine deutsche Partei, die von deutschen Staatsbürger:innen getragen werde. Kritiker:innen zeigen sich bezüglich der Entwicklungen besorgt.

Zum Beitrag auf qantara.de

Zum Beitrag auf zdf.de

Zum Beitrag auf fr.de

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Abu Walaa soll abgeschoben werden und wehrt sich dagegen

Der verurteilte islamistische Prediger und als „verlängerter Arm“ des „Islamischen Staates“ in Deutschland bekannt gewordene Abu Walaa soll ausgewiesen werden. Nach der Verurteilung zu zehneinhalb Jahren Haft durch das Oberlandesgericht Celle soll der gebürtige Iraker nun abgeschoben werden. Aktuell sitzt er in der JVA Willich in NRW seine Strafe ab. Dort wurde nun vom Landrat eine Ausweisungsverfügung erlassen. Dagegen hat Abu Walaa eine Klage und einen Eilantrag eingereicht.

Zum Beitrag auf ndr.de

Zum Beitrag auf noz.de
 

Islamistischer Prediger an Einreise zu Veranstaltungen in Berlin und Hamburg gehindert

Der als Islamist bekannte Prediger Mohamed Hoblos wollte in Berlin und Hamburg bei Veranstaltungen auftreten. Sowohl bei einem Einreiseversuch über die Schweiz, als auch über Oslo wurde der australische Prediger von den Behörden zurückgewiesen. Hoblos ist vor allem als Prediger in den sozialen Medien bekannt und erreicht über seinen YouTube-Kanal bis zu 425.000 Menschen. Auch auf TikTok ist er vertreten und hatte zuletzt durch emotionale Videos zum Nahostkonflikt auf sich aufmerksam gemacht.

Zum Beitrag auf tagesschau.de

Zum Beitrag auf t-online.de
 

Rechtsextreme türkische „Graue Wölfe“ bejubeln Abbau eines Mahnmals

Kölns Oberbürgermeisterin Henriette Reker hat entschieden, das Mahnmal für den osmanischen Völkermord an den Armenieren abzubauen und in ein paar Jahren durch ein allgemeines Denkmal gegen Rassismus und für Menschenrechte zu ersetzen. Damit endet nun ein jahrelanger Streit zwischen der armenischen Gemeinde und türkischen Nationalisten, die den Völkermord an den Armeniern leugnen und den Abbau des Denkmals entsprechend als „Sieg“ für sich verbuchen. Seit Jahren warnen Experten vor dem wachsenden Einfluss der türkischen Rechtsextremisten in Deutschland.

Zum Beitrag auf welt.de

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NRW verhängt Abschiebestopp für jesidische Frauen und Kinder – bundesweiter Abschiebestopp gefordert

Im Januar 2023 erkannte der Bundestag die Verbrechen des „IS“ gegen die Jesid:innen offiziell als Völkermord an. Trotzdem nehmen die Abschiebungen von Jesid:innen in den Irak derzeit zu. Da es bisher nicht zu einem bundesweiten Abschiebestopp kam, verhängt NRW nun als erstes Bundesland einen Abschiebestopp. Dieser ist jedoch auf jesidische Frauen und Kinder beschränkt und gilt zunächst nur für die nächsten drei Monate mit der Option auf Verlängerung.

Zum Beitrag auf wdr.de

Zum Beitrag auf heimatkunde.boell.de

Zum Beitrag auf qantara.de
 

Festnahme eines Schülers nach Diebstahl von Chemikalien aus Schule

Im Raum Detmold wurde ein Jugendlicher festgenommen, der zweimal in seine Schule eingebrochen und dabei Chemikalien gestohlen haben soll. Der Staatsschutz prüft ein mögliches politisches Tatmotiv. Wegen des Verdachts des schweren Diebstahls und der Vorbereitung eines Explosionsverbrechens wurde gegen den Schüler Haftbefehl erlassen und wegen Wiederholungsgefahr Untersuchungshaft angeordnet.

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Islamistische Agitationen an Gesamtschule in Neuss

An einer Gesamtschule in Neuss sollen vier muslimische Schüler Forderungen gestellt haben, die unter anderem getrennten Unterricht zwischen Jungen und Mädchen, das frühzeitige Verlassen des Unterrichts für das Freitagsgebet und das Bedecken von Frauen einschließen. Dabei sollen sie auch Druck auf Mitschüler:innen ausgeübt und sich im Unterricht gegen die Demokratie ausgesprochen haben. Die Schule hat sich an die Sicherheitsbehörden und an Beratungsstellen gewendet.

Zum Audio-Beitrag auf wdr.de

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Kölner Dom und Deutzer Kirmes als mögliche Anschlagsziele ausgekundschaftet

Islamistische Gruppen haben die Kirmes in Köln-Deutz wie auch den Kölner Dom für mögliche Anschläge ausgekundschaftet. Vor Weihnachten kam es vor allem in Bezug auf die Anschlagspläne auf den Dom zu Festnahmen in verschiedenen Städten. Während der Weihnachtsfeiertage und zum Jahreswechsel war ein hohes Aufgebot an Sicherheitskräften rund um den Kölner Dom im Einsatz.
Anfang des Jahres fand dann eine von der Ahmadiyya-Gemeinde organisierte Aktion vor dem Dom statt. Muslim:innen bildeten mit Plakaten eine Menschenkette vor dem Dom und stellten sich so symbolisch schützend vor das Gotteshaus.

Zum Beitrag auf wdr.de

Zum Beitrag auf sr.de

Zum Beitrag auf tagesschau.de

Zum Beitrag auf deutschlandfunk.de

Zum Beitrag auf wdr.de
 

Französische Islamistin in Trier festgenommen

Eine französische Staatsbürgerin, die sich als Jugendliche dem sogenannten „Islamischen Staat“ in Syrien angeschlossen haben soll, wurde per Haftbefehl in Trier festgenommen. Die Frau soll auch in Deutschland junge Frauen für die Terrororganisation angeworben haben. Sie wurde in Untersuchungshaft überstellt.

Zum Beitrag auf swr.de
 

Anschlagsgefahr in Deutschland steigt – gleichzeitig geht die Zahl islamistischer Gefährder zurück

Das BKA führt aktuell 483 Personen als islamistische Gefährder. Davon sind demnach 97 Personen in Deutschland in Haft, 208 Gefährder befinden sich auf freiem Fuß und 178 Personen befinden sich im Ausland. Gegenüber dem Vorjahr seien die Zahlen somit rückläufig. Gleichzeitig bleibe Die Terrorgefahr in Deutschland jedoch unverändert hoch und könnte nicht zuletzt durch den Krieg im Nahen Osten weiter verschärft werden.

Zum Beitrag auf spiegel.de

Zum Beitrag auf faz.net
 

Neues CDU-Grundsatzprogramm geht auf Distanz zum Islam und erntet Kritik

Der Entwurf des neuen CDU-Grundsatzprogramms, das im Mai auf einem Parteitag endgültig verabschiedet werden soll, enthält unter anderem die Passage „Muslime, die unsere Werte teilen, gehören zu Deutschland“ und fordert, dass in Deutschland lebende Muslim:innen „unsere Leitkultur ohne Wenn und Aber anerkennen“ müssten. Mehrere Islamverbände kritisierten die CDU für ihre Wortwahl und warfen ihr daraufhin vor, „am rechten Wählerrand zu fischen“, schreibt die DW. Sie fühlten sich vom Programmentwurf nicht nur diskriminiert, sondern von der CDU auch nicht ausreichend politisch repräsentiert.

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Innenministerium muss Aussage in Experten-Bericht nach Gerichtsurteil ändern

Nach einem Urteil des Oberverwaltungsgerichts Berlin-Brandenburg muss das Innenministerium eine Passage aus dem Bericht des Unabhängigen Expertenkreises Muslimfeindlichkeit (UEM) streichen. Der Publizist Henryk M. Broder hatte dagegen geklagt, im Abschlussbericht des UEM indirekt als muslimfeindlich bezeichnet zu werden. Der Bericht bezog sich dabei auf einen 2010 von Broder im Spiegel veröffentlichten Artikel und wertete diesen als muslimfeindlich. Das Gericht gab Broder nun in zweiter Instanz Recht.

Zum Beitrag auf tagesspiegel.de
 

Geert Wilders muss umstrittene Gesetzesvorhaben zurückziehen

Der niederländische Rechtspopulist Geert Wilders hat drei umstrittene Gesetzesentwürfe gegen den Islam und Muslim:innen im Land zurückgezogen. Bei den Vorschlägen ging es unter anderem um ein Verbot von Moscheen und des Korans sowie eine drastische Einschränkung der Grundrechte von Muslim:innen. So sollte etwa der Besitz eines Korans mit bis zu fünf Jahren Haft bestraft werden. Der Schritt kann als Geste an seine möglichen Koalitionspartner gewertet werden, da sich die Regierungsbildung in den Niederlanden weiterhin schwierig gestaltet.

Zum Beitrag auf tagesspiegel.de
 

„Islamischer Staat“ reklamiert Anschlag im Iran für sich

Die Terrormiliz „Islamischer Staat“ hat den Anschlag mit 84 Toten und mehr als 280 Verletzten in der iranischen Stadt Kerman für sich reklamiert. Zwei Attentäter hatten anlässlich des Todestages des iranischen Generals Kassem Soleimani während einer Trauerveranstaltung Anfang Januar Sprengstoffgürtel gezündet. Die beiden Täter sollen aus Tadschikistan stammen. Der Iran vermutet, dass der afghanische „IS“-Ableger „Islamischer Staat - Provinz Khorasan“ (ISPK) für den Anschlag verantwortlich sein könnte. Es war der tödlichste Terroranschlag in der jüngeren Geschichte des Irans. Das Regime kündigte Vergeltung an.

Zur Meldung auf zdf.de

Zur Meldung auf dw.com

Zur Meldung auf faz.net

Zur Meldung auf zeit.de
 

Anschlag auf Kirche in Istanbul von „IS“ reklamiert

Zwei maskierte Männer sind in eine katholische Kirche in Istanbul eingedrungen und haben einen Mann erschossen. Die mutmaßlichen Angreifer stammten aus Tadschikistan und Russland und sollen Verbindungen zum „Islamischen Staat“ (IS) haben. Der „IS“ reklamierte den Angriff über seine Nachrichtenkanäle für sich.

Zum Beitrag auf n-tv.de
 

Großbritannien stuft die Hizb ut-Tahrir als Terrororganisation ein

Seit Mitte Januar ist die Hizb ut-Tahrir (HuT) in Großbritannien als Terrororganisation eingestuft. Zugehörigkeit und Unterstützung oder Werbung für die Gruppe sind somit strafbar. Ausschlaggebend für die Einstufung war demnach die Beurteilung der Organisation als antisemitisch und die Zunahme ihrer Aktivitäten nach dem 7. Oktober. Die HuT ist die achtzigste Organisation, die im Vereinigten Königreich verboten ist. Zuvor war die Hizb ut-Tahrir für mehr als vierzig Jahre in Großbritannien aktiv.

Zur Meldung auf protectuk.police.uk

Zur Meldung auf gov.uk

Zur Meldung auf guardian.com
 

EU setzt Anführer der Hamas im Gazastreifen auf die Terrorliste

Die EU hat den Anführer der Hamas im Gazastreifen, Jihia al-Sinwar, auf ihre Terrorliste gesetzt. Die Entscheidung ist Teil der Reaktion auf die Bedrohung durch die Hamas und ihre Terroranschläge in Israel am 7. Oktober 2023. Als Folge der Entscheidung müssen in der EU nun alle Gelder sowie andere finanzielle Vermögenswerte und wirtschaftlichen Ressourcen von al-Sinwar eingefroren werden.

Zum Beitrag auf merkur.de
 

Islamistinnen und Islamisten vor Gericht

 

Angeklagter bekommt Höchststrafe nach Messerangriff in Duisburg

Acht Monate nach einer tödlichen Messerattacke und einer weiteren Messerattacke mit mehreren Schwerverletzten in einem Fitnessstudio in Duisburg wurde der 27-jährige Täter wegen Mordes und vierfachen Mordversuchs zu lebenslanger Haft verurteilt. Das Gericht stellte zudem die besondere Schwere seiner Schuld fest und verhängte eine an die Haft anschließende Sicherheitsverwahrung. Der Mann hatte sich zum „Islamischen Staat“ bekannt und weder Reue noch Mitgefühl mit den Opfern gezeigt.

Zum Beitrag auf faz.net
 

Hamburg: „IS“-Rückkehrerin zu zweieinhalb Jahren Haft verurteilt

In Hamburg ist eine 31-jährige Frau wegen Mitgliedschaft in einer ausländischen terroristischen Vereinigung und Verletzung der Fürsorgepflicht zu zweieinhalb Jahren Haft verurteilt worden. Die Frau war 2013 mit ihrer weniger Monate alten Tochter nach Syrien ausgereist und soll zwischen 2013 und 2017 Teil des „Islamischen Staats“ gewesen sein, ehe sie 2018 nach Deutschland zurückkehrte.

Zum Beitrag auf n-tv.de
 

Verurteilter Terrorist der Anschläge in Paris und Brüssel in französische Haft überführt

Der verurteilte Terrorist Salah Abdeslam, der für seine Beteiligung an den Anschlägen 2015 in Paris und 2016 in Brüssel zu lebenslanger Haft verurteilt wurde, wird aus der belgischen Haft nach Frankreich überführt, um dort seine Strafe abzusitzen. Abdeslam hatte in der Vergangenheit unter Berufung auf Menschrechtsverletzungen immer wieder versucht, seine Rückführung in ein französisches Gefängnis zu verhindern. Er gilt als einziger Überlebender der Terroristen, die die Pariser Anschläge im November 2015 organisiert hatten.

Zur Meldung auf aachener-zeitung.de
 

Sechs Schülerinnen und Schüler wegen Beihilfe im Fall des in Frankreich ermordeten Lehrers Samuel Paty verurteilt

Das Pariser Jugendgericht hat sechs minderjährige Jugendliche wegen Beihilfe bei der Ermordung des Lehrers Samuel Paty im Oktober 2020 zu Haftstrafen zwischen sechs und 24 Monaten auf Bewährung sowie erzieherischen Begleitmaßnahmen verurteilt. Sie sollen dem Täter, der Paty nicht persönlich kannte, bei der Identifizierung des Lehrers geholfen haben. Der Täter selbst war bei der Festnahme in Conflans-Sainte-Honorine erschossen worden.

Zum Beitrag auf nzz.ch
 

Prozessbeginn nach Anschlag in Carcassonne

Sechs Jahre nach dem islamistischen Anschlag in Carcassonne (Frankreich) mit einer Geiselnahme und vier Toten hat der Prozess gegen sechs Männer und eine Frau begonnen. Sie werden dem Umfeld des Täters zugerechnet. Fünf von ihnen, darunter die Freundin des Täters, müssen sich wegen der Mitgliedschaft in einer terroristischen Vereinigung verantworten. Es drohen bis zu 30 Jahre Haft.

Zum Beitrag auf watson.ch
 
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