Bundeszentrale für politische Bildung
20. Dezember 2023
Infodienst Radikalisierungsprävention

Infodienst Radikalisierungsprävention

Newsletter Dezember 2023

Liebe Leserinnen und Leser,

der Angriff der Hamas auf Israel und seine Folgen, mehrere Anschlagsversuche, die Deutsche Islam Konferenz und eine schwierige Haushaltslage… und die Aufzählung ließe sich fortsetzen. Die letzten Wochen und Monate haben unser Arbeitsfeld stark herausgefordert – erschrecken Sie deshalb nicht, wenn der letzte Infodienst-Newsletter des Jahres etwas länger ausgefallen ist als üblich, aber es war uns wichtig, Ihnen einen möglichst umfassenden Einblick in die aktuellen Entwicklungen zu geben.

In dieser Ausgabe stehen besonders der Anschlag der Hamas auf Israel am 7. Oktober 2023 und dessen Folgen für die Opfer und Angehörigen in Israel und die Zivilgesellschaft im Gazastreifen, sowie die Auswirkungen dieses Konflikts auf Deutschland im Fokus. Aufgrund der zahlreichen Beiträge, Angebote und Materialien zu den aktuellen Entwicklungen im Nahostkonflikt haben wir in diesem Newsletter eigens eine Rubrik erstellt, in der wir Artikel, Interviews und andere Beiträge zum Thema bündeln. Zusätzlich hat Katharina Reinhold für den Infodienst in einer umfangreichen Materialsammlung zahlreiche Links zusammengestellt, die Schulen und pädagogischen Einrichtungen Hilfestellung beim Sprechen über den Nahostkonflikt und die Zeit nach dem 7. Oktober bieten sollen.

Außerdem möchten wir Sie auf drei weitere Neuerscheinungen im Infodienst aufmerksam machen:

Welche Erfahrungen macht medizinisches Fachpersonal mit Patientinnen und Patienten, die eine extremistische Einstellung haben? Und fühlen sie sich gut auf die Behandlung solcher Personen vorbereitet? Thea Rau und ihr Team vom Universitätsklinikum Ulm haben dieses Thema in einer Studie untersucht, über die sie in einem neuen Beitrag für den Infodienst berichten.

Zwei weitere Texte im Infodienst sind aktualisiert worden: Joachim Langners Text „Junge Menschen und gewaltorientierter Islamismus – Forschungsbefunde zu Hinwendungs- und Radikalisierungsprozessen“ wurde um neue Forschungsergebnisse ergänzt und Fabian Wichmann hat mit frischem Blick auf die Strukturen und Arbeitsweise des „Radicalisation Awareness Network“ geschaut.

Wir wünschen Ihnen und Ihren Familien friedliche und erholsame Tage und dass Sie die Möglichkeit finden, die Ereignisse des aktuellen Jahres zu verarbeiten und ein wenig Ruhe, Kraft und Energie zu tanken. Kommen Sie gut und gesund ins neue Jahr!

Herzliche Grüße
Ihre Infodienst-Redaktion

PS: Haben Sie einen Hinweis, worüber wir berichten sollten? Schreiben Sie uns an infodienst@bpb.de!

Neu im Online-Portal des Infodienst Radikalisierungsprävention

DR. THEA RAU, PROF. DR. MARC ALLROGGEN, SOPHIA MAYER, AMANDA HORN

 

Studie zu extremistischen Einstellungen bei Patient:innen

 
Welche Erfahrungen macht medizinisches Fachpersonal in Psychotherapie und Psychiatrie mit Patient:innen, die eine extremistischen Einstellung haben? Und was muss im Zusammenhang mit der Behandlung dieser Personengruppe aus Sicht von Ärzt:innen und Psychotherapeut:innen verbessert werden? Dieser Beitrag fasst die Ergebnisse einer bundesweiten Studie zu diesem Thema zusammen und schließt mit einem Fazit für die Präventionsarbeit.
weiter
 

KATHARINA REINHOLD

 

Wie umgehen mit dem Nahostkonflikt? Eine Übersicht für Schulen und Bildungseinrichtungen

 
Die Terroranschläge der Hamas vom 7. Oktober und die Folgen haben vielfältige und häufig sehr emotionale Reaktionen ausgelöst. Sie waren und sind auch Thema in Schulen und Bildungseinrichtungen in Deutschland. Ergänzend zu den bisherigen Materialsammlungen im Infodienst hat die Autorin Materialien, pädagogische Handreichungen und Fachbeiträge, die besonders den Nahostkonflikt sowie israelbezogenen Antisemitismus in den Fokus nehmen, hier zusammengestellt.
weiter
 

JOACHIM LANGNER

 

Forschungsbefunde zur Radikalisierung junger Menschen zum islamistischen Extremismus

 
Warum schließen sich junge Menschen gewaltorientierten islamistischen Gruppierungen an? Der Überblick über die Forschung zu den Hintergründen, Motiven und Verläufen zeigt: Immer spielen mehrere Faktoren zusammen, die Prozesse verlaufen nicht gradlinig. Doch selbst wenn viele begünstigende Faktoren vorliegen, muss nicht notwendigerweise eine Radikalisierung erfolgen, so Joachim Langner in seinem Beitrag. Es handelt sich hier um eine Aktualisierung des 2015 im Infodienst erschienenen Beitrags „Junge Menschen und gewaltorientierter Islamismus – Forschungsbefunde zu Hinwendungs- und Radikalisierungsprozessen“ von Michaela Glaser, Maruta Herding und Joachim Langner.
weiter
 

FABIAN WICHMANN

 

„Radicalisation Awareness Network“ – Das EU-Netzwerk für die Präventionspraxis

 
Seit vielen Jahren betreibt die Europäische Union mit dem „Radicalisation Awareness Network“ (RAN) ein Netzwerk zur Prävention von Extremismus. Das wichtigste Mittel ist dabei der fachliche Austausch von Praktiker:innen aus verschiedenen Staaten und Fachgebieten. Vieles hat sich dort in den vergangenen Jahren verändert. In diesem aktualisierten Beitrag stellt Fabian Wichmann deshalb die aktuellen Arbeitsschwerpunkte des Netzwerks vor und erklärt, wie die Zusammenarbeit auf unterschiedlichen Ebenen funktioniert.
weiter
 

Neu bei der Bundeszentrale für politische Bildung

PROF. DR. ARMIN PFAHL-TRAUGHBER

 

Antisemitismus und Antizionismus in der ersten und zweiten Charta der Hamas

 
Die Feindschaft gegenüber Jüdinnen und Juden und der Zerstörungswille gegenüber Israel prägen zahlreiche islamistische Diskurse. Hierbei handelt es sich keineswegs um ein neues Phänomen. Neu hingegen ist die kritische Aufmerksamkeit in der westlichen Öffentlichkeit für solche Positionen. Anhand der programmatischen Charta der Hamas zeigt Armin Pfahl-Traughber auf, wie sich judenfeindliche Positionen im islamistischen Diskurs wiederfinden.
weiter
 

PROF. DR. ARMIN PFAHL-TRAUGHBER

 

Antisemitismus im Islamismus. Bedingungsfaktoren, Erscheinungsformen und soziale Verankerung

 
Antisemitismus gehört zur politischen Agenda von Islamist:innen. Sie nutzen dabei Stereotype, die einerseits mit der judenfeindlichen Hetze in Europa vom Mittelalter bis ins 20. Jahrhundert in Verbindung gebracht werden und die andererseits auf antisemitische Vorurteile aus der Frühgeschichte des Islams zurückgehen. Wie sich derartige Auffassungen in den inhaltlichen Diskursen der Islamist:innen niederschlagen, erläutert Armin Pfahl-Traughber in diesem Text anhand der unterschiedlichsten Gruppen, Netzwerke und Organisationen.
weiter
 
 

MasterClass: Präventionsfeld Islamismus 2021/2022

Die „MasterClass: Präventionsfeld Islamismus“ bietet Masterstudierenden die Möglichkeit, einen Einblick in das Arbeitsfeld Islamismusprävention zu erhalten. In fünf Modulen bekommen die Teilnehmenden neben theoretischen Kenntnissen zum Thema Islamismus auch praktische Einblicke in das Arbeitsfeld vermittelt. Über die Dauer der MasterClass haben die Studierenden die Möglichkeit, ein eigenes Projekt zu realisieren. In diesem Rahmen sind vier Abschlussprojekte des Jahrgangs 2021/2022 entstanden, die sich mit unterschiedlichen Ansätzen und Themen aus dem Berufsfeld der Islamismusprävention und der politischen Bildung beschäftigen. Auf den folgenden Seiten können Sie sich die Projekte näher anschauen:

Zum Abschlussprojekt: Deradikalisierung im Strafvollzug
Zum Abschlussprojekt: Islamismusprävention aus einer machtkritischen Perspektive
Zum Abschlussprojekt: Antimuslimischer Rassismus im Kontext Schule
Zum Abschlussprojekt: Muslim Insights
 

KATAJUN AMIRPUR

 

Iran ohne Islam. Der Aufstand gegen den Gottesstaat

 
In diesem Schriftenreihe-Band thematisiert Katajun Amirpur die rückläufige Unterstützung der iranischen Bevölkerung für die Islamische Republik. Die Proteste nach dem gewaltsamen Tod Jina Mahsa Aminis im September 2022 haben sich zu einem revolutionären Prozess ausgeweitet, so die Autorin, auch wenn dieser durch die brutale Antwort des Regimes ausgebremst worden sei. Die Unzufriedenheit in der Bevölkerung, vor allem die der Frauen, sei jedoch deutlich zutage getreten und gehe durch alle Schichten und Regionen Irans.
weiter
 

 

Neues Informationsportal der bpb zum Themenfeld Rechtsextremismus

 
Seit Anfang Dezember ist unser „Geschwisterprojekt“, der InfoPool Rechtsextremismus, online. Er bietet praxisbezogene Hintergrundtexte zu wechselnden Themenschwerpunkten. Die Beiträge richten sich in erster Linie an Personen, die in ihrer Berufspraxis – beispielsweise in Schule, sozialer Arbeit und politischer Bildung, aber auch in Sicherheitsbehörden – mit dem Phänomen Rechtsextremismus in Berührung kommen. Der InfoPool möchte informieren und aktuelle Dynamiken diskutieren, um die Bildungsarbeit gegen rechtsextreme Einstellungsmuster zu stärken.
weiter
 

Veranstaltungshinweise und Fortbildungen

Termindetails und weitere Termine finden Sie in der Termin-Übersicht des Infodienstes.

Januar 2024

“Radikalisierende Räume. Kontexteffekte auf die Anfälligkeit für Radikalisierung“
17. Januar 2024, Erlangen und online

Fortbildung: Kommunal. Innovativ. Präventiv.
24. Januar bis 17. Oktober 2024, Kassel-Wilhelmshöhe und online

Weiterbildung: Radikalisierungsprävention für Lehrkräfte und Schulsozialarbeiter:innen
Januar bis Dezember 2024, deutschlandweit

Februar 2024

Interdisziplinäre Fachtagung „Ursachen und Wirkungen von Islamismus in Deutschland und Europa“
22. und 23. Februar 2024, Bielefeld

März 2024

Qualifizierungslehrgang für Fachkräfte im Kontext religiös begründeter Radikalisierung
März bis Dezember 2024, Online und in Präsenz

Save the Date: MOTRA-K Jahreskonferenz 2024
7. und 8. März 2024, Wiesbaden

April 2024

Train-the-Trainer-Qualifizierung Antisemitismus wirksam begegnen – eine Qualifizierung zum handlungssicheren Umgang in Strafvollzug und Bewährungshilfe
18. April bis 6. September 2024, Berlin

Mai 2024

Fachtag der BAG RelEx: Der Nahostkonflikt als Katalysator - Antisemitismus, Rassismus und Radikalisierung in Deutschland
14. bis 15. Mai 2024, Frankfurt am Main
 

Stellenangebote

Details finden Sie in der Übersicht mit Stellenangeboten im Infodienst.
 

Berlin

Projektleitung
Berlin

Referenten/Referentinnen (m/w/d) mit sehr guten Sprachkenntnissen in Arabisch
Berlin

Streetworker:in für Präventions- und Deradikalisierungsarbeit
Berlin

Bildungsreferent*in „Fachstelle für Pädagogik zwischen Islam, antimuslimischem Rassismus und Islamismus in Berlin“
Berlin
 

Mecklenburg-Vorpommern

Sachverständige bzw. Sachverständiger (w/m/d) Islamwissenschaft
Leezen
 

Nordrhein-Westfalen

Ehrenamtliche Mitarbeit
NRW-weit

Fachkraft für das Projektteam
Bochum
 

Fachbeiträge in anderen Medien

 

Empathie als Grundlage für Präventionsarbeit

– ufuq.de: Dr. Jochen Müller –

Jochen Müller reagiert in einem Beitrag auf ufuq.de auf die Kritik an der Präventionsarbeit, Phänomene wie Antisemitismus und Islamismus zu verharmlosen. Er weist Forderungen zurück, wonach diesen in der pädagogischen Arbeit mit härteren Mitteln begegnet werden müsse. Diese „Kampfrhetorik“, wie er sie nennt, passe nicht zur Arbeit mit Jugendlichen. Einstellungen und Verhaltensformen zu „bekämpfen“ und Forderungen aufzustellen, sei Aufgabe der Politik und der Sicherheitsbehörden. In der Präventionsarbeit plädiert er dafür, Empathie, Verständigung und das Gespräch mit Jugendlichen als Grundlage zu sehen.

Zum Beitrag auf ufuq.de
 

Wie über TikTok extremistische Inhalte viral gehen

– ufuq.de: Dr. Hazim Fouad –

Soziale Medien wie TikTok gewinnen bei der Verbreitung polarisierender und extremistischer Inhalte zunehmend an Bedeutung. Welche gefährliche Dynamik das Hochladen eines Videos entwickeln kann, erläutert Hazim Fouad auf ufuq.de anhand eines konkreten Beispiels. Er schildert, wie ein Schüler ein selbst verfasstes Video hochlud, das als Aufruf zur Gewalt gedeutet werden konnte, während ihn selbst eine ganz andere Motivation antrieb. Der Autor schließt mit einem Plädoyer, den kritischen Umgang von jungen Menschen mit Medien stärker zu fördern.

Zum Beitrag auf ufuq.de
 

Über Erfahrungen mit „IS“-Rückkehrer:innen aus dem Irak und Syrien

– strongcitiesnetwork: Samira Benz –

Ungefähr 40 Prozent der 1.150 Deutschen, die sich im Irak und Syrien dem „Islamischen Staat“ angeschlossen haben, sind wieder zurückgekehrt. Deutschland ist eines der wenigen Länder, das sich aktiv um die Reintegration seiner zurückgekehrten Bürger:innen bemüht. Samira Benz, die in den vergangenen vier Jahren als Rückkehrkoordinatorin für das Land Berlin arbeitete, beschreibt in ihrem Text einen multiprofessionellen Ansatz, der einerseits ermöglicht, die nationale Sicherheit zu gewährleisten und andererseits Rückkehrer:innen psychologische Hilfestellung bei der Abwendung von der Szene bietet.

Zum Beitrag (auf Englisch) auf strongcitiesnetwork.org
 

Ungleichwertigkeitsideologien in der postmigrantischen Gesellschaft

– ufuq.de: Prof. Dr. Kemal Bozay –

Ideologien der Ungleichwertigkeit sind in der Mehrheitsgesellschaft weit verbreitet, stoßen allerdings auch unter Menschen auf Widerhall, die selbst von Rassismus betroffen sind. In diesem Beitrag auf ufuq.de gibt Prof. Dr. Kemal Bozay einen Überblick über unterschiedliche Ausprägungen dieser Ideologien, deren Ursachen oft auch in eigenen Ausgrenzungserfahrungen begründet sein können. Dabei geht er unter anderem auch auf Bewegungen wie die Grauen Wölfe ein.

Zum Beitrag auf ufuq.de
 

Berichte und Analysen

 

Themen und Trends der Islamismusprävention 2023

– Kompetenznetzwerk Islamistischer Extremismus (KN:IX) –

Der jüngst erschienene vierte KN:IX Report stellt Trends und Analysen aus dem Arbeitsfeld der Islamismusprävention des Jahres 2023 vor. In einem Stimmungsbild, das auf Befragungen relevanter Akteur:innen beruht, zeigt der Bericht, welche Themen im Arbeitsfeld im vergangenen Jahr im Vordergrund standen. In einer Reihe von Schlaglichtern werden ausgewählte Themen wie etwa die Frage nach einem „woken Islamismus“ und „Deradikalisierung in und nach dem Strafvollzug“ näher beleuchtet. Außerdem geben Kurz-Interviews einen Einblick in die Arbeit der Landes-Demokratiezentren.

Zum KN:IX-Report auf kn-ix.de
 

Rahmenbedingungen und Standards für gelingende Onlineprävention

– BAG RelEx: Ligante Sonderausgabe –

Diese Sonderausgabe der Ligante fokussiert auf Standards für eine gelingende Onlineprävention. Sie gibt auch einen umfassenden Überblick, was Onlineprojekte der Demokratieförderung und Radikalisierungsprävention ausmacht und wie sie langfristig gestärkt werden können. Das Heft ist das Ergebnis eines zweijährigen Wissens- und Erfahrungsaustauschs zwischen Mitarbeitenden von Onlineprojekten innerhalb der Bundesarbeitsgemeinschaft Religiös begründeter Extremismus“ (BAG RelEx) über Ansätze und Methoden in der digitalen und hybriden Präventionsarbeit.

Zur Ligante-Sonderausgabe auf bag-relex.de
 

Radikalisierung als Bewältigungsstrategie?

– BAG RelEx: Ligante Nr. 6 –

Oftmals werden die Gründe einer Radikalisierung ausschließlich auf individueller Eben gesucht. Diese Ligante-Ausgabe möchte den Blick weiten und die Diskussion um gesellschaftliche Rahmenbedingungen im Hinblick auf eine islamistische Radikalisierung anregen. Im Kern geht es um die Fragen: Kann Hinwendung zu extremistischen Ideologien auch als Bewältigungsstrategie angesichts struktureller gesamtgesellschaftlicher Problemlagen verstanden werden? Und wie kann diese Thematik in der Präventionsarbeit aufgegriffen werden?

Zur Ligante-Ausgabe auf www.bag-relex.de
 

„Mein Bruder, wer glaubt noch der Zeitung?“ Medien als Feindbild in der Kommunikation islamistischer Online-Akteure

– Violence Prevention Network: Schriftenreihe Heft 12/2023 –

Das Narrativ der „lügenden Medien“ mit feindseligen Absichten findet sich in der Kommunikation verschiedener islamistischer Online-Akteure. Doch Medien werden nicht ausschließlich als Feindbild genutzt – bei genauerer Betrachtung zeichnet sich ein differenzierteres Bild. In den Sozialen Medien lässt sich ein ambivalentes Verhältnis von Akteuren aus der islamistischen Szene zu Massenmedien konstatieren. Wie also sprechen islamistische Akteure über Medien und Journalist:innen? Welche Framings werden von Medien übernommen und welche Rolle schreiben islamistische Akteure ihnen zu? Niklas Brinkmöller und Margareta Wetchy beschäftigen sich in der neuen Ausgabe der VPN-Schriftenreihe mit diesen Fragen.

Zur VPN-Schriftenreihe auf kn-ix.de
 

Zwischen Psychotherapiebedarf und Klient:innen-Selbstbestimmung

– KN:IX: Analyse Nr. 11 –

In dieser Analyse-Ausgabe des „Kompetenznetwerk Islamistischer Extremismus“ (KN:IX) beschäftigen sich Vera Dittmar, Anja Herrmann, Anja Joest und Alexander Gesing mit den Hintergründen der Therapieablehnung durch Klient:innen im Phänomenbereich Islamismus. Dabei gehen sie auf ein ganzes Spektrum an Ursachen für die Ablehnung therapeutischer Maßnahmen im Rahmen von Distanzierungsprozessen ein und zeigen gleichzeitig Lösungsansätze für Berater:innen auf.

Zur KN:IX-Analyse auf kn-ix.de
 

CHAMPS-Projekt: Peer-to-Peer Ansatz in der Prävention islamistischer Radikalisierung

– Eike Bösing, Yannick von Lautz, Margit Stein, Mehmet Kart –

Das Kölner Integrations- und Gleichberechtigungsprojekt CHAMPS bildet jährlich etwa 20 Jugendliche zwischen 16 und 26 Jahren zu Multiplikator:innen für Bildungsarbeit im Kontext von Integration, Toleranz und Demokratieförderung aus. In wöchentlichen Seminaren befassen sie sich unter anderem mit Themen wie Rassismus, Wertevermittlung und Demokratie. Im Rahmen des Forschungsprojekts „Distanz“ wurde das Projekt wissenschaftlich begleitet. Die dabei gewonnenen Erkenntnisse haben die Wissenschaftler:innen nun veröffentlicht.

Zum Beitrag (pdf-Version) auf www.researchgate.net
 

Kostenpflichtige Neuerscheinungen

 

Radikalisierung und Prävention im Fokus der Sozialen Arbeit

– Emre Arslan et al. (Hrsg.) –

In dem Sammelband werden die unterschiedlichen Erscheinungsbilder der Radikalisierung untersucht und die Bedeutung individueller, gruppenbezogener und gesellschaftlicher Radikalisierungsdynamiken erörtert. Das Autor:innenteam beschäftigt sich darauf aufbauend mit den Ursachen sowie den vielseitigen Interventions-, Präventions- und Distanzierungsansätzen für die Soziale Arbeit und politische Bildung. Der Sammelband richtet sich an Fachkräfte in der Sozialen Arbeit und der politischen Bildung, die sich mit Radikalisierungsprozessen und Prävention von Islamismus und Rechtsextremismus beschäftigen.

Zum Buch (32 Euro) auf beltz.de
 

Terrorismusbekämpfung und Extremismusprävention. Eine Einführung

– Stefan Goertz, Nicolas Stockhammer –

Das Lehrbuch bietet einen Überblick über strukturelle Extremismusprävention und über Möglichkeiten und Mittel der behördlichen Terrorismusbekämpfung. Es enthält außerdem eine aktuelle Bedrohungsanalyse durch rechtsextremistische und islamistische Gruppierungen in Europa und entwirft verschiedene Anschlagsszenarien, um anhand dessen Möglichkeiten der Terrorismusbekämpfung und unterschiedliche internationale Ansätze darzustellen. Der Band richtet sich sowohl an Wissenschaftler:innen als auch an Fachkräfte aus der Praxis.

Zum Buch (Softcover: 24,99 Euro/ E-Book: 19,99 Euro) auf link.springer.com
 

Audio- und Videobeiträge

 

Welche Plattformen rechte und islamistische Akteure nutzen

– KN:IX: Podcast-Folge; 32 Minuten –

Folge 21 von „KN:IX talks“ geht der Frage nach, wo rechte und islamistische Akteure in den Sozialen Medien anzutreffen sind. Holger Marcks von der Bundesarbeitsgemeinschaft „Hass im Netz“ erläutert, welche Plattformen für extremistische Akteure besonders attraktiv sind und wie sie sich an vorherrschende Trends anpassen.

Zur Podcast-Folge auf kn-ix.de
 

Islamistische Influencer:innen und ihr Beitrag zur Verbreitung von Extremismus

– KN:IX: Podcast-Folge; 43 Minuten –

In dieser Folge des Podcasts „KN:IX talks“ spricht der Islamwissenschaftler Friedhelm Hartwig darüber, wie islamistische Akteur:innen die Sozialen Medien für ihre Zwecke nutzen. Er klärt auf, welche Gruppierungen auf welchen Kanälen aktiv sind, mit welchen Themen sie sich dort präsentieren und mit welchen Argumenten und Formaten sie ihre Botschaften in den digitalen Raum bringen. Außerdem berichten Pädagog:innen der Mitgliedsorganisationen der BAG RelEx, wie ihrer Erfahrung nach Präventionsarbeit auf TikTok und Instagram gelingen kann.

Zur Podcast-Folge auf kn-ix.de
 

Subkulturelle Online-Sphären: Wie islamistischer Content in den analogen Raum gerät

– KN:IX: Podcast-Folge; 27 Minuten –

Folge 19 von „KN:IX talks“ bildet den Auftakt der dritten Staffel des Podcasts und widmet sich dezidiert der Verschränkung von Online- und Offline-Welten. Jakob Guhl vom Institute for Strategic Dialogue (ISD) schaut in dieser Folge gezielt auf kleinere Social Media-Plattformen und erläutert, wie sie zu Hot Spots für Extremist:innen aus dem islamistischen Spektrum werden und wie diese die Plattformen strategisch nutzen, um Meinungen zu beeinflussen.

Zur Podcast-Folge auf kn-ix.de
 

Wie Syrien mit Jugendlichen umgeht, die gefährdet sind, vom „IS“ angeworben zu werden

– Deutschlandfunk: Audio; 19 Minuten –

Im Nordosten Syriens rekrutiert der „Islamische Staat“ in Flüchtlingslagern Kinder und Jugendliche für seine terroristischen Zwecke. Oft kommen sie aus Familien, die zwar in Syrien leben, aber dort nicht verwurzelt sind. Die kurdische Selbstverwaltung in Syrien nimmt vor allem Jungen, die als gefährdet für die Anwerbeversuche des „IS“ gelten, zur Prävention aus ihren Familien heraus und bringt diese in sogenannten Rehabilitationszentren unter. Menschenrechtsorganisationen sehen diese Zentren kritisch, denn nicht immer gehen die Kinder freiwillig mit.

Zum Beitrag auf deutschlandfunk.de
 

Zunehmende Annäherung von Rechtsextremismus und Islamismus

– SWR2 Wissen: Audio; 28 Minuten –

Islamismus und Rechtsextremismus verfolgen unterschiedliche Ideologien, haben aber dennoch gemeinsame Feindbilder. Diese Feindbilder sind für beide Ideologien anschlussfähig und können zum Austausch und zu Allianzen zwischen Islamist:innen und Rechtsextremist:innen führen. Der Audio-Beitrag geht auf Spurensuche nach den Gemeinsamkeiten von Islamismus, Rechtsextremismus sowie verschiedener Verschwörungstheorien und fragt, was gegen einen Schulterschluss von Extremist:innen getan werden kann.

Zum Beitrag auf www.swr.de
 

Lamya Kaddor entsetzt über demokratiefeindliche Demonstrationen

– Deutschlandfunk: Audio; 7 Minuten –

Im Interview mit Deutschlandfunk reagiert Lamya Kaddor, innenpolitische Sprecherin der Grünen, empört auf das Zeigen islamistischer Symbole und Flaggen auf pro-palästinensischen Demonstrationen. Sie spricht über die islamistischen Akteur:innen, die hinter diesen Aktionen auf Demonstrationen wie beispielsweise in Essen stehen. Außerdem wirbt sie neben dem Verbot demokratiefeindlicher Gruppierungen für mehr Prävention und einen stärkeren gesellschaftlichen Zusammenhalt.

Zum Beitrag auf www.deutschlandfunk.de
 

Wie islamistische Gruppierungen junge Menschen emotionalisieren und radikalisieren

– ZDF: Video; 12 Minuten –

Der Präsident des hessischen Verfassungsschutzes, Bernd Neumann, und die Islamwissenschaftler Ahmad A. Omeirate und Götz Nordbruch berichten in diesem Beitrag, wie es islamistischen Gruppierungen seit Jahren gelingt, junge Menschen für ihre Ideologien zu begeistern und mit ihren radikalen Botschaften einen Nährboden für terroristische Angriffe zu bereiten. Immer mehr verlagern sich dabei ihre Aktionen und Botschaften ins Internet.

Zum Beitrag auf www.zdf.de
 

Aktuelles zu den Themen Nahostkonflikt, Antisemitismus, Muslimfeindlichkeit

 

– ANGEBOTE –

 

Austausch und Beratung für Lehrkräfte, Schulsozialarbeiter:innen und andere pädagogische Fachkräfte zum Nahostkonflikt

Welche Haltung haben Schulen im Umgang mit dem aktuellen Krieg in Gaza und Israel? Wie können Lehrkräfte mit den teils heftigen Emotionen und polarisierenden Aussagen von Schüler:innen umgehen? Welche Rolle spielen dabei eigene Unsicherheiten? Ufuq.de bietet Raum für einen kollegialen Austausch und berät situationsbezogen und diskriminierungskritisch. Ziel ist die Stärkung der Handlungssicherheit von Pädagog:innen sowie eine Sensibilisierung für die Perspektiven der Schüler:innen.

Zum Angebot auf ufuq.de
 

E-Book zum Umgang mit Antisemitismus auf TikTok

Wie kann Hassrede und antisemitischen Äußerungen auf TikTok begegnet werden? Die Bildungsstätte Anne Frank hat in den vergangenen Jahren Lehr- und andere pädagogische Fachkräfte im Umgang mit diesem Phänomen geschult und jüngst das E-Book „Safer TikTok – Strategien im Umgang mit Antisemitismus und Hassrede auf TikTok“ veröffentlicht. Darin informiert die Bildungsstätte über dieses Problemfeld und diskutiert verschiedene Möglichkeiten, wie auf antisemitische und menschenverachtende Äußerungen reagieren werden kann.

Zum kostenlosen E-Book auf www.bs-anne-frank.de
 

– FACHBEITRÄGE –

 

Zwischen Berlin und Beirut – Antisemitismus bei Jugendlichen arabischer, türkischer und/oder muslimischer Herkunft

– ufuq.de: Dr. Jochen Müller –

Weshalb können antisemitische Aussagen und Ressentiments für Jugendliche und junge Erwachsene mit (muslimischem) Migrationshintergrund attraktiv sein? Dieser Frage geht Dr. Jochen Müller, Co-Geschäftsführer von ufuq.de, nach und entwickelt daraus Anregungen für eine pädagogische Praxis, um Antisemitismus entgegenzuwirken. Der Text stammt aus dem Jahr 2013, ufuq.de hat ihn aus aktuellem Anlass erneut auf seiner Webseite veröffentlicht.

Zum Beitrag auf www.ufuq.de
 

– INTERVIEWS & MEINUNGSBEITRÄGE –

 

Wie der Islamismus das Leid der Palästinenser:innen instrumentalisiert

– Belltower News: Amina Aziz –

Die Islamwissenschaftlerin Amina Aziz spricht im Interview mit Belltower News über Aktionen islamistischer Akteure, die sie als Befreiungskampf gegen Kolonialisierung inszenieren. Dabei vertreten diese Akteure nach der Meinung von Aziz mit ihrem Traum von einer Herrschaft des Islams selbst einen kolonialistischen Machtanspruch. Sie erwartet nicht von allen Muslim:innen die pauschale Distanzierung von dieser Ideologie, aber von denjenigen muslimischen Organisationen, die in der Öffentlichkeit stehen. Außerdem spricht sie über den Einfluss des Iran auf die palästinensischen Gebiete und über Muslimfeindlichkeit im Zuge der Hamas-Angriffe.

Zum Beitrag auf www.belltower.news
 

TikTok und X als Propagandatool für die Hamas und andere islamistische Gruppierungen

– Übermedien: Samira El Ouassil –

In einem Beitrag auf Übermedien schreibt Samira El Ouassil über die aktuelle Flut an Social-Media-Beiträgen auf TikTok und X nach den Anschlägen der Hamas auf Israel. Dabei beschreibt sie, wie Islamist:innen gezielt Fehlinformationen nicht nur in Texten, sondern auch über Bilder und Fotos verbreiten. Außerdem geht sie dabei auf die Wirkkraft der TikTok-Videos durch eine hohe Emotionalisierung der User:innen ein. Besorgniserregend sei hierbei, dass User:innen auch dann auf diese Beiträge gelangen, wenn sie gar keine Informationen zu diesem Thema gesucht haben.

Zum Beitrag auf uebermedien.de
 

Pädagogische Konzepte reichen nicht

– SPIEGEL Online: Tobias Nolte –

Lehrer Tobias Nolte schreibt in diesem Gastbeitrag über die Notwendigkeit, den Diskussionen mit den Schüler:innen über Themen wie den Nahostkonflikt, Religion, Rassismus, Medien und gezielte Desinformation ausgiebig Raum zu geben. Pädagogische Konzepte gäbe es dafür genug, meint er, nur reiche es nicht, sie gelegentlich in den Unterricht einzubauen. Vielmehr müsse man diese Themen regelmäßig und grundlegend im Curriculum der Schulen etablieren.

Zum Beitrag auf www.spiegel.de
 

Zur Diskussion über „importierten Antisemitismus“

– Rheinische Post: Julia Rathcke –

Die Journalistin Julia Rathcke zeichnet in diesem Beitrag die aktuell wieder aufflammende Diskussion über einen „importierten Antisemitismus“ nach. Sie fragt, wie der Begriff definiert wird, wer die vermeintlichen Importeure sind und ob Antisemitismus unter Menschen mit Migrationshintergrund weiter verbreitet ist als in der deutschen Mehrheitsgesellschaft. Dabei geht sie unter anderem auf die Studienlage und Aussagen der Politikwissenschaftlerin Sina Arnold ein, die den Begriff des „importierten Antisemitismus“ kritisch betrachtet.

Zum Beitrag auf rp-online.de
 

Muslimische Verbände relativieren Terrorangriff der Hamas

– Frankfurter Rundschau: Eren Güvercin –

Im Interview mit der Frankfurter Rundschau bezeichnet der Autor und Journalist Eren Güvercin die Reaktionen der muslimischen Verbände auf den Hamas-Angriff als beschämend. Die Verbände würden den Terror relativieren, anstatt die Hamas eindeutig als Terrororganisation zu benennen. Erst auf den politischen Druck hin hätten sie überhaupt ein Zeichen von Solidarität gezeigt. Er fordert einen anderen politischen Umgang mit den muslimischen Verbänden, die sich nicht klar gegen Antisemitismus positionieren.

Zum Interview auf www.fr.de
 

Kann die Hamas zerstört werden?

– taz: Assaf Moghadam –

Im Interview mit der taz bewertet der Militärexperte Assaf Moghadam die aktuelle israelische Militäroffensive gegen die Hamas. Außerdem erläutert er, wie es aus seiner Sicht der Hamas gelang, Israel am 7. Oktober auf diese Weise anzugreifen. Neben den Auswirkungen der Militäroffensive auf die Zivilbevölkerung im Gazastreifen spricht er im Interview auch über die Siedlungspolitik im Westjordanland.

Zum Interview auf taz.de
 

Peter R. Neumann über pro-palästinensische Proteste

– Redaktionsnetzwerk Deutschland: Prof. Dr. Peter Neumann –

Peter R. Neumann vom King‘s Collgege London wirft der deutschen Politik vor, zu wenig im Kampf gegen Antisemitismus unternommen zu haben. Über Jahre hinweg seien die Entwicklungen ignoriert worden. Neumann sieht in diesem Konflikt eine Sprengkraft auch für die deutsche Gesellschaft und ist beunruhigt darüber, dass auf pro-palästinensischen Demonstrationen nach dem 7. Oktober 2023 das Existenzrecht Israels in Frage gestellt wurde.

Zum Beitrag auf www.rnd.de
 

Die deutsche Debatte zum Nahostkonflikt: Wo ist der moralische Kompass?

– Bildungsstätte Anne Frank: Eva Berendsen –

Eva Berendsen von der Bildungsstätte Anne Frank fragt danach, was eigentlich schiefläuft und warum die Solidarität und Empathie mit den Opfern des Anschlags der Hamas am 7. Oktober 2023 in Israel weitestgehend ausbleibt oder nur selten mit einem Verweis auf die vermeintliche Mitschuld Israels auskommt. Dabei beschreibt sie, wie die Bildungsstätte Anne Frank die Kämpfe gegen Antisemitismus und Rassismus in ihrer Arbeit miteinander zu verbinden sucht und dabei die Erfahrung macht, wie schwer diese Aufgabe in der aktuellen Situation ist.

Zum Beitrag auf www.bs-anne-frank.de
 

Dialogprojekt „meet2respect“: ein Rabbi und ein Imam besuchen Schulen

– taz: Elias Dray –

In Berlin, Brandenburg und Bayern besuchen ein Rabbi und ein Imam gemeinsam Schulen, um im Rahmen des Projekts „meet2respect“ mit Schüler:innen über Judentum und Islam zu sprechen. Im Interview mit der taz erzählt Rabbi Elias Dray, wie sie mit den jungen Menschen ins Gespräch kommen und dabei die Gemeinsamkeiten betonen, um Vorurteile abzubauen. Seit dem Angriff der Hamas nehmen die Anfragen an das Tandem von schulischer Seite stark zu.

Zum Beitrag auf taz.de
 

Imam warnt vor Zusammenschluss von Rechtsextremisten und Islamisten

– ZDF: Benjamin Idriz –

Der bayrische Imam Benjamin Idriz beschäftigt sich seit Jahren mit islamisch begründetem Antisemitismus und setzt sich für Respekt gegenüber allen Religionen ein. Dass nun der Antisemitismus mancher Muslim:innen mit dem rechtsextremistischen Antisemitismus zusammenkomme, sei eine neue Bedrohung für das Zusammenleben in Deutschland, sagt er.

Zum Beitrag auf www.zdf.de
 

– AUDIO- UND VIDEOBEITRÄGE –

 

Kann Israel die Hamas besiegen?

– Deutschlandfunk: Audio; 9 Minuten –

Im Interview mit dem Deutschlandfunk kommt der Islamwissenschaftler Guido Steinberg zu der Einschätzung, dass das israelische Militär die Zerschlagung der Hamas erreichen kann, allerdings sei dies nur mit hohen Verlusten und mit monatelangen Kämpfen zu erreichen. Die Zerschlagung der Hamas als soziale Bewegung mit hunderttausenden Mitgliedern hält er dagegen für noch schwieriger.

Zum Interview auf www.deutschlandfunk.de
 

„Wir kommen nur vorwärts im Kontext Schule“

– radioeins: Audio; 5 Minuten –

Derviş Hızarcı von der Kreuzberger Initiative gegen Antisemitismus (KIgA) spricht auf radioeins darüber, wie ihn die pro-palästinensischen Demonstrationen erschüttert haben. Emotionen seien hochgekocht und viele Demonstrierenden würden die Gelegenheit nutzen, um die Deutungshoheit über den Nahostkonflikt an sich zu ziehen. Schule sei der Ort, wo Empathie vermittelt werden könne. Er plädiert dafür, dass Lehrkräfte ein offenes Interesse dafür zeigen, was Schüler:innen an Wissen und Werten mitbringen, und mit ihnen ausführlich darüber zu sprechen.

Zum Interview auf www.radioeins.de
 

Wie sich Comedian Abdul Kader Chahin gegen Antisemitismus einsetzt

– radioeins: Audio; 6 Minuten –

Der Comedian und Sohn palästinensischer Geflüchteter Abdul Kader Chahin setzt sich in Bildungsprojekten gegen Antisemitismus ein und möchte beide Seiten zusammenbringen. Das Leid der israelischen und palästinensischen Zivilgesellschaft gegeneinander auszuspielen, mache die Situation so tragisch. Er selbst wolle als Mensch mit palästinensischen Wurzeln für andere ein Vorbild sein, indem er sich gegen Antisemitismus einsetzt.

Zum Interview auf radioeins.de
 

Götz Nordbruch zu antisemitischen Ausschreitungen in Neukölln

– Zeit Podcast „Was jetzt?“: Audio; 12 Minuten –

Der Islamwissenschaftler und Mitbegründer von ufuq.de, Götz Nordbruch, spricht im Podcast „Was jetzt?“ über Jugendliche mit palästinensischen Wurzeln, denen es oft von Politik und Gesellschaft schwer gemacht werde, sich als Teil der Gesellschaft zu fühlen. Ihre Geschichte werde in der Schule im Kontext des Nahostkonflikts nicht thematisiert und damit hätten sie keine Möglichkeit, sich damit auseinanderzusetzen, zu reflektieren und verschiedene Sichtweisen auf den Konflikt zu erfahren. Politik und Kultur müssten Räume schaffen, in denen auch die Perspektive dieser Jugendlichen Raum findet.

Zum Beitrag auf www.zeit.de
 

Burak Yilmaz über Antisemitismus und die Arbeit mit muslimischen Jugendlichen

– Deutschlandfunk: Audio; 14 Minuten –

Der Pädagoge und Autor Burak Yilmaz engagiert sich gegen Antisemitismus und arbeitet dabei vor allem mitmuslimischen Jugendlichen. Er erzählt im Deutschlandfunk von seinen Erfahrungen und berichtet, dass antisemitische Äußerungen oft keine emotionalen Reaktionen auf bestimmte Vorfälle, sondern Teil eines Weltbildes seien. Dieses dürfe nicht verharmlost werden und antisemitischen Äußerungen müsse man in der pädagogischen Arbeit klare Grenzen setzen.

Zum Interview auf www.deutschlandfunk.de
 

Wie Schulen mit dem Nahostkonflikt umgehen

– Hessenschau: Video; 4 Minuten –

Im Schulalltag gibt es wenig Raum und Zeit, um sich darüber auszutauschen, was aktuell in Israel und im Gazastreifen passiert. Die Deutsch-Palästinenserin Jouanna Hassoun und der Deutsch-Israeli Shai Hoffmann besuchen gemeinsam Schulklassen, um mit Jugendlichen über den Nahost-Konflikt zu sprechen. Durch ihr Projekt „Trialoge“ sollen die Jugendlichen für andere Sichtweisen auf den Konflikt sensibilisiert werden. Dabei wird mit den Jugendlichen auch über Mediennutzung gesprochen.

Zum Video auf www.hessenschau.de
 

Podiumsdiskussion über Strategien gegen Antisemitismus

– Berliner Landeszentrale für politische Bildung: Video; 1 Stunde 6 Minuten –

Auf einer von der Berliner Landeszentrale für politische Bildung veranstalteten Podiumsdiskussion sprachen Lala Süsskind, frühere Vorsitzende der Jüdischen Gemeinde in Berlin, Max Landero (SPD), Berliner Staatssekretär für Antidiskriminierung und Vielfalt, Jouanna Hassoun, Mitgründerin eines Israel-Palästina-Schulprojekts, sowie der Antisemitismusforscher Klaus Holz über Antisemitismus in Deutschland. Sie zeigten sich darin einig, dass der Antisemitismus seit langem in der Gesellschaft präsent ist und forderten langfristige Strategien, um ihn einzudämmen. Sie kritisierten, dass aktuell Gelder für Präventionsprojekte gekürzt würden.

Zur Aufzeichnung auf www.berlin.de
 

Diskussion über die Folgen des 7. Oktobers für Deutschland

– Bildungsstätte Anne Frank: Video; 1 Stunde 30 Minuten –

Gemeinsam sprachen Saba-Nur Cheema (Politiologin), Sarah Levy (Autorin) und Prof. Dr. Meron Mendel (Direktor Bildungsstätte Anne Frank) auf einer Podiumsdiskussuion über ihre persönlichen Erfahrungen am und nach dem 7. Oktober. Dabei kritisierten sie eine mangelnde Differenzierung und die Pauschalisierungen in Bezug auf den Nahostkonflikt. Ebenso sprachen sie über die Reaktionen besonders aus linken Gruppen nach den Angriffen der Hamas auf Israel. Das Video ist eine Aufzeichnung der Veranstaltung.

Zur Aufzeichnung auf www.youtube.de
 

Tipps für Lehrkräfte zum Umgang mit dem Nahostkonflikt

– Karim Fereidooni; Instagram: Video; 20 Minuten –

In einem zweiteiligen Instagram-Video gibt Prof. Dr. Karim Fereidooni Tipps, wie Lehrkräfte im Unterricht über den Nahostkonflikt sprechen können. Er rät vor allem, Schule als einen Ort des Willkommen-Seins zu gestalten, an dem sich alle Schüler:innen mit ihren Gefühlen und Gedanken gesehen und gehört fühlen können. Wichtig sei auch, die Kinder und Jugendlichen nicht als Repräsentant:innen ihrer Community zu betrachten, sondern als Individuen.

Zum Video (Teil 1) auf www.instagram.com
Zum Video (Teil 2) auf www.instagram.com
 

– MELDUNGEN –

 

Mutmaßliche Hamas-Mitglieder wegen Terrorplänen in Deutschland und den Niederlanden festgenommen

In Deutschland und den Niederlanden sind insgesamt vier mutmaßliche Mitglieder der islamistischen Hamas festgenommen worden, die Anschläge geplant haben sollen. Nach Angaben der Bundesanwaltschaft gab es drei Festnahmen in Berlin und eine in Rotterdam, wobei letztere auf Antrag Deutschlands erfolgt sei. Die Festgenommenen sollen Anschläge auf jüdische Einrichtungen in Deutschland geplant haben und eng an Führungskräfte der al-Kassam-Brigaden der Hamas angebunden gewesen sein. Der Generalbundesanwalt ermittelt.

Zum Beitrag auf zeit.de
Zum Beitrag auf tagesschau.de
 

Steigende islamistische Terrorgefahr in Deutschland nach Hamas-Angriff am 7. Oktober

Der Verfassungsschutz geht aktuell davon aus, dass der Nahostkonflikt Einzeltäter:innen radikalisieren könne. Dem Präsidenten des Bundesamts für Verfassungsschutz, Thomas Haldenwang, zufolge steige die Anschlagsgefahr. Dabei gehe die Gefahr von verschiedenen Spektren aus. Es seien Anhänger:innen des Islamismus wie auch des deutschen und türkischen Links- und Rechtsextremismus darunter. Was sie verbinde, sei Antisemitismus und ihr Hass auf Israel. Auch Nancy Faeser weist auf eine gestiegene Anschlagsgefahr hin.

Zur Pressemitteilung auf www.verfassungsschutz.de
Zum Beitrag auf taz.de
Zum Beitrag auf www.zdf.de
 

Nach Hamas-Angriff: Verfassungsschutz berichtet über Reaktionen extremistischer Szenen in Baden-Württemberg

Der baden-württembergische Verfassungsschutz hat nach dem Hamas-Angriff eine Sondergruppe eingerichtet, die die Auswirkungen auf die extremistischen Gruppierungen in Baden-Württemberg beobachtet. Ende Oktober veröffentlichte sie einen ersten Überblick über ihre Beobachtungen, die Baden-Württemberg wie auch ganz Deutschland betreffen. Demnach wird nicht jede pro-palästinensische Demonstration von Islamist:innen genutzt, um extremistische Parolen zu verbreiten, aber oft mischen sie sich unter die Demonstrierenden. Ende Oktober wurde schließlich erstmalig eine Großdemonstration aus der islamistischen Szene heraus organisiert.

Zum Beitrag auf www.verfassungsschutz-bw.de
 

Pro-Palästina-Demo in Essen: Teilnehmende zeigen Schwarzes Banner und fordern Einrichtung eines Kalifats

Rund 3.000 Menschen nahmen Anfang November in Essen an einer pro-palästinensischen Demonstration teil. Während die Kundgebung friedlich verlief, prüft die Polizei im Nachhinein, ob strafrechtlich relevante Äußerungen getätigt oder Symbole gezeigt wurden. So wird unter anderem geprüft, ob die geschwenkten Fahnen mit dem islamischen Glaubensbekenntnis, die an Fahnen der Terrororganisation Islamischer Staat erinnern, strafrechtlich relevant sind. Organisiert wurde die Großdemonstration von der Initiative „Generation Islam“, die der in Deutschland verbotenen Organisation „Hizb ut-Tahrir“ (HuT) nahesteht.

Zum Beitrag auf www.sueddeutsche.de
Zum Beitrag auf www.rnd.de
Zum Beitrag auf www.faz.net
Zum Beitrag auf www.welt.de
 

Abou-Chaker und Vogel vergleichen auf TikTok Netanjahu mit Hitler

In einem Livestream auf TikTok haben der salafistische Prediger Pierre Vogel und Arafat Abou-Chaker über den Nahostkonflikt gesprochen und dabei Israel mit dem NS-Regime verglichen. Der Zentralrat der Juden in Deutschland teilte den Clip über den Onlinedienst X und forderte TikTok auf zu reagieren. Auch der Staatsschutz prüft die im Video getätigten Aussagen.

Zur Meldung auf faz.net
 

Gewalt gegen Muslim:innen nimmt stark zu

Seit dem 7. Oktober haben neben antisemitischen Übergriffen auch muslimfeindliche Vorfälle drastisch zugenommen. Medien berufen sich dabei unter anderem auf Zahlen der Allianz gegen Islam- und Muslimfeindlichkeit (CLAIM). Im Durchschnitt gebe es drei Vorfälle täglich. Die Berliner Integrationsbeauftragte Katarina Niewiedzial warnt ebenfalls vor wachsendem antimuslimischem Rassismus. Das Online-Magazin migazin.de berichtet, die Zahl antimuslimischer Straftaten sei bereits in den ersten drei Quartalen des Jahres 2023 höher gewesen als im gesamten Jahr 2022.

Zur Meldung auf www.nd-aktuell.de
Zur Meldung auf www.morgenpost.de
Zur Meldung auf www.migazin.de
Zur Meldung auf www.migazin.de
Zur Meldung auf www.zeit.de
Zur Meldung auf www.wiwo.de
Zur Meldung auf www.tagesspiegel.de
 

Steinmeier trifft sich mit Jüd:innen und Muslim:innen

Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier hat im November zwölf Gesprächspartner:innen zum Dialog in das Schloss Bellevue eingeladen. Die Hälfte der Gäste war jüdischen Glaubens, die andere Hälfte muslimisch. Sie alle repräsentierten Projekte zur jüdisch-muslimischen Zusammenarbeit. Sie berichteten von einer tiefen Spaltung in der Gesellschaft, die sie angesichts des Nahostkonflikts in Deutschland beobachten könnten. Sowohl antisemitische als auch antimuslimische Anfeindungen hätten zugenommen. Es sei nun vor allem wichtig, in Bildung zu investieren.

Zum Beitrag auf qantara.de
 

Aktuelle Meldungen

 

Haushalt 2024: Zahlreiche Demokratieprojekte unter Druck

Viele Träger der politischen Bildung sehen die Demokratieförderung akut bedroht. Zwar haben die Ampel-Parteien sich im Streit um den Haushalt für 2024 geeinigt; allerdings ist dieser noch nicht vom Parlament beschlossen. Dies kann voraussichtlich erst Anfang 2024 erfolgen. Aufgrund der vorläufigen Haushaltsführung verfügen viele Projekte aus den Bereichen Antirassismus, Antisemitismus sowie aus der Deradikalisierungs- und Ausstiegsarbeit noch nicht über eine Förderzusage zum 1. Januar 2024. In einer gemeinsamen Erklärung drücken die Träger ihre Befürchtung aus, dass dadurch viele über Jahre hinweg aufgebaute Projekte vor dem Aus stehen. Auch die taz und Correctiv berichten über verunsicherte Projektträger und deren Angst vor Entlassungen und Kurzarbeit.

Zur Pressemitteilung auf www.bag-relex.de
Zum Beitrag auf taz.de
Zum Beitrag auf taz.de
Zum Beitrag auf correctiv.org
 

Debatte über Fortsetzung des Expertenkreises Politischer Islamismus

Die Gefahr eines islamistischen Anschlags in Deutschland ist gestiegen. Nun erwartet der Präsident des Zentralrats der Juden in Deutschland, Josef Schuster, von der Bundesregierung, dass der Expertenkreis „Politischer Islamismus“ im Bundesinnenministerium wieder eingesetzt wird. Von 2021 bis 2022 hatte der multidisziplinäre Expert:innenkreis das Bundesinnenministerium zum Thema Islamismus beraten. Er müsse in einer Konstellation wiederbelebt werden, die die gesellschaftlichen Probleme wirklich lösungsorientiert angehe, schreibt Schuster in der Jüdischen Allgemeinen. Innenministerin Faeser hält unterdessen an der Auflösung des Gremiums fest, berichtet die NZZ.

Zum Beitrag auf www.juedische-allgemeine.de
Zum Beitrag auf www.nzz.ch
 

Islamist tötet deutschen Touristen in Paris

In Paris hat ein 26-jähriger Mann iranischer Herkunft einen 23-jährigen deutschen Touristen getötet und zwei weitere Menschen verletzt. Der Angreifer hat sich zum „Islamischen Staat“ bekannt. Sein Motiv für die Tat soll darin begründet sein, dass er die Tötung von Muslim:innen in Afghanistan und Palästina nicht ertragen habe. Er saß bereits für vier Jahre wegen eines geplanten Anschlags im Gefängnis und war als Gefährder eingestuft. Zudem soll er seit langem unter schweren psychischen Störungen leiden.

Zur Meldung auf www.tagesschau.de
Zur Meldung auf www.deutschlandfunk.de
 

20-Jähriger wegen Terrorverdachts festgenommen

In Helmstedt (Niedersachsen) wurde Ende November ein 20-jähriger Mann festgenommen. Er wird verdächtigt, einen Terroranschlag mit islamistischem Hintergrund geplant zu haben. Laut NDR hat der Mann die irakische Staatsbürgerschaft und lebt seit vergangenem Jahr in Deutschland. Er sollte in Kürze abgeschoben werden.

Zur Meldung auf www.ndr.de
 

Festnahmen in NRW und Brandenburg nach Anschlags-Plänen auf Weihnachtsmarkt

Ein Jugendlicher aus Brandenburg und ein Jugendlicher aus NRW sind festgenommen worden, weil sie einen Anschlag auf einen Weihnachtsmarkt geplant haben sollen. Sie sollen sich über einen Angriff mit einem Kleinlaster oder einen Brandsatz ausgetauscht haben. Der 16-jährige junge Mann aus Brandenburg sei als gewaltbereit bekannt gewesen, der 15-jährige Jugendliche aus NRW war den Sicherheitsbehörden bisher nicht bekannt. Innenministerin Nancy Faeser warnte kurz darauf vor einer gestiegenen Gefahr islamistischer Anschläge.

Zur Meldung auf www1.wdr.de
Zur Meldung auf www.zdf.de
Zur Meldung auf www.rbb24.de
 

BKA sieht erhöhtes Terrorrisiko und zählt aktuell knapp 500 islamistische Gefährder

Der Präsident des Bundeskriminalamts (BKA) Holger Münch und Innenministerin Nancy Faeser sehen aktuell einen sehr starken Anstieg an Straftaten aus dem Bereich ausländische beziehungsweise religiöse Ideologie. Vor allem habe die Zahl antisemitischer Straftaten deutlich zugenommen. Auch wenn es keine Hinweise auf konkrete Bedrohungen jüdischer und israelischer Einrichtungen gebe, sei die Gefährdungslage hoch. Laut BKA-Präsident Münch liegt die Zahl islamistischer Gefährder aktuell bei knapp 500, wobei 100 von ihnen in Haft seien.

Zur Meldung auf www.sueddeutsche.de
 

Innenministerin Nancy Faeser verbietet Hamas und Samidoun in Deutschland

Anfang November hat Bundesinnenministerin Nancy Faeser die Hamas und das pro-palästinensische Netzwerk Samidoun verboten. Für die Hamas und die ausländischen Strukturen von Samidoun bedeutet diese Entscheidung ein Betätigungsverbot und für die deutschen Strukturen von Samidoun zudem ein Vereinsverbot. In mehreren Bundesländern erfolgten Razzien bei Anhängern beider Gruppierungen.

Zur Meldung auf www.zeit.de
Zur Meldung auf www.verfassungsschutz.de
Zur Meldung auf www.rbb24.de
 

Razzia gegen IZH – Zentralrat der Muslime setzt IZH-Mitgliedschaft aus

Der Verfassungsschutz stuft das Islamische Zentrum Hamburg (IZH) als „Außenposten des Teheraner Regimes“ ein. Die Polizei hat deshalb in den Räumen der dem IZH nahstehenden Blauen Moschee in Hamburg eine Razzia durchgeführt. Fünf weitere Organisationen aus dem Umfeld des IZH und 54 Gebäude in anderen Bundesländern wurden ebenfalls durchsucht. Die Razzien sind Teil vereinsrechtlicher Ermittlungen und sollen ein Vereinsverbot ermöglichen. Der Zentralrat der Muslime hat die Mitgliedschaft des IZH vorerst ausgesetzt.

Zur Meldung auf www.spiegel.de
Zur Meldung auf www.welt.de
Zur Meldung auf www.t-online.de
 

Forderungen zu Verbot weiterer islamistischer Gruppierungen

Islamist:innen nutzen den Nahostkonflikt, um in Deutschland weitere Anhänger:innen zu gewinnen. Auf Demonstrationen und über Social Media stellen sie sich auf die Seite der Hamas und verdammen Israel. Die taz berichtet, wie nun Forderungen laut werden, noch mehr islamistische Vereinigungen wie „Generation Islam“, „Muslim Interaktiv“ und „Realität Islam“ zu verbieten.

Zum Beitrag auf taz.de
 

Taliban-Funktionär in Ditib-Moschee aufgetreten

Im November ist ein hochrangiger Taliban-Funktionär in einer Kölner Moschee aufgetreten, die dem Dachverband Ditib angehört. Innenministerin Nancy Faeser verurteilte diesen Auftritt scharf. Ditib hat sich mittlerweile von dieser Veranstaltung distanziert. Der Verband gab an, ein Kulturverein habe die als religiös angekündigte Veranstaltung organisiert und sich dabei nicht an eine vertragliche Vereinbarung gehalten.

Zur Meldung auf www.tagesschau.de
Zur Meldung auf www1.wdr.de
 

Neuer Vorstand bei der BAG RelEx

Die Bundesarbeitsgemeinschaft religiös begründeter Extremismus (BAG RelEx) hat im November einen neuen Vorstand gewählt. Die fünf Vorstandsmitglieder sind nun: Derviş Hızarcı (Vorstandsvorsitzender von KIgA e.V.), Friederike Müller (Geschäftsführerin von IFAK e.V.), Silke Baer (Geschäftsleitung von cultures interactive e. V.), Dženeta Isaković (Leiterin des Themenbereichs Prävention von Extremismus und Hassgewalt bei Mosaik Deutschland e.V.) und Karin Meißner (Projektleiterin von Yallah! Fach- und Präventionsstelle Islamismus und antimuslimischer Rassismus (FITT gGmbH).

Zur Meldung auf www.bag-relex.de
 

Deutsche Islamkonferenz: Antisemitismus und Muslimfeindlichkeit zentrale Themen

Ende November tagte die Deutsche Islamkonferenz (DIK). Unter dem Eindruck des Hamas-Angriffs auf Israel stand das Thema „Bekämpfung von Antisemitismus und Muslimfeindlichkeit in Zeiten gesellschaftlicher Spaltung“ im Mittelpunkt des Treffens. Erstmals nicht eingeladen seit Gründung der DIK im Jahr 2006 war der Zentralrat der Muslime. Laut Deutsche Welle soll der Umgang des Zentralrats mit dem vom Iran unterstützten Islamischen Zentrums Hamburg (IZH) der Grund dafür sein. Kritisiert wurde an der diesjährigen DIK vor allem die Tatsache, dass auf den Podien kaum Vertreter:innen muslimischer Verbände saßen.

Zur Meldung auf www.dw.com
Zur Meldung auf www.zeit.de
Zur Meldung auf www.zdf.de
Zur Meldung auf www.dw.com
Zur Meldung auf www.deutschlandfunk.de
Zur Meldung auf www.merkur.de
 

Imam-Ausbildung in Deutschland soll ausgeweitet werden

Bei einem Treffen des türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdoğan mit Bundeskanzler Olaf Scholz sollen sich die beiden Politiker darauf geeinigt haben, die Entsendung von Imamen aus der Türkei schrittweise zu beenden. Stattdessen sollen künftig im Rahmen einer gemeinsamen Initiative jährlich 100 Imame in Deutschland ausgebildet werden.

Zu den Meldungen auf zeit.de:

https://www.zeit.de/gesellschaft/2023-11/imame-deutschland-ausbildung-bezahlung-islamkolleg/komplettansicht

https://www.zeit.de/politik/deutschland/2023-12/imam-entsendung-aus-der-tuerkei-wird-schrittweise-beendet
 

Deutlich höheres Beratungsaufkommen zu islamistischem Extremismus

Laut Violence Prevention Network (VPN) haben Anrufe von Eltern, die befürchten, dass ihre Kinder von islamistischen Extremist:innen radikalisiert werden könnten, seit den Angriffen der Hamas auf Israel stark zugenommen. Mehr als 100 Eltern hätten sich in den vergangenen Wochen bei ihnen gemeldet. Am häufigsten ginge es um Mädchen, die heimlich zum Islam konvertiert seien. Bei der Beratungsstelle Radikalisierung des Bundesamtes für Migration und Flüchtlinge (BAMF) haben sich die Anfragen seit dem 7. Oktober gar verzehnfacht, berichtet das Redaktionsnetzwerk Deutschland.

Zur Meldung auf zdf.de
Zur Meldung auf rnd.de
 

Plötzlich zum Trend geworden: Junge Menschen feiern auf TikTok den ehemaligen al-Qaida-Anführer Bin Laden

Im November ging auf der Videoplattform TikTok der „Brief an Amerika“ des einstigen und von den USA getöteten al-Qaida-Anführers Osama Bin Laden viral. Zahlreiche User:innen stimmten in ihren Kommentaren den Aussagen Bin Ladens zu. In dem Pamphlet prangerte er unter anderem die USA für ihre Unterstützung Israels an.

Zur Meldung auf www.tagesspiegel.de
Zur Meldung auf fnp.de
 

Berliner Ibn-Rushd-Goethe-Moschee vom „IS“ bedroht

Die als liberal geltende Ibn-Rushd-Goethe-Moschee von Seyran Ateş musste Ende Oktober aufgrund konkreter Anschlagsdrohungen schließen. Der „IS“ habe die Moschee als „Ort der Teufelsanbetung“ bezeichnet, schreibt der Tagesspiegel. Die Terrororganisation habe die Moschee außerdem als potenzielles Anschlagsziel benannt. Nun soll die Moschee in einigen Wochen wiedereröffnet werden, der Termin stehe allerdings noch nicht fest, sagte Ateş dem Berliner Tagesspiegel.

Zur Meldung auf www.tagesspiegel.de
 

NRW baut politische Bildungsarbeit gegen Extremismus um

Im Kampf gegen Extremismus wird eine neue Stabsstelle im Wissenschaftsministerium von NRW die politische Bildungsarbeit gegen Rassismus, Antisemitismus und Demokratiefeindlichkeit stärken. Sieben Referent:innen soll die Stabsstelle laut Ministerium umfassen. Das Personal soll von der nordrhein-westfälischen Landeszentrale für Politische Bildung Nordrhein-Westfalen (LpB) abgezogen werden. Für die LpB ist das ein großer Einschnitt. Es bleiben ihr nur noch fünf Referent:innen für vier Bildungsbereiche übrig.

Zur Meldung auf www1.wdr.de
 

NRW startet Live-Chat, um Jugendliche gegen Islamismus zu stärken

Seit 2014 gibt es in NRW das Präventionsprogramm „Wegweiser“ gegen Islamismus. Nun wird die neu gestaltete Website des Programms um eine Live-Chat-Funktion erweitert. Damit sollen gezielt Jugendliche erreicht werden, die bereits mit der islamistischen Szene sympathisieren. Der Chat ist nach Angaben des NRW-Innenministeriums anonym, vertraulich, kostenlos und kann bundesweit genutzt werden.

Zur Meldung auf www.zeit.de
 

Islamistinnen und Islamisten vor Gericht

In den vergangenen Wochen wurden diverse Islamistinnen und Islamisten festgenommen, angeklagt oder zu Haftstrafen verurteilt, unter anderem:

Generalbundesanwaltschaft leitet 2023 deutlich mehr Verfahren zu islamistischem Terrorismus ein

Zur Meldung auf zeit.de

Duisburg: Nach seinem tödlichen Messerangriff im April 2023 gesteht der Angeklagte Maan D. seine Tat und bekennt sich zum „IS“

Zur Meldung auf www1.wdr.de

Duisburg: 29-Jähriger soll Anschlag auf pro-israelische Demonstration geplant haben, obwohl er an einem Ausstiegsprogram für Islamisten teilnahm

Zur Meldung auf sueddeutsche.de
Zur Meldung auf spiegel.de
Zur Meldung auf www1.wdr.de

Paris: Sechs beteiligte Schüler:innen im Mordfall Samuel Paty von Gericht für schuldig befunden

Zum Beitrag auf www.faz.net
Zum Beitrag auf www.dw.com
Zum Beitrag auf www.tagesschau.de
 
Die bpb auf:
Facebook
Twitter
YouTube
bpb.de
Wenn Sie diesen Newsletter nicht weiter erhalten wollen, können Sie sich auf https://www.bpb.de/newsletter unter Eingabe Ihrer E-Mail Adresse und mit Klick auf "Kündigen" vom Newsletter "Infodienst Radikalisierungsprävention" (HTML-Version) abmelden. Bitte beachten Sie den dortigen Hinweis zur Bestätigung der Abmeldung. 

Sollten Sie Fragen, Anregungen oder Kritik haben, schreiben Sie bitte
an: 
infodienst@bpb.de 

Zum Infodienst Radikalisierungsprävention: www.bpb.de/infodienst 

Informationen zu Datenschutz und Betroffenenrechten: https://www.bpb.de/datenschutz

© Bundeszentrale für politische Bildung 2024 (https://www.bpb.de/impressum)