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Recht des Stärkeren | Antisemitismus | bpb.de

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Recht des Stärkeren

Demokratie ist die Organisationsform der Gesellschaft, die auf gleichem Recht für alle, auf Konfliktlösungen ohne Gewalt und auf humanen Umgangsformen basiert. Kampf ist in der Demokratie nur als Streit verschiedener Meinungen legitim, Interessenausgleich muss in der Diskussion gefunden werden. Gewalt ist deshalb nur dem Staat innerhalb vereinbarter Grenzen erlaubt, zur Aufrechterhaltung der Ordnung und gegen die Verletzung der Regeln des Miteinanderlebens oder zur Abwehr des Angriffs äußerer Feinde (staatliches Gewaltmonopol).

Als Ausdruck der Auflehnung gegen eine demokratische humane Gesellschaft von Gleichberechtigten äußert sich rechtsextreme Gewalt, die sich an sozialdarwinistischen Auffassungen orientiert. Militante Rechtsextremisten sehen im Kampf und im Sieg des Stärkeren über den Schwächeren ein Naturgesetz. Größere Stärke bedeutet ihnen höheres Recht. Stärke wird im Angriff gegen Schwächere bewiesen, angegriffen werden Andersdenkende und vor allem "Fremde", das heißt als Angehörige anderer Nationen oder ethnischer Gruppen Erkennbare oder "unerwünschte" Mitbürger wie Obdachlose, Bettler, Homosexuelle. Die Stärke wird in Verbindung mit der eigenen nationalen Zugehörigkeit demonstriert, und die Rechtfertigung für den Angriff auf Schwächere wird in einer vermeintlichen Gefährdung der eigenen Nation durch Zuwanderung, finanzielle Ausbeutung durch Fremde ("Asylbetrüger", "Wirtschaftsflüchtlinge") und durch ein beschädigtes Geschichtsbewusstsein gesehen. Die Nation symbolisiert im sozialdarwinistischen Denken das unbeugsame Ich des Gewalttäters, das sich an Werten wie Mut, Treue, Kompromisslosigkeit, Härte orientiert und diese Werte mit der Vorstellung eines "Rechts des Stärkeren" verteidigt. Tatsächlich handelt es sich bei dieser Gewaltbereitschaft vornehmlich um den Aufstand Hoffnungsloser und Enttäuschter gegen die Mehrheitsgesellschaft und ihre Regeln.

Literatur

  • Becker, Peter Emil: Sozialdarwinismus, Rassismus, Antisemitismus und völkischer Gedanke, Stuttgart 1990.

Fussnoten

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