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Aufbruch in die Metropole | Deutschland Archiv | bpb.de

Deutschland Archiv Neu im DA Schwerpunkte Erinnern, Gedenken, Aufarbeiten 1848/49 in der politischen Bildung Vier Ansichten über ein Buch, das es nicht gab "Es war ein Tanz auf dem Vulkan" Föderalismus und Subsidiarität „Nur sagen kann man es nicht“ Wenn Gedenkreden verklingen Zeitenwenden Geschichtsklitterungen „Hat Putin Kinder?“, fragt meine Tochter Wolf Biermann über Putin: Am ersten Tag des Dritten Weltkrieges Der Philosoph hinter Putin „Putin verwandelt alles in Scheiße“ Das Verhängnis des Imperiums in den Köpfen Ilse Spittmann-Rühle ist gestorben Der Friedensnobelpreis 2022 für Memorial Rückfall Russlands in finsterste Zeiten Memorial - Diffamiert als "ausländische Agenten" Die Verteidigung des Erinnerns Russlands Attacken auf "Memorial" Der Fall Schalck-Golodkowski Ende des NSU vor zehn Jahren 7. Oktober 1989 als Schlüsseltag der Friedlichen Revolution Die Geschichte von "Kennzeichen D" Nachruf auf Reinhard Schult Leningrad: "Niemand ist vergessen" Verfolgung von Sinti und Roma Zuchthausaufarbeitung in der DDR - Cottbus Sowjetische Sonderhaftanstalten Tage der Ohnmacht "Emotionale Schockerlebnisse" Ein Neonazi aus der DDR Akten als Problem? Eine Behörde tritt ab Ostberlin und Chinas "Großer Sprung nach vorn" Matthias Domaschk - das abrupte Ende eines ungelebten Lebens Ein Wettbewerb für SchülerInnenzeitungen Totenschädel in Gotha Bürgerkomitees: Vom Aktionsbündnis zum Aufarbeitungsverein Westliche Leiharbeiter in der DDR Hohenzollern und Demokratie nach 1918 (I) Hohenzollern und Demokratie nach 1918 (II) Auf dem Weg zu einem freien Belarus? Erstes deutsch-deutsches Gipfeltreffen im Visier des BND Neue Ostpolitik und der Moskauer Vertrag Grenze der Volksrepublik Bulgarien Die Logistik der Repression Schwarzenberg-Mythos Verschwundene Parteifinanzen China, die Berlin- und die Deutschlandfrage 8. Mai – ein deutscher Feiertag? China und die DDR in den 1980ern 1989 und sein Stellenwert in der europäischen Erinnerung Stasi-Ende Die ungewisse Republik Spuren und Lehren des Kalten Kriegs Einheitsrhetorik und Teilungspolitik Schweigen brechen - Straftaten aufklären Welche Zukunft hat die DDR-Geschichte? Die Deutschen und der 8. Mai 1945 Jehovas Zeugen und die DDR-Erinnerungspolitik Generation 1989 und deutsch-deutsche Vergangenheit Reformationsjubiläen während deutscher Teilung 25 Jahre Stasi-Unterlagen-Gesetz Kirchliche Vergangenheitspolitik in der Nachkriegszeit Zwischenbilanz Aufarbeitung der DDR-Heimerziehung Der Umgang mit politischen Denkmälern der DDR Richard von Weizsäckers Rede zum Kriegsende 1985 Die Sowjetunion nach Holocaust und Krieg Nationale Mahn- und Gedenkstätten der DDR Behörde des Bundesbeauftragten für die Stasi-Unterlagen Die Entmilitarisierung des Kriegstotengedenkens in der SBZ Heldenkult, Opfermythos und Aussöhnung Durchhalteparolen und Falschinformationen aus Peking Buchenwald und seine fragwürdige Nachgeschichte Grenzsicherung nach dem Mauerbau Einmal Beethoven-Haus und zurück Das Bild Walther Rathenaus in der DDR und der Bundesrepublik Alles nach Plan? Fünf Gedanken über Werner Schulz „Wie ein Film in Zeitlupe“ "Ich hatte Scheißangst" Ein Nazi flieht in die DDR Der 13. Februar 1945 im kollektiven Gedächtnis Dresdens Vor 50 Jahren im September: Zweimal Deutschland in der UNO Der Mann aus dem inneren Zirkel DDR-Vermögen auf Schweizer Konten Nicht nur Berlin Moskauer Hintergründe des 17. Juni Opfer einer "Massenpsychose"? Der Wolf und die sieben Geißlein Der Prager Frühling 1968 und die Deutschen Operativer Vorgang „Archivar“ 9. November 1989. Der Durchbruch 9. November 1918. „Die größte aller Revolutionen“? Der vielschichtige 9. November Biermann in meinem Leben Ein Wolf im Museum Entmutigung & Ermutigung. Drei Stimmen zu Biermann Spurenverwischer Kleinensee und Großensee Tod einer Schlüsselfigur Das besiegte Machtinstrument - die Stasi Anhaltende Vernebelung Die RAF in der DDR: Komplizen gegen den Kapitalismus Transformation und Deutsche Einheit Die sozialpsychologische Seite der Zukunft Zwölf Thesen zu Wirtschaftsumbau und Treuhandanstalt Die andere Geschichte der Umbruchjahre – alternative Ideen und Projekte 31 Jahre nach Rostock-Lichtenhagen Wiedervereinigt auf dem Rücken von Migranten und Migrantinnen? Film ohne Auftrag - Perspektiven, die ausgegrenzt und unterschlagen wurden Geheimdienste, „Zürcher Modell“ und „Länderspiel“ 50 Jahre Grundlagenvertrag Drei Kanzler und die DDR Populismus in Ost und West Akzeptanz der repräsentativen Demokratie in Ostdeutschland Zusammen in Feindseligkeit? Neuauflage "(Ost)Deutschlands Weg" Ostdeutsche Frakturen Welche Zukunft liegt in Halle? Anpassungsprozess der ostdeutschen Landwirtschaft Daniela Dahn: TAMTAM und TABU Wege, die wir gingen „Der Ort, aus dem ich komme, heißt Dunkeldeutschland” Unternehmerischer Habitus von Ostdeutschen Teuer erkauftes Alltagswissen Trotz allem im Zeitplan Revolution ohne souveränen historischen Träger Mehr Frauenrechte und Parität Lange Geschichte der „Wende“ Eine Generation nach der ersten freien Volkskammerwahl Unter ostdeutschen Dächern Die de Maizières: Arbeit für die Einheit Schulzeit während der „Wende” Deutschland – Namibia Im Gespräch: Bahr und Ensikat Gorbatschows Friedliche Revolution "Der Schlüssel lag bei uns" "Vereinigungsbedingte Inventur" "Es gab kein Drehbuch" "Mensch sein, Mensch bleiben" Antrag auf Staatsferne Alt im Westen - Neu im Osten Die Deutsche Zweiheit „Ein echtes Arbeitsparlament“ Corona zeigt gesellschaftliche Schwächen Widersprüchliche Vereinigungsbilanz Schule der Demokratie Warten auf das Abschlusszeugnis Brief an meine Enkel Putins Dienstausweis im Stasi-Archiv Preis der Einheit Glücksstunde mit Makeln Emotional aufgeladenes Parlament Geht alle Macht vom Volke aus? Deutschland einig Vaterland 2:2 gegen den Bundestag "Nicht förderungswürdig" Demokratie offen halten Standpunkte bewahren - trotz Brüchen Die ostdeutsche Erfahrung Kaum Posten für den Osten Braune Wurzeln Wer beherrscht den Osten „Nicht mehr mitspielen zu dürfen, ist hart.“ Ein Ost-West-Dialog in Briefen Stadtumbau Ost Ostdeutschland bei der Regierungsbildung 2017 Die neue Zweiklassengesellschaft DDR-Eishockey im Wiedervereinigungsprozess Die SPD (West) und die deutsche Einheit Die Runden Tische 1989/90 in der DDR Die Wandlung der VdgB zum Bauernverband 1990 Transatlantische Medienperspektiven auf die Treuhandanstalt Transformation ostdeutscher Genossenschaftsbanken Demografische Entwicklung in Deutschland seit 1990 Parteien und Parteienwettbewerb in West- und Ostdeutschland Hertha BSC und der 1. FC Union vor und nach 1990 25 Jahre nach der Wiedervereinigung Ostdeutsches Industriedesign im Transformationsprozess Wende und Vereinigung im deutschen Radsport Wende und Vereinigung im deutschen Radsport (II) Kuratorium für einen demokratisch verfassten Bund deutscher Länder Europäische Union als Voraussetzung für deutschen Gesamtstaat Welche Zukunft braucht Deutschlands Zukunftszentrum? Ein Plädoyer. (K)Einheit Wird der Osten unterdrückt? Die neue ostdeutsche Welle Die anderen Leben. Generationengespräche Ost "Westscham" Sichtweisen Die innere Einheit Wer beherrscht den Osten? Forschungsdefizite rechtsaußen Verpasste Chancen? Die gescheiterte DDR-Verfassung von 1989/90 Berlin – geteilte Stadt & Mauerfall Berliner Polizei-Einheit Die Mauer. 1961 bis 2023 The Wall: 1961-2021 - Part One The Wall: 1961-2021 - Part Two "Es geht nicht einfach um die Frage, ob Fußball gespielt wird" Mauerbau und Alltag in Westberlin Der Teilung auf der Spur Olympia wieder in Berlin? Der Mauerfall aus vielen Perspektiven Video der Maueröffnung am 9. November 1989 Die Mauer fiel nicht am 9. November Mauersturz statt Mauerfall Heimliche Mauerfotos von Ost-Berlin aus Ost-West-Kindheiten "Niemand hat die Absicht, die Menschenwürde anzutasten" Berlinförderung und Sozialer Wohnungsbau in der „Inselstadt“ Wie stellt der Klassenfeind die preußische Geschichte aus? Flughafen Tempelhof Die Bundeshilfe für West-Berlin Christliche Gemeinschaft im geteilten Berlin Amerikanische Militärpräsenz in West-Berlin Das Stadtjubiläum von 1987 in Ost- und West-Berlin Bericht zum Workshop "Das doppelte Stadtjubiläum" Das untergegangene West-Berlin Interview: „Der Zoo der Anderen“ Die "Weltnachricht" mit ungewollter Wirkung Krieg & Frieden. Wohin führt die Zeitenwende? Über 70 Analysen & Essays. Wenig Hoffnung auf baldigen Frieden Was riskieren wir? Ein Sommer der Unentschlossenheit Ein Jahr Krieg Die Waffen nieder? Ungleiche Fluchten? Schwerter allein sind zu wenig „Russland wird sich nach Putin ändern“ Die be(un)ruhigende Alltäglichkeit des Totalitären Vergessene Bomben aus Deutschland Putins Mimikry Schon einmal Vernichtungskrieg Verhandeln, aber wie? Das sterbende russländische Imperium und sein deutscher Helfer Was lief schief seit dem Ende des Kalten Krieges? „Sie haben die Zukunft zerbrochen“ Vertreibung ist auch eine Waffe "Wie ich Putin traf und er mich das Fürchten lehrte" "Wir bewundern sie und sie verschwinden" Mehr Willkommensklassen! 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Jahrhunderts wird“ Krieg als Geschäft Bodenlose Ernüchterung In geheimer Mission: Die DDR-NVA gegen den „jüdischen Klassenfeind“ „Verbote bringen herzlich wenig“ Eine missachtete Perspektive? Verordnete Feindbilder über Israel in der DDR: Eine Zeitungs-Selbstkritik Die erste DDR-Delegation in Israel. Ein Interview mit Konrad Weiß „Dieser westliche Triumphalismus ist ein großer Selbstbetrug“ Wolf Biermann: Free Palestine...? Was hilft gegen politische Tsunamis? Der Tod ist ein Meister aus Russland Wann ist die Zeit zu verhandeln? „Ich bedaure und bereue nichts“ Jüdinnen in Deutschland nach 1945 Interviews Beiträge Porträts Redaktion Jüdinnen und Juden in der DDR Antisemitismus in Deutschland Die Zweite Generation jüdischer Remigranten im Gespräch War die DDR antisemitisch? Antisemitismus in der DDR Teil I Antisemitismus in der DDR Teil II Als ob wir nichts zu lernen hätten von den linken Juden der DDR ... Ostdeutscher Antisemitismus: Wie braun war die DDR? Die Shoah und die DDR Umgang mit jüdischen Friedhöfen und Friedhofsschändungen, Teil I Umgang mit jüdischen Friedhöfen und Friedhofsschändungen, Teil II Israel im Schwarzen Kanal Der Nahostkonflikt in Kinder- und Jugendzeitschriften der DDR, I Der Nahostkonflikt in Kinder- und Jugendzeitschriften der DDR, II Das Israelbild der DDR und dessen Folgen Buchenwald und seine fragwürdige Nachgeschichte "Jüdisch & Links" von Wolfgang Herzberg Der patriarchalen Erinnerungskultur entrissen: Hertha Gordon-Walcher Jüdisch sein in Frankreich und in der DDR Frauen in der DDR (Die) Mütter der Gleichberechtigung in der DDR Sexismus unter gleichberechtigten Werktätigen Der Schwangerschaftsabbruch in der DDR Die Situation von lesbischen Frauen in der DDR Hauptamtliche Stasi-Mitarbeiterinnen Frauen im geteilten Deutschland „Schönheit für alle!“ 1989/90 - Friedliche Revolution und Deutsche Einheit Frauen in der Bürgerbewegung der DDR Die Wege zum 9. November 1989 „Die Stunde ist gekommen aufzustehen vom Schlaf“ Mythos Montagsdemonstration Ossi? Wessi? Geht's noch? Es gibt keine wirkliche Ostdebatte Die. Wir. Ossi. Wessi? Wie man zum Ossi wird - Nachwendekinder zwischen Klischee und Stillschweigen 2 plus 4: "Ihr könnt mitmachen, aber nichts ändern“ Blick zurück nach vorn Wem gehört die Revolution? Die erste und letzte freie DDR-Volkskammerwahl Mythos 1989 Joseph Beuys über die DDR Der 9. Oktober 1989 in Leipzig Egon Krenz über den 9. November Die deutsche Regierung beschleunigt zu stark Projekte für ein Freiheits- und Einheitsdenkmal in Berlin und Leipzig Deutsch-deutsche Begegnungen. Die Städtepartnerschaften am Tag der Deutschen Einheit Mit Abstand betrachtet - Erinnerungen, Fragen, Thesen. Die frohe Botschaft des Widerstands Mauerfall mit Migrationshintergrund "Wer kann das, alltäglich ein Held sein?" "Es geht um Selbstbefreiung und Selbstdemokratisierung" Kann man den Deutschen vertrauen? Ein Rückblick nach einem Vierteljahrhundert deutscher Einheit Von der (eigenen) Geschichte eingeholt? Der Überläufer Der Überläufer (Teil IV) Der Deal mit "Schneewittchen" alias Schalck-Golodkowski Un-Rechts-Staat DDR Bedrohter Alltag Unrecht, Recht und Gerechtigkeit - eine Bilanz von Gerd Poppe Der Geschlossene Jugendwerkhof Torgau – eine "Totale Institution" Stasi-Hafterfahrungen: Selbstvergewisserung und Renitenz Kritik und Replik: Suizide bei den Grenztruppen und im Wehrdienst der DDR Suizide bei den Grenztruppen der DDR. Eine Replik auf Udo Grashoff Die Todesopfer des DDR-Grenzregimes, ihre Aufarbeitung und die Erinnerungskultur Die Freiheit ist mir lieber als mein Leben „Nicht nur Heldengeschichten beschreiben“ Wer war Opfer des DDR-Grenzregimes? Todesopfer des DDR-Grenzregimes - Eine Recherche Todesopfer des DDR-Grenzregimes - Eine andere Sicht "Begriffliche Unklarheiten" Die Reichsbahn und der Strafvollzug in der DDR "Schicksale nicht Begriffe" Mauerbau und Machtelite Zwangseingewiesene Mädchen und Frauen in Venerologischen Einrichtungen Stasi-Razzia in der Umweltbibliothek Politisch inhaftierte Frauen in der DDR Ein widerständiges Leben: Heinz Brandt Über den Zaun und zurück – Flucht und Rückkehr von Dietmar Mann Die politische Justiz und die Anwälte in der Arä Honecker Geraubte Kindheit – Jugendhilfe in der DDR Haftarbeit im VEB Pentacon Dresden – eine Fallstudie Zwischen Kontrolle und Willkür – Der Strafvollzug in der DDR Suizide in Haftanstalten: Legenden und Fakten Die arbeitsrechtlichen Konsequenzen in der DDR bei Stellung eines Ausreiseantrages Max Fechner – Opfer oder Täter der Justiz der Deutschen Demokratischen Republik? Die "Auskunftspersonen" der Stasi – Der Fall Saalfeld Geschlossene Venerologische Stationen und das MfS Jugendhilfe und Heimerziehung in der DDR Fraenkels "Doppelstaat" und die Aufarbeitung des SED-Unrechts "OV Puppe". Ein Stasi-Raubzug im Spielzeugland Verdeckte Waffendeals der DDR mit Syrien Alltag und Gesellschaft Die Situation von lesbischen Frauen in der DDR Ost-West Nachrichtenvergleiche Fußball mit und ohne Seele München 1972: Olympia-Streit um das „wahre Freundesland“ Afrikas Das religiöse Feld in Ostdeutschland Repräsentation Ostdeutschlands nach Wahl 2021 Die Transformation der DDR-Presse 1989/90 Das Elitendilemma im Osten "Affirmative Action" im Osten Ostdeutsche in den Eliten als Problem und Aufgabe Ostdeutsche Eliten und die Friedliche Revolution in der Diskussion Die Bundestagswahl 2021 in Ostdeutschland Deutsch-deutsche Umweltverhandlungen 1970–1990 Der Plan einer Rentnerkartei in der DDR "Es ist an der Zeit, zwei deutsche Mannschaften zu bilden" Deutsch-ausländische Ehen in der Bundesrepublik Verhandelte Grenzüberschreitungen Verpasste Chancen in der Umweltpolitik Der dritte Weg aus der DDR: Heirat ins Ausland Und nach Corona? Ein Laboratorium für Demokratie! Nichtehelichkeit in der späten DDR und in Ostdeutschland 30 Jahre später – der andere Bruch: Corona Mama, darf ich das Deutschlandlied singen Mit der Verfassung gegen Antisemitismus? Epidemien in der DDR Homosexuelle in DDR-Volksarmee und Staatssicherheit „Die DDR als Zankapfel in Forschung und Politik" Die Debatte über die Asiatische Grippe Coronavirus - Geschichte im Ausnahmezustand Werdegänge Familien behinderter Kinder in BRD und DDR Vom Mauerblümchen zum Fußball-Leuchtturm DDR-Alltag im Trickfilm Die alternative Modeszene der DDR Nachrichtendienste in Deutschland. Teil II Nachrichtendienste in Deutschland. Teil I Die Jagd gehört dem Volke Homosexuelle und die Bundesrepublik Deutschland Honeckers Jagdfieber zahlte die Bevölkerung Sicherheitspolitik beider deutscher Staaten von 1949 bis 1956 Frauen im geteilten Deutschland Ostdeutsche Identität Patriotismus der Friedensbewegung und die politische Rechte Rechte Gewalt in Ost und West Wochenkrippen und Kinderwochenheime in der DDR Urlaubsträume und Reiseziele in der DDR Reiselust und Tourismus in der Bundesrepublik Schwule und Lesben in der DDR Die westdeutschen „Stellvertreterumfragen“ Erfahrungen mit der Krippenerziehung „Päckchen von drüben“ Vor aller Augen: Pogrome und der untätige Staat Zwischen Staat und Markt Dynamo in Afrika: Doppelpass am Pulverfass Auf deutsch-deutscher UN-Patrouille in Namibia 1989 Zwischen den Bildern sehen Vom Neonazi-Aussteiger ins Oscar-Team „Eine Generalüberholung meines Lebens gibt es nicht“ "Autoritärer Nationalradikalismus“ Unter strengem Regime der Sowjets: Die Bodenreform 1945 Diplomatische Anstrengungen auf dem afrikanischen Spielfeld Demokratiestörung? „Im Osten gibt es eine vererbte Brutalität“ Hauptamtliche Stasi-Mitarbeiterinnen Sexismus unter gleichberechtigten Werktätigen Turnschuhdiplomatie im Schatten Eine Keimzelle politischen Engagements (Die) Mütter der Gleichberechtigung in der DDR Der Schwangerschaftsabbruch in der DDR Anti-Antisemitismus als neue Verfassungsräson? "Ich höre ein Ungeheuer atmen" Als es mir kalt den Rücken runterlief "Ungehaltene Reden". Denkanstöße ehemaliger Abgeordneter der letzten Volkskammer der DDR Was sollten Wähler und Wählerinnen heute bedenken? Ein urdemokratischer Impuls, der bis ins Heute reicht „Als erster aus der Kurve kommen“ Die Rolle des Staats in der Wahrnehmung der Ostdeutschen Die durchlaufene Mauer Interview: Peter-Michael Diestel Interview: Günther Krause Interview: Lothar de Maizière Schülerzeitungstexte Noch Mauer(n) im Kopf? Liebe über Grenzen Ostseeflucht Fluchtursachen Die Frau vom Checkpoint Charlie Mutti, erzähl doch mal von der DDR Staatsfeind Nr.1: DAS VOLK!!! Mit dem Bus in die DDR Ost und West. Ein Vergleich Warum wird der 3. Oktober gefeiert? "Ich wünsch mir, dass die Mauer, die noch immer in vielen Köpfen steht, eingerissen wird" Immer noch Mauer(n) im Kopf? Zeitenwende Ist der Osten ausdiskutiert? Der Mutige wird wieder einsam Das Jahr meines Lebens Basisdemokratie Lehren aus dem Zusammenbruch "Wir wollten uns erhobenen Hauptes verabschieden" Für die gute Sache, gegen die Familie DDR-Wissenschaftler Seuchenbekämpfung Chemnitz: Crystal-Meth-Hauptstadt Europas Keine Ahnung, was als Nächstes passieren wird Allendes letzte Rede Friedliche Revolution Gethsemanekirche und Nikolaikirche Das Wirken der Treuhandanstalt Gewerkschaften im Prozess von Einheit und Transformation Zusammenarbeit von Treuhandanstalt und Brandenburg Privatisierung vom DDR-Schiffbau Die Leuna-Minol-Privatisierung Übernahme? Die Treuhandanstalt und die Gewerkschaften: Im Schlepptau der Bonner Behörden? Treuhand Osteuropa Beratungsgesellschaft "Ur-Treuhand" 1990 Internationale Finanzakteure und das Echo des Sozialismus Soziale Marktwirtschaft ohne Mittelstand? Die Beziehungen zwischen Frankreich und der DDR Suche nach den Spuren der DDR Wirtschaftsbeziehungen zwischen Frankreich und der DDR Der Freundschaftsverein „EFA“ Die Mauer in der französischen Populärkultur DDR als Zankapfel in Forschung und Politik DDR-Geschichte in französischen Ausstellungen nach 2009 Theater- und Literaturtransfer zwischen Frankreich und der DDR Die DDR in französischen Deutschbüchern Kommunalpartnerschaften zwischen Frankreich und der DDR Regimebehauptung und Widerstand Mut zum Aussteigen aus Feindbildern Für die Freiheit verlegt - die radix-blätter Der Fußballfan in der DDR Jugend in Zeiten politischen Umbruchs Umweltschutz als Opposition Sozialistisches Menschenbild und Individualität. Wege in die Opposition Politische Fremdbestimmung durch Gruppen Macht-Räume in der DDR Wirtschaftspläne im Politbüro 1989 "Macht-Räume in der DDR" Macht, Raum und Plattenbau in Nordost-Berlin Machträume und Eigen-Sinn der DDR-Gesellschaft Die "Eigenverantwortung" der örtlichen Organe der DDR Strategien und Grenzen der DDR-Erziehungsdiktatur Staatliche Einstufungspraxis bei Punk- und New-Wave-Bands Kommunalpolitische Kontroversen in der DDR (1965-1973) Schwarzwohnen 1968 – Ost und West Der Aufstand des 17. Juni 1953 Interview mit Roland Jahn Der 17. Juni 1953 und Europa Geschichtspolitische Aspekte des 17. Juni 17. Juni Augenzeugenbericht Kultur und Medien Einmal Beethoven-Haus und zurück Gedächtnis im Wandel? Der Aufbau des öffentlich-rechtlichen Rundfunks in Ostdeutschland Die Demokratisierung von Rundfunk und Fernsehen der DDR Die Stasi und die Hitler-Tagebücher Ein Nachruf auf Walter Kaufmann Die Tageszeitung »Neues Deutschland« vor und nach 1990 Wie ein Staat untergeht Objektgeschichte antifaschistischer Ausstellungen der DDR Reaktionen auf die Ausstrahlung der Fernsehserie „Holocaust“ „Mitteldeutschland“: ein Kampfausdruck? Gesundheitsaufklärung im Global Humanitarian Regime The British Press and the German Democratic Republic Kulturkontakte über den Eisernen Vorhang hinweg "Drei Staaten, zwei Nationen, ein Volk“ "Flugplatz, Mord und Prostitution" SED-Führung am Vorabend des "Kahlschlag"-Plenums Ende der Anfangsjahre - Deutsches Fernsehen in Ost und West "Wer nicht für uns ist, ist gegen uns. Es gibt keinen Dritten Weg" Frauenbild der Frauenpresse der DDR und der PCI Regionales Hörfunkprogramm der DDR DDR-Zeitungen und Staatssicherheit Eine Chronik von Jugendradio DT64 Die "neue Frau": Frauenbilder der SED und PCI (1944-1950) „Streitet, doch tut es hier“ Olympia in Moskau 1980 als Leistungsschau für den Sozialismus Lager nach 1945 Ukrainische Displaced Persons in Deutschland Jugendauffanglager Westertimke Das Notaufnahmelager Gießen Die Gedenkstätte und Museum Trutzhain Die Barackenstadt: Wolfsburg und seine Lager nach 1945 Die Aufnahmelager für West-Ost-Migranten Die Berliner Luftbrücke und das Problem der SBZ-Flucht 1948/49 Migration Fortbildungen als Entwicklungshilfe Einfluss von Erinnerungskulturen auf den Umgang mit Geflüchteten Friedland international? Italienische Zuwanderung nach Deutschland Jüdische Displaced Persons Das Notaufnahmelager Marienfelde Migration aus Süd- und Südosteuropa nach Westeuropa Die "Kinder der 'Operation Shamrock'" Rück- und Zuwanderung in die DDR 1949 bis 1989 West-Ost-Übersiedlungen in der evangelischen Kirche Migration aus der Türkei Griechische Migration nach Deutschland Die Herausforderung der Aussiedlerintegration Die Ausreise aus der DDR Das Spezifische deutsch-deutscher Migration Flüchtlinge und Vertriebene im Nachkriegsdeutschland Interview mit Birgit Weyhe zur Graphic Novel "Madgermanes" Die Migration russischsprachiger Juden seit 1989 Chinesische Vertragsarbeiter in Dessau Arbeitsmigranten in der DDR Gewerkschaften und Arbeitsmigration in der Bundesrepublik Deutschlandforschertagung 2016 Eröffnungsreden Panels und Poster Session Grenzgebiete Die Wende im Zonenrandgebiet Der andere Mauerfall Das "Grüne Band" Alltagsleben im Grenzgebiet Aktion, Reaktion und Gegenreaktion im „Schlüsseljahr“ 1952 Außensichten auf die deutsche Einheit Wahrnehmung des geeinten Deutschlands in Serbien Norwegische Freundschaft mit dem vereinten Deutschland Deutschland im Spiegel des Wandels der Niederlande Österreichs Reaktionen auf die Mühen zur deutschen Einheit Israelische Reaktionen auf die Wiedervereinigung Deutsche Diplomaten erleben den Herbst 1989 Das wiedervereinigte Deutschland aus Sicht der Slowaken Wahrnehmung der deutschen Einheit in Dänemark Die Perzeption der Wiedervereinigung in Lateinamerika Deutsch-polnische Beziehungen Der Blick junger Schweizer auf Deutschland Bulgarien blickt erwartungsvoll nach Deutschland Vom bescheidenen Wertarbeiter zur arroganten Chefin "Gebt zu, dass die Deutschen etwas Großes geleistet haben." 150 Jahre Sozialdemokratie Wehners Ostpolitik und die Irrtümer von Egon Bahr 150 Jahre Arbeiterturn- und Sportbewegung Die Spaltung der SPD am Ende der deutschen Teilung Willy Brandts Besuch in Ostberlin 1985 Deutschlandforschertagung 2014 Einleitungsvortrag von Christoph Kleßmann Tagungsbericht: "Herrschaft und Widerstand gegen die Mauer" Tagungsbericht: Sektion "Kultur im Schatten der Mauer" Interview mit Heiner Timmermann Interview mit Angela Siebold Interview mit Jérôme Vaillant Interview mit Irmgard Zündorf Interview mit Andreas Malycha Die Mauer in westdeutschen Köpfen Multimedia Wie wurde ich ein politischer Mensch? Zeitreisen mit "Kennzeichen D" Der Anfang vom Ende der DDR: Die Biermann-Ausbürgerung 1976 Wendekorpus. Eine Audio-Zeitreise. 1. Vorboten von Umbruch und Mauerfall 2. Schabowski und die Öffnung der Grenzen am 9. November 1989 3. Grenzübertritt am 10. November 4. Begrüßungsgeld 100 D-Mark 5. Den Anderen anders wahrnehmen 6. Stereotypen 7. Was bedeutet uns der Fall der Mauer? 8. Emotionen 9. Sprache Gespräche mit Zeitzeuginnen und Zeitzeugen „9/11 Santiago – Flucht vor Pinochet" Brecht & Galilei: Ideologiezertrümmerung Die Zweite Generation jüdischer Remigranten im Gespräch Freundesverrat Denkanstöße aus Weimar Gefährdet von "Systemverächtern" Raubzug Die Normalität des Lügens Ausgaben vor 2013 Bau- und Planungsgeschichte (11+12/2012) Architektur als Medium der Vergesellschaftung Landschaftsarchitektur im Zentrum Berlins Kunst im Stadtraum als pädagogische Politik Dresden – das Scheitern der "sozialistischen Stadt" Bautyp DDR-Warenhaus? 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Aufbruch in die Metropole Wie sich durch die Hauptstadtdebatte die Republik veränderte

Oliver D´Antonio

/ 16 Minuten zu lesen

Vor 20 Jahren wurde der Umzug der Bundeshauptstadt in das einst geteilte Berlin beschlossen. In der Debatte darum ließen sich schon damals erste Konturen einer neuen Republik erkennen.

Von Bonn nach Berlin

Bundestagspräsidentin Rita Süßmuth verkündet das Ergebnis der Abstimmung über Deutschlands Hauptstadt: 337:320 Stimmen zugunsten Berlins. Blick in den Bundestag im Bonner Wasserwerk am 20. Juni 1991. (© Bundesregierung, B 145 Bild-00046742, Foto: Arne Schambeck)

Es wirkt schon skurril, das ehemalige Regierungsviertel am Rheinufer südlich der Bonner Innenstadt. Es ist heute kaum vorstellbar, dass noch vor etwas mehr als einem Jahrzehnt die Machtzentrale eines der wirtschaftsstärksten Staaten der Erde hier ihren Sitz hatte. Selbst jene, die einst noch im Bonner Bundeshaus oder in diversen Ministerien saßen, scheinen den Gedanken geradezu absurd zu finden, Deutschland könnte heute noch von diesem beschaulichen Flecken aus regiert werden. 20 Jahre ist es dieser Tage her, dass der Bundestag im alten Bonner Wasserwerk den Beschluss fasste, den Sitz von Parlament und Regierung nach Berlin zu verlegen. Aus diesem Anlass entdecken auch die Medien die Bundesstadt am Rhein wieder, stellen diese jedoch eher als ein liebens-, aber bemitleidenswertes Kuriosum längst vergangener deutscher Geschichte dar. Die Abgeordneten, die seinerzeit für Bonn stimmten, werden nun erneut ins mediale Rampenlicht gezerrt, wo sie glaubhaft beteuern, sich damals geirrt zu haben und wie faszinierend die Metropole Berlin doch sei.

Blick auf das Reichstagsgebäude in Berlin, Sitz des Deutschen Bundestages. Foto von 1999. (© Bundesregierung, B145 Bild-00101439, Foto: Bernd Kühler)

Doch so selbstverständlich Berlin heute als Hauptstadt erscheint, so erklärungsbedürftig ist immer noch die Frage, weshalb in jener spektakulären Sitzung des Deutschen Bundestages am 20. Juni 1991 nur eine knappe Mehrheit von 18 Stimmen den Ausschlag für Berlin gab. Die Emotionalität der Debatte von einst scheint heute kaum noch nachvollziehbar. Möglicherweise besaß der Streit um den Regierungssitz jedoch eine tiefer liegende Bedeutung, war vielleicht sogar das entscheidende Vorspiel im Kampf um die Diskurshoheit in der Republik. Zudem muss der Debatte aus ostdeutscher Perspektive gesonderte Aufmerksamkeit geschenkt werden. Die Auseinandersetzung um Bonn oder Berlin kann im Nachhinein als Vorbote eines Paradigmenwechsels von der Bonner zur Berliner Republik gedeutet werden. Dabei kommt der Hauptstadtfrage, den Städten selbst, ein symbolischer Bedeutungsgehalt zu, der auf Kontinuität der alten Bundesrepublik oder auf eine grundlegende Erneuerung der politischen Agenda einer Berliner Republik setzt.

Bonn und Berlin:
Symbolkraft zweier deutscher Hauptstädte bis 1989

Regierungsviertel in Bonn: vorn der Bundestag, im Hintergrund das Abgeordnetenhochhaus "Langer Eugen", 1987. (© Bundesregierung, B 145 Bild-00160090, Foto: Arne Schambeck)

Bonn war zu allererst ein Provisorium. Kaum einer der Politiker, die am Rhein arbeiteten oder regierten, gab der Stadt das Gefühl, mehr zu sein als eine Übergangs-, bestenfalls eine Notlösung. Trotz dieser Wahrnehmung besaß Bonn seit Gründung der Bundesrepublik auch einen spezifischen Symbolcharakter. Die Wahl Bonns als provisorische Hauptstadt sollte für eine historische Umkehr in der deutschen Geschichte stehen. Die Stadt signalisierte in Konrad Adenauers Kalkül nach innen, aber noch mehr über die Landesgrenzen hinaus, dass die Bundesrepublik ein bescheidener, föderaler Staat sei, der auf Machtinsignien und repräsentative Darstellung von Größe bewusst verzichte. Bonn war das Symbol zur Herstellung von Vertrauen in Deutschland innerhalb der westlichen Welt. Es kontrastierte damit mit Berlin, das in jenen Jahren vor allem im Ausland vielfach mit Preußentum, Militarismus, Nazismus und Zentralismus identifiziert wurde. Dennoch blieb die geteilte Stadt lange Zeit für viele Deutsche ein zentraler Orientierungspunkt und Symbol der Freiheit im Kalten Krieg. Gerade der spätere Bundeskanzler Willy Brandt wurde nicht müde, Berlin fortwährend zur rechtmäßigen Hauptstadt zu erklären. Bis in die 1960er-Jahre hinein wurde der Provisoriums-Charakter Bonns gegenüber Berlin unaufhörlich betont, eine umfassende Hauptstadtplanung fortwährend vertagt.

Blick auf das Berliner Reichstagsgebäude von der Westseite des Brandenburger Tores, um 1962. (© Ullsteinbild, Foto: Herbert Maschke)

Andererseits wurde mit dem Bau der Mauer in Berlin die deutsche Teilung zementiert. Die Westdeutschen arrangierten sich allmählich mit Bonn. Das Provisorium erweiterte seine Qualitäten. Bonn stand nun auch für das Wirtschaftswunder, einen funktionierenden Sozialstaat und eine stabile Demokratie, die so viel Flexibilität aufwies, Protestbewegungen zu integrieren. Die alte Bundesrepublik galt alsbald als international geachtetes Erfolgsmodell. Berlin hingegen rückte allmählich aus dem Fokus der Westdeutschen. Besonders Helmut Kohl förderte die Stadt Bonn in den 1980er-Jahren nachhaltig und zog die Bundespräsenz als Zeichen der Entspannung an die SED-Führung immer mehr aus Berlin ab. In der alten Bundesrepublik begann in jenen Jahren ein intensiver Selbstverortungsprozess. Die Debatten um Bitburg, der Historikerstreit oder die Rede des Bundespräsidenten Richard von Weizsäckers am 8. Mai 1985 deuten darauf hin, dass der Referenzpunkt der alten Bundesrepublik zwar im Erfahrungsraum von 1933/45 verharrte, dass jedoch 1945/49 als Beginn einer neuen, westdeutschen Erfolgsstory zu werten sei. Die BRD schien zu ihrem 40. Jahrestag selbstgenügsam geworden zu sein und suchte nach einer eigenen Position in der deutschen Geschichte.

Transparent einer Kundgebung in Berlin, 9. Dezember 1989. (© Deutsches Historisches Museum, Berlin, Inv.-Nr. DG 90/6408.1.)

Die DDR rückte in der Spätphase der Bonner Republik aus dem Blickfeld. Eine Vereinigung beider Staaten schien zu Ende der 1980er-Jahre nicht nur unmöglich, sondern auch nicht unbedingt gewollt. In der DDR zeigte sich hingegen ein ambivalentes Bild, was die Städtefrage anging: Berlin, das Schaufenster zum Westen, galt als überaus unbeliebt, da die Kapitale Infrastruktur, Waren und Ressourcen an sich zog, die im übrigen Land fehlten. Dennoch war auch aus Sicht der meisten Oppositionellen Berlin die "natürliche" Hauptstadt des Staates, in welcher auch die Regierung einer demokratisierten DDR Platz nehmen würde. Mit der Stadt Bonn hingegen verbanden die Bürgerinnen und Bürger der DDR nichts. Sie blieb auch nach der Einheit für die meisten Ostdeutschen die Hauptstadt eines anderen, gleichwohl demokratisch vorbildlichen Staates. Im Dezember 1989 wurde auf einer Montagsdemonstration in Ost-Berlin ein Transparent empor gehalten, das in schwarz-rot-goldener Farbe die Fläche des vereinigten Deutschlands zeigt. Die Stadt Berlin ist darauf in Form eines Herzens markiert. Berlin erschien in der DDR als das logische Zentrum eines wiedervereinigten Deutschlands. Ins Herz geschlossen hatten viele Ostdeutsche die Stadt wohl auch nach dem 3. Oktober 1990 nicht, aber es wurde von vielen wie selbstverständlich erwartet, dass eine gleichberechtigte Vereinigung stattfinden würde und die Bundesrepublik nicht nahtlos an ihre Traditionen der rheinischen Republik anknüpfen könne. Eine Hauptstadt Berlin galt im Osten als ein Zeichen westdeutschen Entgegenkommens. Doch eben dies sahen viele westdeutsche Besitzstandswahrer anders.

Bonn versus Berlin:
Die Debatte um den Regierungssitz

Gleichwohl die Hauptstadtfrage schon im Verlauf der Verhandlungen um den Einigungsvertrag eine zentrale Rolle spielte, entschärften die Unterhändler die Problematik zunächst durch Vertagung: Bundeshauptstadt wurde zum 3. Oktober 1990 – wie von der DDR-Regierung gewünscht – Berlin, die Frage von Parlaments- und Regierungssitz blieb jedoch bis nach der Bundestagswahl 1990 offen. Nach dem Jahreswechsel wurde die Debatte wiederbelebt. In diesen Monaten bildeten sich, vereinfacht gesagt, drei Diskursstränge heraus, die zum Teil wechselseitig ineinander verwoben waren: Die westdeutschen Befürworter Berlins steuerten den Diskurs in Richtung einer schicksalhaften Entscheidung, bei der die Zukunft der Nation, wenn nicht gar Europas auf dem Spiel stand. Dabei zielten nicht wenige auf eine Wandlung der Bundesrepublik. In den Diskursen ostdeutscher Politiker stand die Frage nach einer wirklichen Vereinigung im Zentrum. Sie verstanden Berlin in erster Linie als ein Symbol des Entgegenkommens des Westens. Schließlich existierte die gegensätzliche Argumentationsrichtung, die vor allem von den Befürwortern der Bonner Lösung geführt wurde. Sie widersprach weitgehend dem nationalen Pathos, bezog ihre Stellung auf Grundlage der wirtschaftlichen Situation in den neuen Bundesländern bzw. warnte sie vor einer Notlage der Region Bonn, sollte der Regierungssitz verloren gehen. Sie stellten dem wieder erstarkten Nationsentwurf in guter Bonner Tradition die pragmatische Nüchternheit der Zahlen entgegen.

Nach der knappen Entscheidung für Berlin, im Anschluss an eine zehnstündige Redeschlacht, wurde immer wieder die Frage danach gestellt, ob ein Muster erkennbar sei, nach welchem die Abgeordneten für eine bestimmte Stadt votierten. Die Tatsache, dass der Beschluss in einer namentlichen Abstimmung gefällt wurde, ließ ausreichend Raum zur Interpretation des Vorgangs. Udo Wengst stellte im Zuge einer Analyse des Abstimmungsverhaltens schon 1991 fest, "daß in dieser Abstimmung der Westen dem Osten und der Süden dem Norden unterlegen sind, daß die Katholiken gegen die Protestanten und die Jüngeren gegen die Älteren" verloren hatten. Diese Perspektive ließe sich durch folgende These ergänzen: Der Riss, der vor allem die Volksparteien CDU und SPD durchzog und in zwei fast gleichgroße Lager für Berlin oder Bonn spaltete, kann als ein Vorbote der anstehenden Kämpfe um die innerparteiliche Deutungshoheit zwischen modernistischen und traditionalistischen Kräften verstanden werden. Dies bedeutet nun keineswegs, dass andere Komponenten für die Entscheidung keine Rolle spielten. Insbesondere der Aspekt regionaler Herkunft legt deutlich die Tendenz offen, dass nord- und ostdeutsche Politiker mehrheitlich pro Berlin stimmten. Es ist aber auch erkennbar, dass die innerfraktionelle Spaltung der Parteien eben vor allem bei Union und SPD zu finden ist, während bei FDP, Bündnis 90/Die Grünen und PDS sehr eindeutige Voten für Berlin zu finden sind. Im Folgenden stehen die diskursiven Bilder beider Städte im Zentrum der Darstellung, da sie konstitutiv für das Verständnis von Wahrung und Erneuerung der Republik sind.

Blick in den provisorischen Plenarsaal des Bundestages im Bonner Wasserwerk, 1987. (© Bundesregierung, B 145 Bild-00160074, Foto: Ulrich Weichert)

Der Bonner Diskurs nahm Bezug auf die Bewährtheit der westdeutschen Republik, Bonn galt dabei als Symbol und Vorbild einer erfolgreichen Demokratie. Im Zentrum des politischen Diskurses des Bonner Lagers stand jedoch das rational-sachliche Argument der Kosten, auf das unter anderem die Abgeordneten Ingrid Roitzsch (CDU), Ingrid Matthäus-Maier (SPD) und Gerhart Baum (FDP) in der Bundestagsdebatte abzielten. Ingrid Roitzsch brachte die Bonner Ratio auf den Punkt: Auch ihr Herz schlage für Berlin, doch "die Vernunft gebietet mir, mich heute für Bonn [...] auszusprechen." Neben der nüchternen Argumentationslinie, die dem tradierten Politikverständnis der Bonner Republik entspricht, wurde jedoch auch eine emotionale Komponente Bonns betont. Bescheidenheit und Demut auch im Erfolgsfalle galten als Signum der Bonner Demokratie. Die Grundpfeiler einer defensiven und dezentralen Staatsorganisation und ein föderalistischer Aufbau wurden beschworen. Die Symbolhaftigkeit Bonns für die westdeutsche Demokratie betonte in ihrer Rede unter anderem die SPD-Abgeordnete Anke Fuchs. Das damals jüngste Mitglied des Bundestages, Martin Bury (SPD), verdeutlichte die postnationale Orientierung der politischen Kultur in der Bonner Republik der 1980er-Jahre. Die junge Generation habe keinen Bedarf an nationaler Symbolik, so Bury. Zudem wurde bereits in den Vorfelddebatten häufiger die Föderalismus gefährdende Sogwirkung Berlins betont. Eine Hauptstadt Bonn solle das föderale Kräftegleichgewicht stärken, stellte beispielsweise die Junge Union Thüringens fest. Die Furcht der westdeutschen Politiker von einer "Megastadt Berlin" wurde auch in der Bundestagsdebatte häufig aufgegriffen. Außerhalb jener Debatte setzten sich die Historiker Eberhard Jäckel und Fritz Fischer in der Presse mit der problematischen Deutung einer Hauptstadt Berlin auseinander und warnten vor einem neu aufflammenden Nationalismus. Jäckel plädierte – in guter Bonner Tradition – für einen "historischen Kompromiss" zwischen den Städten, was die Aufteilung der Hauptstadtfunktionen betraf. Der sogenannte Konsensantrag von Heiner Geißler, Rainer Eppelmann und anderen, in welchem die Aufteilung von Parlament und Regierung zwischen Bonn und Berlin gefordert wurde, symbolisierte eine solche Konsensstrategie.

Der westdeutsche Berliner Diskurs sah in den Debatten gänzlich andere Aspekte als relevant an. Die Befürworter des Umzugs nach Berlin argumentierten in dramatischem Duktus, es ginge bei dieser Abstimmung um Deutschlands Zukunft. Diese Aussage wurde jedoch kaum konkretisiert.

Bundesinnenminister Wolfgang Schäuble während der Hauptstadtdebatte des Bundestages, 20. Juni 1991. (© Bundesregierung, B 145 Bild-00046743, Foto: Christian Stutterheim)

So betonte Wolfgang Schäuble in seiner Rede vor dem Bundestag, es ginge bei der Hauptstadtfrage nicht zuerst um die Wirtschaft oder um Arbeitsplätze, sondern eben "um die Zukunft Deutschlands". Ähnlich sah der Berliner FDP-Abgeordnete Wolfgang Lüder Deutschland vor einer Abstimmung, in der regionale Interessen hinter eine Entscheidung von historisch-nationaler Tragweite zurückzutreten hätten. Der CSU-Mann Oscar Schneider erwartete vom Plenum, über die Tagespolitik hinauszublicken. Bundespräsident Richard von Weizsäcker verfasste schon im Frühjahr 1991 ein "Memorandum zur Hauptstadt". Weizsäcker hob die Frage darin auf die internationale Ebene: Berlin fungiere als europäische "Drehscheibe", womit er implizierte, die Entscheidung der Parlamentarier besitze nicht einfach eine nationale Bedeutung, sondern erfordere Verantwortung im europäischen Kontext. Der Bonner Regierungssitz wurde hingegen vielfach verunglimpft und mit Spott bedacht, weil er als provinziell und einer großen Nation unwürdig erschien. So forderte Willy Brandt vor dem Bundestag, man brauche keine Hauptstadt für Cocktailempfänge. Und der CDU-Bundesgeschäftsführer Peter Radunski verglich in der "Zeit" das Vorgehen der "Bonner Lobby [...,] als würde es um die Bewerbung zur Bundesgartenschau gehen" .

Außerhalb des Bundestages wurde von Berlin-Befürwortern eine zum Teil noch deutlichere Ansprache gewählt. So machte der "taz"-Journalist Klaus Hartung deutlich, dass ein Ja zu Berlin auch das Symbol eines Aufbruchs im Westen sei. "Spiegel"-Gründer Rudolf Augstein kritisierte mit Blick auf die Bonn-Befürworter, Deutschland mache sich zum "Gespött der Welt", um dann unmittelbar nach der Abstimmung zufrieden festzustellen, dass Deutschland nun ein "normaler Staat" sei. "Wir verachten unsere Flagge nicht, aber wir hissen sie nur bei Bedarf". Und der damalige Berliner Regierende Bürgermeister Walter Momper sagte bereits im November 1990 zur "Zeit": "Wir brauchen für ein großes europäisches Volk [...] einen angemessenen Mittelpunkt". Nach der Deutschen Einheit, das wird hierdurch deutlich, sahen viele Kräfte die Möglichkeit zur Revision der, aus ihrer Sicht, trägen Strukturen, für die die Bonner Republik zu stehen scheint. Deutlich wird dies besonders an einer Diskussion, die nicht unmittelbar mit der Hauptstadtdebatte zusammenhängt, die aber für das Verständnis einer neuen politischen Agenda in einer Berliner Republik steht: Das zeitliche Zusammenfallen der Wiedervereinigung und der Hauptstadtdebatte mit dem Zweiten Golfkrieg ließ auch außenpolitische Kräfte zunehmend an den Grundfesten der Bonner Leitlinien zur Außen- und Verteidigungspolitik rütteln. Bonn sei, so der CDU-Verteidigungs-Experte Hans-Joachim Veen, ein Symbol begrenzter Souveränität. Der Historiker Michael Stürmer kritisierte das deutsche Syndrom zwanghafter Konfliktvermeidung.

Die ostdeutsche Perspektive auf die Bundeshauptstadt Berlin war eine weitaus bescheidenere. In diesem Diskurs ging es zwar auch um einen grundlegenden Wandel der alten Bundesrepublik, aber nur insofern, als die Ostdeutschen ein gleichwertiges Zusammengehen beider Staaten erwarteten. Die Bonner Republik sollte lediglich aus gesamtdeutscher Perspektive in einigen Fragen neu justiert werden. In den Worten des Historikers Heinrich August Winkler ging es beim Regierungsumzug letztlich um die Frage, ob "aus dem Anschluss der DDR doch eine echte Vereinigung" werden würde. Wolfgang Thierse sprach in seiner Bundestagsrede von Berlin als einem wichtigen Schritt zur "menschlichen Einheit". Und Lothar de Maizière betonte, Berlin wäre ein großer Schritt des Entgegenkommens gegenüber den Ostdeutschen, die sich ja zunächst dem Grundgesetz unterworfen hätten. Dabei zollten viele der Bonner Republik ausdrücklichen Respekt wie Konrad Weiß von Bündnis 90 oder Rainer Eppelmann, der von Bonn als einem "Symbol" der Bundesrepublik sprach. Es darf dabei nicht übersehen werden, dass auch PDS-Abgeordnete in die gleiche Richtung argumentierten. So sprach Dagmar Enkelmann davon, dass Bonn nicht typisch für die neue Bundesrepublik sei, und der ehemalige DDR-Kulturminister Dietmar Keller betonte die Symbolkraft, die von einer Hauptstadt Berlin sowie einer neuen Verfassung ausgehen würde. Immer wieder hielten Politiker aus den neuen Bundesländern das Argument hoch, die Hauptstadt müsse dort ihren Platz finden, wo die zentralen Probleme der Einheit zu finden sind, und dies seien nun einmal Berlin und der die Hauptstadt umgebende Osten, so beispielsweise Mecklenburg-Vorpommerns Ministerpräsident Alfred Gomolka. Zudem gab es auch eine Minderheit ostdeutscher Abgeordneter, die bewusst gegen Berlin votierten, weil sie in Erinnerung an die SED-Herrschaft den drohenden Zentralismus, der von einer Hauptstadt Berlin ausginge, ablehnten, wie der CDU-Mann Clemens Schwalbe oder Klaus-Dieter Feige vom Bündnis 90.

Der mit knapper Mehrheit erreichte Hauptstadtumzug sollte schließlich der einzige echte Sieg der Ostdeutschen im Rahmen des Vereinigungsprozesses bleiben. Eine neue Verfassung erhielten die Deutschen nicht. Nach dem Umzugsbeschluss schienen ostdeutsche Befindlichkeiten zumindest in begrenztem Maße beruhigt. So bestritt der Berliner Schriftsteller Friedrich Dieckmann, dass Berlin einen Zentralisierungsschub auslöse, er erhoffe sich nun aber eine "Entprovinzialisierung des deutschen politischen Bewußtseins". Auch im benachbarten Frankreich, so der französische Intellektuelle Alfred Grosser, würde man das neue Deutschland begrüßen, das an die positive Tradition der westdeutschen Bundesrepublik anknüpfe, mit der Hauptstadt Berlin aber eine Öffnung nach Osten vollzogen habe. In den nachfolgenden Jahren sollte jedoch klar werden, dass sich in Deutschland ein grundsätzlicher Paradigmenwechsel vollzog, was die politische Agenda anbelangte. Der Sieg Berlins im Hauptstadtstreit schien zum Freifahrtschein für ungehemmtes Werken der politischen Eliten des modernistischen Flügels zu werden. Die Hauptstadtentscheidung veränderte Deutschland im Stillen, aber nicht minder dramatisch.

Abschied von Bonn, angekommen in Berlin –
entstand eine neue Republik?

Blick in den neuen Plenarsaal des Bundestages in Bonn, 1997. (© Bundesregierung, B 145 Bild-00048975, Foto: Julia Fassbender)

Während die Bonner Fraktion also eine Position der Stabilisierung der alten Bundesrepublik vertrat und Bonn als symbolischen Ort dafür wahren wollte, zielten – nicht alle, aber doch einige – Kräfte, die sich für Berlin einsetzten auf eine Neujustierung der Republik. Joannah Caborn macht diesen Wandel an der Symbolik der beiden Städte diskurstheoretisch fest: Im Verlauf der 1990er-Jahre durchlebte das Berlin-Image eine positive Wendung, die nicht zuletzt das anfänglich skizzierte Abrücken zahlreicher einstiger Bonn-Befürworter in späteren Jahren erklären kann. Berlin wurde zum Symbol einer dynamischen, modernen Metropole. Es signalisierte Aufbruch, Fortschritt und Bewegung, während Bonn eher Behäbigkeit, wenn nicht gar Stillstand symbolisierte. Damit war auch der mentale und kulturelle Boden für die neuliberale Aufbruch- und Börsen-Boom-Stimmung der 1990er-Jahre, aber auch für die Diskurse um den unbeschwerten Umgang mit einem neuen Patriotismus in den 2000er-Jahren gelegt. Berlin ermöglichte zumindest die symbolische Verknüpfung einer neuen Republik mit der zum Teil radikalen Reformpolitik der rot-grünen Bundesregierung auf dem Feld der Sozialpolitik und der Revision in der deutschen Außen- und Verteidigungspolitik, die nun selbst auch in kriegerische Handlungen eingriff und einen ständigen Sitz im Weltsicherheitsrat anstrebte. Es dürfte nicht ganz zufällig sein, dass ausgerechnet der spätere Bundeskanzler Gerhard Schröder und sein Finanzminister Hans Eichel die beiden einzigen sozialdemokratischen Ministerpräsidenten waren, die aus der Einheitsfront der Bonn-Befürworter ausbrachen.

Eröffnung des Bundestages nach dem Umzug von Bonn nach Berlin, 19. April 1999. (© Bundesregierung, B 145 Bild-00014195, Foto: Bernd Kühler)

Gesellschaftlich ist Berlin mittlerweile die in der gesamten Republik akzeptierte Kapitale geworden. Noch im Dezember 1990 zeigte sich eine tiefe Spaltung zwischen Ost und West. Waren seinerzeit nur rund 31 Prozent der Westdeutschen für Berlin – jeder zweite wollte Bonn als Regierungssitz behalten – so forderten 65 Prozent der Ostdeutschen den Umzug nach Berlin, nur 16 Prozent votierten für den Verbleib in Bonn. Nachdem die Vereinigungskrise den Umzugsbeschluss Ende der 1990er-Jahren zunächst noch in Misskredit brachte, sah im Jahr 2007 die große Mehrheit der Westdeutschen (65 Prozent) und der Ostdeutschen (82 Prozent) ihn als richtig an.

Drei Jahre, nachdem der Bundestag über die künftige Hauptstadt des vereinten Deutschlands entschieden hatte, stimmte er der Verhüllung des Reichstagsgebäudes zu. "Wrapped Reichstag" von Christo und Jeanne-Claude, Sommer 1995. (© laif, Foto: Wolfgang Volz. )

Aber ist es tatsächlich so, wie es Kurt Sontheimer anlässlich des zehnjährigen Jubiläums der Hauptstadtentscheidung verlauten ließ, nämlich, dass Berlin keine neue Republik geschaffen habe? Die Kontinuität der verfassungsmäßigen Grundlagen, so Sontheimer, verbürge auch die Kontinuität der Bundesrepublik. Das Label der Berliner Republik sei in einer Verwendung, die einen grundsätzlichen Wandel behauptet, irreführend. Die Deutschen scheinen Sontheimer zu folgen: Nur die wenigsten sehen, auf die explizite Frage hin einen "großen Bruch" hin zu einer neuen Republik. Doch der Anteil derer, die dies bejaht, verdoppelte sich zwischen 1998 und 2009 immerhin von zehn auf 20 Prozent. Und zumindest ein Viertel der Westdeutschen scheint einen solchen Wandel zu bemerken. Die stille Revolution im Wertehaushalt der Berliner Republik tritt durch die Antworten auf eine andere Frage der Demoskopen vielleicht noch etwas stärker zum Vorschein. Danach befragt, welche Begriffe sie mit der Berliner Republik verbinden, antwortete etwa jeder Zweite "Ansehen" und/oder "Größe", was einen Anstieg von mehr als zehn Prozent im Vergleich zu 1998 bedeutet. Ein einziger Begriff sank in der Bewertung durch die Befragten überaus deutlich ab (von 26 auf 19 Prozent) und rangiert nur noch auf dem vorletzten Rang der Tabelle – die "soziale Marktwirtschaft".

Fussnoten

Fußnoten

  1. Severin Weiland/Veit Medick, Wie die Bonn-Fans bekehrt wurden, in: Spiegel Online, 1.10.2010, http://www.spiegel.de/politik/deutschland/0,1518,714804,00.html; Rainer Haubrich, Hauptstadtdebatte: Berlin – so deutsch wie Bier, Bach und Özil, in: Welt Online, 30.12.2010, http://www.welt.de/debatte/kommentare/article11900829/Berlin-So-deutsch-wie-Bier-Bach-und-Oezil.html [26.5.2011].

  2. Vgl. Alfred Grosser, Schwierigkeiten mit dem Zentrum. Der aktuelle Streit zwischen Bonn und Berlin, in: Uwe Schultz (Hg.), Die Hauptstädte der Deutschen. Von der Kaiserpfalz in Aachen zum Regierungssitz Berlin, München 1993, S. 229f.

  3. Vgl. exempl. Willy Brandt, Von Bonn nach Berlin. Eine Dokumentation zur Hauptstadtfrage, Berlin 1957.

  4. Vgl. Peter Glotz, Das Provisorium wird souverän. Der stille Aufstieg Bonns, in: Uwe Schultz (Hg.), Die Hauptstädte der Deutschen. Von der Kaiserpfalz in Aachen zum Regierungssitz Berlin, München 1993, S. 224.

  5. Vgl. Klaus Dreher, Treibhaus Bonn, Schaubühne Berlin. Deutsche Befindlichkeiten, Stuttgart 1999, S. 189ff.

  6. Vgl. Axel Schildt/Detlef Siegfried, Deutsche Kulturgeschichte, München 2009, S. 425ff.

  7. Vgl. Alexander Gallus, Zäsuren in der Geschichte der Bundesrepublik, in: Hans-Peter Schwarz (Hg.), Die Bundesrepublik Deutschland. Eine Bilanz nach 60 Jahren, Köln/Weimar 2008, S. 54.

  8. Vgl. Ilko Sascha Kowalczuk, Endspiel. Die Revolution von 1989 in der DDR, München 2009, S. 123.

  9. Siehe http://www.hdg.de/lemo/objekte/pict/DieDeutscheEinheit_schildWirSindEinVolk/index.html [26.5.2011].

  10. Klaus Dreher, Treibhaus Bonn, Schaubühne Berlin. Deutsche Befindlichkeiten, Stuttgart 1999, dokumentiert die Verhandlungen auf S. 197ff.

  11. Ähnlich analysiert Joannah Caborn, Schleichende Wende. Diskurse von Nation und Erinnerung bei der Konstituierung der Berliner Republik, Münster 2006, S. 66, die Position nationaler Einheit gegenüber dem Kostenargument.

  12. Udo Wengst, Bonn oder Berlin? Abstimmungsverhalten am 20. Juni 1991, in: Zs. f. Parlamentsfragen (ZfParl), 3/1991, S. 343.

  13. Alle Reden im Rahmen der Bundestagsdebatte unter http://webarchiv.bundestag.de/cgi/show.php?filetoload=757&id=1082 [26.5.2011].

  14. Vgl. dazu: Thomas Kaufner, Kontrovers dokumentiert. Bonn oder Berlin? Bonn und Berlin!, in: Gegenwartskunde, 3/1991, S. 346.

  15. Meinhard Miegel, Megastadt Berlin. Folgen einer Entscheidung, in: Blätter für deutsche und internationale Politik, 8/1991, S. 908ff.

  16. Zur Position Jäckels vgl. Thomas Kaufner, Kontrovers dokumentiert. Bonn oder Berlin? Bonn und Berlin!, in: Gegenwartskunde, 3/1991, S. 346.; Fritz Fischer, Rückkehr nach Preußen?, in: Die Zeit, 29.3.1991.

  17. Siehe http://webarchiv.bundestag.de/cgi/show.php?filetoload=764&id=1082 [26.5.2011].

  18. Vgl. Richard von Weizsäcker, "Berlin als Drehscheibe", in: Der Spiegel, 11/1991.

  19. Peter Radunski, Wie gemütlich war's am Rhein, in: Die Zeit, 29.3.1991.

  20. Vgl. Thomas Kaufner, Kontrovers dokumentiert. Bonn oder Berlin? Bonn und Berlin!, in: Gegenwartskunde, 3/1991, S. 351.

  21. Vgl. Rudolf Augstein, Berlin? Berlin, in: Der Spiegel, 25/1991; Ders., Berlin? Berlin!, in: Der Spiegel, 26/1991.

  22. Zit.: Thomas Kaufner, Kontrovers dokumentiert. Bonn oder Berlin? Bonn und Berlin!, in: Gegenwartskunde, 3/1991, S. 350.

  23. Vgl. Werner A. Perger, Klage über die Machtvergessenheit, in: Die Zeit, 7.6.1991.

  24. Heinrich August Winkler, Alle lieben Berlin ... und wollen doch nicht von Bonn lassen, in: Die Zeit, 26.4.1991.

  25. Vgl. Thomas Kaufner, Kontrovers dokumentiert. Bonn oder Berlin? Bonn und Berlin!, in: Gegenwartskunde, 3/1991, S. 350.

  26. Friedrich Dieckmann, Fünfhundert Kilometer Ostnordost. Was bedeutet die Verlagerung der deutschen Hauptstadt?, in: Merkur 51 (1997) 577, S. 310.

  27. Vgl. Alfred Grosser, Schwierigkeiten mit dem Zentrum. Der aktuelle Streit zwischen Bonn und Berlin, in: Uwe Schultz (Hg.), Die Hauptstädte der Deutschen. Von der Kaiserpfalz in Aachen zum Regierungssitz Berlin, München 1993, S. 237.

  28. Vgl. Joannah Caborn, Schleichende Wende. Diskurse von Nation und Erinnerung bei der Konstituierung der Berliner Republik, Münster 2006, S. 102ff.

  29. Vgl. Joannah Caborn, Schleichende Wende. Diskurse von Nation und Erinnerung bei der Konstituierung der Berliner Republik, Münster 2006, S. 212ff.

  30. Vgl. Elisabeth Noelle-Neumann/Renate Köcher (Hg.), Allensbacher Jahrbuch der Demoskopie 1984–1992, Bd. 9, München 1993, S. 674.

  31. Vgl. Renate Köcher (Hg.), Allensbacher Jahrbuch der Demoskopie 2003–2009, München 2009, Bd. 12, S. 674.

  32. Vgl. Kurt Sontheimer, Berlin schafft keine neue Republik – und sie bewegt sich doch, in: APuZ, 1–2/2001.

  33. Vgl. Renate Köcher (Hg.), Allensbacher Jahrbuch der Demoskopie 2003–2009, München 2009, Bd. 12, S. 42.

  34. Vgl. Renate Köcher (Hg.), Allensbacher Jahrbuch der Demoskopie 2003–2009, München 2009, Bd. 12, S. 42.

M.A., Wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für Demokratieforschung, Göttingen.