Sehr geehrte Damen und Herren,
vor fast 60 Jahren, am 20. Dezember 1963, begann in Frankfurt am Main der erste Auschwitz-Prozess - und damit in der Bundesrepublik auch maßgeblich die Aufarbeitung des nationalsozialistischen Massenmords an den europäischen Jüdinnen und Juden und weiteren Opfergruppen. Im Mittelpunkt der TV-Serie Deutsches Haus steht eine junge Dolmetscherin, die im Gerichtssaal erstmals von den unvorstellbaren Verbrechen in den Vernichtungslagern erfährt - und zugleich das Ausmaß des Verdrängens und der Verstrickung der deutschen Bevölkerung begreift. In unserer neuen Monatsausgabe stellen wir die Serie nach dem gleichnamigen Roman von Annette Hess vor.
Aktuell im Kino läuft der neue Film von Regie-Altmeister Ridley Scott: Mit Napoleon inszenierte er die bereits mehrfach verfilmte Lebensgeschichte des Herrschers als klassisches, spektakulär ausgestattetes Biopic. Einem bislang kaum vom Kino aufgegriffenen Thema widmet sich dagegen ein anderer Historienfilm: Mein Sohn, der Soldat handelt von senegalesischen "tirailleurs", die im Ersten Weltkrieg als Soldaten der französischen Armee den Schrecken des Stellungskriegs erleben. Aus ihrer Heimat Benin geflohen sind die beiden Titelheld/-innen in Tori & Lokita. Der neue Film der Brüder Dardenne erzählt eindringlich von einem Jungen und einer Jugendlichen, die in Belgien um ihr Bleiberecht kämpfen. Ebenfalls auf der Leinwand zu sehen ist Milena Aboyans einfühlsames Drama Elaha über den Konflikt einer jungen Deutschkurdin zwischen Tradition und selbstbestimmtem Leben. Den absurden Seiten des Aktienhandels widmet sich Craig Gillespie in Dumb Money: Schnelles Geld, der satirisch auf den GameStop-Hype von 2021 zurückblickt. Online verfügbar auf arte.tv und daserste.de ist Axel Ranischs Serie Nackt über Berlin, die auf originelle Weise Coming-of-Age und Krimi mischt und um die Themen Schuld und Identität kreist. Auf zdf.de zu sehen ist das Dokudrama Ich bin! Margot Friedländer über die Berliner Holocaust-Überlebende, die auch im Alter von inzwischen 102 Jahren unermüdlich ihre Erfahrungen als Zeitzeugin weitergibt. Neu für Sie gesehen haben wir Charlie Chaplins berühmte Hitler-Parodie Der große Diktator, dem ersten bedeutenden Hollywoodfilm, der sich offen gegen das NS-Regime wandte.
Außerdem in diesem Newsletter: Ein Filmbildungsangebot für Schulklassen, das in Kooperation mit der Bundeszentrale für politische Bildung/bpb stattfindet.
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