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Glossar | Internationale Wirtschaftsbeziehungen | bpb.de

Internationale Wirtschaftsbeziehungen Editorial Weltwirtschaftliche Entwicklungen zu Beginn des 21. Jahrhunderts Theoretische Grundlagen des internationalen Handels Institutionen und Instrumente der internationalen Handelspolitik Strukturen der internationalen Währungs- und Finanzpolitik Auf dem Weg zu einer internationalen Wirtschaftsordnung? Glossar Literaturhinweise und Internetadressen Autorinnen und Autoren, Impressum

Glossar

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Aktie:


Wertpapier einer Aktiengesellschaft (AG). Es verbrieft einen Anteil am Grundkapital eines Unternehmens und verleiht Anrechte auf Gewinnbeteiligung sowie auf Mitsprache in der jährlichen Hauptversammlung aller Aktionäre.

APEC:


Asia-Pacific Economic Cooperation, südostasiatisch-pazifische Freihandelszone, gegründet 1989. Mitglieder: Australien, Brunei, Chile, die Volksrepublik China, Hongkong, Indonesien, Japan, Kanada, Südkorea, Malaysia, Mexiko, Neuseeland, Papua-Neuguinea, Peru, Philippinen, Russland, Singapur, Republik China (Taiwan), Thailand, USA und Vietnam.

Arbeitskosten:


Kosten, die für den Einsatz der Mitarbeiter im Unternehmen anfallen. Dazu zählen das Brutto-Arbeitsentgelt und die Lohnnebenkosten. Das Brutto-Arbeitsentgelt umfasst die Löhne bzw. Gehälter vor Abzug von Lohnsteuer und Arbeitnehmerbeiträgen zur Sozialversicherung. Lohnnebenkosten (Personalzusatzkosten) sind gesetzlich, tariflich oder arbeitsvertraglich festgesetzt und bestehen im Wesentlichen aus den Sozialversicherungsbeiträgen des Arbeitgebers, vermögenswirksamen Leistungen, Weihnachtsgeld, Urlaubsgeld, Lohnfortzahlung im Krankheitsfall.

Börse:


Börsen sind organisierte Märkte für vertretbare Güter. Auf der Grundlage von gesammelten Angeboten und Nachfragewünschen bilden sich Preise (Kurse) für Wertpapiere (Effektenbörse), Währungen (Devisenbörse) oder Rohstoffe (Warenbörse).

Bretton Woods:


Im Juli 1944 fand in diesem Wintersportzentrum, das zur Stadt Carroll im US-Bundesstaat New Hampshire gehört, die United Nations Monetary and Financial Conference statt. Mit Blick auf das sich abzeichnende Ende des Zweiten Weltkriegs wurden hier von 44 Staaten die Grundlagen für die Neuordnung der Weltwirtschaft nach den Krisen und Katastrophen in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts gelegt. Auf dieser Konferenz wurden der Internationale Währungsfonds (IWF) und die Weltbank (IBRD) gegründet.

Derivate: (von lat. derivare, ableiten)


sind Wertpapiere, deren Kurse vom Kurs anderer zu Grunde liegender Werte abhängen. Es gibt verschiedene Formen; vor allem Kauf- und Verkaufsoptionen für Rohstoffe, Aktien oder Devisen sind verbreitet. Gehandelt werden Verträge über das Recht (nicht die Pflicht), eine bestimmte Rohstoffmenge, eine Aktie, einen Währungsbetrag innerhalb der Optionsfrist zu einem vorher vereinbarten Preis (Kurs) zu kaufen beziehungsweise zu verkaufen. Erst zum vereinbarten Termin werden die Kauf- bzw. Verkaufsoptionen (calls bzw. puts) gegebenenfalls ausgeübt.

Direktinvestition: (Foreign Direct Investments, FDI)


ist die Gründung von Tochterfirmen im Ausland oder der Erwerb von beziehungsweise die Beteiligung an ausländischen Unternehmen. Im Unterschied zu Portfolioinvestitionen wird eine Einflussnahme auf die Geschäftspolitik der Unternehmen angestrebt.

Doha-Runde:


Die Verhandlungen der Welthandelsorganisation (WTO) und ihres Vorläufers GATT werden jeweils nach dem Ort benannt, in dem sie gestartet wurden. Die jetzige Runde begann 2001 in Doha im Golfstaat Katar.

Dumping


liegt vor, wenn ein Produkt auf Auslandsmärkten systematisch und nachhaltig zu Preisen verkauft wird, die nicht die Herstellungs- und Transportkosten decken oder deutlich unter dem Inlandspreis liegen. Die Produzenten decken die Verluste aus den Gewinnen bei anderen Produkten. Die ruinöse Konkurrenz zielt darauf, den Markt des Importlandes zu erobern. Gelingt dies, kann das Dumping-Unternehmen den Preis anheben und vorherige Verluste durch Monopolgewinne ausgleichen. Werden Verluste durch staatliche Subventionen ausgeglichen, wird Dumping zum Instrument staatlicher Exportförderung zur Eroberung von Auslandsmärkten.

Entwicklungsländer:


Sammelbegriff für Länder, deren (wirtschaftlich-technischer) Entwicklungsstand und der damit verbundene (soziale) Lebensstandard (sehr) niedrig sind. Der Begriff stammt aus den 1950er Jahren und beurteilt den Entwicklungsstand (u.a. hohe Analphabetenquote, hohe Arbeitslosenquote, mangelhafte Infrastruktur, Monokultur, mangelhafte Kapitalausstattung) und den Lebensstandard (Massenarmut, Unterernährung etc.) der E. aus Sicht der Industrienationen. 1970 wurden von den Vereinten Nationen für Entwicklungsländer die Begriffe "weniger entwickelte Länder" (Less Developed Countries, LDC) und "am wenigsten entwickelte Länder" (Least Developed Countries, LLDC) eingeführt.

EZB (Europäische Zentralbank)


kontrolliert die Geld- und Währungspolitik in den Mitgliedstaaten der Europäischen Währungsunion.

Faktorproportionentheorie:


Die beiden Schweden Eli Heckscher (1879-1952) und Bertil Ohlin (1899-1979) erklären internationalen Handel nicht durch Produktivitätsunterschiede, sondern durch unterschiedliche Preisrelationen der Produktionsfaktoren Arbeit, Boden und Kapital.

Freihandel


ist ein Leitbild der internationalen Außenhandelspolitik. Seine Vertreter plädieren für den Abbau von Handelshemmnissen und die gegenseitige Öffnung der Märkte.

Freihandelszone:


Zölle und andere Handelsschranken werden zwischen den Partnerländern aufgehoben. Gegenüber Drittländern setzt jedes Land weiterhin seine Zölle selbst fest. Um zu vermeiden, dass sich der Handel verstärkt über die Grenzen des Landes mit dem niedrigsten Zollsatz vollzieht, sind bei ungleichen Außenzöllen auch an den Binnengrenzen der Freihandelszone Zollkontrollen nötig.

G8-Staaten Konferenz


der größten Industrienationen, neben Deutschland die Vereinigten Staaten, Japan, Großbritannien, Kanada, Frankreich und Italien (G7) zuzüglich Russlands.

GATS (General Agreement on Trade in Services):


das WTO-Abkommen über den Dienstleistungshandel.

GATT (General Agreement on Tariffs and Trade):


Allgemeines Zoll- und Handelsabkommen im Rahmen der WTO.

Gefangenendilemma


bezeichnet eine Situation in einem spieltheoretischen Modell. Im Bereich der Außenwirtschaft besteht ein solches Dilemma, wenn für ein Land Anreize bestehen, Absprachen, die die Wohlfahrt aller Partner fördern sollen (zum Beispiel die Einigung auf Freihandel), nicht einzuhalten. Verletzt ein Kooperationspartner die Regeln, indem er protektionistische Maßnahmen ergreift, versucht er sich zu Lasten seiner Partner einen Vorteil zu verschaffen. Sollten auch andere Handelspartner (eventuell als Gegenmaßnahme) gegen die Regeln verstoßen, dann glauben auch diese, dass sich ihre Situation verbessert. Jedes Mal sind die vertragstreuen Kooperationspartner die Leidtragenden, und auch sie werden dann zur Protektion übergehen. Verfolgen alle nur ihr eigenes Interesse, ohne sich an die Vereinbarungen zu halten, stellen sich zum Schluss alle Handelspartner schlechter. Um diese Dilemmasituationen zu überwinden, sind stabile und verlässliche Institutionen (sanktionsbewehrte Verträge) notwendig.

Hedgefonds


sind Investmentfonds, die eine äußerst flexible und radikal am Ertrag orientierte Anlagestrategie verfolgen und hohe Geldbeträge bewegen. Wegen ihrer oft riskanten Geschäftspraktiken und ihrer Undurchsichtigkeit geraten die Hedgefonds immer wieder in die öffentliche Kritik. Gefordert werden vor allem strengere Anforderungen an das Risikomanagement der Fondsmanager, mehr Transparenz im Hinblick auf die Finanzstrukturen der Fonds und auf die Kreditvergabe durch die Banken.

hedging (von engl. to hedge, einhegen)


ist die im Finanzbereich verbreitete Absicherung gegen eingegangene Kursrisiken am Terminmarkt durch entgegen gerichtete Kauf- oder Verkaufsoptionen.

IBRD (International Bank for Reconstruction and Development):


Die Internationale Bank für Wiederaufbau und Entwicklung, oft kurz als Weltbank bezeichnet, fördert die wirtschaftliche Entwicklung durch finanzielle und technische Hilfen sowie Beratung.

Industrieländer:


Bezeichnung für Staaten, deren Wirtschaft durch einen hoch entwickelten Industrie- und Dienstleistungssektor gekennzeichnet ist. Diese Länder verfügen über ein hohes Pro-Kopf-Einkommen, einen hohen Technologiestandard, kapitalintensive Güterproduktionen, sehr hohe Produktivität, hohes Bildungsniveau, rege außenwirtschaftliche Beziehungen sowie eine konvertible und meistens stabile Währung.

Infant industry-Argument:


Begründung für die Erhebung von Schutzzöllen für junge Industriezweige besonders in Entwicklungsländern. Mit dem Argument, unterentwickelte Länder müssten eine Chance haben, ihr Wachstumspotenzial zu entwickeln, wird ein vorübergehender Schutz für eine noch in den Kinderschuhen steckende Industrie gegen überlegene Konkurrenz aus Industrieländern gefordert.

Inflation:


Anhaltender Prozess der Geldentwertung durch Anstieg des allgemeinen Preisniveaus. Inflation entsteht, wenn die monetäre Güternachfrage das gesamtwirtschaftliche Güterangebot übersteigt. Voraussetzung ist eine entsprechende Erhöhung der umlaufenden Geldmenge oder der Umlaufgeschwindigkeit des Geldes. Halten sich die Geldentwertungsraten in engeren Grenzen, so spricht man von schleichender Inflation, ansonsten von offener oder galoppierender Inflation.

Intra-industrieller Handel


bezieht sich auf den internationalen Austausch von vergleichbaren Gütern derselben Art, die sowohl im- als auch exportiert werden. Insbesondere kaufkräftige und anspruchsvolle Konsumenten in hoch entwickelten Ländern schätzen ein differenziertes Angebot, das ihnen vielfältige Auswahlmöglichkeiten eröffnet. In diesen Ländern macht intra-industrieller Handel häufig über zwei Drittel des gesamten Außenhandels aus.

Investmentfonds


kaufen Wertpapiere, beispielsweise Schuldverschreibungen oder Aktien verschiedener Unternehmen. Auf diesen "Korb" von Wertpapieren geben sie Zertifikate aus, die einen Anteil am Investmentvermögen repräsentieren und die ein Anleger erwerben kann. Auf diese Weise wird das Risiko auf mehrere Aktien gestreut. Durch Spezialisierung auf bestimmte Branchen oder Länder bieten Investmentfonds dem Anleger Wahlmöglichkeiten mit unterschiedlichen Chancen und Risiken.

IWF:


Internationaler Währungsfonds (International Monetary Fund, IMF); 1944 in Bretton Woods gegründet mit dem Ziel, internationale Liquidität bereitzustellen. Der IWF hat heute u. a. die Aufgaben, die internationale Zusammenarbeit in der Währungspolitik zu fördern, den Welthandel auszuweiten, die nationalen Geldpolitiken zu überwachen und die Mitgliedstaaten bei der Verbesserung ihrer Finanz- und Wirtschaftspolitik technisch zu unterstützen.

Kassamarkt:


Börse, an der Käufe und Verkäufe noch am gleichen Tag abgewickelt werden.

Konvergenzkriterien


wurden als Eintrittsbedingungen für die Europäische Währungsunion festgelegt, um zu gewährleisten, dass ihr nur Länder mit vergleichbaren strukturellen Voraussetzungen beitreten. Gefordert werden niedrige Inflationsrate, vergleichbares Zinsniveau, finanzpolitische Stabilität und stabile Wechselkurse. Durch den Stabilitäts- und Wachstumspakt, ebenfalls Teil des EU-Vertrags, wurden die Mitgliedstaaten der Währungsunion ferner auf finanzpolitische Disziplin verpflichtet.

Konvertibilität:


Bei freier Konvertibilität ist es Wirtschaftssubjekten erlaubt, die Währung ihres Landes jederzeit in fremde Währungen bzw. fremde Währungen in die eigene umzutauschen. Freie Konvertibilität ist Voraussetzung für Freihandel und freien internationalen Kapitalverkehr. Beschränkungen der Konvertibilität können sich auf bestimmte Verwendungszwecke beziehen wie beispielsweise die Beschränkung des Umtauschbetrags für Ferienreisen, für die Einfuhr bestimmter Luxusgüter oder für den Kauf ausländischer Wertpapiere.

Leerverkauf (short selling):


Bei einem Leerverkauf spekuliert ein Geldanleger darauf, von einem erwarteten Kursverfall eines Wertpapiers profitieren zu können. Er verkauft beispielsweise Aktien und hofft, sie zu einem vereinbarten Termin billiger zurückkaufen zu können. Tatsächlich besitzt der Fondsmanager die Aktien bei Vertragsabschluss aber gar nicht, sondern hat sie lediglich bei einer Bank oder einem Unternehmen für diesen Zeitraum (gegen eine Gebühr) ausgeliehen. Liegt bei Fälligkeit des Geschäfts der Kurs der Aktie unter dem Verkaufskurs, macht der Fonds Gewinn. Liegt der Aktienkurs zum Rückkaufzeitpunkt allerdings höher, ist der Fonds verpflichtet, die Aktien trotzdem zu kaufen, denn sie müssen ja an die ausleihende Bank zurückgegeben werden. In diesem Fall macht der Fonds Verluste.

Leverage-Effekt (Hebeleffekt)


beruht darauf, dass ein Fonds sich durch die Aufnahme von Krediten (Fremdkapital) finanzielle Mittel für den Kauf von Wertpapieren beschaffen kann, die weit über das in den Fonds eingezahlte Kapital (Eigenkapital) hinausgehen und ihm somit erheblich größere Transaktionen ermöglichen. Für Fremdkapital müssen allerdings Zinsen gezahlt werden. Solange die Rendite aus den getätigten Finanzinvestitionen über diesem Zins liegt, erhöht sich der Gewinn des Fonds; bezogen auf das Eigenkapital steigt die Rendite überproportional (Hebeleffekt). Ist die Rendite der Anlage dagegen niedriger als der Zins, entsteht ein Verlust; bezogen auf das Eigenkapital ergibt sich ein überproportionaler Wertverlust.

Lohnstückkosten:


Verhältnis von Arbeitskosten und Arbeitsproduktivität. Steigen die Arbeitskosten stärker als die Arbeitsproduktivität erhöhen sich die Kosten pro Produkteinheit (Lohnstückkosten).

Merkantilismus:


Bezeichnung für eine durch massive Staatseingriffe in die Wirtschaft gekennzeichnete Wirtschaftspolitik während der Zeit des Absolutismus zwischen dem 16. und 18. Jahrhundert. Ziel war die Steigerung der nationalen Wirtschaftskraft und die Erhöhung der Staatseinkünfte beispielsweise durch die Erhebung von Schutzzöllen und die Förderung der frühindustriellen Produktion. In dieser Phase war die Außenhandelspolitik der europäischen Staaten geprägt vom Protektionismus.

Multinationale Unternehmen


sind internationale Unternehmen, die durch Tochterunternehmen, Betriebsstätten oder Niederlassungen in mehreren Staaten präsent sind. Sie bestreiten heute bis zu 80 Prozent des Welthandels. Knapp die Hälfte davon bezieht sich auf den internen Handel innerhalb von multinationalen Konzernen.

NAFTA:


Das Nordamerikanische Freihandelsabkommen (North American Free Trade Agreement) trat am 1. Januar 1994 in Kraft und schuf eine Freihandelszone zwischen Kanada, den USA und Mexiko.

Nationalökonomie:


Begründer der so genannten klassischen Schule der Nationalökonomie ist Adam Smith, der mit seiner Veröffentlichung An Inquiry into the Nature and Causes of the Wealth of Nations von 1776 die Ökonomie als eigenständige Wissenschaftsdisziplin etabliert. Erst Mitte bis Ende des 19. Jahrhunderts kommen mit der Historischen Schule der Nationalökonomie, der Neoklassik, der Österreichischen Schule und mit dem Keynesianismus neue Strömungen auf. Die klassische Schule überwand den Merkantilismus durch ihre konsequente Orientierung am liberalen Weltbild. In dessen Zentrum stehen eigenverantwortliche, selbstbestimmte Individuen, deren Wirtschaftstätigkeit sich im Rahmen des Freihandels, ohne staatliche Lenkung der Wirtschaft, gesteuert über den Wettbewerb vollzieht.

Nichttarifäre Handelshemmnisse


sind ein Instrument protektionistischer Wirtschaftspolitik. Darunter fallen zum Beispiel mengenmäßige Einfuhrbeschränkungen (Kontingente), Ein- bzw. Ausfuhrverbote und regulatorische Vorschriften.

OPEC: Organisation Erdöl exportierender Länder ( Organization of the Petroleum Exporting Countries),


1960 in Bagdad gegründet mit Sitz in Wien. Die ursprünglichen Mitglieder waren Irak, Iran, Kuwait, Saudi-Arabien und Venezuela. Später schlossen sich weitere Staaten an. Die OPEC-Mitgliedstaaten fördern etwa 40 % der weltweiten Erdölproduktion und verfügen über drei Viertel der weltweiten Erdölreserven.

Portfolioinvestition


heißt nach internationaler Konvention die Firmenbeteiligung eines ausländischen Investors, wenn sie unter einem Anteil von zehn Prozent am Aktienkapital eines Unternehmens bleibt, ab dem erst ein "maßgeblicher Einfluss" auf die Geschäftspolitik erwartet wird. Ist der Anteil höher, gilt die Beteiligung als Direktinvestition.

Präferenzzone:


Staaten vereinbaren in einem Handelsvertrag Vergünstigungen (etwa Zollsenkungen, Abbau von Kontingenten) für den Handel mit bestimmten Produkten untereinander.

Private Eigenkapitalanlagegesellschaften (Private Equity Fonds)


sind weltweit tätige Investmentfonds, die ihren Kapitalgebern besonders ertragreiche, aber auch riskante Geldanlagen anbieten. Sie sammeln Kapital von privaten Anlegern und investieren es in Beteiligungen an Unternehmen bzw. sie kaufen ganze Unternehmen oder Unternehmensteile. Ziel ist es, nach - oft sehr einschneidenden - Umstrukturierungen die rentablen Unternehmensteile durch gezielte Investitionen "fit" zu machen, um sie dann mit Gewinn an andere Unternehmen oder an der Börse zu verkaufen.

Produktionsfaktoren


sind Boden, Arbeit, Kapital und technischer Fortschritt.

Produktlebenszyklus-Theorie


ist eine Zeitraum bezogene Betrachtung (dynamisches Modell) des Amerikaners Raymond Vernon (1913-1999). Ausgangspunkt des Modells ist die Betrachtung des Lebenszyklus? eines neuen Produktes. Typischerweise durchläuft ein Produkt mehrere Phasen, in denen sich seine Produktionsfunktion, der Produktionsstandort und der Absatzmarkt in bestimmter Weise verändern. Die Theorie geht davon aus, dass verschiedene Länder je nach ihrer Faktorausstattung komparative Vorteile in verschiedenen Phasen des Zyklus aufweisen. Unterschieden werden dabei die Innovationsphase, die Ausreifungsphase und die Sättigungsphase eines Produkts.

Protektionismus:


Seine Vertreter befürworten den Schutz des heimischen Marktes durch Aufbau von Handelshemmnissen.

Rating-Agentur


bewertet die Kreditwürdigkeit (Bonität) von Unternehmen und Ländern durch eine Buchstabenkombination, die in der Regel von AAA bzw. Aaa (beste Qualität) bis D (zahlungsunfähig) reicht. Ratingagenturen arbeiten privat und ausschließlich gewinnorientiert. Einige haben sich auf bestimmte Marktsegmente spezialisiert.

Rendite


bezeichnet den Gesamterfolg einer Kapitalanlage, gemessen als tatsächliche Verzinsung des eingesetzten Kapitals. Sie beruht auf den Ertragseinnahmen des Fonds (zum Beispiel. Zinsen, Dividenden, realisierte Kursgewinne) und den Kursveränderungen der im Fonds befindlichen Werte.

Schwellenländer:


Der Begriff bezeichnet eine Gruppe von Staaten, die aufgrund ihrer wirtschaftlichen Leistungskraft nicht mehr zu den Entwicklungsländern gezählt werden, aber auch noch nicht zu den Industrieländern gerechnet werden können (engl. = Newly Industrialized Countries, NIC). Es gibt keine einheitlichen Kriterien zur genaueren Bestimmung, welche Staaten zu den Schwellenländern gehören. Genannt werden beispielsweise. Brasilien, China, Indien, Malaysia, Mexiko, Singapur, Süd-Korea, Taiwan und Thailand.

SDR (Special Drawing Right):


Sonderziehungsrechte entstehen auf Beschluss der IWF-Mitgliedsländer und werden entsprechend Quoten zugeteilt.

Shareholder value:


Das Prinzip des Shareholder Value, zu deutsch "Wert für den Aktionär", stammt ursprünglich aus den USA. Dort forderten zuerst institutionelle Anleger, beispielsweise Pensionsfonds von Firmen, die Aktionärsinteressen in den Mittelpunkt zu stellen. Heute wird das Shareholder-Value-Prinzip weltweit von Unternehmen angewandt. Umfassend wird darunter nicht allein eine kurzfristige Steigerung des Börsenkurses, sondern eine langfristige Optimierung der Wettbewerbsfähigkeit und Profitabilität verstanden.

Spekulation:


Im ausdrücklichen Sinne des Wortes ein in die Zukunft gerichtetes, vorausschauendes Verhalten mit dem Ziel, solche zukünftigen Entwicklungen in seinen eigenen Dispositionen vorwegzunehmen und daraus einen (wirtschaftlichen) Nutzen zu ziehen. Auf Börsentransaktionen bezogen, meint Spekulation den Kauf von Wertpapieren oder Rechten nicht zum Zwecke der Anlage, sondern des Wiederverkaufs mit Gewinn nach einem Anstieg des Preises für diese Werte.

Tarifäre Handelshemmnisse


werden in öffentlichen Verzeichnissen (Tarifen), Gesetzen oder Verordnungen veröffentlicht; hierzu zählen in erster Linie Zölle.

Terminmärkte


haben sich in den letzten Jahrzehnten an den internationalen Börsen gebildet. Auf Terminmärkten werden Derivate zu einem bereits festgelegten Preis gekauft, der auch erst in der Zukunft zu zahlen ist, beispielsweise Verträge über das Recht beziehungsweise die Pflicht eine bestimmte Rohstoffmenge, eine Aktie, einen Währungsbetrag innerhalb der Optionsfrist zu einem vorher vereinbarten Preis (Kurs) zu kaufen beziehungsweise zu verkaufen. Erst zum vereinbarten Termin werden die Kauf- bzw. Verkaufsoptionen gegebenenfalls ausgeübt.

Theorem der komparativen Kostenvorteile:


Außenhandelstheorie des englischen Nationalökonomen David Ricardo (1772-1823), die die Vorteilhaftigkeit internationalen Handels begründet und erklärt, wie sich die Spezialisierungsgewinne internationaler Arbeitsteilung auf die beteiligten Länder verteilen.

Transformationsländer:


die ehemaligen Länder in Mittel- und Osteuropa sowie die Nachfolgestaaten der ehemaligen Sowjetunion, die sich im Übergang (Transformation) von der Zentralverwaltungswirtschaft in eine marktwirtschaftliche Wirtschaftsordnung befinden.

Triade:


Welthandelsdreieck innerhalb der Industrieländer, auf das sich der Handelsaustausch konzentriert: Westeuropa, Nordamerika sowie Japan und die entwickelten Länder Südostasiens.

TRIPS (Agreement on Trade-Related Aspects of Intellectual Property Rights)


ist ein Teilabkommen der Welthandelsorganisation (WTO) über handelsrelevante Aspekte der Rechte geistigen Eigentums.

Wechselkurs:


Preis für eine ausländische Währungseinheit ausgedrückt in der Inlandswährung.

Wirtschaftssektoren:


Zum Primärsektor zählen Landwirtschaft, Forstwirtschaft, Fischerei und Bergbau. Der Sekundärsektor umfasst das produzierende Gewerbe. Dazu zählen Industrie, Handwerk, Energiewirtschaft, die Energie- und Wasserversorgung und auch das Baugewerbe. Handel und Verkehr, private Dienstleistungsunternehmen und die wirtschaftlichen Aktivitäten des Staats bilden den tertiären Sektor (Dienstleistungssektor).

WTO: Welthandelsorganisation (World Trade Organisation),


wichtigste internationale Institution, die sich mit den Regeln für den internationalen Handel befasst, 1995 gegründet. Sie ist aus dem Allgemeinen Zoll- und Handelsabkommen von 1948 hervorgegangen. Derzeit gehören der WTO 151 Mitgliedstaaten an, die über 97 Prozent des Welthandels abwickeln.

Zölle


sind Abgaben, die Staaten beim grenzüberschreitenden Handel auf die Einfuhr von Gütern erheben. Nach ihrer Bemessungsgrundlage unterscheidet man spezifische Zölle und Wertzölle.

Zollunion:


Zusammenschluss zweier oder mehrerer Staaten zur Liberalisierung des Handels untereinander. Über eine Freihandelszone hinausgehend werden Binnenzölle abgeschafft und ein gemeinsamer Außenzoll gegenüber Drittländern eingeführt.