Unterrichtsmaterialien und Arbeitsblätter
Konzeption der Unterrichtseinheit
Kaum ein Phänomen der deutschen Nachkriegsgeschichte ist so umstritten und hat so unterschiedliche Deutungen erfahren wie die Ereignisse der Jahre 1967/68. Die Unterrichtseinheit für die Sek. I beschäftigt sich mit dem historischen Phänomen "1968" und seiner Bewertung."1968" - Lehrerinformation für die online - Materialien der Bundeszentrale für politische Bildung
Konzeption der Unterrichtseinheit
ÜbersichtThema | "1968" |
Zeit | 135 Min / 3 Unterrichtsstunden |
Adressaten | Sekundarstufe I, Klasse 9 oder 10 |
Inhalte | |
Ziele | |
Methodik | Partnerarbeit, Gruppenarbeit, Unterrichtsgespräch |
Materialien |
Ansatz
Der aktuelle Streit um die Einschätzung der 68er – Bewegung und ihrer Folgen für die deutsche Geschichte verlangt eine besondere Berücksichtigung des Themas im Unterricht. Der Schwerpunkt der Unterrichtseinheit liegt auf der Beschäftigung mit dem historischen Phänomen "1968" und seiner Bewertung. Nicht weniger wichtig ist aber angesichts der derzeitigen Kontroversen die Auseinandersetzung mit den Folgen der sog. 68er-Bewegung. Für die SI empfiehlt sich ein biografischer Ansatz.Grundlage sind die Biografien zweier Jugendlicher aus den 60er Jahren, die eine aus der alten Bundesrepublik, die andere aus der DDR. Eine ausführliche Chronologie liefert weitere notwendige Informationen.
Die Beschäftigung mit der Situation Gleichaltriger in den späten 60er Jahren erlaubt heutigen Jugendlichen einen leichteren Zugang zu der zu untersuchenden Phase der deutschen Geschichte. Gleichzeitig veranlasst er sie, über ihre eigene individuelle und gesellschaftliche Situation nachzudenken. Vieles, was heute selbstverständlich ist, ist in der Bundesrepublik seit den späten 60er Jahren erkämpft worden. Die so gewonnenen Freiheitsräume und Beteiligungschancen sucht man auch heute noch in vielen Teilen der Erde vergeblich.
Was in der Gesellschaft kontrovers ist, muss auch im Unterricht kontrovers behandelt und aus verschiednen Blickwinkeln betrachtet werden. Es gehört auch selbstverständlich zu einem modernen Geschichtsunterricht, dass die Ambivalenz der Ereignisse, ihrer Ergebnisse und Folgen aufgezeigt werden. Zu den Errungenschaften gehören auch die Schattenseiten!
Vorschläge zum Unterrichtsverlauf
1. Einstieg- a. Karikatur ( M1: "Der Schatten der 1968er") Beschreibe die wesentlichen Elemente der Karikatur und formuliere eine Überschrift
- b. Formulierung von Untersuchungsfragen für die Unterrichtseinheit (UE) (z. B.: Was ist in den 60er Jahren in Deutschland geschehen; welche Folgen hatten die 68er-Ereignisse?)
- a. Erarbeite anhand von Gerhards Biographie (M2), was seine Kindheit, seine Schulzeit und seine Studienzeit geprägt hat.
- b. Mache dir die Entwicklung Gerhards deutlich
- c. Vergleiche Gerhards Erfahrungen mit deinen eigenen.
- a. Vergleiche die Ereignisse (M3) mit Gerhards Biografie (M2) (Raster!). Wo lassen sich Übereinstimmungen feststellen.
- b. Untersuche die "Chronik der Ereignisse"(M3) auf weitere Aspekte, die in Gerhards Biografie nicht angesprochen sind.
- c. Konrad lebt in der DDR (M4). Wie erfährt er die 60er Jahre?
- d. Vergleiche Konrads Erfahrungen (M4) mit denen Gerhards (M2). Wo kannst du Ähnlichkeiten, wo Veränderungen feststellen?
- a. In M 5 werden die Veränderungen in Deutschland seit den 60er Jahren in einem Schaubild vorgestellt. Welche Veränderungen werden deutlich?
- b. Der Autor von M6 übt Kritik an den 68ern. Fasse die Kritikpunkte des Autors zusammen.
- c. Vergleiche die Aussage der Karikatur (M1) mit dieser Kritik (M6)
- Überprüft an euch selbst und an eurem Umfeld, was "1968" für euch und die Gesellschaft,
in der ihr lebt, gebracht hat.
Gerhard | Konrad | Internationale Ereignisse | Ereignisse in Deutschland | Forderung | |
1965 | |||||
1966 | |||||
1967 | |||||
1968 | |||||
1969 |
Zusatzmaterialien als Impulse für die Schlussdiskussion
Ende 2004 - zum 25. Todestag Rudi Dutschkes - wurde eine Bürgerinitiative in Berlin zur Umbenennug der Kochstraße zur "Rudi-Dutschke-Straße" angestoßen. Diese Idee löste jedoch eine breite öffentliche Diskussion aus, da diese Straße direkt vor dem Axel-Springer-Verlagshaus und der "Axel-Springer-Straße" mündet. Wie waren wohl die Argumente der Pro- und Contraseite dieser Diskussion?

Text: Harald Schneider und Hans Woidt