Wer wird gewählt?
Die mindestens 598 Abgeordneten des Deutschen Bundestags.
Die Zahl kann sich durch sogenannte Überhangmandate erhöhen (siehe "Wie erfolgt die Sitzverteilung im Bundestag?"). Dem 19. Deutschen Bundestag gehören derzeit 709 Abgeordnete an (Stand: Januar 2021).
Wann wird gewählt?
Am Sonntag, den 26. September 2021 von 8 bis 18 Uhr.
Seit wann wird der Bundestag gewählt?
Der erste Deutsche Bundestag wurde am 14. August 1949 gewählt.
Die erste Bundestagswahl im vereinigten Deutschland fand am 2. Dezember 1990 statt. An diesem Tag wurde der zwölfte Deutsche Bundestag gewählt. Mit der Bundestagswahl 2021 wird der 20. Deutsche Bundestag gewählt.
Wie oft wird gewählt?
Die Wahlperiode des Deutschen Bundestags beträgt vier Jahre. Die letzte Bundestagswahl war am 24. September 2017.
Wer darf wählen?
Wahlberechtigt bei den Wahlen zum Deutschen Bundestag sind alle Deutschen, die ihr 18. Lebensjahr vollendet haben, seit mindestens drei Monaten in der Bundesrepublik wohnen und nicht vom Wahlrecht ausgeschlossen sind (siehe "Wer darf nicht wählen?"). Alle Wählerinnen und Wähler werden im Wählerverzeichnis des zuständigen Stimmbezirks geführt.
Deutsche Staatsbürgerinnen und -bürger, die für längere Zeit im Ausland leben und in Deutschland nicht gemeldet sind, werden nicht automatisch ins Wählerverzeichnis aufgenommen. Sie sind jedoch auch wahlberechtigt, sofern sie nach ihrem 14. Lebensjahr mindestens drei Monate ununterbrochen in Deutschland gelebt haben und dieser Aufenthalt nicht länger als 25 Jahre zurückliegt oder sie aus anderen Gründen persönlich und unmittelbar Vertrautheit mit den politischen Verhältnissen in der Bundesrepublik Deutschland erworben haben und von ihnen betroffen sind. Sie müssen bis zum 5. September 2021 einen Antrag auf Eintragung in das Wählerverzeichnis stellen.
Wer darf nicht wählen?
Neben den Menschen, die die oben genannten Voraussetzungen nicht erfüllen (weil sie z.B. keine deutsche Staatsbürgerschaft besitzen oder zu jung sind), können Menschen in Deutschland aus anderen Gründen vom Wahlrecht ausgeschlossen sein:
Ausschließlich bei bestimmten politischen Straftaten (z.B. Landesverrat, Wahlfälschung und Propagandadelikte) kann das aktive und passive Wahlrecht durch ein Gerichtsurteil für zwei bis maximal fünf Jahre entzogen werden. Dies ist in Deutschland jedoch die Ausnahme.
Wie viele Menschen sind wahlberechtigt?
Zur Bundestagswahl 2021 dürfen rund 60,4 Millionen Menschen wählen. Das (Externer Link: schätzt der Bundeswahlleiter). Darunter sind auch rund 2,8 Millionen Erstwählerinnen und Erstwähler.
Wer ist wählbar? (passives Wahlrecht)
Wählbar ist jede oder jeder volljährige Deutsche, die/der das 18. Lebensjahr vollendet hat und das aktive Wahlrecht besitzt.
Was ist ein Wahlkreis? Was ist ein Wahlbezirk?
Die Bundesrepublik ist in 299 Wahlkreise eingeteilt. Für die Bundestagswahl 2021 hat der Gesetzgeber auf der Grundlage des Gebietsstandes vom 15. April 2020 gegenüber der bisherigen Wahlkreiseinteilung Externer Link: insgesamt 17 Wahlkreise neu abgegrenzt.
Jeder Wahlkreis wird für die Stimmabgabe in Wahlbezirke bzw. Stimmbezirke unterteilt. Darunter versteht man einen örtlichen Bereich, dessen Bewohner in dem gleichen Wahllokal wählen dürfen. Wahlberechtigte können nur in dem Wahlbezirk wählen, in dessen Wählerverzeichnis sie geführt werden. Es sei denn, sie beantragen bis zum 24. September einen Wahlschein, der sie dazu berechtigt, in einem anderen Bezirk ihres Wahlkreises zu wählen.
Wie und wo kann ich wählen?
Gewählt wird in den Wahllokalen in den verschiedenen Wahlbezirken. In welchem Wahllokal man wählen darf, steht in der Wahlbenachrichtigung. Die bekommt jede und jeder im Wählerverzeichnis eingetragene Wahlberechtigte vor der Wahl per Post zugeschickt. Wer am Wahltag z.B. nicht zu Hause ist und trotzdem wählen will, kann Externer Link: Briefwahl beantragen.
Wie viele Stimmen habe ich?
Erst- und Zweitstimme
Die Wählerinnen und Wähler verfügen bei der Bundestagswahl über zwei Stimmen: eine Erst- und eine Zweitstimme. Die Erststimme wird auf der linken Hälfte des Stimmzettels vergeben, auf der rechten Hälfte vergibt man die Zweitstimme. Auf jeder Hälfte des Stimmzettels darf nur ein Kreuz gemacht werden, ansonsten ist dieser ungültig.
Was ist die Erststimme?
Mit der Erststimme wird der oder die Abgeordnete des eigenen Wahlkreises gewählt (Direktwahl). Parteien dürfen pro Wahlkreis nur einen Kandidaten oder eine Kandidatin aufstellen. Auch parteilose Kandidaten können sich für die Erststimme zur Wahl stellen.
Was ist die Zweitstimme?
Mit der Zweitstimme wählt man die Landesliste einer Partei - also keine einzelnen Kandidaten. Auf dieser sogenannten geschlossenen Liste stehen in einer festen Reihenfolge Kandidaten, die für die jeweilige Partei in den Bundestag einziehen sollen.
Wie viele Parteien stehen zur Wahl?
Externer Link: 47 Parteien treten zur Bundestagswahl an: 40 von ihnen mit eigenen Landeslisten, sieben nur mit Wahlkreiskandidatinnen und -kandidaten. Wichtig ist: Nicht alle Parteien treten in allen Bundesländern zur Wahl an.
Der Bundeswahlausschuss hatte 54 Parteien zur Bundestagswahl zugelassen. Um als Parteien anerkannt und in Deutschland zu Wahlen zugelassen zu werden, müssen politische Vereinigungen
Wer ist gewählt?
Der Bundestag besteht aus mindestens 598 Abgeordneten. Davon werden 299 direkt in den Wahlkreisen gewählt. Wer als Direktkandidat die meisten Erststimmen in einem der 299 Wahlkreise erhalten hat, zieht in den Bundestag ein.
Die übrigen Parlamentssitze werden mit Bewerberinnen und Bewerbern von den Landeslisten der Parteien besetzt. Ausschlaggebend für die Gesamtzahl der Sitze, die eine Partei im Bundestag erhält, ist deren Anteil an den gültigen Zweitstimmen.
Wie erfolgt die Sitzverteilung im Bundestag?
Fünf-Prozent-Hürde
Für die Verteilung der Sitze ist vor allem das Verhältnis der Zweitstimmen maßgeblich. Parteien, die bundesweit nicht mindestens fünf Prozent der Zweitstimmen erhalten haben (Fünfprozenthürde bzw. Sperrklausel) und in weniger als drei Wahlkreisen ein Direktmandat erhalten haben (Grundmandatsklausel), sind von der anteilsmäßigen Verteilung der Sitze ausgeschlossen. Errungene Direktmandate dieser Parteien oder von Bewerbern ohne Landesliste bleiben außerhalb der anteilsmäßigen Verteilung erhalten.
Die anteilsmäßige Verteilung passiert in zwei Schritten:
Zuerst wird die Mindestanzahl der Sitze einer Partei im Deutschen Bundestag berechnet. Dabei werden für jedes Bundesland im Verhältnis zur dortigen deutschen Bevölkerung Sitzkontingente – insgesamt 598 Sitze - ermittelt und den Parteien entsprechend ihres Anteils an den Zweitstimmen zugeschlagen. Hat eine Partei in einem Land mehr Direktmandate gewonnen, als ihr Sitze über die Zweitstimme zustehen würden, wird ihre Sitzanzahl in diesem Land entsprechend erhöht.
Dann findet die tatsächliche Verteilung der Sitze auf die Parteien statt und zwar zuerst auf Bundesebene. Anschließend werden die Sitze innerhalb der Parteien auf die jeweiligen Landeslisten verteilt. Dabei wird die Gesamtanzahl der Sitze so lange erhöht, dass jede Partei mindestens die im ersten Schritt errechnete Mindestanzahl an Sitzen erhält. Eine durch Direktmandate erhöhte Mindestsitzanzahl einer Partei (Überhangmandate) wird somit durch die Erhöhung der Sitzanzahl bei den anderen Parteien (Ausgleichsmandate) aufgewogen und die anteilsmäßige Verteilung der Parlamentssitze nach Zweitstimmenanteil bewirkt. Dadurch kann sich die Anzahl der Gesamtsitze im Bundestag deutlich erhöhen. Dem 19. Deutschen Bundestag gehören derzeit 709 Abgeordnete an (Stand: Januar 2021).
Wann tritt der neue Bundestag zusammen?
Der Bundestag tritt spätestens am dreißigsten Tage nach der Wahl zu seiner ersten, konstituierenden Sitzung zusammen - also spätestens am 26.10.2021.