Afrika ist seit einigen Jahren verstärkt in den Fokus der deutschen und europäischen Politik gerückt. Davon zeugen nicht nur zahlreiche Besuche europäischer Staatschefs, sondern auch mehrere großangelegte entwicklungspolitische Initiativen, etwa der deutsche „Marshallplan mit Afrika“ oder der „Compact with Africa“ der G20.
Die strukturellen Probleme vieler afrikanischer Länder sind seit Langem bekannt: Zwar ist der Kontinent reich an Rohstoffen, Ackerflächen und einer überdurchschnittlich jungen, arbeitsfähigen Bevölkerung, aber die Wertschöpfung findet meist andernorts statt. Die Entwicklungszusammenarbeit versucht, afrikanische Lebensperspektiven zu verbessern – aber kann sie auch „Fluchtursachen bekämpfen“?
Rainer Thiele
"Entwicklungshilfe ist nur ein kleiner Teil dessen, was Migration beeinflussen kann" - Interview
Der Ökonom Rainer Thiele erläutert im Interview die G20-Initiative Compact with Africa, die vor allem auf die Erhöhung privater Investitionen abzielt – und was zusätzlich notwendig ist, um zu einer nachhaltigen Entwicklung auf dem Kontinent beizutragen.
Farai Mutondoro
Zwischen Afro-Optimismus und Afro-Pessimismus. Aussichten der afrikanischen Wirtschaft
Afrika sollte sich seine wachsende Erwerbsbevölkerung ebenso zunutze machen wie die Tatsache, dass es über 60 Prozent der ungenutzten landwirtschaftlichen Nutzfläche der Welt verfügt. Hohe Verschuldung, Korruption und illegale Finanzflüsse gefährden die Entwicklung jedoch.
Benjamin Schraven, Julia Leininger, Eva Dick
Entwicklungszusammenarbeit gegen Fluchtursachen in Afrika – Kann das gelingen?
In der Debatte um die Frage, wie die Herausforderung der irregulären Migration in Europa zu bewältigen sei, hat sich die Forderung nach einer "Bekämpfung der Fluchtursachen" parteiübergreifend etabliert. Geht die Idee, mit EZ-Mitteln Migration zu reduzieren, auf?
Marcus Kaplan, Christoph Hartmann, Magdalena Orth, Kirsten Vorwerk
Partnerschaft mit Zukunft? Privatunternehmen in der Entwicklungszusammenarbeit
Die Entwicklungszusammenarbeit ist seit Jahren darum bemüht, private Unternehmen und Investoren für die Realisierung von Entwicklungsvorhaben zu gewinnen. Lassen sich die Potenziale ausschöpfen und die damit verbundenen Hoffnungen einlösen?
Frank Bliss
Subsahara-Afrika: Wirtschaftliche Entwicklung "von unten" fördern
Seit Jahrzehnten führen afrikanische Staaten die einschlägigen Armutsstatistiken an. Dabei fallen viele Regierungen als echte Partner für Entwicklungszusammenarbeit aus. Wie also lassen sich wirtschaftliche Entwicklung und Armutsbekämpfung "von unten" fördern?
Rainer Gries
Den kolonialen Blick überwinden: "Afrikabilder" und "Afrikapolitik" - Essay
Unser Afrikabild bedarf der Revision: Weil es von geringer Kenntnis und kolonialen und paternalistischen Stereotypen geprägt ist – und weil unsere Beziehungen zu unserem Nachbarkontinent wirtschaftlich und geostrategisch für Europa von großer Bedeutung sind.