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Supranationalität | bpb.de

Supranationalität

Gerd Schneider / Christiane Toyka-Seid

Die Europaflagge, das Symbol der EU. (© Bundesbildstelle)

Übernational, überstaatlich

Das Wort „supranational“ kommt aus dem Lateinischen und bedeutet „übernational“, „überstaatlich“. Von Supranationalität hört man oft, wenn von großen internationalen Organisationen wie der Europäischen Union (EU), der Afrikanischen Union (AU) oder der Organisation Südostasiatischer Staaten (ASEAN) die Rede ist. Das sind internationale Organisationen, deren Besonderheit darin liegt, dass die Mitgliedsstaaten freiwillig einen Teil ihrer Souveränität aufgeben. Diese Staaten übertragen einige ihrer Hoheitsrechte an die supranationale Organisation.

Warum supranational?

Staaten, die Mitglieder von supranationalen Organisationen werden, schränken also ihre Selbstbestimmung freiwillig ein. Das tun sie, weil sie sich erhoffen, dass sie gemeinsam mit den anderen Mitgliedsstaaten zu besseren politischen Entscheidungen kommen, als es ihnen alleine möglich wäre.

Beispiel EU

Wie Supranationalität funktioniert, lässt sich an der EU sehen. Die EU-Kommission ist weitgehend unabhängig von Vorgaben der EU-Mitgliedsstaaten. Sie hat das Gesamtinteresse der EU (also "supranational"), nicht die Interessen einzelner Länder (diese sind „national“) im Blick. Supranational gelten auch die Regeln und Gesetze der Gemeinschaft. Die EU-Mitgliedsstaaten müssen sich also an die Gesetze der EU halten.

Quelle: Gerd Schneider / Christiane Toyka-Seid: Das junge Politik-Lexikon von www.hanisauland.de, Bonn: Bundeszentrale für politische Bildung 2024.

Fussnoten