Infodienst Radikalisierungsprävention
Newsletter Dezember 2025
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Liebe Kolleginnen und Kollegen,
bevor nun langsam die ruhigen und besinnlichen Tage beginnen, blicken wir zurück auf einen ereignisreichen Herbst. Der November war durch zahlreiche Veranstaltungen und Treffen in unserem Arbeitsfeld geprägt. Gleichzeitig sorgte das Verbot von „Muslim Interaktiv“ bundesweit für großes Aufsehen. Die mediale Berichterstattung sowie fachliche Einschätzungen dazu greifen wir an verschiedenen Stellen dieses Newsletters auf. Für eine vertiefende Auseinandersetzung mit dem Thema Vereinigungsverbote zur Bekämpfung von Islamismus empfehlen wir zudem den kürzlich im Infodienst erschienenen Beitrag von Clement Lippitsch.
Ein Blick zurück galt im vergangenen Monat auch den Terroranschlägen vom 13. November 2015 in Paris, bei denen 130 Menschen getötet wurden. Hintergrundbeiträge und Interviews hierzu finden Sie in unserer Rubrik Audio- und Videobeiträge. Neben den Pariser Anschlägen jährt sich in diesen Tagen auch der Sturz des Assad-Regimes in Syrien erstmalig. Seitdem regiert Übergangspräsident Ahmed al-Scharaa, einst Anführer der islamistischen Hay’at Tahrir al-Sham (HTS), das Land. Wie stehen die Chancen, dass es unter seiner Führung Frieden und Versöhnung in Syrien gibt? Wie hat sich die gesellschaftliche und politische Situation des Landes verändert? Die neueste Folge des BpB-Podcasts zur Zeitschrift „Aus Politik und Zeitgeschichte“ geht diesen Fragen auf den Grund.
Zuletzt möchten wir Sie noch auf zwei neue Texte im Infodienst aufmerksam machen: Samuel Stern von der Bildungsstätte Anne Frank zeigt in seinem Beitrag, wie politische Bildung zum Thema Nahostkonflikt gelingen kann, wenn man einem Dreiklang aus Emotionen, Wissen und Kompetenzen folgt. Die Autorinnen Vera Dittmar und Anja Herrmann widmen sich in ihrem Artikel dem Zusammenhang von Einsamkeit und Radikalisierung und erläutern, wie Fachkräfte aus der Beratungsarbeit Klientinnen und Klienten bei diesem Thema unterstützen können.
Für die kommenden Feiertage und den Jahreswechsel wünschen wir allen, die sie feiern, eine erholsame Zeit im Kreis ihrer Liebsten sowie einen gesunden Start ins neue Jahr.
Viel Spaß bei der Lektüre des letzten Newsletters dieses Jahres wünscht Ihre Infodienst-Redaktion
Redaktionsschluss für diese Ausgabe war der 05.12.2025
P.S.: Haben Sie einen Hinweis, worüber wir berichten sollten? Schreiben Sie uns an infodienst@bpb.de
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Neu im Infodienst Radikalisierungsprävention
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SAMUEL STERN
Politische Bildung zum Nahostkonflikt
Der Nahostkonflikt stellt eine besondere Herausforderung für die politische Bildung dar – nicht nur wegen seiner historischen Tiefe und Komplexität, sondern auch aufgrund der starken Emotionalisierung und gesellschaftlichen Polarisierung. Der öffentliche Diskurs schwankt dabei oft zwischen Unwissen, Überforderung und ideologischer Instrumentalisierung. Ausgehend von der pädagogischen Praxis der Bildungsstätte Anne Frank plädiert der Autor Samuel Stern für einen sensiblen, multiperspektivischen Ansatz, der Emotionen ernst nimmt, Wissen differenziert vermittelt und demokratische Kompetenzen stärkt. Sein Beitrag zeigt, wie Lernräume entstehen können, in denen Ambiguitäten ausgehalten, Narrative hinterfragt und kontroverse Debatten konstruktiv geführt werden können.
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VERA DITTMAR UND ANJA HERRMANN
Einsamkeit – ein Thema für die Islamismusprävention?
Einsamkeit gilt längst nicht mehr nur als individuelles Problem, sondern hat auch gesamtgesellschaftlich Auswirkungen. Auch in Radikalisierungs- und Distanzierungsprozessen kann Einsamkeit eine entscheidende Rolle spielen. Der Beitrag von Vera Dittmar und Anja Herrmann beleuchtet, wie subjektiv empfundene soziale und emotionale Leere sowohl als Katalysator für Radikalisierung, als auch als Hürde beim Ausstieg aus extremistischen Milieus wirken kann. Basierend auf aktuellen Forschungsergebnissen und praxisnahen Einblicken aus der Distanzierungsberatung zeigen die Autorinnen, wie Fachkräfte Einsamkeit erkennen und mit welchen Methoden sie die soziale (Wieder-)Anbindung ihrer Klientinnen und Klienten stärken können.
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Neu bei der Bundeszentrale für politische Bildung
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BUNDESZENTRALE FÜR POLITISCHE BILDUNG
APuZ-Podcastfolge zu Syrien – mit Kristin Helberg, Guido Steinberg und Nahla Osman
Ein Jahr ist seit dem Sturz des Assad-Regimes vergangen. Seitdem regiert Übergangspräsident Ahmed al-Scharaa, einst Anführer der islamistischen Hay’at Tahrir al-Sham (HTS), das Land. Wie stehen die Chancen, dass es unter seiner Führung Frieden und Versöhnung in Syrien gibt? Wie hat sich die gesellschaftliche und politische Situation des Landes verändert? Welche geopolitischen Folgen hat der Machtwechsel für die internationale Politik? Und wie gehen Syrerinnen und Syrer in Deutschland mit den Veränderungen um? Darüber spricht Sarah Zerback mit der Journalistin Kristin Helberg, dem Islamwissenschaftlicher Guido Steinberg und der Rechtsanwältin Nahla Osman.
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BUNDESZENTRALE FÜR POLITISCHE BILDUNG
APuZ-Podcastfolge zu Einsamkeit – mit Janosch Schobin, Harald Hüttmann und Alma Merscher
Etwa zehn Prozent der Menschen in Deutschland fühlen sich regelmäßig einsam. Einsamkeit hat nicht nur Auswirkungen auf das eigene Wohlbefinden, sondern beeinflusst auch das Vertrauen in die Demokratie. Über Risikofaktoren, Einsamkeitsprävention und den Einfluss von Einsamkeit auf politische Einstellungen spricht Moderatorin Sarah Zerback mit dem Soziologen Janosch Schobin, der Sozialpsychologin Alma Merscher und Harald Hüttmann von der Berliner Bürgergenossenschaft Südstern.
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MURIEL ASSEBURG
Der 7. Oktober und der Krieg in Gaza. Hintergrund, Eskalation, Folgen
In Folge des terroristischen Angriffs der Hamas auf Israel am 7. Oktober 2023 eskalierte die Gewalt im Nahen Osten. Nach der militärischen Reaktion Israels auf die Massaker und Geiselnahmen der Terroristen ist die humanitäre Lage im Gazastreifen verheerend. Neben dem andauernden Krieg in Gaza kam es auch zu militärischen Auseinandersetzungen zwischen Israel und weiteren Akteuren, darunter dem Iran, der Hisbollah im Libanon und den Huthis im Jemen. Muriel Asseburg analysiert in diesem Schriftenreihe-Band die Entwicklungen im ersten Jahr nach dem 7. Oktober 2023 in ihrer regionalen wie internationalen Tragweite und ordnet sie in den historischen Kontext des Nahostkonflikts ein.
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Veranstaltungshinweise und Fortbildungen
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Termindetails und weitere Termine finden Sie in der Termin-Übersicht des Infodienstes.
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Sammeltermine & regelmäßige Angebote
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Sprechstunde für Fachkräfte und Beraterinnen und Berater im Feld der Radikalisierungsprävention Regelmäßiges Angebot Online
Webtalkreihe: „Getroffene Orte – Lokale Strategien im Umgang mit islamistischer und rassistischer Gewalt“ 16. Dezember 2025: „Nach dem Anschlag in Magdeburg – Resonanzstraftaten und migrantische Perspektiven“ 13. Januar 2026: „Nach und vor einem Anschlag: Prävention und Intervention durch Sicherheitsrunden“ Online
Veranstaltungsreihe: „nexus.dialog – Radikalisierung verstehen. Perspektiven erweitern“ 19. Januar 2026 16. März 2026 19. Mai 2026 29. Juni 2026 Online
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Konferenz: „MOTRA-Konferenz“ 4. bis 5. März 2026 Wiesbaden
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Details finden Sie in der Übersicht mit Stellenangeboten im Infodienst.
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Beiträge in anderen Medien
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Antifeminismus und Queerfeindlichkeit in islamistischen Kontexten auf Sozialen Medien
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– ufuq.de: Canan Korucu – Islamistische Akteure verbreiten zunehmend antifeministische und LGBTIQ-feindliche Narrative, um über Soziale Medien gezielt Jugendliche anzusprechen. Die Botschaften nutzen gesellschaftliche Unsicherheiten und wandeln Gleichberechtigung in ein Feindbild. Canan Korucu zeigt in ihrem Beitrag, dass so ein digitaler Resonanzraum entstehen kann, der Radikalisierung fördert.
Zum Beitrag auf ufuq.de
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Warum der Weg zum Frieden durch Jerusalem führt
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– Qantara.de: Yudith Oppenheimer und Amy Cohen im Gespräch mit Jannis Hagmann und Mohammed Magdy – Die Direktorin der israelischen NGO Ir Amim, Yudith Oppenheimer, betont die entscheidende Bedeutung Jerusalems für eine tragfähige Friedenslösung im Nahen Osten: Erst wenn beiden Völkern gleichberechtigter Zugang gewährt wird, eröffnet sich eine reale Chance für Gerechtigkeit und Selbstbestimmung.
Zum Interview auf qantara.de
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„Zurück im Land des Völkermords“ – Abschiebungen von Jesidinnen und Jesiden in den Irak
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– Qantara.de: Hannah Wallace – Trotz der Anerkennung des Völkermords an den Jesidinnen und Jesiden durch den Deutschen Bundestag im Jahr 2023 stellen deutsche Behörden weiterhin Abschiebebescheide aus. Viele Betroffene sollen in den Irak und damit in ein Land zurückkehren, das nach wie vor von Gewalt, Unsicherheit und Traumata geprägt ist – ein Vorgang, der Fragen nach Verantwortung und Menschenrechtsschutz aufwirft. Hannah Wallace zeichnet in ihrem Beitrag das Schicksal jesidischer Familien nach, die zeitweilig Asyl in Deutschland erhielten.
Zum Beitrag auf qantara.de
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„Der neue Shootingstar der deutschen Salafisten-Szene“
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– Frankfurter Allgemeine Zeitung: Reiner Burger – Einst als Model und Kickboxerin unter dem Namen Viktoria Stadtlander bekannt, präsentiert sich heute als eine führende Stimme der salafistischen Bewegung in Deutschland und wirbt offen für eine Scharia-Herrschaft. Ihre Social-Media-Botschaften zeigen eine radikale Abkehr von ihrem früheren Leben und werfen grundsätzliche Fragen über Radikalisierung, Inszenierung und Einfluss auf junge Zielgruppen auf. Reiner Burger hat ihren Werdegang für die FAZ nachgezeichnet.
Zum Beitrag auf faz.net (Paywall)
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Materialien und Handreichungen
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„Zwischen Haft und Rückkehr“ – Neue Perspektiven auf „IS“-Rückkehrende
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– Grüner Vogel e. V.: Fabian Wichmann, Hanno Schedler und Claudia Dantschke – Die Publikation untersucht, wie mit den in Nordsyrien unter kurdischer Verwaltung inhaftierten deutschen Unterstützerinnen und Unterstützern des „Islamischen Staates“ umgegangen werden kann. Die Autorinnen und Autoren plädieren für eine kontrollierte Rückführung, begleitet von Beratungs- und Deradikalisierungsangeboten, um sowohl Sicherheits-, Rechts- als auch humanitäre Risiken zu adressieren.
Zur Handreichung auf gruenervogel.de
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„Die Vielfalt der muslimischen Zivilgesellschaft – Erfolge und Herausforderungen muslimischer Basisarbeit“
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– Alhambra Gesellschaft e. V. – Die Handreichung versammelt Beiträge verschiedener Autorinnen und Autoren, die die Vielfalt muslimischen Engagements in Deutschland sichtbar machen. Sie zeigen Erfolge und Herausforderungen zivilgesellschaftlicher Arbeit und verdeutlichen, wie muslimische Initiativen aktiv demokratische Teilhabe gestalten – oft gegen bestehende Vorurteile und strukturelle Hürden.
Zur Handreichung auf alhambra-gesellschaft.de
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Ligante #8: „Rechtsruck und islamistische Radikalisierung“ – wechselseitige Dynamiken im Blick
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– BAG RelEx – Die neue Ausgabe der Fachzeitschrift „Ligante“ zeigt anhand aktueller Analysen und Praxiseinblicke, wie gesellschaftlicher Rechtsruck und islamistische Radikalisierung sich gegenseitig verstärken und Präventionsarbeit damit zunehmend unter Druck setzen. Die Autorinnen und Autoren beleuchten dabei sowohl mediale Verzerrungen, als auch konkrete Herausforderungen in der Beratungspraxis und skizzieren, welche Ansätze Prävention heute wirksam machen können.
Zur Zeitschrift auf bag-relex.de
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Neue „RadiX“-Ausgabe zu Ursachen und Gegenstrategien extremistischer Entwicklungen
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– RadiX – Zeitschrift für Radikalisierungsforschung und Prävention – Die aktuelle Ausgabe der Fachzeitschrift „RadiX“ versammelt vier Beiträge zu Ursachen, Dynamiken und Präventionsansätzen extremistischer Entwicklungen. Alexandra Schramm, Margit Stein und Veronika Zimmer zeigen anhand von Interviews mit Studierenden, dass Identitätskonflikte, Diskriminierungserfahrungen und mangelnde Reflexionskompetenz zentrale Faktoren islamistischer Radikalisierung sind. Anne Melzer, Cathrin Chevalier, Maria-Luisa Waßmann und Lisa Stegemann betonen die Bedeutung von Bildung und Wissenstransfer zur Stärkung demokratischer Resilienz in der Polizei. Martina Ortner und Rabia Kökten analysieren die transnationalen Verflechtungen der rechtsextremen Ülkücü-Bewegung und ihre Relevanz für die Präventionsarbeit. Michaela Glaser fragt in ihrem Beitrag, welche Rolle der Islam als Religion bei jungen Menschen in Hinwendungsprozessen zum Islamismus spielt und plädiert auf Basis biografischer Interviews für eine differenzierte Betrachtung religiöser Motive und warnt vor monokausalen Erklärungen.
Zur Zeitschrift auf budrich-journals.de
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„Stimmungsbild (Online-) Medien in Krisenzeiten“
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– Thomasius Research Institute on Political Extremism: Michael Bücker, Annika Scheeres und Samira Tabti – Dieses – noch vor dem Verbot von „Muslim Interaktiv” entstandene – TPX-Briefing fasst Entwicklungen im islamistischen Online-Spektrum zusammen und zeigt, wie Akteure wie „Generation Islam“ und „Realität Islam“ ihre Strategien im Netz anpassen. Im Mittelpunkt stehen die Neupositionierung von Ahmad Tamim, der sich zunehmend als islamistischer Prediger auf YouTube inszeniert, sowie die mediale Kriseninszenierung des Influencers Abdelhamid nach seinem Spendenbetrugsprozess. Beide Fälle veranschaulichen, wie Reichweite, parasoziale Bindungen und politisierte Narrative online zu Mobilisierung und Verunsicherung beitragen können.
Zum Bericht auf tpx-institut.de
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„Radikale Frauen aus Liebe – radikale Männer mit Gewaltfantasien?“
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– Zeitschrift für Religion, Gesellschaft und Politik: Alexandra Schramm, Margit Stein und Veronika Zimmer – In ihrem Beitrag „Radikale Frauen aus Liebe – radikale Männer mit Gewaltfantasien?“ analysieren Alexandra Schramm, Margit Stein und Veronika Zimmer auf Basis von 26 Interviews mit Lehrenden der islamischen Theologie und Religionspädagogik geschlechtsspezifische Faktoren islamistischer Radikalisierung. Männer erscheinen laut den Befragten häufig in der Rolle des „Kriegers und Beschützers“, während Frauen eher durch Zugehörigkeitswünsche, Ausgrenzungserfahrungen oder romantisierte Ideale motiviert sind. Zugleich übernehmen sie zunehmend aktive Funktionen in ideologischen Netzwerken. Die Autorinnen plädieren für geschlechtssensible Präventions- und Bildungsstrategien, um Radikalisierung besser zu verstehen und wirksam zu begegnen.
Zum Beitrag auf link.springer.com
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„Syrien am Scheideweg – Islamismus darf keine Antwort auf die Schicksalsfrage sein“
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– BAG RelEx: Monzer Haider und Duleem Ameen Haji – Die Analyse beschreibt, wie der Zusammenbruch des Assad-Regimes zwar Hoffnungen auf politischen Wandel auslöst, zugleich aber eine von der einstigen dschihadistischen Miliz Hay’at Tahrir al-Sham (HTS) geführte Machtelite neue Risiken für ethnische und religiöse Minderheiten im Land schafft. Berichte über Massaker, gezielte Einschüchterung und wachsende Spannungen in der Diaspora machen deutlich, wie unsicher und umkämpft Syriens Zukunft auch weiterhin bleibt.
Zur Analyse auf bag-relex.de
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„PrEval-Monitor 2025“ – Einblick in aktuelle Evaluationsansätze
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– PRIF – Leibniz-Institut für Friedens- und Konfliktforschung – Der aktuelle Jahresbericht des Forschungsprojekts PrEval fasst zusammen, wie Projekte und Maßnahmen im Bereich der Präventions- und Sicherheitsarbeit derzeit evaluiert werden und welche Methoden sich in der Praxis bewährt haben. Er zeigt zugleich, wo Fachpraxis und Institutionen Weiterentwicklungsbedarf sehen, um Qualität, Wirkung und Transparenz künftiger Evaluationen zu stärken.
Zum Bericht auf preval.hsfk.de
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„Bedarfsorientierte Evaluation in sicherheitsrelevanten Kooperationskontexten“ – Konzeption eines praxisnahen Evaluationsansatzes
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– PRIF – Leibniz-Institut für Friedens- und Konfliktforschung: Juliane Kanitz – Die Pilotstudie des Evaluations-Verbundprojekts „PrEval – Zukunftswerkstätten“ entwickelt ein praxisnahes Konzept, um die Zusammenarbeit zwischen Sicherheitsbehörden und zivilgesellschaftlichen Trägern systematisch zu prüfen und weiterzuentwickeln. Im Fokus steht eine bedarfsorientierte Evaluation, die unterschiedliche Perspektiven sichtbar macht und klare Qualitätskriterien für gemeinsame Präventionsarbeit formuliert.
Zur Handreichung auf preval.hsfk.de
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„Was macht ein Anschlag mit einer Stadt?“
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– RADIS/Violence Prevention Network – Der Blogbeitrag diskutiert am Beispiel der Stadt Magdeburg, wie ein Anschlag das Sicherheitsgefühl in einer Stadt tief erschüttern und das Vertrauen in lokale Institutionen massiv belasten kann. Er zeigt auf, wie zivilgesellschaftliche Träger in einer solchen Situation gefordert sind – mit Angeboten für Unterstützung, Prävention und Dialog – und welche neuen Handlungsspielräume sich daraus ergeben könnten.
Zum Blogbeitrag auf interventionen.blog.de
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„Zwischen Information und Alarmismus“ – Medienlogiken im Umgang mit islamistischen Anschlägen
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– BAG RelEx: Charlotte Leikert und Jamuna Oehlmann – Der aktuelle Policy Brief der BAG RelEx beleuchtet, wie Berichterstattung über islamistische Anschläge das gesellschaftliche Klima, politische Entscheidungen und das Sicherheitsgefühl beeinflusst. Er warnt vor vereinfachenden Zuschreibungen, die Islam und Islamismus vermischen, und fordert eine differenzierte, faktenbasierte Kommunikation – sowohl im Journalismus als auch in der Politik. Gleichzeitig plädieren die Autorinnen für mehr Forschung, Medienbildung und klare ethische Standards, um Polarisierung entgegenzuwirken und eine widerstandsfähige demokratische Öffentlichkeit zu stärken.
Zum Policy Brief auf bag-relex.de
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„Importierter Antisemitismus“ – Begriff, Debatte und wissenschaftliche Kritik
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– DeZIM Institut: Neta-Paulina Wagner, Kien Tran, Sina Arnold und Armin Langer – Das DeZIM Working Paper setzt sich mit dem umstrittenen Begriff des „importierten Antisemitismus“ auseinander und beleuchtet dessen politische, gesellschaftliche und analytische Fallstricke. Die Autorinnen und Autoren zeigen, dass der Begriff sich nicht für eine sachliche Analyse eignet und problematische Deutungen fördert.
Zum Paper auf dezim-institut.de
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Kostenpflichtige Neuerscheinungen
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– Moussa Al-Hassan Diaw – In „Die Radikalisierten“ analysiert Moussa Al-Hassan Diaw, weshalb sich junge Menschen in Europa islamistischen Ideologien zuwenden. Der Autor verbindet wissenschaftliche Erkenntnisse mit Erfahrungen aus der Präventionsarbeit und zeigt, wie soziale Ausgrenzung, Identitätssuche und gruppendynamische Prozesse Radikalisierung begünstigen. Durch Fallbeispiele und Praxisbezug liefert das Buch wichtige Erkenntnisse für Bildung, Jugendarbeit und Prävention.
Zum Buch (Hardcover: 25,00 Euro / e-Book: 20,90 Euro) auf brandstaetterverlag.de
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„Psychische Belastungen bei Klient*innen der Deradikalisierungs- und Distanzierungsarbeit. Extremismusprävention an der Schnittstelle von Therapie und Beratung“
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– Vera Dittmar und Thomas Mücke (Hrsg.) – Der Sammelband will Erkenntnisse pädagogischer, therapeutischer und behördlicher Praxis sowie wissenschaftlicher Reflexion über psychische Belastungen bei Klientinnen und Klienten der Deradikalisierungs- und Distanzierungsarbeit vereinen. Kombiniert wird die analytische Betrachtung mit der vertieften Diskussion von Good-Practice-Beispielen aus Fachberatung und Traumatherapie.
Zum Buch (Softcover: 84,99 Euro / e-Book: 66,99 Euro) auf link.springer.com
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„Antimuslimischer Rassismus und rassismuskritische Handlungskompetenz. Über Bewältigungsformen und Umgangsstrategien in pädagogischen Kontexten“
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– Mihri Özdoğan et al. – Antimuslimischer Rassismus begegnet vielen Jugendlichen bereits in der Schule oder Jugendarbeit. Ein neues Fachbuch zeigt nun, wie tief solche Erfahrungen in pädagogischen Strukturen verankert sind und was Fachkräfte dem entgegensetzen können. Auf Basis empirischer Erkenntnisse liefert die Studie eine kritische Analyse gesellschaftlicher Rahmenbedingungen und gibt zugleich konkrete Impulse für eine professionelle, rassismuskritische Praxis.
Zum Buch (Softcover: 25,00 Euro) auf beltz.de
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Folge #38: „Islamismus zwischen Schlagzeile und Stigma“
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– KN:IX talks: Audio; 27 Minuten – Wie wird in deutschen Medien über islamistische Vorfälle berichtet? Welche Narrative und Bilder sind besonders verbreitet und welche Wirkung entfalten sie gesellschaftlich? Und wo verläuft die Grenze zwischen notwendiger Einordnung und problematischen Zuschreibungen? In dieser Folge spricht die Kommunikationswissenschaftlerin Sabrina Schmidt über mediale Verengungen und deren Einfluss auf die gesellschaftliche Wahrnehmung von Musliminnen und Muslimen in Deutschland.
Zur Podcastfolge auf kn-ix.talks.podigee.io
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Folge #37: „Verletzlich und gefährlich? Der Zusammenhang von psychischer Gesundheit, Gewalt und Extremismus bei Kindern und Jugendlichen“
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– KN:IX talks: Audio; 38 Minuten – Die psychische Gesundheit vieler junger Menschen ist gefährdet. Das macht sie anfälliger für radikale Botschaften. Was steckt hinter der wachsenden Vulnerabilität, die viele Studien zuletzt eindeutig belegt haben? Und wie kann man verhindern, dass junge Menschen aufgrund von Zukunftsängsten und Überforderung in extremistische Ideologien abgleiten? In dieser Folge sprechen Expertinnen aus Psychologie und Jugendschutz über die sozialen Risiken, die Radikalisierung fördern, und warum Jugendliche keine Gefährder, sondern vor allem Schutzbedürftige sind.
Zur Podcastfolge auf kn-ix-talks.podigee.io
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Gedenken an die Anschläge in Frankreich – zehn Jahre danach
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Zehn Jahre nach den islamistischen Terroranschlägen in Paris erinnerte Frankreich Mitte November an die Opfer der Gewalt. 130 Menschen starben. Die Ereignisse gelten bis heute als tiefgreifende Zäsur, die Sicherheitsdebatten, öffentliche Wahrnehmungen und das politische Klima im Land nachhaltig verändert haben.
Die Bundeszentrale für politische Bildung hat die Ereignisse des 13. November 2015 und die Auswirkungen des Anschlags auf Frankreich und Europa in einem „Hintergrund aktuell“ zusammengefasst. Im Fokus stehen politische Konsequenzen, gesellschaftliche Spannungen sowie die langfristige Bedeutung der Anschläge für Terrorismusbekämpfung und Präventionsstrategien.
In einem Hintergrund-Beitrag des Deutschlandfunks geht es um die Frage, wie Frankreich nach den Anschlägen vom 13. November 2015 mit deren Folgen lebt.
Für Deutschlandfunk Nova beleuchten Steffi Orbach und Matthias von Hellfeld im Gespräch mit Holger Dahl, Guido Steinberg und Behnam Heidenreuter-Said, wie der „IS“ die Anschläge plante, welche Netzwerke involviert waren und welche Schwachstellen in Europas Sicherheitsapparaten vor der Tat bestanden und inwiefern sich die Logik solcher Anschläge seitdem verändert hat.
In einem Interview mit ZDFheute bewertet der Pariser Soziologe Bartolomeo Conti die aktuelle Gefährdungslage durch islamistische Radikalisierung in Frankreich.
In einer aktuellen Folge des Weltspiegel Podcasts berichten Überlebende der Anschläge vom 13. November 2015 in Paris, wie tief die Ereignisse ihr Leben bis heute beeinflussen.
Zum Hintergrund auf bpb.de
Zum Hintergrund auf deutschlandfunk.de
Zu den Audiobeiträgen auf deutschlandfunknova.de
Zum Interview mit Bartolomeo Conti auf zdfheute.de
Zum Interview mit Betroffenen des Anschlags auf ardaudiothek.de
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Islamismus und religiös begründeter Extremismus im Klassenzimmer
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– Zeit für Politik: Audio; 34 Minuten – In der neuen Episode des Podcasts „Zeit für Politik“ geht es um die Herausforderung durch religiösen und ideologischen Fundamentalismus im Schulalltag: Wie zeigt sich Islamismus im Klassenzimmer – und wie kann eine demokratische Kultur dem wirksam begegnen? Im Gespräch mit der Politikwissenschaftlerin Daria Arjannikov werden aus der schulischen Praxis heraus Lösungsansätze diskutiert, die aber auch über den Unterricht hinausreichen.
Zur Podcastfolge auf zeitfuerpolitik.podigee.io
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Wie islamistische Netzwerke sich in Deutschland finanzieren
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– Deutschlandfunk Kultur: Audio; 33 Minuten – Spenden aus Deutschland finanzieren offenbar die Hamas und den „Islamischen Staat“. Sowohl altbewährte Methoden wie Geldüberweisungen, als auch neue Wege über Kryptowährungen liefern den Terrororganisationen weltweit finanzielle Mittel. Der Beitrag zeigt, wie das globale Spenden- und Propagandanetzwerk funktioniert und warum Ermittlungen allein oft nicht ausreichen, um die Terrorfinanzierung zu stoppen.
Zum Audiobeitrag auf deutschlandfunkkultur.de
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Debatte um Fördergelder für die Zivilgesellschaft
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– Deutschlandfunk: Audio; 19 Minuten – Wer erhält Geld vom Staat und welche Rolle spielt das bei der Stärkung der Demokratie? Der Audiobeitrag von Deutschlandfunk beleuchtet das Spannungsfeld und den politischen Diskurs um Neutralität und Normativität und erörtert rechtliche Problematiken bei der staatlichen Förderung von Nichtregierungsorganisationen.
Zum Audiobeitrag auf deutschlandfunk.de
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Experteninterview zum Verbot von „Muslim Interaktiv“
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– rbb24 Inforadio: Audio; 7 Minuten – Im Interview mit dem Inforadio des rbb betont Islamismus-Experte Michael Kiefer, dass der Staat richtig gehandelt habe, als er „Muslim Interaktiv“ verboten hat. Der Verein sei mit seiner Mischung aus religiösem Eifer, Hass-Propaganda und cleverer Ansprache vor allem junger Musliminnen und Muslime in den Sozialen Medien eine ernstzunehmende Gefahr für die Demokratie. Zugleich warnt Kiefer, dass Verbote allein das Problem nicht beseitigen und plädiert für mehr Prävention und gesellschaftlichen Dialog.
Zum Audiobeitrag auf inforadio.de
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Aktuelle Entwicklungen im islamistischen Spektrum
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– Interkrim: Audio; 32 Minuten – In dieser Folge des Interkrim-Podcasts ordnet der Professor für Soziale Arbeit und Radikalisierungsforscher Jens Ostwaldt aktuelle Entwicklungen im islamistischen Spektrum ein und beschreibt, welche gesellschaftlichen Faktoren Radikalisierung begünstigen. Er erläutert, welche Ansätze in Prävention und Intervention tatsächlich Wirkung zeigen und wo staatliche und zivilgesellschaftliche Akteurinnen und Akteure noch besser zusammenarbeiten müssen.
Zur Podcastfolge auf interkrim.de
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Feindselige Stimmung in Frankreich – muslimische Gemeinschaft fordert mehr Schutz
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– Deutschlandfunk: Audio; 19 Minuten – In Frankreich wächst die Sorge vieler Musliminnen und Muslime angesichts einer spürbar polarisierten gesellschaftlichen Stimmung und zunehmender Übergriffe. Vertreterinnen und Vertreter muslimischer Gemeinschaften drängen auf stärkeren staatlichen Schutz und warnen vor einer weiteren Erosion von Vertrauen in Gleichbehandlung und Sicherheit.
Zum Audiobeitrag auf deutschlandfunk.de
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Meldungen aus dem Arbeitsfeld
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* Ergänzungen vom 15.12.2025 werden kursiv dargestellt
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Neuer Beraterkreis des Bundesinnenministeriums zum Thema Islamismus berufen
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Das Bundesinnenministerium hat Mitte November seinen neuen „Beraterkreis Islamismusprävention und Islamismusbekämpfung“ vorgestellt. Dieser soll die Regierung bei der Bekämpfung islamistischer Radikalisierung beraten und den im Koalitationsvertrag vereinbarten Bund-Länder-Aktionsplan Islamismusbekämpfung erarbeiten. Der neue Beraterkreis tritt an die Stelle der bislang tätigen „Task Force Islamismusprävention“, die im November 2024 von der damaligen Innenministerin Nancy Faeser einberufen worden war. Der neue Beraterkreis soll auch dem Thema legalistischer Islamismus künftig mehr Aufmerksamkeit widmen.
Zur Pressemitteilung über die Einrichtung des Beraterkreises auf bmi.bund.de
Das neue Gremium ist medial breit und kontrovers diskutiert worden. Kritisiert wird etwa, dass im Vergleich zur vorherigen Task Force wenige Vertreterinnen und Vertreter aus der Zivilgesellschaft und der Präventionspraxis mit am Tisch sitzen werden. Zudem werden inhaltliche Unschärfen im Mandat des Beraterkreises bemängelt. Andere Medien betonten hingegen, dass der neue Beraterkreis breit aufgestellt und neben Stimmen aus der Prävention auch der Sicherheitsbereich gut vertreten sei, mitunter kommen in den Berichten auch die Mitglieder des neuen Gremiums selbst zu Wort, ebenso der zuständige Parlamentarische Staatssekretär Christoph de Vries, der das Gremium initiiert hat.*
Ein Beitrag der WELT beschäftigt sich ausführlicher mit der personalen Besetzung des Beraterkreises und seiner sicherheitspolitischen Ausrichtung.
In einem Artikel der taz beziehen ehemalige Mitglieder der Task Force Islamismusprävention zur Einrichtung des Beraterkreises Stellung.
In einem Artikel auf FOCUS online wird die Zusammensetzung des neuen Beraterkreises positiv bewertet.*
In einem Beitrag des Migazin wird Kritik an den als intransparent wahrgenommenen Auswahlprozessen bei der Besetzung des Beraterkreises geäußert.
In einem weiteren Beitrag in der WELT wird die Kritik aufgegriffen und einige Mitglieder des neuen Beraterkreises kommen selbst zu Wort.*
Im Deutschlandfunk äußert sich der zuständige Parlamentarische Staatssekretär Christoph de Vries zur Einsetzung des neuen Gremiums und weist Kritik daran zurück.*
Zum Beitrag auf welt.de
Zum Beitrag auf taz.de
Zum Beitrag auf focus.de*
Zum Beitrag auf migazin.de
Zum Meinungsbeitrag auf welt.de (Paywall)*
Zum Audiobeitrag auf deutschlandfunk.de*
(Hinweis der Redaktion: Da die Debatte über das neue Gremium auch nach Redaktionsschluss intensiv fortgeführt wurde, hat die Redaktion entschieden, weitere wichtige Stimmen schon jetzt hier zu bündeln und diese im kommenden Newsletter im Januar 2026 noch einmal ausführlich abzubilden.)
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Neues Gesetz zur Landeszentrale für politische Bildung NRW soll Unabhängigkeit der Institution sicherstellen
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Ein neues Gesetz soll langfristig die Unabhängigkeit der Landeszentrale für politische Bildung in Nordrhein‑Westfalen absichern. Ab Januar 2026 wird sie als teilrechtsfähige Anstalt des öffentlichen Rechts beim Landtag angesiedelt sein. Erklärtes Ziel ist, demokratische Bildung vor politischer Einflussnahme zu schützen und sie institutionell auf ein solides Fundament zu stellen. Das Vorhaben stößt jedoch auf gemischte Reaktionen: Während die Landesregierung die Reform als Stärkung demokratischer Bildung feiert, warnen Kritikerinnen und Kritiker vor einer möglichen Aushöhlung der bisherigen Unabhängigkeit.
Zum Beitrag auf faz.net
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Bundesprogramm „Demokratie leben!“ soll breiter aufgestellt werden – Überprüfung zivilgesellschaftlicher Organisationen geplant
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Das Bundesprogramm „Demokratie leben!“ soll nach dem Willen des Bundesministeriums für Bildung, Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMFSFJ) künftig breiter aufgestellt werden und stärker auf die Prävention verschiedener Formen von Extremismus setzen. Befürchtet wird jedoch, die geplanten Prüfmechanismen (u. a. eine Überprüfung durch den Verfassungsschutz) könnten das Vertrauen in zivilgesellschaftliche Träger schwächen und die Unabhängigkeit politischer Bildungsarbeit gefährden.
Zum Beitrag auf taz.de
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Kritik an Förderung für ein Präventionsprojekt – Debatte um Transparenz und Einbindung von Fachexpertise
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Ein vom Bund gefördertes Projekt zur Antisemitismusprävention der MIND Prevention GmbH steht in der Kritik. Fachleute und zivilgesellschaftliche Akteurinnen und Akteure bemängeln fehlende Transparenz, unklare Zielsetzungen und mangelnde Einbindung relevanter Perspektiven (siehe dazu den verlinkten Beitrag von Correctiv). MIND Prevention wurde vom Islamismus-Experten Ahmad Mansour gegründet und wird von ihm als Geschäftsführer geleitet. Er weist die Vorwürfe in einem Beitrag in der ZEIT zurück und spricht von einer politisch motivierten Kampagne gegen seine Arbeit.
Zum Beitrag auf correctiv.de
Zum Beitrag auf zeit.de
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Islamische Theologin Dua Zeitun erhält Bundesverdienstkreuz
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Die Osnabrücker Theologin Dua Zeitun wurde für ihr Engagement für den gesellschaftlichen Zusammenhalt und gegen Radikalisierung vom Bundespräsidenten Frank-Walter Steinmeier mit dem Bundesverdienstkreuz ausgezeichnet. Vor zehn Jahren gründete sie den Osnabrücker Verein „Muslimische Jugendcommunity Osnabrücker Land“, der verschiedene Projekte im Bereich der Extremismusprävention, politischen Bildung und des interreligiösen Dialogs mit muslimischen Jugendlichen durchführt.
Der Infodienst Radikalisierungsprävention hat Anfang des Jahres bereits ein Interview mit ihr geführt, in dem sie über ihre Arbeit mit muslimischen Jugendlichen im Kontext der Antisemtismus- und Rassismusprävention berichtet.
Zum Beitrag über die Verleihung auf ndr.de
Zum Interview mit Dua Zeitun für den Infodienst auf bpb.de
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Aktuelle Meldungen zum Thema Islamismus
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Vereinsverbot von „Muslim Interaktiv“ Das Bundesministerium des Innern unter Leitung von Alexander Dobrindt hat Anfang November den islamistischen Verein „Muslim Interaktiv“ aufgelöst und dessen Vermögen beschlagnahmt. Der Hizb ut-Tahrir nahestehenden Gruppierung wird vorgeworfen, mit Forderungen nach einem Kalifat, mit Hetze gegen Israel, jüdische Personen und weitere Minderheiten aktiv gegen die freiheitliche demokratische Grundordnung verstoßen zu haben. Ihr Verbot gilt als bedeutender Schritt im Kampf gegen Islamismus und gegen eine Radikalisierung, die zunehmend auch auf den Sozialen Medien stattfindet. Gleichzeitig fanden Hausdurchsuchungen bei weiteren der Hizb ut-Tahrir nahestehenden Organisationen statt, darunter etwa „Generation Islam“ und „Realität Islam“.
Im Arbeitsfeld wurde der Schritt des Ministeriums begrüßt. Für den Direktor des Counter Extremism Project, Hans-Jakob Schindler, war das Verbot längst überfällig, wie er im Gespräch mit dem Merkur sagte. Besonders in Hamburg reagierte die Öffentlichkeit positiv auf das Verbot, nachdem der Verein dort mit Demos und dem Ruf nach einem Kalifat wiederholt für öffentliche Debatten gesorgt hatte.
Zum Hintergrund von „Muslim Interaktiv“ und Ermittlungen gegen weitere Vereinigungen auf tagesschau.de und lto.de
Zur Einordnung des Verbots durch den Islamismus-Experten Hans-Jakob Schindler auf merkur.de
Zu den Reaktionen aus Hamburg zum Verbot von „Muslim Interaktiv“ auf welt.de
Zahlen zu „IS“-Rückkehrenden aus Deutschland und ihrem Gefahrenpotenzial Seit 2011 sind den Behörden 1.150 Personen bekannt, die aus islamistischer Motivation heraus Deutschland in Richtung Syrien oder Irak verlassen haben. Laut aktuellen Zahlen kehrten rund 40 Prozent der ausgereisten Islamistinnen und Islamisten nach Deutschland zurück, viele mit mutmaßlichem Bezug zum „Islamischen Staat“. Bundesinnenminister Alexander Dobrindt warnt vor einer „abstrakten, aber dennoch hohen“ Terrorgefahr.
Zum Beitrag auf de.euronews.com
Mehr als 50 Durchsuchungen – BKA geht gegen islamistische Netzwerke vor Das Bundeskriminalamt ist mit einem großen Einsatz gegen mutmaßliche islamistische Strukturen im Netz vorgegangen und hat über 50 Wohnungen durchsucht. Hintergrund sind Hinweise auf drohende Radikalisierung und mögliche Vorbereitung extremistischer Taten.
Zum Beitrag auf faz.net
Islamismuskritiker Hudhaifa al-Mashhadani entgeht knapp einem Mordanschlag Der in Berlin lebende Schulleiter und als dezidierter Islamismuskritiker bekannte Hudhaifa al-Mashhadani hat einen gezielten Mordversuch nur knapp überlebt. Das Landeskriminalamt hat die Ermittlungen wegen Verdachts auf ein politisch motiviertes Verbrechen aufgenommen. Die von al-Mashhadani geleitete deutsch-arabische Sprachschule Ibn Khaldun in Berlin-Neukölln setzt sich öffentlich für den Dialog mit Israel und jüdischen Gemeinschaften ein. Er vermutet deshalb einen Zusammenhang zur Tat.
Zum Beitrag über den Mordversuch auf faz.net
Zum Beitrag über die möglichen Hintergründe der Tat auf taz.de
Islamfeindliche Straftaten 2025 – Zahlen offenbaren wachsende Bedrohung Aus der Antwort auf eine Kleine Anfrage von Abgeordneten der Fraktion Die Linke geht hervor, dass antimuslimische Straftaten in den ersten drei Quartalen 2025 erneut angestiegen sind. Die Vorfälle reichen von Beleidigungen und Bedrohungen bis hin zu Angriffen auf Moscheen – und werfen ein Schlaglicht auf die anhaltende Gefährdung muslimischer Menschen in Deutschland.
Zum Beitrag auf server.bundestag.de
Taliban wollen Konsulat in Bonn – rechtliche und politische Hürden bremsen Vorstoß In Bonn bemüht sich eine Delegation der Taliban darum, die afghanische Vertretung wieder offiziell in Betrieb zu nehmen und ein Generalkonsulat zu eröffnen. Der Vorstoß sorgt jedoch für erhebliche rechtliche und politische Bedenken, da Deutschland die Taliban nicht als legitime Regierung Afghanistans anerkennt. Die Bundesregierung hat bisher keine Entscheidung getroffen und prüft die Lage weiter.
Zum Beitrag auf zeit.de
Zum Beitrag auf 1wdr.de
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Schüsse auf Fahrzeuge bei Dillingen – Ermittler vermuten islamistischen Hintergrund Ein 21-Jähriger soll im September bei Dillingen an der Donau mit einem Luftgewehr auf 22 Fahrzeuge geschossen haben – mit dem Ziel, schwere Unfälle zu verursachen. Die Ermittlungsbehörden gehen von einem islamistischen Motiv aus und verdächtigen ihn der Nähe zum „Islamischen Staat“. Nun wurde Haftbefehl wegen versuchten Mordes erlassen.
Zum Beitrag auf spiegel.de
Mutmaßlicher Anschlag in Berlin verhindert Spezialeinheiten haben Anfang November in Berlin einen 22-Jährigen, mutmaßlich ein Islamist, unter Terrorverdacht festgenommen. Laut Ermittlungen wurde bei ihm Sprengstoffmaterial gefunden. Der Mann steht im Verdacht, ein Selbstmordattentat geplant zu haben. Entscheidend sei ein Hinweis gewesen, den ein ausländischer Geheimdienst an die deutschen Behörden weiterleitete.
Zur Meldung auf tagesspiegel.de
Prozessbeginn zur Messerattacke am Berliner Holocaust-Mahnmal Am 21. Februar 2025 hat ein 19-Jähriger am Holocaust-Mahnmal in Berlin einen Touristen mit einem Messer lebensgefährlich verletzt. Der junge Mann steht nun vor dem Kammergericht Berlin. Der Bundesanwaltschaft zufolge handelt es sich um einen politisch motivierten Angriff mit islamistisch-antisemitischem Hintergrund; der Angeklagte soll sich kurz vor der Tat zum „Islamischen Staat“ („IS“) bekannt haben. Nun beginnt der Prozess wegen versuchten Mordes, gefährlicher Körperverletzung und Mitgliedschaft in einer terroristischen Vereinigung.
Zur Meldung auf tagesschau.de
Zur Meldung auf zeit.de
Zwei mutmaßliche „IS“-Mitglieder festgenommen Die Bundesanwaltschaft hat zwei Männer festnehmen lassen, die zwischen 2016 und 2017 für den „IS“ im Irak aktiv gewesen sein sollen. Einer der beiden Männer soll als Kämpfer gedient haben, der andere soll Mitglied des Scharia-Komitees gewesen sein. Im Zuge der Verhaftung kam es zu Hausdurchsuchungen in Trier, Delbrück, Köln, Chemnitz und Wittmund in Niedersachsen.
Zur Meldung auf rnd.de
Hamas-Waffenbeschaffer in Flensburg verhaftet In Flensburg wurde ein mutmaßlicher Waffenbeschaffer der Hamas festgenommen, der im Verdacht steht, illegale Waffengeschäfte organisiert zu haben. Einige Tage zuvor hatten BKA und Bundespolizei bereits einen weiteren Verdächtigen nach seiner Einreise aus Tschechien gefasst; er soll Waffen beschafft haben, die für mögliche Anschläge auf israelische oder jüdische Einrichtungen in Deutschland und Europa vorgesehen gewesen sein könnten.
Zum Beitrag auf ndr.de
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Von Frieden im Nahen Osten kann auch weiterhin keine Rede sein. Der Krieg in Gaza bringt die Zivilbevölkerung an ihre Grenzen, was internationale Forderungen nach politischen und humanitären Maßnahmen verstärkt. Gleichzeitig wird über mögliche Modelle für eine Verwaltung nach dem Krieg diskutiert.
Unterdessen erklärten sich mehrere muslimische Staaten skeptisch gegenüber einer erzwungenen Entwaffnung der Hamas. Stattdessen setzen sie auf diplomatische Verhandlungen.
Die deutsche Bundesregierung hat derweil beschlossen, erneut Rüstungsexporte nach Israel zuzulassen. Ferner stuft das deutsche Auswärtige Amt Israel nicht länger als ein Krisengebiet ein.
Im Westjordanland häufen sich indes gewaltsame Übergriffe radikaler Siedlerinnen und Siedler auf palästinensische Familien, was den israelischen Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu erstmalig zu öffentlicher Kritik und der Veranlassung von Festnahmen bewogen hat.
Gleichzeitig sorgte ein schwerer Angriff in Libanons Hauptstadt Beirut, welcher Israel zugeschrieben wird, für Angst vor einer regionalen Eskalation. Bei dem Angriff starben fünf Menschen, darunter mutmaßlich auch der Hisbollah-Generalstabschef Abu Ali al-Tabatabai.
Zum Beitrag über die Eskalation im Gaza-Krieg auf taz.de
Zum Beitrag über die unsichere Zukunft Gazas auf tagesschau.de
Zum Beitrag über die Erklärung mehrerer muslimischer Staaten auf handelsblatt.com
Zum Beitrag über die Entscheidung der Bundesregierung zum Rüstungsexport nach Israel auf tagesschau.de
Zum Beitrag über die veränderte Einstufung der Sicherheitslage Israels durch Deutschland auf tagesschau.de
Zum Beitrag über die steigende Gewalt von Siedlerinnen und Siedlern im Westjordanland auf tagesschau.de
Zum Beitrag über den Angriff in Beirut auf sueddeutsche.de
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Großbritannien bewertet Verhältnis zur syrischen HTS neu Großbritannien hat nach dem Sturz von Assad in Syrien die frühere Rebellengruppe Ha’yat Tahrir al‑Sham (HTS) von seiner Terrorliste gestrichen. Deren einstiger Anführer, Ahmed al-Scharaa, ist heute Syriens Übergangspräsident. Der Schritt Großbritanniens löste internationale Kritik aus. Viele Expertinnen und Experten warnen, dass die HTS weiterhin aktiv und gefährlich sei und sehen in der Entscheidung ein gefährliches Signal für Sicherheit und Stabilität in der Region. Zugleich hob Großbritannien Sanktionen gegen al-Scharaa auf.
Zum Beitrag über die Streichung der HTS von der Terrorliste auf spiegel.de
Zum Beitrag über die Aufhebung der Sanktionen gegen al-Scharaa auf tagesschau.de
Syrien schließt sich der USA im Kampf gegen den „IS“ an Die syrische Regierung unter der Führung des einstigen HTS-Anführers Ahmed al-Scharaa hat ihren Beitritt zur US-geführten Anti-„IS“-Koalition erklärt – ein ungewöhnlicher Schritt, der mögliche neue Dynamiken im Kampf gegen radikale Gruppen ankündigt. Der Beitritt könnte entscheidend sein, um die strafrechtliche Verfolgung von Syrien-Rückkehrerinnen und -Rückkehrern und jenen, die noch immer vor Ort in Nordostsyrien in Lagern interniert sind, zu erleichtern und zugleich internationale politische Allianzen neu zu justieren.
Zur Meldung auf deutschlandfunk.de
Taliban-Konflikt: Spannungen zwischen Kabul und Islamabad eskalieren Aufgrund sich häufender islamistischer Anschläge in Pakistan gilt das Verhältnis zwischen dem Land und dem Nachbarstaat Afghanistan als angespannt. Die pakistanische Regierung wirft der Führung in Kabul unter anderem vor, die aktive Terrorgruppe Tehrik-i Taliban Pakistan (TTP) gezielt zu unterstützen und ihren Mitgliedern Schutz zu gewähren. Die afghanischen Taliban bestreiten dies.
Zum Beitrag auf dw.com
Explosion in Indien und Selbstmordattentat in Pakistan sorgen für weitere Spannungen zwischen beiden Ländern Bei einem mutmaßlich islamistisch motivierten Selbstmordattentat im pakistanischen Islamabad starben mindestens zwölf Menschen. Der pakistanische Ableger der Taliban bekannte sich zur Tat, nachdem er eine Tatbeteiligung zunächst bestritten hatte. Dem Attentat in Islamabad war eine Explosion in der indischen Hauptstadt Neu-Delhi wenige Tage zuvor vorausgegangen, bei der acht Menschen starben. Beide Länder beschuldigen sich gegenseitig, in die Anschläge verwickelt zu sein.
Zum Beitrag auf dw.com
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