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57 Stunden im Westen | Deutschland Archiv | bpb.de

Deutschland Archiv Neu im DA Schwerpunkte Erinnern, Gedenken, Aufarbeiten 1848/49 in der politischen Bildung Vier Ansichten über ein Buch, das es nicht gab "Es war ein Tanz auf dem Vulkan" Föderalismus und Subsidiarität „Nur sagen kann man es nicht“ Wenn Gedenkreden verklingen Zeitenwenden Geschichtsklitterungen „Hat Putin Kinder?“, fragt meine Tochter Wolf Biermann über Putin: Am ersten Tag des Dritten Weltkrieges Der Philosoph hinter Putin „Putin verwandelt alles in Scheiße“ Das Verhängnis des Imperiums in den Köpfen Ilse Spittmann-Rühle ist gestorben Der Friedensnobelpreis 2022 für Memorial Rückfall Russlands in finsterste Zeiten Memorial - Diffamiert als "ausländische Agenten" Die Verteidigung des Erinnerns Russlands Attacken auf "Memorial" Der Fall Schalck-Golodkowski Ende des NSU vor zehn Jahren 7. Oktober 1989 als Schlüsseltag der Friedlichen Revolution Die Geschichte von "Kennzeichen D" Nachruf auf Reinhard Schult Leningrad: "Niemand ist vergessen" Verfolgung von Sinti und Roma Zuchthausaufarbeitung in der DDR - Cottbus Sowjetische Sonderhaftanstalten Tage der Ohnmacht "Emotionale Schockerlebnisse" Ein Neonazi aus der DDR Akten als Problem? Eine Behörde tritt ab Ostberlin und Chinas "Großer Sprung nach vorn" Matthias Domaschk - das abrupte Ende eines ungelebten Lebens Ein Wettbewerb für SchülerInnenzeitungen Totenschädel in Gotha Bürgerkomitees: Vom Aktionsbündnis zum Aufarbeitungsverein Westliche Leiharbeiter in der DDR Hohenzollern und Demokratie nach 1918 (I) Hohenzollern und Demokratie nach 1918 (II) Auf dem Weg zu einem freien Belarus? Erstes deutsch-deutsches Gipfeltreffen im Visier des BND Neue Ostpolitik und der Moskauer Vertrag Grenze der Volksrepublik Bulgarien Die Logistik der Repression Schwarzenberg-Mythos Verschwundene Parteifinanzen China, die Berlin- und die Deutschlandfrage 8. Mai – ein deutscher Feiertag? China und die DDR in den 1980ern 1989 und sein Stellenwert in der europäischen Erinnerung Stasi-Ende Die ungewisse Republik Spuren und Lehren des Kalten Kriegs Einheitsrhetorik und Teilungspolitik Schweigen brechen - Straftaten aufklären Welche Zukunft hat die DDR-Geschichte? Die Deutschen und der 8. Mai 1945 Jehovas Zeugen und die DDR-Erinnerungspolitik Generation 1989 und deutsch-deutsche Vergangenheit Reformationsjubiläen während deutscher Teilung 25 Jahre Stasi-Unterlagen-Gesetz Kirchliche Vergangenheitspolitik in der Nachkriegszeit Zwischenbilanz Aufarbeitung der DDR-Heimerziehung Der Umgang mit politischen Denkmälern der DDR Richard von Weizsäckers Rede zum Kriegsende 1985 Die Sowjetunion nach Holocaust und Krieg Nationale Mahn- und Gedenkstätten der DDR Behörde des Bundesbeauftragten für die Stasi-Unterlagen Die Entmilitarisierung des Kriegstotengedenkens in der SBZ Heldenkult, Opfermythos und Aussöhnung Durchhalteparolen und Falschinformationen aus Peking Buchenwald und seine fragwürdige Nachgeschichte Grenzsicherung nach dem Mauerbau Einmal Beethoven-Haus und zurück Das Bild Walther Rathenaus in der DDR und der Bundesrepublik Alles nach Plan? Fünf Gedanken über Werner Schulz „Wie ein Film in Zeitlupe“ "Ich hatte Scheißangst" Ein Nazi flieht in die DDR Der 13. Februar 1945 im kollektiven Gedächtnis Dresdens Vor 50 Jahren im September: Zweimal Deutschland in der UNO Der Mann aus dem inneren Zirkel DDR-Vermögen auf Schweizer Konten Nicht nur Berlin Moskauer Hintergründe des 17. Juni Opfer einer "Massenpsychose"? Der Wolf und die sieben Geißlein Der Prager Frühling 1968 und die Deutschen Operativer Vorgang „Archivar“ 9. November 1989. Der Durchbruch 9. November 1918. „Die größte aller Revolutionen“? Der vielschichtige 9. November Biermann in meinem Leben Ein Wolf im Museum Entmutigung & Ermutigung. Drei Stimmen zu Biermann Spurenverwischer Kleinensee und Großensee Tod einer Schlüsselfigur Das besiegte Machtinstrument - die Stasi Anhaltende Vernebelung Die RAF in der DDR: Komplizen gegen den Kapitalismus Einem Selbstmord auf der Spur Druckfrisch Transformation und Deutsche Einheit Die sozialpsychologische Seite der Zukunft Zwölf Thesen zu Wirtschaftsumbau und Treuhandanstalt Die andere Geschichte der Umbruchjahre – alternative Ideen und Projekte 31 Jahre nach Rostock-Lichtenhagen Wiedervereinigt auf dem Rücken von Migranten und Migrantinnen? Film ohne Auftrag - Perspektiven, die ausgegrenzt und unterschlagen wurden Geheimdienste, „Zürcher Modell“ und „Länderspiel“ 50 Jahre Grundlagenvertrag Drei Kanzler und die DDR Populismus in Ost und West Akzeptanz der repräsentativen Demokratie in Ostdeutschland Zusammen in Feindseligkeit? Neuauflage "(Ost)Deutschlands Weg" Ostdeutsche Frakturen Welche Zukunft liegt in Halle? Anpassungsprozess der ostdeutschen Landwirtschaft Daniela Dahn: TAMTAM und TABU Wege, die wir gingen „Der Ort, aus dem ich komme, heißt Dunkeldeutschland” Unternehmerischer Habitus von Ostdeutschen Teuer erkauftes Alltagswissen Trotz allem im Zeitplan Revolution ohne souveränen historischen Träger Mehr Frauenrechte und Parität Lange Geschichte der „Wende“ Eine Generation nach der ersten freien Volkskammerwahl Unter ostdeutschen Dächern Die de Maizières: Arbeit für die Einheit Schulzeit während der „Wende” Deutschland – Namibia Im Gespräch: Bahr und Ensikat Gorbatschows Friedliche Revolution "Der Schlüssel lag bei uns" "Vereinigungsbedingte Inventur" "Es gab kein Drehbuch" "Mensch sein, Mensch bleiben" Antrag auf Staatsferne Alt im Westen - Neu im Osten Die Deutsche Zweiheit „Ein echtes Arbeitsparlament“ Corona zeigt gesellschaftliche Schwächen Widersprüchliche Vereinigungsbilanz Schule der Demokratie Warten auf das Abschlusszeugnis Brief an meine Enkel Putins Dienstausweis im Stasi-Archiv Preis der Einheit Glücksstunde mit Makeln Emotional aufgeladenes Parlament Geht alle Macht vom Volke aus? Deutschland einig Vaterland 2:2 gegen den Bundestag "Nicht förderungswürdig" Demokratie offen halten Standpunkte bewahren - trotz Brüchen Die ostdeutsche Erfahrung Kaum Posten für den Osten Braune Wurzeln Wer beherrscht den Osten „Nicht mehr mitspielen zu dürfen, ist hart.“ Ein Ost-West-Dialog in Briefen Stadtumbau Ost Ostdeutschland bei der Regierungsbildung 2017 Die neue Zweiklassengesellschaft DDR-Eishockey im Wiedervereinigungsprozess Die SPD (West) und die deutsche Einheit Die Runden Tische 1989/90 in der DDR Die Wandlung der VdgB zum Bauernverband 1990 Transatlantische Medienperspektiven auf die Treuhandanstalt Transformation ostdeutscher Genossenschaftsbanken Demografische Entwicklung in Deutschland seit 1990 Parteien und Parteienwettbewerb in West- und Ostdeutschland Hertha BSC und der 1. FC Union vor und nach 1990 25 Jahre nach der Wiedervereinigung Ostdeutsches Industriedesign im Transformationsprozess Wende und Vereinigung im deutschen Radsport Wende und Vereinigung im deutschen Radsport (II) Kuratorium für einen demokratisch verfassten Bund deutscher Länder Europäische Union als Voraussetzung für deutschen Gesamtstaat Welche Zukunft braucht Deutschlands Zukunftszentrum? Ein Plädoyer. (K)Einheit Wird der Osten unterdrückt? Die neue ostdeutsche Welle Die anderen Leben. Generationengespräche Ost "Westscham" Sichtweisen Die innere Einheit Wer beherrscht den Osten? Forschungsdefizite rechtsaußen Verpasste Chancen? Die gescheiterte DDR-Verfassung von 1989/90 Berlin – geteilte Stadt & Mauerfall Berliner Polizei-Einheit Die Mauer. 1961 bis 2023 The Wall: 1961-2021 - Part One The Wall: 1961-2021 - Part Two "Es geht nicht einfach um die Frage, ob Fußball gespielt wird" Mauerbau und Alltag in Westberlin Der Teilung auf der Spur Olympia wieder in Berlin? Der Mauerfall aus vielen Perspektiven Video der Maueröffnung am 9. November 1989 Die Mauer fiel nicht am 9. November Mauersturz statt Mauerfall Heimliche Mauerfotos von Ost-Berlin aus Ost-West-Kindheiten "Niemand hat die Absicht, die Menschenwürde anzutasten" Berlinförderung und Sozialer Wohnungsbau in der „Inselstadt“ Wie stellt der Klassenfeind die preußische Geschichte aus? Flughafen Tempelhof Die Bundeshilfe für West-Berlin Christliche Gemeinschaft im geteilten Berlin Amerikanische Militärpräsenz in West-Berlin Das Stadtjubiläum von 1987 in Ost- und West-Berlin Bericht zum Workshop "Das doppelte Stadtjubiläum" Das untergegangene West-Berlin Interview: „Der Zoo der Anderen“ Die "Weltnachricht" mit ungewollter Wirkung Krieg & Frieden. Wohin führt die Zeitenwende? Über 70 Analysen & Essays. Wenig Hoffnung auf baldigen Frieden Was riskieren wir? Ein Sommer der Unentschlossenheit Ein Jahr Krieg Die Waffen nieder? Ungleiche Fluchten? 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Jahrhunderts wird“ Krieg als Geschäft Bodenlose Ernüchterung In geheimer Mission: Die DDR-NVA gegen den „jüdischen Klassenfeind“ „Verbote bringen herzlich wenig“ Eine missachtete Perspektive? Verordnete Feindbilder über Israel in der DDR: Eine Zeitungs-Selbstkritik Die erste DDR-Delegation in Israel. Ein Interview mit Konrad Weiß „Dieser westliche Triumphalismus ist ein großer Selbstbetrug“ Wolf Biermann: Free Palestine...? Was hilft gegen politische Tsunamis? Der Tod ist ein Meister aus Russland Wann ist die Zeit zu verhandeln? „Ich bedaure und bereue nichts“ Jüdinnen in Deutschland nach 1945 Interviews Beiträge Porträts Redaktion Jüdinnen und Juden in der DDR Antisemitismus in Deutschland Die Zweite Generation jüdischer Remigranten im Gespräch War die DDR antisemitisch? Antisemitismus in der DDR Teil I Antisemitismus in der DDR Teil II Als ob wir nichts zu lernen hätten von den linken Juden der DDR ... Ostdeutscher Antisemitismus: Wie braun war die DDR? Die Shoah und die DDR Umgang mit jüdischen Friedhöfen und Friedhofsschändungen, Teil I Umgang mit jüdischen Friedhöfen und Friedhofsschändungen, Teil II Israel im Schwarzen Kanal Der Nahostkonflikt in Kinder- und Jugendzeitschriften der DDR, I Der Nahostkonflikt in Kinder- und Jugendzeitschriften der DDR, II Das Israelbild der DDR und dessen Folgen Buchenwald und seine fragwürdige Nachgeschichte "Jüdisch & Links" von Wolfgang Herzberg Der patriarchalen Erinnerungskultur entrissen: Hertha Gordon-Walcher Jüdisch sein in Frankreich und in der DDR Frauen in der DDR (Die) Mütter der Gleichberechtigung in der DDR Sexismus unter gleichberechtigten Werktätigen Der Schwangerschaftsabbruch in der DDR Die Situation von lesbischen Frauen in der DDR Hauptamtliche Stasi-Mitarbeiterinnen Frauen im geteilten Deutschland „Schönheit für alle!“ 1989/90 - Friedliche Revolution und Deutsche Einheit Frauen in der Bürgerbewegung der DDR Die Wege zum 9. November 1989 „Die Stunde ist gekommen aufzustehen vom Schlaf“ Mythos Montagsdemonstration Ossi? Wessi? Geht's noch? Es gibt keine wirkliche Ostdebatte Die. Wir. Ossi. Wessi? Wie man zum Ossi wird - Nachwendekinder zwischen Klischee und Stillschweigen 2 plus 4: "Ihr könnt mitmachen, aber nichts ändern“ Blick zurück nach vorn Wem gehört die Revolution? Die erste und letzte freie DDR-Volkskammerwahl Mythos 1989 Joseph Beuys über die DDR Der 9. Oktober 1989 in Leipzig Egon Krenz über den 9. November Die deutsche Regierung beschleunigt zu stark Projekte für ein Freiheits- und Einheitsdenkmal in Berlin und Leipzig Deutsch-deutsche Begegnungen. Die Städtepartnerschaften am Tag der Deutschen Einheit Mit Abstand betrachtet - Erinnerungen, Fragen, Thesen. Die frohe Botschaft des Widerstands Mauerfall mit Migrationshintergrund "Wer kann das, alltäglich ein Held sein?" "Es geht um Selbstbefreiung und Selbstdemokratisierung" Kann man den Deutschen vertrauen? Ein Rückblick nach einem Vierteljahrhundert deutscher Einheit Von der (eigenen) Geschichte eingeholt? Der Überläufer Der Überläufer (Teil IV) Der Deal mit "Schneewittchen" alias Schalck-Golodkowski Un-Rechts-Staat DDR Bedrohter Alltag Unrecht, Recht und Gerechtigkeit - eine Bilanz von Gerd Poppe Der Geschlossene Jugendwerkhof Torgau – eine "Totale Institution" Stasi-Hafterfahrungen: Selbstvergewisserung und Renitenz Kritik und Replik: Suizide bei den Grenztruppen und im Wehrdienst der DDR Suizide bei den Grenztruppen der DDR. Eine Replik auf Udo Grashoff Die Todesopfer des DDR-Grenzregimes, ihre Aufarbeitung und die Erinnerungskultur Die Freiheit ist mir lieber als mein Leben „Nicht nur Heldengeschichten beschreiben“ Wer war Opfer des DDR-Grenzregimes? Todesopfer des DDR-Grenzregimes - Eine Recherche Todesopfer des DDR-Grenzregimes - Eine andere Sicht "Begriffliche Unklarheiten" Die Reichsbahn und der Strafvollzug in der DDR "Schicksale nicht Begriffe" Mauerbau und Machtelite Zwangseingewiesene Mädchen und Frauen in Venerologischen Einrichtungen Stasi-Razzia in der Umweltbibliothek Politisch inhaftierte Frauen in der DDR Ein widerständiges Leben: Heinz Brandt Über den Zaun und zurück – Flucht und Rückkehr von Dietmar Mann Die politische Justiz und die Anwälte in der Arä Honecker Geraubte Kindheit – Jugendhilfe in der DDR Haftarbeit im VEB Pentacon Dresden – eine Fallstudie Zwischen Kontrolle und Willkür – Der Strafvollzug in der DDR Suizide in Haftanstalten: Legenden und Fakten Die arbeitsrechtlichen Konsequenzen in der DDR bei Stellung eines Ausreiseantrages Max Fechner – Opfer oder Täter der Justiz der Deutschen Demokratischen Republik? Die "Auskunftspersonen" der Stasi – Der Fall Saalfeld Geschlossene Venerologische Stationen und das MfS Jugendhilfe und Heimerziehung in der DDR Fraenkels "Doppelstaat" und die Aufarbeitung des SED-Unrechts "OV Puppe". Ein Stasi-Raubzug im Spielzeugland Verdeckte Waffendeals der DDR mit Syrien Alltag und Gesellschaft Die Situation von lesbischen Frauen in der DDR Ost-West Nachrichtenvergleiche Fußball mit und ohne Seele München 1972: Olympia-Streit um das „wahre Freundesland“ Afrikas Das religiöse Feld in Ostdeutschland Repräsentation Ostdeutschlands nach Wahl 2021 Die Transformation der DDR-Presse 1989/90 Das Elitendilemma im Osten "Affirmative Action" im Osten Ostdeutsche in den Eliten als Problem und Aufgabe Ostdeutsche Eliten und die Friedliche Revolution in der Diskussion Die Bundestagswahl 2021 in Ostdeutschland Deutsch-deutsche Umweltverhandlungen 1970–1990 Der Plan einer Rentnerkartei in der DDR "Es ist an der Zeit, zwei deutsche Mannschaften zu bilden" Deutsch-ausländische Ehen in der Bundesrepublik Verhandelte Grenzüberschreitungen Verpasste Chancen in der Umweltpolitik Der dritte Weg aus der DDR: Heirat ins Ausland Und nach Corona? Ein Laboratorium für Demokratie! 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"Ich höre ein Ungeheuer atmen" Als es mir kalt den Rücken runterlief "Ungehaltene Reden". Denkanstöße ehemaliger Abgeordneter der letzten Volkskammer der DDR Was sollten Wähler und Wählerinnen heute bedenken? Ein urdemokratischer Impuls, der bis ins Heute reicht „Als erster aus der Kurve kommen“ Die Rolle des Staats in der Wahrnehmung der Ostdeutschen Die durchlaufene Mauer Interview: Peter-Michael Diestel Interview: Günther Krause Interview: Lothar de Maizière Schülerzeitungstexte Noch Mauer(n) im Kopf? Liebe über Grenzen Ostseeflucht Fluchtursachen Die Frau vom Checkpoint Charlie Mutti, erzähl doch mal von der DDR Staatsfeind Nr.1: DAS VOLK!!! Mit dem Bus in die DDR Ost und West. Ein Vergleich Warum wird der 3. Oktober gefeiert? "Ich wünsch mir, dass die Mauer, die noch immer in vielen Köpfen steht, eingerissen wird" Immer noch Mauer(n) im Kopf? Zeitenwende Ist der Osten ausdiskutiert? 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Es gibt keinen Dritten Weg" Frauenbild der Frauenpresse der DDR und der PCI Regionales Hörfunkprogramm der DDR DDR-Zeitungen und Staatssicherheit Eine Chronik von Jugendradio DT64 Die "neue Frau": Frauenbilder der SED und PCI (1944-1950) „Streitet, doch tut es hier“ Olympia in Moskau 1980 als Leistungsschau für den Sozialismus Lager nach 1945 Ukrainische Displaced Persons in Deutschland Jugendauffanglager Westertimke Das Notaufnahmelager Gießen Die Gedenkstätte und Museum Trutzhain Die Barackenstadt: Wolfsburg und seine Lager nach 1945 Die Aufnahmelager für West-Ost-Migranten Die Berliner Luftbrücke und das Problem der SBZ-Flucht 1948/49 Migration Fortbildungen als Entwicklungshilfe Einfluss von Erinnerungskulturen auf den Umgang mit Geflüchteten Friedland international? 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57 Stunden im Westen Flucht und Rückkehr des DDR-Grenzkommandeurs Klaus-Dieter Rauschenbach

Michael Schneider

/ 18 Minuten zu lesen

Am 2. Juni 1981 flüchtete der DDR-Grenzkommandeur Klaus-Dieter Rauschenbach. Bereits zwei Tage später kehrte er – angeblich freiwillig – in die DDR zurück. Die Umstände von Rauschenbachs Flucht und Rückkehr sollten schließlich von einem Bundestagsuntersuchungsausschuss geklärt werden.

Der letzte Arbeitstag

Klaus-Dieter Rauschenbach (r.) im Gespräch mit Kollegen. (© BStU, MfS, AU 13454/89, S. 49.)

Der letzte Arbeitstag von Oberstleutnant Klaus-Dieter Rauschenbach im Grenzregiment 3 in Dermbach verläuft unerfreulich. Ein Polit-Offizier will bei den Grenztruppen aufhören und hat ein Entpflichtungsgesuch gestellt. Rauschenbach überlegt, wie er den Mann noch umstimmen kann. Im Regiment ist es seit längerer Zeit unruhig. Im Januar 1981 sind zwei Soldaten in den Westen geflüchtet, immer wieder gibt es Schlägereien und Alkoholexzesse in den Kasernen, Rauschenbach muss herbe Kritik von seinem Vorgesetzten, Generalmajor Walter Tanner, einstecken. Mehrmals wird er disziplinarisch gemaßregelt. Der Druck macht ihm schwer zu schaffen, seit einigen Monaten ist er in psychiatrischer Behandlung. Die Karriere des 39-jährigen Oberstleutnants, die bis zu seiner Beförderung zum Kommandeur zwei Jahre zuvor geradlinig verlief, hat einen Knick bekommen.

Der gebürtige Thüringer ist seit seinem 17. Lebensjahr bei der Armee. Im Oktober 1959 meldet er sich freiwillig zur Nationalen Volksarmee (NVA), besucht die Unteroffiziersschule und wechselt ein Jahr später zur Offiziersschule für Mot.-Schützenkommandeure in Frankenberg, die er 1962 abschließt. Im November 1964, da ist Rauschenbach bereits bei den DDR-Grenztruppen, wird er von der Hauptabteilung (HA) I des Ministeriums für Staatssicherheit (MfS) als inoffizieller Mitarbeiter angeworben und als IM "Blitz" geführt.

Die Flucht

Für den Mittag des 2. Juni 1981 bestellt Rauschenbach seinen Fahrer vor das Stabsgebäude in Dermbach. Er möchte hinaus fahren an die Grenzanlage, um auf andere Gedanken zu kommen. Um 13.00 Uhr hält der geländegängige P3 vor dem Haus. Rauschenbach steigt ein und gibt seinem Fahrer die Order, zum Sicherungsabschnitt VII zu fahren. Am Tor 31 nimmt der Kommandeur über Funk Verbindung zur Führungsstelle auf. Er ist nervös, bringt die Kennzahlen durcheinander, die an diesem Tag gelten. Nach mehreren Anläufen kann er sich schließlich erinnern und das Tor öffnet sich für den P3.

Fluchtskizze des MfS. (© BStU, MfS, AU 13454/89, S. 11.)

Der Geländewagen fährt auf dem Kolonnenweg langsam weiter, mehrmals bittet Rauschenbach seinen Fahrer, stehen zu bleiben. Am Flüsschen Ulster steigt der Kommandeur sogar aus, um Forellen zu beobachten. In gemächlichem Tempo geht es den Seelesberg hinauf. Ein Stück weiter in einer Senke fordert Rauschenbach seinen Fahrer plötzlich auf, langsamer zu fahren und schließlich anzuhalten. "Ich glaube, da ist ein Grenzstein umgefallen", sagt er zu dem Gefreiten, der sich im dritten Halbjahr seines Wehrdienstes befindet. Der Fahrer steuert den P3 an den letzten Grenzzaun, der die DDR von der Bundesrepublik trennt. Rauschenbach stellt sich auf die Motorhaube, schaut Richtung Bundesrepublik. Der Zaun ist mit drei Metern aber zu hoch, als dass der 1,68 Meter große Offizier ihn so einfach überklettern könnte. Also weist er seinen Fahrer an, das Fahrzeug längs zum Zaun hin zu rangieren. Während des Manövers balanciert er auf der Motorhaube. Als der P3 zum Stehen kommt, stößt sich Rauschenbach vom Verdeck ab und zieht sich hoch. Einen Moment sitzt er noch rittlings auf dem Zaun, schwingt dann sein anderes Bein hinüber, springt auf den Boden und geht sofort Richtung Grenzlinie. Als er nur noch wenige Meter vom bundesdeutschen Territorium entfernt ist, dreht er sich noch einmal um und ruft seinem Fahrer zu, dieser solle über Funk melden, dass an dieser Stelle ein Grenzstein fehlt. Der Gefreite verlässt den P3 und geht einige Schritte zur Sprechstelle.

Fluchtskizze des MfS.
(© © BStU, MfS AU 13454/89, S. 12.)

Ein fehlender Grenzstein ist es natürlich nicht, für den sich Oberstleutnant Rauschenbach hinter dem Zaun interessiert. Er marschiert auf kürzestem Weg durch das hohe Gras zur Staatsgrenze. Er ist sich absolut sicher, dass ihn dabei niemand beobachtet; sein Fahrer hat von der Sprechstelle aus keinen freien Blick auf das Gelände hinter dem Zaun. Hier, ungefähr 100 Meter südwestlich der Grenzsäule 1771 können auch die Soldaten auf den Beobachtungstürmen nicht auf den Abschnitt sehen, an dem ihr Grenzkommandeur kurz nach 14.00 Uhr dabei ist, sich in die Bundesrepublik abzusetzen. Rauschenbach hat die Stelle nicht zufällig gewählt. Hier befindet sich die operative Grenzschleuse "Berg", durch die Agenten des MfS die DDR unerkannt betreten und verlassen. Ein halbes Dutzend solcher Agentenschleusen gibt es im Bereich des GR-3 Dermbach, und Klaus-Dieter Rauschenbach kennt sie alle.

Der Grenzkommandeur im Westen

MfS-Aufnahme des Fluchtwegs. Westliche "Grenzorgane" untersuchen das Waldstück. (© BStU, MfS AU 13454/89, S. 28.)

Direkt hinter der Demarkationslinie schließt sich auf der bundes- republikanischen Seite ein kleines lichtes Waldstück an. Rauschenbach wandert durch das Unterholz und nach ein paar Metern trifft er auf einen Waldweg. Hinter dem Wäldchen führt der Weg zum 50-Einwohner-Dorf Habel in der hessischen Gemeinde Tann/Rhön. Das erste Haus, das Rauschenbach gegen 14.15 Uhr erreicht, ist der Bauernhof der Brüder Konrad und Georg Röder. Der Offizier spricht einen der beiden Landwirte an und erklärt ihm, dass er eben aus der DDR über Grenze gekommen ist, will wissen, wo die nächste Dienststelle des Zolls oder des Bundesgrenzschutzes ist. Der Landwirt nimmt ihn mit ins Haus und ruft die Dienststelle des Zollgrenzdienstes in Tann/Rhön an. Eine gute halbe Stunde später treffen zwei Zollbeamte auf dem Hof der Brüder Röder ein und nehmen Rauschenbach zunächst seine Dienstpistole mit den sechs Schuss Munition ab. Dann geht es im Auto zur Zolldienststelle nach Tann, wo er zum ersten Mal über die Umstände seiner Flucht befragt wird.

Um 16.30 Uhr landet ein Hubschrauber des Bundesgrenzschutzes (BGS) auf einer Wiese oberhalb der Zolldienststelle und bringt Rauschenbach nach Fulda. Dort, in der BGS-Kaserne, soll die grenzpolizeiliche Erstvernehmung stattfinden. Bevor der Pilot Fulda ansteuert, fliegt er noch eine Schleife über den Grenzabschnitt bei Tann. Rauschenbach soll den BGS-Beamten noch einmal zeigen, wo er ein paar Stunden zuvor über den Metallgitterzaun geklettert ist.

Der Fahrer des Grenzkommandeurs beweist in der Zwischenzeit Geduld. Obwohl er jenseits des Grenzzauns kein Lebenszeichen seines Vorgesetzten wahrnimmt, bleibt er auf seinem Posten und wartet auf Rauschenbachs Rückkehr. Erst als gegen 16.45 Uhr Beamte des BGS auf der anderen Seite des Zaunes auftauchen und dem Gefreiten zurufen, dass er sich zeigen solle, dämmert ihm, dass etwas nicht stimmt. Er informiert seine Dienststelle über Funk, dass der Kommandeur in Richtung Bundesrepublik verschwunden und nicht zurückgekommen ist.

Um 17.00 Uhr trifft die Hubschrauberbesatzung in Fulda ein. Sofort beginnen mehrere Beamte mit der Befragung. Rauschenbach bekommt Kartenmaterial vorgelegt, muss zeigen, bis wohin der Abschnitt reicht, für den er bis vor wenigen Stunden als Kommandeur des GR-3 verantwortlich war, muss Organigramme der Grenztruppen bestätigen, bekommt Fotos von Grenztruppenchef Klaus-Dieter Baumgarten und Generalmajor Walter Tanner vorgelegt. Ohne Pause geht es weiter. Gibt es Starkstromanlagen an der Grenze? Wie genau lautet der Schießbefehl? Wo befinden sich die Personenschleusen des MfS im Abschnitt des GR-3? Ist Rauschenbach inoffizieller Mitarbeiter des MfS? Wie sieht die innere Organisation der Grenztruppen aus? Die Vernehmungsbeamten machen ihm klar, dass die Zeit drängt. Später am Abend wollen zwei Mitarbeiter des Bundesnachrichtendienstes (BND) Rauschenbach in Fulda abholen und nach München fahren. Um 22.00 Uhr darf Rauschenbach sich in der Kaserne hinlegen, bleibt allerdings unter ständiger Beobachtung. Kurz nach Mitternacht übernehmen ihn die BND-Mitarbeiter. Ohne Zwischenhalt fahren sie nach München, wo sie im Morgengrauen ankommen. Sie quartieren den Flüchtling in einer konspirativen Wohnung am Stadtrand ein und lassen ihn in den kommenden zwei Tagen keinen Moment aus den Augen.

Während Rauschenbach im Auto Richtung München sitzt, beginnt die Untersuchungsabteilung der Bezirksverwaltung für Staatssicherheit Suhl mit der Tatortuntersuchung am Grenzzaun. Über viele Stunden werden alle Spuren von Rauschenbachs Flucht akribisch dokumentiert, die Reifenspuren des P3, mit dessen Hilfe der Oberstleutnant über den Zaun geklettert ist, vermessen, wird der Tatort aus jedem denkbaren Winkel fotografiert und eine Rekonstruktion des Ablaufs versucht.

Besonders interessiert die Ermittler das Fluchtmotiv. Nach der Vernehmung einiger Kollegen des Oberstleutnants aus dem Regiment in Dermbach und dem Durchblättern seiner Personalakte scheint das Bild für die Untersuchungsabteilung des MfS klarer zu werden. Nachdem Rauschenbach sich schon über Monate in psychiatrischer Behandlung befunden hat, sollte er wegen verschiedener Beschwerden noch in der selben Woche zur Untersuchung im Bezirkskrankenhaus Hildburghausen erscheinen. Seine Kollegen bezeichnen ihn in den Vernehmungen durch das MfS als führungsschwach und labil, dafür mit einem ausgeprägten Hang zur Überheblichkeit. Besonders das bevorstehende Gespräch mit Generalmajor Tanner muss Rauschenbach am Tag seiner Flucht beschäftigt haben. Der Kommandeur habe in letzter Zeit geradezu Angst vor den Anrufen seines Vorgesetzten gehabt, sagt einer seiner Kollegen. Rauschenbach hat offenbar befürchtet, noch in derselben Woche als Grenzkommandeur abgesetzt zu werden.

Die diplomatische Maschine kommt in Schwung

Am 3. Juni 1981 um 14.00 Uhr befindet sich der Oberstleutnant schon insgesamt 24 Stunden in der Bundesrepublik. Er ist der ranghöchste Offizier, der sich bis zu diesem Zeitpunkt aus der DDR in Richtung Bundesrepublik abgesetzt hat. Nur das Bundeskanzleramt weiß nichts von dieser Sensation. Kanzleramtsminister Manfred Lahnstein befindet sich im Italien-Urlaub, als am frühen Nachmittag das Bundesministerium für innerdeutsche Beziehungen beim Leiter des Arbeitsstabes Deutschlandpolitik, Hermann von Richthofen, anruft. Nach einer Information vom Ost-Berliner Rechtsanwalt Wolfgang Vogel werde der diplomatische Vertreter der DDR aus deren Ständiger Vertretung ins Bonner Kanzleramt kommen und offiziell in der Angelegenheit Rauschenbach vorsprechen. Von Richthofen ist verärgert und will wissen, warum das Kanzleramt nicht von der Flucht des Grenzkommandeurs informiert wurde. Wie sich später herausstellte, hatte der BND dafür gesorgt, dass nur ganz wenige von Rauschenbachs Anwesenheit in der Bundesrepublik erfuhren. Der BND hatte, obwohl selbst eine nachgeordnete Behörde des Kanzleramts, die BGS-Beamten in Fulda angewiesen, Stillschweigen zu bewahren.

Um 15.00 Uhr empfängt von Richthofen den diplomatischen Vertreter der DDR. Botschaftsrat Hans Schindler schildert die Umstände der Flucht von Rauschenbach, deutet an, dass der Offizier sich in psychiatrischer Behandlung befunden und bei seiner Flucht möglicherweise schlicht eine Kurzschlusshandlung begangen habe. Er, Schindler, wolle mit dem Flüchtling sprechen und könne ihm Straffreiheit garantieren. Zum Abschluss erinnert Schindler daran, dass die DDR ihrerseits Entgegenkommen gezeigt hat, als sich einige Zeit vorher mehrere Bundeswehrangehörige in die DDR abgesetzt hatten. Von Richthofen versichert, dass das Gesprächsangebot an Rauschenbach übermittelt wird. Der Staatsminister im Bundeskanzleramt Gunter Huonker weist die Pullacher Geheimdienstleute kurz darauf an, Rauschenbach zu fragen, ob er mit Vertretern der DDR sprechen wolle.

Der Oberstleutnant erfährt am späten Nachmittag vom Gesprächsangebot der Ständigen Vertretung der DDR. Nach einer kurzen Bedenkzeit stimmt er zu, stellt allerdings eine Bedingung: Zuerst wolle er mit seiner Frau unter vier Augen sprechen.

Treffen im Münchner Polizeipräsidium

Das Gespräch wird für den folgenden Tag, den 4. Juni 1981, um 18.00 Uhr im Münchner Polizeipräsidium vorbereitet. Aus der Ständigen Vertretung der DDR in Bonn reisen Botschaftsrat Hans Schindler und der I. Sekretär mit dem Auto an, aus der DDR kommt Rechtsanwalt Wolfgang Vogel zusammen mit Rauschenbachs Ehefrau nach München. Ebenfalls bei dem Gespräch dabei ist der West-Berliner Rechtsanwalt Jürgen Stange, der schon früher bei vergleichbaren Fällen mit Wolfgang Vogel zusammengearbeitet hat. Als Vertreter der Bundesregierung ist Ministerialdirigent Edgar Hirt von Bundesministerium für innerdeutsche Beziehungen ins Polizeipräsidium gekommen.

Bis zuletzt versuchen die BND-Mitarbeiter, die Rauschenbach auf Schritt und Tritt begleiten, ihn vom Gespräch mit dem diplomatischen Vertreter der DDR abzuhalten. Noch auf der Fahrt zum Polizeipräsidium malen sie dem Oberstleutnant ein Schreckensszenario. Das Angebot der Straffreiheit sei eine Falle, Rauschenbach solle nur in die DDR zurückgelockt werden, damit er dort ins Gefängnis befördert würde. Doch Rauschenbach bleibt dabei: Er will mit seiner Frau und dem diplomatischen Vertreter der DDR sprechen.

Botschaftsrat Schindler überlegt auf der mehrstündigen Fahrt von Bonn nach München, wie er Klaus-Dieter Rauschenbach wieder zurückholen kann. Wie soll er ihn ansprechen? Wie soll er ihm klarmachen, dass das Angebot einer Straffreiheit ernst gemeint ist? Schindler entscheidet sich für eine militärisch-strenge Ansprache.

Als der Oberstleutnant in Begleitung von vier BND-Mitarbeitern in den Raum kommt, in dem die Gäste aus Bonn und Ost-Berlin auf ihn warten, streckt Schindler ihm die Hand entgegen und begrüßt ihn mit einem knappen: "Guten Tag, Genosse Rauschenbach". Der Überraschungseffekt sitzt. "Ja, bin ich für Sie überhaupt noch ein Genosse?", fragt Rauschenbach ungläubig. Anschließend wird er in ein Besprechungszimmer geleitet, wo er mit dem Vertreter der Bundesregierung, Edgar Hirt, einige Sätze wechselt. Danach kommt Rauschenbachs Frau in den Besprechungsraum. Die beiden diskutieren ungefähr fünf Minuten aufgeregt miteinander unter vier Augen, allerdings unter mehr als nur vier Ohren. Die Beamten des Polizeipräsidiums haben unter Berufung auf § 11 des Bayerischen Polizeiaufgabengesetzes ein Mikrofon unter dem Tisch installiert, an dem die Eheleute sitzen. Viel Freude mit der Aufzeichnung haben die Beamten allerdings nicht, denn Rauschenbachs Frau reibt – ob unbewusst oder absichtlich, ist unklar – während des gesamten Gesprächs mit einer Streichholzschachtel über die Tischplatte. Die Auswertung nach Ende des Gespräches zeigt schnell: Außer Störgeräuschen sind nur ein paar zusammenhanglose Wortfetzen zu verstehen. Dabei ist es keineswegs reine Neugier, die die Beamten zu der Abhörmaßnahme greifen lässt. Sie fürchten, dass gegen Rauschenbach Druck ausgeübt werden könnte, um ihn zur Rückkehr in die DDR zu veranlassen.

Anschließend spricht Rauschenbach mit dem Ost-Berliner Rechtsanwalt Vogel. Der sichert ihm noch einmal Straffreiheit für den Fall zu, dass er sofort mit ihm zurück in die DDR fährt. Rauschenbach ist bereit. Er will die ausgestreckte Hand ergreifen. Vogel kommt aus dem Besprechungsraum nach draußen, wo die anderen warteten. Ja, Rauschenbach habe sich entschieden und kehre in die DDR zurück, verkündet Vogel. Doch dem Vertreter der Bundesregierung genügt das nicht: Rauschenbach müsse selbst sagen, dass er aus eigenem Entschluss in die DDR zurückkehren wolle. Vogel teilt das dem Oberstleutnant mit, der im Besprechungszimmer sitzengeblieben war. Rauschenbach kommt nun selbst heraus und gibt zu Protokoll: "Ich erkläre, dass ich in die Deutsche Demokratische Republik, mein Vaterland, zurückkehren will." Der Rückreise steht nun nichts mehr im Wege.

Bevor sich die Versammlung im Münchner Polizeipräsidium wieder auflöst, erfüllt Edgar Hirt noch einen besonderen Auftrag, den er vom Kanzleramt mit auf den Weg bekommen hat. Er soll Wolfgang Vogel klar machen, dass die Bundesregierung als Anerkennung für das schnelle Handeln im Fall Rauschenbach von der DDR "bei dem nächsten Paket ein gewisses Entgegenkommen" erwarte. Bei Vogel stößt das auf offene Ohren, er lobt die Bundesregierung dafür, dass alles so schnell und unbürokratisch über die Bühne gegangen sei, und kündigt an, dass sich das auch "anderweitig niederschlagen" werde.

Rauschenbach erhält seinen Kampfanzug und in einem Plastikbeutel auch seine Dienstpistole mit sechs Patronen zurück, die er beim Zoll in Tann abgegeben hatte. In dem Moment, als Rauschenbach die Dienstwaffe an sich nehmen will, wird Botschaftsrat Schindler unruhig. Ob es wohl eine gute Idee ist, dem Oberstleutnant nach seiner aufreibenden Flucht eine Waffe mit Munition in die Hand zu geben? Schindler darf als diplomatischer Vertreter die Waffe nicht an sich nehmen. Schließlich greift Vogel zu, steckt die Waffe mitsamt der Munition ein und fährt mit Rauschenbach und seiner Frau zum Grenzübergang Rudolphstein/Hirschberg. Ohne Grenzkontrolle passieren sie die Grenze kurz vor Mitternacht. Klaus-Dieter Rauschenbach ist wieder zurück in der DDR, nach 57 Stunden im Westen.

Die DDR hält Wort

Gunter Huonker, der Staatsminister im Kanzleramt, rechtfertigt später die kurze Zeit, die zwischen Rauschenbachs Flucht und dem Gespräch im Münchner Polizeipräsidium liegt, vor allem mit der Fürsorgepflicht für den Flüchtling. Es sollte der Eindruck vermieden werden, Rauschenbach sei bereits umfassend vom BND befragt worden und habe in dieser Zeit die Gelegenheit gehabt, Staatsgeheimnisse der DDR auszuplaudern.

Die Sorge ist begründet. Als Grenzkommandeur kennt Klaus-Dieter Rauschenbach eine ganze Menge Geheimnisse. Generalmajor Tanner, Chef des Grenzkommandos Süd der Grenztruppen, lässt bereits wenige Stunden nach Rauschenbachs Flucht eine elfseitige Liste zusammenstellen, worüber der Oberstleutnant informiert ist und wie groß der Schaden für die DDR wäre, sollte er im Westen sagen, was er weiß.

Ohne jeden Zweifel hat Rauschenbach bei der grenzpolizeilichen Erstbefragung beim BGS in Fulda einiges offenbart, was nach dem Strafgesetzbuch der DDR einen Geheimnisverrat darstellt. Im Nachhinein erweist sich die Sorge um Rauschenbachs allzu große Freizügigkeit jedoch als unbegründet. Nach seiner Rückkehr wird er vom MfS nach Kablow in die Nähe von Berlin gebracht und einen Tag lang verhört. Wahrheitsgemäß erzählt der Offizier seinen Vernehmern, was er im Westen gegenüber den Zollbeamten und den Beamten von BGS und BND gesagt hat. Aber auch unter diesem Umständen stellt sich die Frage einer Strafe für Rauschenbach gar nicht erst, denn die Entscheidung der politischen Führung steht bereits fest.

Der Minister für Staatssicherheit Erich Mielke verfasst am 5. Juni 1981 ein dreiseitiges Drehbuch für die Zukunft des reuigen Offiziers.

Klaus-Dieter Rauschenbach beim Tanz mit seiner Frau. (© BStU, MfS AU 13454/89, S. 48.)

Die Eckpunkte sind: ehrenhafte Entlassung aus den Grenztruppen der DDR, Versetzung in die Reserve, Verdienstorden und eine neue Wohnung in gehörigem Abstand zum Grenzregiment Dermbach für ihn und seine Frau. "Einverstanden, E.H.", zeichnet der Staatsratsvorsitzende Erich Honecker diesen Vorschlag noch am selben Tag ab und macht damit klar, dass Straftatbestände wie Geheimnisverrat dem zweiten Leben von Klaus-Dieter Rauschenbach nicht im Wege stehen sollen.

Aus diesem Grund wird auch der Militärstaatsanwalt, der noch wegen Spionage, Fahnenflucht und Beeinträchtigung der Kampftechnik (§§ 97, 254, 273 und 63 StGB-DDR) gegen Rauschenbach ermittelt, angewiesen, seine Ermittlungen einzustellen, die Akte Rauschenbach wird am 15. Juni 1981 geschlossen.

Währenddessen zerbricht das MfS sich den Kopf darüber, was passiere, sollte Rauschenbach an seinem neuen Wohnort erkannt werden. Die HA IX erarbeitet eine bizarre Sprachregelung für Rauschenbach, die er bei kritischen Nachfragen zu seiner "zeitweiligen Abwesenheit" im Westen verwenden soll: "R. wurde nicht fahnenflüchtig. Am Tage des Vorkommnisses wollte er feindwärts des Grenzzaunes die Kontrolle eines Grenzsteines durchführen. Durch depressive Zustände seines labilen Gesundheitszustandes wurde ihm unwohl. Als er wieder zu sich kam, stellte er fest, dass er unter diesen Bedingungen – verbunden mit einem Kurzschluss – in die BRD gekommen war. Als er wieder im Vollbesitz seiner Kräfte war und wahrnahm, dass er sich beim BGS befand, strebte er sofort eine Rückkehr in die DDR an. Dieses erfolgte dann auch."

Die Bürger in der Bundesrepublik erfahren erstmals am 30. Juni 1981 über die Flucht und baldige Rückkehr des Oberstleutnants. Mehrere große Tageszeitungen, darunter die "Süddeutsche Zeitung", die "Frankfurter Allgemeine" und "Die Welt" greifen den Fall auf. Berichterstattung und Kommentare kreisen dabei immer wieder um die Frage, wieso der ranghöchste Offizier, der bis dahin in die Bundesrepublik gekommen war, das Land zwei Tage später wieder verlassen hatte. Hat es geheime Absprachen zwischen der Bundesrepublik und der DDR gegeben? Ist Rauschenbach lediglich ein Tauschobjekt? Ist die Garantie seiner Straffreiheit tatsächlich eingehalten worden? Als frei erfunden erweist sich eine Behauptung der "Welt", wonach Botschaftsrat Schindler beim Treffen in München erklärt haben soll, der Staatsratsvorsitzende Honecker betrachte die Abwicklung des Falles Rauschenbach "als Testfall für die innerdeutschen Beziehungen."

Rauschenbachs Fernsehauftritt

Der Fall Rauschenbach macht auch die Journalisten des ARD-Fernsehmagazins "Report" neugierig. Sie fragen im September 1981 in Ost-Berlin an, ob Klaus-Dieter Rauschenbach selbst zu einem Interview bereit ist. Fritz Pleitgen als ARD-Korrespondent soll das Gespräch vor laufender Kamera führen. Sowohl dem DDR-Außenministerium als auch dem MfS kommt diese Anfrage höchst gelegen, bietet sich damit doch die Gelegenheit, vor einem Millionenpublikum in der Bundesrepublik alle Gerüchte um eine Inhaftierung oder Bestrafung des zurückgekehrten Oberstleutnants aus der Welt zu schaffen. Die Mitarbeiter der HA IX/6 des MfS kümmern sich um die Vorbereitung. Pleitgen will das Interview am 22. Oktober 1981 in Rauschenbachs neuer Wohnung in Leipzig-Lößnig aufzeichnen. In einer ganzen Reihe von Treffen wird der Ex-Offizier über Wochen auf das Interview mit dem ARD-Korrespondenten eingestimmt. Mit großer Ausdauer machen die MfS-Mitarbeiter Rauschenbach immer wieder klar, dass er sich vor allem auf seinen labilen psychischen Gesundheitszustand zum Zeitpunkt seiner Flucht berufen soll, wenn Pleitgen ihm allzu drängende Fragen nach den Motiven stellt. Zudem wird Rauschenbach eingeschärft, an den passenden Stellen auch provozierende Gegenfragen zu stellen und mit parteilicher Ironie seinen Klassenstandpunkt deutlich zu machen.

Zum vorgesehenen Termin rückt das ARD-Team in Leipzig an und zeichnet eine halbe Stunde Material auf, das am gleichen Abend zur besten Sendezeit ausgestrahlt wird. Rauschenbach weiß bereits vorher, welche Fragen Pleitgen stellen wird, und bemüht sich, die Regie-Anweisungen des MfS zu beherzigen. Im Wohnzimmer wird für das West-Fernsehen ein familiäres Idyll mit weißer Tischdecke und frischem Kaffee gezaubert, und Rauschenbach schafft es, die meisten der vereinbarten Argumente unterzubringen, bisweilen assistiert von seiner Frau. Sogar die Urkunde seiner ehrenhaften Entlassung aus den Grenztruppen der DDR kann er vor die Linse der ARD-Kamera halten. Nur mit der verordneten parteilichen Ironie hat der hölzern auftretende Ex-Offizier seine Mühe, was anschließend auch die Mitarbeiter der HA IX/6 süffisant in seiner Akte vermerkten. Trotzdem wird Rauschenbachs Fernsehdebüt als voller Erfolg verbucht; das MfS hofft, dass nun im Westen das Interesse an seiner Flucht und Rückkehr abflaut.

Parlamentarisches Nachspiel

Doch nicht nur für die bundesdeutschen Journalisten, auch für die Opposition im Bundestag hat der Fall Rauschenbach einige Strahlkraft. Nach Ende der parlamentarischen Sommerpause greift die CDU/CSU-Fraktion das Thema auf. Sie vermutet hinter der schnellen Rückkehr von Rauschenbach ein Stück Geheimdiplomatie und will der sozialliberalen Regierung nachweisen, dass sie bei der Lösung des Falles gegen bundesdeutsche Interessen verstoßen hat.

Besonders der Staatsminister im Kanzleramt, Gunter Huonker, gerät unter Druck. Seine Ministerialbeamten arbeiten ein geschliffenes Statement für den Fall aus, dass die Opposition Huonkers Rücktritt fordert. Rauschenbachs schnelle Rückkehr in die DDR habe geholfen, die Atmosphäre zwischen den beiden deutschen Staaten weiter zu entspannen. Und das zwölfseitige Statement enthält bereits einen Beleg dafür: Seit Juni 1981 sei es der Bundesregierung bereits in zwei Fällen sehr schnell gelungen, in die DDR geflüchtete Bundeswehrsoldaten zurückzuholen. Der Ständige Vertreter der Bundesrepublik in Ost-Berlin habe sofort mit den Soldaten sprechen können, die Führung in Ost-Berlin meine es also ernst mit ihrem Entgegenkommen, so das Fazit.

Die Fraktionsspitze der Union berät, wie sie die Bundesregierung am besten unter Druck setzen könne. Anstatt Huonkers Rücktritt zu verlangen, einigt sie sich schließlich auf die Idee, die schärfste parlamentarische Waffe auf die Regierung Schmidt zu richten: Sie fordert einen Untersuchungsausschuss. Am 30. September 1981 wird der von Helmut Kohl (CDU) und Friedrich Zimmermann (CSU) unterzeichnete Antrag in den Bundestag eingebracht. Der Untersuchungsausschuss "Fall Rauschenbach" sollte seine Arbeit zwei Wochen später, am 12. Oktober 1981 aufnehmen.

Die Union zimmert einen wahrhaft monströsen Beweisbeschluss zusammen. Insgesamt 23 Punkte will die Opposition geklärt wissen, mehrere Dutzend Zeugen sollen zu diesem Zweck vernommen werden: von den Landwirten Röder bis hin zu BND-Chef Klaus Kinkel. Die SPD/FDP-Regierung hat nicht das geringste Interesse daran, die Hintergründe von Rauschenbachs Rückkehr aufklären zu lassen. Im Dezember 1981 will Bundeskanzler Helmut Schmidt die DDR besuchen. Eine monatelange Debatte über die deutsch-deutschen Beziehungen und den Umgang mit DDR-Flüchtlingen wollen sich die Regierungsfraktionen ersparen; sie bremsen die Opposition schon auf den ersten Metern aus. Die Regierung verweigert die Herausgabe nahezu aller Akten zum Fall Rauschenbach, der des Bundeskanzleramts ebenso wie der Protokolle der Befragung beim BGS in Fulda. Die Opposition sieht durch die Blockade der Bundesregierung ihr parlamentarisches Minderheitsrecht beschnitten und erhebt am 10. März 1982 Klage beim Bundesverfassungsgericht. Gerade einmal fünf Sitzungstage hat der Untersuchungsausschuss bis dahin erlebt und sich lediglich mit Verfahrensfragen beschäftigt. Mit der Klage in Karlsruhe ruht der Ausschuss nun erst einmal und die Karlsruher Richter lassen sich Zeit mit ihrer Entscheidung – über den 1. Oktober 1982 hinaus.

Doch da hat sich die politische Ausgangslage fundamental verändert. Die FDP hat die Regierungskoalition mit der SPD verlassen und sich den Unionsparteien angeschlossen. Mit dem vorzeitigen Ende der Wahlperiode erledigt sich auch der Untersuchungsausschuss "Fall Rauschenbach". Mit einer eigenen Parlamentsmehrheit haben die Unionsparteien keinen Anlass mehr, die alte Regierung zu beschießen. Am 3. Oktober 1983 ziehen die Antragsteller der CDU/CSU-Fraktion ihren Antrag in Karlsruhe zurück, ohne dass die Verfassungsrichter bis dahin schon darüber entschieden hätten.

Das MfS lässt Rauschenbach fallen

Nachdem die Familie Rauschenbach im Sommer 1981 nach Leipzig umgezogen ist, organisiert die Staatssicherheit eine neue Stelle für Rauschenbach. Er wird bei der Plankommission beim Rat des Bezirks Leipzig eingestellt. Auch seine Frau bekommt eine neue Beschäftigung in Leipzig.

Doch mit seinem neuen zivilen Leben kommt der Ex-Offizier nur schlecht zurecht. Seit 1982 wird Rauschenbach von der Abteilung XVIII der MfS-Bezirksverwaltung Leipzig geführt, die sich vor allem darum kümmern soll, dass er in seinem neuen Leben Fuß fasst und sich stabilisiert. Doch die MfS-Mitarbeiter haben wenig Freude mit ihrem Schützling. Es häufen sich Beschwerden über Rauschenbachs nachlässigen Umgang mit Terminen, die schlechte Qualität seiner Arbeit bei der Bezirksplankommission und seine mangelnde Führungsfähigkeit. Im Jahr 1985 eskaliert die Situation so, dass sich Rauschenbach selbst eine andere Stelle beim VEB Vereinigte Wettspielbetriebe Leipzig sucht. Doch auch hier wiederholen sich nach kurzer Zeit die alten Schwierigkeiten, sodass Rauschenbach Anfang 1989 auf Verlangen seines Vorgesetzten seinen Arbeitsvertrag kündigt, ohne eine neue Stelle in Aussicht zu haben. Das MfS beendet daraufhin die Zusammenarbeit mit ihrem IM "Blitz" im Juni 1989 wegen Perspektivlosigkeit.

Fussnoten

Fußnoten

  1. Reinhold Albert/Hans-Jürgen Salier, Grenzerfahrungen kompakt. Das Grenzregime zwischen Südthüringen und Bayern/Hessen von 1945 bis 1990, Leipzig/Hildburghausen 2009, S. 165.

  2. BStU, MfS, BV Leipzig, AIM, Nr. 1004/89, Bd. 1, Bl. 54–56.

  3. BStU, MfS, AU, Nr. 13454/89, Bd. 2, Bl. 66–77.

  4. BStU, MfS, BV Leipzig, AIM, Nr. 1004/89, Bd. 2, Bl. 43–45.

  5. BStU, MfS, BV Leipzig, AIM, Nr. 1004/89, Bd. 2, Bl. 135–137.

  6. Schreiben Leiter Arbeitsstab Deutschlandpolitik (LASD) an Chef des Bundeskanzleramts v. 6.7.1981, BArch, B 136/21656.

  7. LASD, Vermerk v. 3.11.1981, BArch, B 136/21656.

  8. LASD, Vermerk v. 3.6.1981, BArch, B 136/21656.

  9. BStU, MfS, BV Leipzig, AIM, Nr. 1004/89, Bd. 2, Bl. 135–137.

  10. Gespräch d. Vf. m. Hans Schindler, 13.8.2010. Die folgenden Ausführungen ebd.

  11. Gruppe 22, Vermerk v. 5.6.1981, BArch, B 136/21656.

  12. Stuttgarter Zeitung, 8.10.1981.

  13. BStU, MfS, BV Leipzig, AIM, Nr. 1004/89, Bd. 2, Bl. 100A–110.

  14. BStU, MfS, HA I, Nr. 15268, Bl. 43–46.

  15. BStU, MfS, AU, Nr. 13454/89, Bd. 2, Bl. 314.

  16. BStU, MfS, BV Leipzig, AIM, Nr. 1004/89, Bd. 2, Bl. 153f.

  17. Ein zweifelhafter Fall, in: FAZ, 30.6.1981; Offizier der Volksarmee geht zurück in die DDR, in: SZ, 30.6.1981.

  18. Die Welt, 7.7.1981.

  19. BStU, MfS, BV Leipzig, AIM, Nr. 1004/89, Bd. 3, Bl. 21–24.

  20. Entwurf eines Statements für StM Huonker v. 27.10.1981, BArch, B 136/21656.

  21. BT-Drs. 9/853 v. 30.9.1981.

  22. Schreiben Bundesministerium der Justiz an Bundeskanzleramt v. 17.11.1983, BArch, B 136/21656.

  23. BStU, MfS, BV Leipzig, AIM, Nr. 1004/89, Bd. 3 , Bl. 159.

M.A., Dipl.-Verwaltungswirt, Studium an der Ludwig-Maximilians-Universität München und der Fachhochschule für Öffentliche Verwaltung und Rechtspflege Hof; freier Journalist und Autor