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David Cameron ist amtierender Ministerpräsident des Vereinigten Königreichs. Als Vorsitzender der Conservative Party ("Tories") hat er seine Partei 2010 zum Wahlsieg geführt. In London geboren, studierte David Cameron in Oxford Philosophie, Politik und Volkswirtschaftslehre. 2001 wurde er zum ersten Mal ins Britische Unterhaus gewählt.
Unter seiner Regierung rehabilitierte sich die angeschlagene britische Wirtschaft. Abseits der ökonomischen Themen wird Cameron von der rechtspopulistischen UK Independence Party (UKIP) unter Druck gesetzt, sich klar zum Thema Einwanderungspolitik zu positionieren. Der Europaskeptiker Cameron verspricht, bei seiner Wiederwahl bis 2017 ein Referendum über den Verbleib Großbritanniens in der Europäischen Union abzuhalten. Viele Tory-Abgeordnete sind allerdings gegen einen EU-Austritt. Wird Cameron als Premier wiedergewählt, muss er für sein Vorhaben also zunächst Überzeugungsarbeit in der eigenen Partei leisten.
Ed Miliband, Vorsitzender der sozialdemokratischen Labour Party, gilt als größter Konkurrent Camerons im Rennen um das Amt des Premierministers. Wie Cameron ist Miliband gebürtiger Londoner und studierte in Oxford Philosophie, Politik und Volkswirtschaftslehre. Parlamentsabgeordneter ist er seit 2005.
Miliband versucht im Wahlkampf besonders mit sozialen Themen zu punkten. Eine Abkehr von der Sparpolitik, stärkere Besteuerung von Reichen und ein europafreundlicheres Großbritannien gehören zu den zentralen Aspekten seiner Kampagne. In den Medien gilt Ed Miliband als nicht durchsetzungsstark; im TV-Duell gegen Cameron kommentierte Moderator Paxman: "Der springende Punkt ist, dass die Leute Sie nicht für hart genug halten".
Nick Clegg amtiert seit 2010 als Stellvertretender Premierminister. Er ist Parteivorsitzender der Liberal Democrats, der drittstärksten Kraft im
britischen Unterhaus. Im Unterschied zu Premierminister Cameron ist Clegg ein lautstarker Fürsprecher der europäischen Integration. Als ehemaliger Abgeordneter des Europa-Parlaments ist er selbst in der europäischen Politik verankert. Im Wahlkampf machte er zuletzt auf sich aufmerksam, als er seine eigene Partei als "zu männlich und zu blass" ("Too male and too pale") bezeichnete, da Frauen und Angehörige ethnischer Minderheiten nicht ausreichend vertreten seien.
Natalie Bennett wurde im September 2012 zur Vorsitzenden der "Green Party" gewählt. Zuvor war sie Koordinatorin der Grünen im Londoner Stadtbezirk
Camden und Gründungsvorsitzende der Frauengruppe ihrer Partei. Geboren in Sydney, Australien, begann sie ihre Karriere als Journalistin und arbeitete als Beraterin der International Labor Organisation (ILO) und World Health Organization (WHO). 1999 zog Bennett nach London und wurde 2010 erstmals ins Britische Unterhaus gewählt. Als Spitzenkandidatin der Grünen stellt sie sich gegen die Privatisierung des öffentlichen Sektors und will den Ausbau erneuerbarer Energien fördern. Sie tritt mit dem Wahlversprechen an, die Krise des Wohnungsmarktes durch den Bau von 500.000 neuen sozialverträglichen Mietwohnungen zu bekämpfen.
Nigel Farage ist seit fast einem Jahrzehnt Vorsitzender der rechtspopulistischen United Kingdom Independence Party. Bevor er UKIP 1993 mitgründete, war Farage Mitglied der Conservative Party, die er aber 1992 aus Protest verließ, als der damalige Parteichef John Major den Vertrag von Maastricht unterzeichnete. UKIP sorgte europaweit für Aufsehen, als sie aus den EU-Wahlen im Mai 2014 in Großbritannien als Sieger hervorging. In einer im Vergleich zu anderen europäischen Ländern relativ EU-skeptischen Bevölkerung stieß die Anti-Europa-Kampagne der Partei auf fruchtbaren Boden. Seit einer Nachwahl im Oktober 2014 ist UKIP erstmals mit einem Abgeordneten im britischen Unterhaus vertreten.
Im aktuellen Wahlkampf versucht Farage beim Thema Zuwanderung zu punkten, indem er Premier Cameron und seiner Partei vorwirft, dass sie die Öffentlichkeit hinters Licht führten: Farage argumentiert, dass die Tories ihr früheres Versprechen, die Einwanderung zu begrenzen, gar nicht halten könnten, solange Großbritannien noch in der EU sei.
Im vergangenen Jahr scheiterte das Referendum über die Unabhängigkeit Schottlands – etwa zwei Millionen Wählerinnen und Wähler votierten für
einen Verbleib im Vereinigten Königreich, 1,6 Mio. stimmten für die Unabhängigkeit. Nun wird der Scottish National Party (SNP) mit Spitzenkandidatin Nicola Sturgeon für die schottischen Wahlkreise laut der britischen Tageszeitung The Guardian ein Erdrutschsieg vorausgesagt. Die SNP könnte eine entscheidende Rolle bei der Regierungsbildung spielen: Laut bisheriger Umfrageergebnisse könnte ohne die Stimmen der SNP keine stabile Koalition zustande kommen. Nur wenige Wochen vor der Wahl positionierte sich die SNP eindeutig für Labour und gegen die Tories. "Ich möchte nicht, dass David Cameron Premierminister bleibt", sagte Parteichefin Nicola Sturgeon während einer Fernsehdebatte im schottischen Sender STV und bot Ed Miliband ihre Unterstützung an.
Auch für die walisische Plaid Cymru zieht mit Leanne Wood eine weibliche Spitzenkandidatin ins Rennen um das Unterhaus. Die ehemalige Lehrerin und
Bewährungshelferin sitzt seit 2003 in der walisischen Nationalversammlung; seit 2012 ist sie Vorsitzende der Plaid Cymru. Da nach derzeitigen Prognosen bei den Unterhauswahlen keine Partei eine absolute Mehrheit erreichen wird und es vermutlich zu einem so genannten "hung parliament" kommt, in dem die kleinen Parteien an Einfluss gewinnen, hofft die Partei in der kommenden Legislaturperiode ihre Interessen stärker durchsetzen zu können. In ihrem aktuellen Wahlmanifest fordert sie den Ausbau der walisischen Wirtschaft, mehr Befugnisse für die walisische Nationalversammlung und ein Ende der Sparpolitik. Weil die Labour Party ihr Hauptkonkurrent ist, versucht Plaid Cymru sich im Wahlkampf vor allem als Alternative zu den Sozialdemokraten zu positionieren.
Die Democratic Unionist Party ist nicht nur die größte protestantisch und pro-britisch ausgerichtete Partei Nordirlands, sondern derzeit mit acht Sitzen auch die stärkste Regionalpartei im Unterhaus. Das wichtigste politische Ziel der Partei ist der Erhalt des Status Quo, also die Union mit Großbritannien und der Verbleib im Vereinigten Königreich. Mitte März gab der DUP-Vorsitzende Peter Robinson bekannt, dass die DUP einen Wahlpakt mit der Ulster Unionist Party (UUP) geschlossen habe: Die beiden wichtigsten unionistischen Parteien einigten sich darauf, in mehreren Wahlbezirken einen gemeinsamen Kandidaten aufzustellen, um die Stimmen der Wähler zu bündeln und so mehr pro-britische Kandidaten ins Unterhaus zu bringen.
Die Partei stellt sowohl Konservativen als auch Sozialdemokraten ein Bündnis in Aussicht. Von Cameron fordert sie dafür, die Kürzungen der Wohnbeihilfe wieder zurückzunehmen. Von Miliband verlangt sie ein Referendum über den Verbleib in der EU.
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