Im März 1946 beginnen in Potsdam die Dreharbeiten zu einem Film, der im Berlin der Gegenwart spielen soll: „Die Mörder sind unter uns“. Regie führt Wolfgang Staudte, in der Hauptrolle ist die gerade 20-jährige Hildegard Knef zu sehen. Sie spielt die KZ-Überlebende Susanne, die sich eine Wohnung mit dem ehemaligen Wehrmachtsarzt Hans teilen muss. Beide versuchen, sich im Alltag und in der kriegszerstörten Stadt zurechtzufinden. Der Konflikt mit den Zeitgenossen spitzt sich zu, als Hans auf seinen ehemaligen Vorgesetzten Brückner trifft, dessen Kriegsverbrechen er miterlebt hat. Brückner hat sich schon Ende 1945 wieder gut eingerichtet. Susanne und Hans erreichen, dass Brückner vor Gericht gestellt und für seine Verbrechen bestraft wird.
Im sowjetischen Sektor Berlins feiert der Film seine Premiere im Oktober 1946 im Admiralspalast an der Friedrichstraße. Im Westen läuft er erstmals im April 1947 in Baden-Baden in der französisch besetzten Zone.
Der Film markiert den Anfang einer kleinen Reihe sogenannter „Trümmerfilme“ – Filme, die von beschädigten Menschen handeln, die sich in zerstörten Städten mit den NS-Verbrechen und ihren Folgen auseinandersetzen müssen. Spätestens mit der Währungsreform in den westlichen Besatzungszonen 1948 finden diese Filme kaum noch Publikum: Ihr Geld geben die Menschen nun lieber für Dinge aus, die sie lange entbehrt haben. Wiederaufbau und Vergangenheitsbewältigung scheinen sich zu widersprechen – in West- wie Ostdeutschland.