Bundeszentrale für politische Bildung
01. Juni 2023
Infodienst Radikalisierungsprävention

Infodienst Radikalisierungsprävention

Newsletter Mai 2023

Liebe Kolleginnen und Kollegen,

wie können Lehrkräfte eine islamistische Radikalisierung bei Jugendlichen erkennen? Wann sollten sich Schulen Hilfe holen? In einem neuen Infodienst-Beitrag berichtet Philip Al-khazan von seinen Erfahrungen bei der Beratungsstelle Legato Hamburg. Außerdem hat Thomas Mücke seinen Beitrag über den pädagogischen Ansatz von Violence Prevention Network (VPN) bei der Deradikalisierungsarbeit auf den neusten Stand gebracht.

Gerne möchten wir Sie darauf hinweisen, dass Sie sich ab sofort für die Veranstaltung "BarCamp Islamismusprävention: Innehalten – Reflektieren – Auftanken" der Bundeszentrale für politische Bildung anmelden können. Die interaktive Tagung bietet einen Raum für Fachkräfte der Radikalisierungsprävention und der politischen Bildung, über aktuelle Themen und Entwicklungen zu sprechen. Das BarCamp findet vom 4. bis zum 6. September in Leipzig statt.

Noch ein Hinweis: Im Juni finden die letzten beiden Veranstaltungen der Webtalk-Reihe "Schule – Radikalisierung – Prävention" statt. Am 13. Juni liegt der Fokus auf dem Thema Antisemitismusprävention im Schulkontext. Der finale Talk am 27. Juni stellt verschiedene Projekte zur Radikalisierungsprävention an Schulen vor, die in den vergangenen Jahren auf Bundes- und Landesebene umgesetzt wurden.

Und auch die "MasterClass Islamismusprävention" wird in diesem Jahr fortgesetzt – ab November. Das außeruniversitäre Weiterbildungsangebot richtet sich an Masterstudierende der folgenden Fächer: Islamwissenschaft, Islamische Theologie/Islamische Studien, Politik- und Sozialwissenschaften, Soziale Arbeit und Studierende der Rechtswissenschaften (sowie benachbarte Studienfächer). Außerdem teilnehmen können Absolventinnen und Absolventen, deren Abschluss nicht länger als zwei Jahre zurückliegt und die noch nicht hauptamtlich in der Präventionsarbeit tätig sind.

Herzliche Grüße
Ihre Infodienst-Redaktion

PS: Haben Sie einen Hinweis, worüber wir berichten sollten? Schreiben Sie uns an radikalisierungspraevention@redaktion-kauer.de! 

Neu im Online-Portal des Infodienst Radikalisierungsprävention

INTERVIEW MIT PHILIP AL-KHAZAN

 

Interview: Islamistische Radikalisierung bei Jugendlichen erkennen

 
Wie können Lehrkräfte eine islamistische Radikalisierung bei Jugendlichen erkennen und an welchem Punkt sollten sich Schulen Hilfe holen? Philip Mohamed Al-khazan arbeitet bei der Beratungsstelle Legato in Hamburg und berät Schulen, Familien, Fachkräfte sowie Aussteigerinnen und Aussteiger. Der ehemalige Schulbegleiter und Lehrer spricht im Interview über mögliche Anzeichen von Radikalisierung und Herausforderungen für Lehrkräfte. Er schildert, warum es wichtig ist, die gesellschaftlichen Anliegen der Jugendlichen wahrzunehmen und die eigene Haltung als pädagogische Fachkraft kritisch zu reflektieren.
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THOMAS MÜCKE

 

Aktualisierung: Deradikalisierung im Bereich Islamismus. Der pädagogische Ansatz von Violence Prevention Network

 
Wie kann die pädagogische Arbeit mit jungen Menschen gelingen, die extremistische Tendenzen aufweisen? Thomas Mücke ist Mitbegründer und Geschäftsführer von Violence Prevention Network (VPN), das seit 2001 in der Prävention und Deradikalisierungsarbeit tätig ist. Ein Arbeitsfeld ist der Islamismus. Mücke schildert anhand von Fallbeispielen und Praxiserfahrungen die Grundsätze der Arbeit von VPN. Der 2016 veröffentlichte Beitrag wurde aktualisiert.
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REDAKTION INFODIENST

 

Datenbank mit Anlaufstellen: Neue Angebote aus Berlin, Hamburg und Osnabrück

 
Die folgenden Projekte wurden in die Infodienst-Datenbank mit Anlaufstellen aufgenommen:

Fachstelle für Pädagogik zwischen Islam, antimuslimischem Rassismus und Islamismus (Berlin)

Kommunale Fachberatung: Prävention und gesellschaftlicher Zusammenhalt (Berlin, Hamburg, Osnabrück)

In der Datenbank finden Sie Beschreibungen und Kontaktdetails zu über 120 Anlaufstellen in ganz Deutschland, die Unterstützung anbieten – von Hotlines und Beratung über pädagogische Maßnahmen und Weiterbildungen bis hin zu Intervention und Deradikalisierung.
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Neu bei der Bundeszentrale für politische Bildung

BPB & MODUS | ZAD

 

Monitoring von islamistischen YouTube- und TikTok-Kanälen. Abschlussbericht 2022, Frequenzanalyse und erster Quartalsbericht 2023

 
Islamistische Akteure ziehen sich online zunehmend in geschlossene digitale Räume zurück – neben Telegram nutzen sie vor allem Gaming-Plattformen sowie Dienste, die Live-Talk-Formate ermöglichen (z. B. Discord und Twitch). Zu diesem Ergebnis kommt der vierte Quartalsbericht 2022 des Monitoring-Projekts "Peripherie des religiös begründeten Extremismus" (PrE) von modus | zad. Er gibt einen Rückblick auf Entwicklungen des letzten Jahres und leitet daraus praxisrelevante Erkenntnisse für Fachkräfte ab. Unterstützt wird der Bericht von einer Frequenzanalyse, die zwei Videos des Kanals „Generation Islam“ genauer untersucht.

Außerdem wurde kürzlich der erste Quartalsbericht für 2023 veröffentlicht. Eine Erkenntnis: Die PrE-Kanäle scheinen immer mehr Themen und Personen (vor allem Influencer) aus dem popkulturellen Milieu in ihre Videos einzubinden, die nicht den Islam als Schwerpunkt haben.
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STEPHAN GRIGAT

 

Der Antisemitismus des iranischen Regimes

 
Welche Elemente sind zentral für den Antisemitismus des iranischen Regimes? Welche Rolle spielen sie für die politischen Aktionen des Iran im Nahen Osten und in der nuklearen Aufrüstung? Die Publikation beleuchtet die drei Faktoren Judenfeindschaft, Holocaustleugnung und Israelhass und erörtert, auf welchen Hintergründen und Ideologien sie innerhalb des Regimes fußen.
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CONRAD SCHETTER

 

Geschichte und Ideologie der Taliban

 
Wie sind die Taliban als Terrorgruppe entstanden? Was sind zentrale Elemente ihrer Ideologie und wie steht es aktuell um die Gruppierung? Der Artikel gibt einen Überblick über die Hintergründe und Entwicklungen der Taliban seit ihrer Gründung in den 1990er-Jahren und skizziert ihre derzeitige internationale Stellung.
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BUNDESZENTRALE FÜR POLITISCHE BILDUNG (HRSG.)

 

Parlaments- und Präsidentschaftswahl in der Türkei

 
Anlässlich der Parlaments- und Präsidentschaftswahlen in der Türkei hat die Bundeszentrale für politische Bildung ein Dossier zusammengestellt. Die Beiträge bieten Informationen zu den antretenden Parteien, Wahlkampfthemen und aktuellen Konflikten in der türkischen Politik.
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Veranstaltungshinweise und Fortbildungen

Termindetails und weitere Termine finden Sie in der Termin-Übersicht des Infodienstes.
 

Juni

Online-Fortbildung: Identitäsfacette Religion – Islam und Schule in der Migrationsgesellschaft
3. Juni 2023, online

Vorlesung: Aufgaben und Möglichkeiten des islamischen Religionsunterrichts in der Prävention islamistischer Radikalisierung
6. Juni 2023, Aachen

Webinar: Machtergreifung der Taliban in Afghanistan. Auswirkungen auf den globalen Terrorismus
7. Juni 2023, online

Online-Workshop: Islamistische Ansprachen in Sozialen Medien
7. Juni 2023, online

Webtalk: Lernziel Resilienz und Selbstwirksamkeit
8. Juni 2023, online

Fortbildung: Umgang mit antimuslimischem Rassismus in der pädagogischen Arbeit
8. Juni 2023, Berlin

Webtalk: Emotionen und Konflikte in Unterricht und Bildungsarbeit
13. Juni, online

Fortbildung: Mädchen*spezifische Prävention im islamisch begründeten Extremismus
13. und 14. Juni, Berlin

Vorlesung: Aufgaben und Möglichkeiten des islamischen Religionsunterrichts in der Prävention islamistischer Radikalisierung
15. Juni 2023, Frankfurt

Vorlesung: Die Rolle von Sozialisationsinstanzen in Hin- und Abwendungsprozessen vom Islamismus
20. Juni 2023, Aachen

Webtalk: Schulen stärken – aber wie? Erfahrungen aus der Beratung
27. Juni, online

Vorlesung: Die Rolle von Sozialisationsinstanzen in Hin- und Abwendungsprozessen vom Islamismus
29. Juni 2023, Frankfurt
 

Juli

Vorlesung: "Man kann den Islam nur in den eigenen vier Wänden ausleben." Diskriminierungserfahrungen und Ressentiments in Theorie und Praxis
4. Juli 2023, Aachen

Vorlesung: Überbietungskämpfe im Islam und ihre Folgen am Beispiel des Salafismus in Marokko und Deutschland
6. Juli 2023, Frankfurt

Vortrag: Institutionelle Chancen und Herausforderungen in der Islamismusprävention
25. Juli 2023, Essen & online

Vortrag: Demokratiebildung und Schulsozialarbeit. Regelsysteme stärken statt Projekte fördern
25. Juli 2023, Essen & online
 

September

BarCamp Islamismusprävention
4. bis 6. September 2023, Leipzig

Online-Workshop: Wie argumentieren extremistische Online-"Prediger"? Themen, Thesen und Formate auf Social Media
12. September 2023, online

Fortbildung: Umgang mit antimuslimischem Rassismus in der pädagogischen Arbeit
13. September 2023, Berlin

Save the date: Fachtag zum Thema "Radikalisierung als Bewältigungsstrategie?"
20. bis 21. September 2023, Frankfurt am Main
 

November

Weiterbildung: MasterClass "Präventionsfeld Islamismus" für Masterstudierende, Absolventinnen und Absolventen
November 2023 bis November 2024, Berlin/Köln/Erfurt und online
 

Stellenangebote

Details finden Sie in der Übersicht mit Stellenangeboten im Infodienst.
 

Berlin

Wissenschaftliche:r Mitarbeiter:in als Elternzeitvertretung bei ufuq.de/KN:IX
Berlin

Studentische Mitarbeit im Kompetenznetzwerk "Islamistischer Extremismus"
Berlin

Sozialarbeiter:in im psychotherapeutisch-psychiatrischen Projekt NEXUS
Berlin

Mitarbeit für Projekt "(Psycho-)therapeutische Ansätze in der Deradikalisierungsarbeit"
Berlin

Leitende:r Streetworker:in für Präventions- und Deradikalisierungsarbeit
Berlin

Streetworker:in für Präventions- und Deradikalisierungsarbeit
Berlin
 

Nordrhein-Westfalen

Fachkraft für Präventionsprogramm "Wegweiser – gemeinsam gegen Islamismus"
Gelsenkirchen

Programmmitarbeit für das Projekt CEOPS
Düsseldorf

Projektmitarbeiter:in für das Projekt CleaRNetworking
Düsseldorf

Ehrenamtliche Mitarbeit
NRW-weit
 

Sachsen-Anhalt

Mitarbeiterin für die Beratungsstelle SALAM
Halle (Saale) und Magdeburg
 

Schleswig-Holstein

Projektmitarbeiter:in für das Projekt PROvention
Kiel
 

Fachbeiträge in anderen Medien

 

Interview: Ausstiegsarbeit mit "IS"-Rückkehrenden

– Landeszentrale für politische Bildung Nordrhein-Westfalen –

Im Interview gibt eine Mitarbeiterin des "Aussteigerprogramm Islamismus" aus Nordrhein-Westfalen Einblicke in ihre Arbeit mit "IS"-Rückkehrenden. Wie kann man sich die Rückkehr konkret vorstellen und welche Herausforderungen sind damit verbunden – sowohl für die Rückkehrenden selbst als auch für die betreuenden Fachkräfte? Wie kann eine Wiedereingliederung in die Gesellschaft aussehen? Was passiert, wenn sie nicht gelingt?

Zum Interview auf gegen-gewaltbereiten-salafismus.nrw
 

"IS"-Rückkehrerinnen: Der Strafprozess von Nadine K.

– Counter Extremism Projekt: Sofia Koller –

Eine Blogreihe des Counter Extremism Project widmet sich den Strafprozessen verschiedener Frauen. Sie haben sich dem "Islamischen Staat" angeschlossen, sind nach Deutschland zurückgekehrt und stehen nun vor Gericht. Im zweiten Beitrag geht es um Nadine K., die an Verbrechen gegen eine Jesidin beteiligt gewesen sein soll.

Zum Blogeintrag in englischer Sprache auf counterextremism.com
 

Materialien, Expertisen & Berichte

 

Material: Wie funktioniert Diskriminierung? Kartenset und Videos für die pädagogische Praxis

Beleidigungen gehören zum Schulalltag – ob in Bezug auf Hautfarbe, Religion, Status, Sexualität oder Geschlecht. Oftmals haben sie ernste Folgen für die Betroffenen. Um dem vorzubeugen ist es wichtig, Jugendliche für die unterschiedlichen Formen von Diskriminierung zu sensibilisieren. ufuq.de hat Materialien entwickelt, die Schulen und Lehrkräfte dafür nutzen können. Die Materialien umfassen Erklärvideos, eine Filmreihe sowie ein Kartenset für Kleingruppenarbeit im Unterricht.

Zu den Materialien auf ufuq.de
 

Expertise: Antisemitismus unter Musliminnen und Muslimen und Menschen mit Migrationshintergrund

– Mediendienst Integration: Sina Arnold –

Ist Antisemitismus unter Musliminnen und Muslimen sowie Menschen mit Migrationshintergrund besonders stark verbreitet? Ja und nein, meint die Antisemitismusforscherin Sina Arnold. Es komme auf die genaue Ausprägung des Antisemitismus an, aber auch auf die Aufenthaltsdauer in Deutschland und den Grad der Integration. In ihrer Expertise präsentiert Arnold die wichtigsten wissenschaftlichen Erkenntnisse zum Thema und zeigt Erkenntnisse und Widersprüche der aktuellen Forschungslage auf. Daraus leitet sie Handlungsempfehlungen für Journalistinnen und Journalisten ab, die über das Thema berichten wollen.

Zum Direkt-Download der Expertise auf mediendienst-integration.de

Zum Übersichtsartikel mit den wichtigsten Erkenntnissen auf mediendienst-integration.de
 

Forschungsbericht: Systematische Herausforderungen für die schulische Präventionsarbeit in NRW

– Connecting Research on Extremism in North Rhine-Westphalia (CoRE-NRW): Meltem Kulaçatan –

Welche strukturellen und personellen Hindernisse stehen schulischer Präventionsarbeit im Weg? Welche Vorschläge und Ideen haben pädagogische Fachkräfte, um diesen Problemen entgegenzuwirken? Basierend auf einer Literaturauswertung sowie Interviews mit Fachkräften legt das Forschungspapier Bedarfe dar und leitet Handlungsempfehlungen für Entscheidungstragende in der Politik ab. Ziel ist es, ein besseres Verständnis für die Situation von Schulen und Lehrkräften zu vermitteln sowie Lösungen für eine nachhaltige Entwicklung der schulischen Präventionsarbeit zu generieren.

Zum Direkt-Download auf bicc.de
 

Kostenpflichtige Neuerscheinungen

 

Deradikalisierung und Distanzierung im Bereich islamistischer Extremismus

– Samira Benz & Georgios Sotiriadis (Hrsg.) –

Wie steht es um die Distanzierungsarbeit in Deutschland? Wie kann der Ausstieg aus dem islamistischen Extremismus nachhaltig gelingen? Der Sammelband gibt Einblicke in aktuelle Ansätze und Methoden der Distanzierungs- und Deradikalisierungsarbeit. In 24 Beiträgen reflektieren Fachkräfte mit unterschiedlichen beruflichen Hintergründen ihre praktischen Erfahrungen und erörtern verschiedene Rollen und Beratungssettings.

Zum Sammelband als Softcover (69,99 Euro) und als eBook (54,99 Euro) auf springer.com
 

Audio- und Videobeiträge

 

Podcast: Islamisierter Antisemitismus, antimuslimischer Rassismus und Islamismusprävention

– Kompetenznetzwerk "Islamistischer Extremismus" (KN:IX): Podcast-Folge; 40 Minuten –

Wie nutzen islamistische Gruppen Antisemitismus und antimuslimischen Rassismus für ihre Zwecke? Warum ist es besonders wichtig, Lehrkräfte für das Thema zu sensibilisieren? Diese und weitere Fragen erörtern die Politikwissenschaftlerin Saba-Nur Cheema und der Antisemitismus-Experte Derviş Hızarcı im Gespräch mit KN:IX. Die vierzehnte Folge von "KN:IX talks" widmet sich der Bedeutung von islamisierten Antisemitismus und antimuslimischen Rassismus in der Islamismusprävention.

Zur Podcast-Folge auf kn-ix.de
 

Podcast: Operation Luxor. Ein Terrorist und 100 falsche Fährten

– Der Spiegel & Der Standard: Zwei Podcast-Folgen; 33-36 Minuten –

Die Doppelfolge des Podcast „Inside Austria“ rekonstruiert und hinterfragt die Ermittlungen der "Operation Luxor". Sie gilt als eine der größten Polizeiaktionen Österreichs gegen mutmaßliche Islamistinnen und Islamisten, brachte bisher jedoch wenig Erfolg. Wie konnte der Wien-Attentäter im November 2020 unentdeckt einen Anschlag planen, während der Verfassungsschutz hunderte verdächtige Personen überwachte? Wie ging die Operation nach dem Anschlag weiter und warum spricht heute niemand mehr darüber? Diesen und weiteren Fragen gehen Journalistinnen und Journalisten von Der Spiegel und Der Standard gemeinsam auf den Grund.

Zu Teil 1 auf derstandard.de

Zu Teil 2 auf derstandard.de
 

Podcast: Ermittlungen deutscher Nachrichtendienste gegen Islamisten

– SWR 3: Zwei Podcast-Folgen; 40-47 Minuten –

Der Podcast "Dark Matters – Geheimnisse der Geheimdienste" beleuchtet Fehltritte und Erfolge der deutschen Nachrichtendienste. In zwei Folgen geht es um Ermittlungen gegen Islamisten:

Eine Episode diskutiert den Fall von Sief Allah H.: Der Islamist hatte Zutaten für den Bau einer Bombe gekauft, wurde jedoch festgenommen, bevor er diese fertigstellen konnte. Wie hat sich der Tunesier radikalisiert? Was hätte die Bombe anrichten können? Wie gut sind deutsche Nachrichtendienste auf Giftstoff-Anschläge vorbereitet?

In einer anderen Episode geht es um Aleem N., der lange Zeit als "al-Qaidas Mann in Deutschland" galt. Wie wurde er zu einem einflussreichen Unterstützer der Gruppierung? Was genau waren seine Tätigkeiten für al-Qaida und warum blieb er von deutschen Behörden lange unentdeckt?

Zur Podcast-Folge über Sief Allah H. auf swr3.de

Zur Podcast-Folge über Aleem N. auf swr3.de
 

Video: Wie Brüssel das Terror-Trauma verarbeitet

– ZDF: Video; 45 Minuten –

Sieben Jahre nach den islamistischen Terroranschlägen in Brüssel: Wie geht es den Überlebenden und den Angehörigen der Opfer? Die Dokumentation erzählt, wie unterschiedlich die Betroffenen mit dem Erlebten umgehen und berichtet von der Aufarbeitung der Attentate vor Gericht. Am 22. März 2016 waren in der belgischen Hauptstadt drei Bomben explodiert. Dabei starben 32 Menschen, mindestens 340 weitere wurden verletzt.

Zum Video auf zdf.de
 

Aktuelle Meldungen

 

Entwurf zum Demokratiefördergesetz: Bundesrat übt Kritik an fehlendem Passus zu Beteiligung der Länder

Die Bundesregierung hat einen Entwurf zum geplanten Demokratiefördergesetz vorgelegt, der im Bundesrat auf Kritik gestoßen ist. Das meldet der Deutsche Präventionstag (DPT). In einer Stellungnahme beanstande der Bundesrat, dass der Gesetzentwurf keinen Bezug auf die Rolle der Länder nehme. Da die Länder jedoch an der Umsetzung von Präventionsmaßnahmen beteiligt seien, müsse man sie auch in der Planung des Gesetzes sowie der Förderrichtlinien mitdenken. Die Bundesregierung lehnt es laut DPT jedoch ab, eine Beteiligung der Länder gesetzlich zu verankern. Das Demokratiefördergesetz solle lediglich den Rahmen vorgeben, in dem dann konkrete Maßnahmen erfolgen könnten.

Zum Gesetzentwurf der Bundesregierung auf bundestag.de

Zur Stellungnahme des Bundesrates auf bundesrat.de

Zur Meldung auf praeventionstag.de
 

151 islamfeindliche Delikte im letzten Quartal 2022

Das Bundeskriminalamt verzeichnete von Anfang Oktober bis Ende Dezember 2022 insgesamt 151 Delikte mit dem Unterthema "islamfeindlich", meldet die Bundesregierung auf eine Kleine Anfrage. Bei drei dieser Taten seien Menschen verletzt worden. Diese wurden jeweils der politisch rechts motivierten Kriminalität zugeordnet.

Zur Kurzmeldung auf bundestag.de
 

Messerattacken in Duisburg: Hinweise auf islamistisches Motiv. Bundesanwaltschaft ermittelt

Nach mehreren Messerattacken Ende April in Duisburg vermutet die Bundesanwaltschaft eine islamistische Motivation des Tatverdächtigen. Das berichtet Die Zeit unter Berufung auf Informationen von Der Spiegel und der Deutschen Presse-Agentur. Ein 26-jähriger Syrer soll in der Nacht zum Ostersonntag einen Mann erstochen haben. Wenige Tage später soll der gleiche Mann vier Menschen in einem Fitnessstudio lebensgefährlich verletzt haben, ebenfalls mit einem Messer.

Bei der Wohnungsdurchsuchung habe man Notizen gefunden, die darauf hinweisen, dass der Mann sich mit der Herstellung von Sprengstoffen und Giftgas beschäftigte. Zudem habe man Bilder und Kontakte sichergestellt, die auf eine Nähe zum Islamismus hindeuteten. Der Mann sei festgenommen worden, die Auswertung der Hinweise dauere derzeit noch an.

Zum Beitrag auf zeit.de
 

Sicherheitsbehörden warnen vor steigender Terrorgefahr durch afghanischen "IS"-Ableger

Verfassungsschutz und Polizeibehörden äußern sich zunehmend besorgt über das wachsende Risiko islamistischer Anschläge in Deutschland, meldet die Tagesschau. Grund dafür sei das Erstarken des afghanischen Ablegers des sogenannten "Islamischen Staat" (IS), der "IS-Provinz Khorasan" (ISPK). Die Gruppierung arbeite mit Hochdruck daran, Attentate in Europa durchführen zu können und sich dafür ein entsprechendes Netzwerk aufzubauen. So soll die "ISPK" bereits zwei deutsche Jugendliche rekrutiert und instruiert haben, eine Zelle in Deutschland zu gründen und Anschläge zu planen. Die Jugendlichen seien festgenommen worden und befänden sich derzeit in Untersuchungshaft.

Zum Beitrag auf tagesschau.de
 

Vereitelte Anschläge: Bundesinnenministerin Faeser lobt schnelles Einschreiten der Behörden

Deutsche Sicherheitsbehörden haben in den vergangenen Monaten zwei islamistische Anschläge verhindert, berichtet der Bayerische Rundfunk (BR). In Hamburg sei ein 28-jähriger Syrer inhaftiert worden, der zusammen mit seinem Bruder ein Sprengstoffanschlag geplant haben soll. Zudem habe man im Januar einen Iraner aus Castrop-Rauxel festgenommen, der vorgehabt haben soll, an Silvester einen Giftanschlag auf eine größere Menschenmenge zu verüben.

Bundesinnenministerin Nancy Faeser lobte die Arbeit der Ermittlungsbehörden, so der BR weiter. Laut Faeser habe in beiden Fällen ein intensiver Austausch im Terrorismusabwehrzentrum stattgefunden. Nach Einschätzung des ARD-Terrorismusexperten Michael Götschenberg zeigten die beiden Fälle, dass die Behörden derzeit einen guten Überblick über die islamistische Szene in Deutschland hätten.

Zum Beitrag auf br.de

Zum Interview mit Michael Götschenberg auf ndr.de
 

Außenministerin Baerbock sichert Irak deutsche Hilfe im Kampf gegen "IS" zu

Deutschland hat dem Irak weitere Unterstützung im Kampf gegen den "IS" zugesichert, berichtet die Deutsche Welle. Bundesaußenministerin Anna-Lena Baerbock habe bei ihrem Besuch in Bagdad die Fortschritte des Irak im Kampf gegen den "IS" gelobt – dennoch bleibe die Organisation eine Bedrohung. Deutsche Soldatinnen und Soldaten seien deshalb weiterhin im Antiterroreinsatz. Ihr Fokus liege darauf, Sicherheitskräfte zu beraten.

Zum Beitrag auf dw.com
 

Salafistischer Prediger wollte in Berlin auftreten

Der Salafist und Prediger Marcel Krass soll versucht haben, einen Veranstaltungsort im Berliner Bezirk Pankow für ein Seminar anzumieten. Das berichtet der Tagesspiegel. Bei Vertragsabschluss hätten die Vermieter jedoch nicht gewusst, dass es sich um eine Veranstaltung von Krass handele. Als sie davon erfuhren, habe man den Vertrag aufgekündigt. Ob das Seminar an einem neuen Veranstaltungsort durchgeführt wird, ist noch unklar.

Zum Beitrag auf tagesspiegel.de
 

Islamistinnen und Islamisten vor Gericht

In den vergangenen Wochen wurden diverse Islamistinnen und Islamisten festgenommen, angeklagt oder zu Haftstrafen verurteilt, unter anderem:

Karlsruhe: Rechtsfehler im Fall Jennifer W. "IS"-Rückkehrerin droht härtere Strafe

Zur Meldung auf dw.com

Düsseldorf: 30-Jährige aus Rheine wegen "IS"-Mitgliedschaft zu zwei Jahren Bewährungsstrafe verurteilt

Zur Meldung auf sueddeutsche.de

Frankfurt: Zwei Jahre auf Bewährung für "IS"-Rückkehrerin aus Bad Homburg

Zur Meldung auf zeit.de

Karlsruhe: Angeklagter in "Salafisten-Prozess" freigesprochen

Zur Meldung auf swr.de

Celle: Mutmaßliches "IS"-Mitglied berichtet vor Gericht. "Völlige ideologische Verblendung"

Zur Meldung auf sueddeutsche.de

Frankfurt: Generalbundesanwalt erhebt Anklage gegen mutmaßlichen "IS"-Rückkehrer

Zur Meldung auf zeit.de

Karlsruhe: Anklage gegen mutmaßliche Dschihadistin wegen Mitgliedschaft in "IS"-Frauenbataillon und Anschlagsplanung

Zur Meldung auf tagesspiegel.de

Karlsruhe/Hamburg: Zwei Jugendliche wegen mutmaßlich islamistischen Anschlagsplänen angeklagt

Zur Meldung auf abendblatt.de

Passau: 18-Jähriger festgenommen, weil er mutmaßlich islamistisch motivierten Anschlag in Frankfurt geplant haben soll

Zur Meldung auf zeit.de

Wiesbaden: Mutmaßlicher Islamist festgenommen. Verdacht auf Mitgliedschaft in zwei terroristischen Vereinigungen

Zur Meldung auf tagesspiegel.de

Mainz: Festnahme wegen mutmaßlicher "IS"-Mitgliedschaft und Mitwirkung an Hinrichtungen

Zur Meldung auf zeit.de

Essen: Mutmaßlicher "IS"-Kämpfer festgenommen

Zur Meldung auf wdr.de

Niedersachsen: Festnahme zweier mutmaßlicher Hisbollah-Mitglieder

Zur Meldung auf tagesschau.de
 
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